Montag, 13. August 2012

Vatileaks 12, das (garstige) Lied des Raben

Der diebische Kammerdiener P.Gabriele ist im Lauf der Ermittlungen in der Medizinischen Fakultät der Römischen Universität La Sapienza psychologisch-psychiatrisch begutachtet worden - mit dem Ergebnis, dass er voll zurechnungsfähig und frei in seinen Handlungen sei.
Liest man allerdings, was Paoletto dem Untersuchungsrichter zu seinen Motiven sagte, kommen einem doch gewisse Zweifel.
Der Beginn des Prozesses ist für den 20. September vorgesehen.
Er betrachtet sich schlicht als von der Vorsehung zur Rettung der Kirche auserkoren und vom Hl. Geist erfüllt..
"Ich präzisiere" - bekräftigte Gabriele "als ich das Böse und die Korruption in der Kirche sah - wurde mir bewußt, daß ich im letzten Augenblick gekommen bin, bevor die Degeneration einen Punkt ohne Wiederkehr erreichte. Ich war mir sicher, dass ein Schock-auch öffentlich gemacht - heilen und die Kirche auf den rechten Weg zurückführen würde .
Ich habe mich immer für Geheimdienstarbeit, eine Aufgabe die in der Kirche dem Hl. Geist zufällt, interessiert. Von ihm fühlte ich mich erfüllt....." Er habe dem Hl. Vater nie schaden wollen und keinerlei materiellen Nutzen aus seinem Tun gezogen.
Wenn das seine Hilfe war, fragt man sich unwillkürlich, was er wohl getan hätte, um dem Papst zu schaden?
Den Besitz der hochwertvollen Äneisausgabe entschuldigte er damit, daß sein Sohn gerade die Äneis studiere, zu dem Goldstück und dem Scheck hat er sich nicht geäußert.
Nach Aussagen von Msgr. Gänswein hat er, als er "ad cautelam" suspendiert wurde, ganz kühl gesagt: da habe man ja einen passenden Sündenbock gefunden.
Eine Aussage die von den profitierenden Medien nur zu gern aufgegriffen wurde.

Etwas merkwürdig mutet die Aussage seines Beichtvaters an, der ihm riet alles zu leugnen und nur dem Hl. Vater gegenüber die Wahrheit zu sagen.
Zu guter Letzt noch ein Satz von A. Tornielli zum Geschehen: "Dan Brown ist ein Dilettant" zumindest das haben wir schon immer gewußt.

2 Kommentare:

  1. Da kann man nur sagen "wer solche Freunde hat, der braucht keine Feinde mehr"
    und all den Laienfans in der deutschen Kirche sei ins Stammbuch geschrieben, das diesem Laie und seinem Kumpel im vatikanischen Postoffice ihr "Laie sein", auch nicht vor himmelschreiender Blödheit bewahrt hat.

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    1. Stimmt genau. Und daß Paoletto sich für das auserwählte Werkzeug der Vorsehung zur Rettung der Kirche sah, erfüllt vom Hl. Geist, spricht auch nicht gerade für´s Laienapostolat nach Wünschen unserer Kirche-von-unten-fans.

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