Samstag, 13. September 2014

"Verlangen wir jetzt Reziprozität von den Muslimen!" Bischof Ghirelli legt nach und das Morden der ISIS geht weiter

Wie Lorenzo Bertocchi bei "La Nuova Bussola Quotidiana" schreibt, hat sich der Bischof von Imola, Msgr. Tommaso Ghirelli noch einmal zum Thema Kalifat und ISIS zu Wort gemeldet.
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"Die Völker islamischen Glaubens sollen von ihren Autoritäten dazu gebracht werden, sowohl den Heiligen Krieg als auch Eroberungskrieg und Zwangsmissionierung auszuschließen. Noch einmal hat sich der Bischof von Imola, Msgr.Tommaso Ghirelli zum Thema Kalifat und Flüchtlinge zu Wort gemeldet, nachdem und obwohl er bereits Zentrum eines wahren Mediensturms geworden war. In den Kolumnen der diözesanen Wochenzeitung "Il Nuovo Diario Messaggero" untermauert Ghirelli  in diesen Tagen seine Gedanken mit Argumenten.

In seinem vorhergehenden Interview hatte der Bischof von den unter uns lebenden Muslimen verlangt, öffentlich gegen die Verfolgungen und Akte der Grausamkeit Stellung zu beziehen, ansonsten sollten sie den Mut haben, sich aus unserem Land zu entfernen: Das ist der inkriminierte Satz, der die üblichen Gutmenschen, Politiker und Nichtpolitiker, erschütterte, die sich sofort verpflichtet fühlten, sich zu empören. Nichts Neues, wenn man an die Reaktionen auf die Äußerungen Kardinal Biffis oder Bischof Maggiolinis zum Problem der islamischen Immigration in den 90-er Jahren denkt.
Um voreilige Schlüsse zu vermeiden, wird es gut sein, über die neuen Worte Monsignor Ghirellis nachzudenken.

Seit Jahrzehnten leben die christlichen Gemeinden im Mittleren Osten in der Situation verfolgter Minderheiten, schreibt Ghirelli - bis zu dem Punkt, daß wer kann, ins Ausland flieht, sie bitten um die Hilfe des Westens oder des Hl. Stuhls.
Die Kraftanstrengung, ihnen zu helfen, ist imponierend und lobenswert, auch weil sie sich allgemein positiv auf die örtliche Bevölkerung auswirkt, nicht nur für die Christen.



Auf der anderen Seite- fügt der Bischof hinzu- gibt es die Migration derer, die auf der Suche nach Arbeit aus Afrika und Asisen nach Europa  kommen, ein Teil von denen gehört dem Islam an.
Unter den Augen aller bietet die Kirche ihren Armen die gleiche materielle Hilfe an wie unseren-ohne Präferenzen. Zur gleichen Zeit, ruft der Bischof in Erinnerung, werden Tausende von Christen, die den ältesten Gemeinden in Syrien und im Irak angehören in Massen durch die Gewalt von Terroristen verjagt, die die Gründung eines islamischen Kalifats proklamieren. Viele christliche Familien befinden sich jetzt in Flüchtlingslagern der Nachbarstaaten und ihr Überleben hängt von internationaler Hilfe ab. Uns erreichen die immer dramatischer werdenden Hilferufe der örtlichen Bischöfe.

Darauf legt Ghirelli seinen Schwerpunkt: die materielle Hilfe
Die sowieso beschränkte materielle Hilfe kann niemals ausreichen, zumal sie nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Der kritische Punkt besteht im Kontrast zwischen der Religionsfreiheit und der menschlichen Behandlung, die den Flüchtlinge hier bei uns und jener die ihnen im Mittleren Osten zuteil wird.
Das ist der entscheidende Punkt. Das Prinzip der Gegenseitisgkeit gilt im internationalen Recht für die Beziehung der Staaten untereinander und wird normalerweise mit dem Zugestehen von Rechten, wie Meinungfreiheit, Freiheit des Gewissens und der Überzeugung gleichgesetzt. Ein Recht, das offensichtlich auch die Religionsfreiheit einschließt.
Über das Prinzip der Reziprozität  hat Papst Benedikt XVI im Mai 2006 ausdrücklich gesprochen, weil eine Beziehung , die auf gegenseitigem Respekt beruht -und vorher noch eine Annäherung des Herzens und des Geistes- für einen Dialog Bedingung sei.
Die Tatsachen, die wir vor Augen haben, die der Bischof beschreibt, beweisen, daß diese Grundelemente einer nützlichen Beziehung fehlen, ja daß sie sogar fehlen sollen.
Das beweisen die jüngsten Stellungnahmen hoher muslimischer Persönlichkeiten in Frankreich, wichtig aber nicht ausreichend.  Sie verdammen die ISIS , aber es bleiben ungesagte Worte. Der bekannte Le-Figaro-Journalist  Jean Marie Guenois sagt, daß sie bezgl. der Finanzierung des Kalifates schweigen, über die theologische Frage zum Verhältnis von Islam, Djihad und ISIS schweigen und zum möglichen Einfluss des islamischen Netzwerkes von Moscheen und Verbänden auf die jungen eueropäischen Djihadisten schweigen.

Msgr. Ghirelli sagt angesichts dieser  zwischen Westen und Orient unterschiedlichen menschlichen Behandlung der Flüchtlinge:"wir Christen und insbesondere wir Bischöfe haben die Pflicht, die Stimme zu erheben. Bitten wir um die Hilfe des Hl. Geistes, daß er die Herzen bewege, aber wir müssen auch alle Menschen guten Willens mobilisieren, besonder die Oberhäupter der Religionen, damit sie gemeinsam Druck auf die zivilen Autoritäten auszuüben, damit dieses Ungleichgewicht durch eine beispielhafte Tendenzumkehr  beseitigt werde.
Erheben wir die Stimme,. weil auch das eine Art ist, allen verfolgten Minderheiten zu helfen, verlangen wir von den im Westen lebenden Muslimen ebenso zu verfahren. Wir leben in einem Umfeld von Religionsfreiheit und erfreuen uns ihrer Wohltaten, deshalb sind wir moralisch verpflichtet, sie allen zuzugestehen."

Quelle: La Nuova Bussola Quotidiana, Lorenzo Bertocchi

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