Freitag, 27. Januar 2012

Neues aus dem Heimathafen

Erzbischof Carlo Maria Viganó, ehemals Generalsekretär des Governatorato jetzt Nuntius in den USA , hat am 7.7.2011 einen Brief an den Hl. Vater geschrieben, in dem er sich bitter über einige nicht näher genannte Mitarbeiter des Vatikans beklagt, die er "Unberührbare" nennt.
Zu seiner Ernennung zum Nuntius in den USA ( einem der wichtigsten Posten der vatikanischen Diplomatie) schreibt er dem Papst wörtlich:
"......mit tiefem Schmerz und tiefer Bitterkeit habe ich aus der Hand seiner Eminenz Kardinalstaatssekretärs Bertone die Nachricht erhalten, daß Sie mich zum Nuntius in den USA ernannt haben. Unter anderen Umständen wäre das eine große Ehre gewesen, so aber wirkt es wie einer Verurteilung......."

Dieser und mehrere andere Briefe Viganós an Kard.Bertone sind dem TV-Sender "7" in Italien zugespielt worden , der sie unter der Überschrift "Korruption im Vatikan" veröffentlichte und mit allerlei Verschwörungstheorien garnierte.
Vatikanpressesprecher Lombardi äußerte in einer ersten Strellungnahmen seine Verbitterung  darüber, daß diese Briefe weitergegeben werden konnten und äußerte sich zunächst nicht zu Inhalt oder Authentizität. Es besteht wohl kein Zweifel daran, daß der Brief an den Hl. Vater echt ist.

Als Reaktion auf diese Indiskretion, die nicht die erste in seinem Pontifikat ist, hat Papst Benedikt alle Präfekten und leitenden Mitarbeiter der Kongregationen und Dikasterien für den 28.Januar zu einem Treffen unter der Leitung von Kard. Bertone bestellt, in dem es um den Umgang mit Dokumenten und Briefen gehen wird.
( Quellen :u.a.  Il Corriere, OR, blog raffaella, John Allen )

1 Kommentar:

  1. Inzwischen bekommt das Viganó-Drama noch eine weitere Nuance. Wie Il Giornale schreibt-spielt hier ein Bruderzwist eine nicht unerhebliche Rolle. Die Brüder Viganó -beide Priester, der eine Erzbischof, bekämpfen sich u.a. auch über die Medien mit harten Bandagen.
    Unabhängig davon findet heute im Apostolischen Palast das angekündigte kuriale "Gipfeltreffen" statt.

    AntwortenLöschen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.