Freitag, 16. Januar 2015

Magister: "Für die "Hartherzigen" gilt immer noch das Gesetz Mose"

"Für die Hartherzigen gilt immer noch immer das Gesetz Mose",
sagt ein berühmter Bibelexperte in einer neuen Interpretation der Worte Jesu über Ehe und Scheidung.
Aber die Katholische Kirche hat immer die Unauflöslichkeit der Ehe gelehrt-ohne Ausnahme. Wird sie jetzt eine zweite Ehe zulassen-wie im Osten?    Darüber schreibt Sandro Magister im L´Epsresso :     klicken

                                   


"Es gibt nicht nur die wohlbekannten Argumente von Kardinal Kasper zugunsten der Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene. Es gibt auch welche, die neue und originelle Wege beschreiten, gehorsam dem Auftrag der Synode vom letzten Oktober, nach der "diese Frage noch weiter untersucht werden muß".

Das ist der Fall bei dem berühmten Bibelwissenschaftler und Patristiker Guido I.Gargano, Camaldolenser Mönch,  früherer Prior des römischen Klosters San Gregorio al Celio und Professor am Päpstlichen Bibelinstitut und der Päpstlichen Universität Urbania.

In einem Artikel in der letzten Ausgabe des vierteljährlich erscheinenden "Urbania University Journals" zeigt Pater Gargano, wie die Worte Jesu über die Ehe vor allem durch die Worte Gottes aus dem Mund des Propheten Hosea entstanden: "ich will Barmherzigkeit nicht Opfer"
Und er kommt zu dem Ergebnis daß Jesus, wenn er bekräftigt, der Mensch soll nicht scheiden, was Gott zusammengefügt hat- deshalb nicht Gottes Worte mit der Härte der Herzen dieser Leute, denen Moses die Scheidung erlaubt hatte, zurücknehmen könne.




Das Schlüsselwort der Begründung Pater Garganos ist die Aussage Jesu in der Bergpredigt : "ich bin nicht gekommen,die Gesetze der Propheten abzuschaffen sondern um sie zu erfüllen."

Nach seinem Urteil bedeutet das, daß "was zu ihnen von altersher gesagt worden war" und das
Neue "ich aber sage euch" in der Predigt Jesu nebeneinander bestehen können und sich gegenseitig erklären.
So sehr, daß Jesus- wieder in der Bergpredigt- niemanden aus dem Königreich des Himmels ausschließt, selbst nicht, wenn er das geringste dieser Gesetze übertreten hat, und deshalb- kommentiert Pater Gargano- auch jenen nicht, der von den Konzessionen des Verstoßens des Mose Gebrauch macht wegen Herzenshärte".

 Der Autor des Artikels entwickelt das lang und breit und mit Schärfe, ohne die praktische Anwendung, die daraus im Leben der Katholischen Kirche entstehen könnte, zu erklären, nicht nur zu der "Vexata Quaestio" der Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen sondern auch nicht zu der Frage, ob eine zweite Ehe erlaubt werden solle.

Er beschränkt sich tatsächlich auf eine Übung von Exegese und Theologie von Matthäus-Texten des Neuen Testamentes, die die Ehe betreffen- mit nur minimalem Bezug zu den daraus folgenden Konsequenzen für die Lehre der Kirche und die Praxis in Ost und West und mit kompletten Schweigen zu den dogmatischen Texten des Konzils von Trient und die pastoralen Konstitution des II. Vaticanischen Konzils "Gaudium et spes", die die absolute Unauflöslichkeit der christlichen Ehe bestätigen.

Natürlich bleibt die Diskussion über die Exegese, die Pater Gargano zu Jesu Worten "ich bin nicht gekommen, das Gesetz der Propheten abzuschaffen, sondern um sie zu erfüllen" liefert, offen.

Z.B; gibt es zu dieser Aussage und auch zu ihrer Antithese "es wurde ihnen von altersher gesagt- ich aber sage euch..." die die Bergpredigt charakterisieren eine völlig andere aber nicht weniger.....Interpretation durch Joseph Ratzinger im ersten Band seines "Jesus von Nazareth"Ratzinger zeigt die Originalität des Verhältnisses zwischen den Neuen und dem Alten Gesetz an zwei exemplarischen Fällen: am Sabbath-Gebot und am 4.Gebot: "Du sollst Vater und Mutter ehren", denen Jesus, ohne sie abzuschaffen eine neue und breitere Bedeutung gibt.

Und dann zeigt er, wie im alten Gesetz zwei Arten von Recht interagierenden : das kasuistische, historisch bedingte, für Entwicklungen und Korrekturen offene und das apodiktische, im Namen Gottes ausgesprochene, von ewiger Geltung, dessen fundamentale Bedeutung in der von Gott selbst gegebenen Garantie für die Armen liegt.
Jesus, schreibt Ratzinger, stellt den kasuistischen, aus dem alten Gesetz entwickelten praktischen Normen, den reinen göttlichen Willen und die größere Gerechtigkeit gegenüber, die von den Kindern Gottes zu erwarten ist-
Und deshalb: "Liebe nicht nur deinen Nächsten sondern auch deinen Feind". Und deshalb " töte nicht nur nicht, aber gehe deinem Bruder entgegen, mit dem du gestritten hast, um dich mit ihm wieder zu  versöhnen" und deshalb keine Scheidung mehr.
Der  ganze Text von Pater Gargano kann unter dem Titel " Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in den Worten Jesu über die Ehe"  hier gelesen werden: klicken.

 



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