Samstag, 11. April 2015

Heute auf dem Geschichtsklitterkanal phoenix

Wie gemacht für den bevorstehenden 100. Jahrestag des türkischen Völkermordes an den Armeniern, versuchte man uns auf phoneix mit einer mehrteilig im gewohnten Soap-Opera-Stil nachgestellter Historie, unter dem Titel "Der Heilige Krieg" weiszumachen, dass das Osmanische Reich gar nicht so expansions- und -eroberungswütig war, daß jeder Angehörige jeder Religion im Reich des Sultans frei und in Frieden leben konnte und nur- na, wer?- richtig!  nur die böse Kirche diese so tolerante Großmacht als Feind des christlichen Europas diffamiert hat.
Ob das die Familien, deren Söhne in den von den Osmanen besetzten Ländern der "Knabenlese" anheim fielen auch so gesehen haben? Vielleicht wenn sie später als Janitscharen wiederkamen, um zu brandschatzen und zu zerstören?
Ob diejenigen, die Christen geblieben waren, bestenfalls als Bürger zweiter Klasse mit eingeschränkten Rechten, dafür aber sehr hohen Kopfsteuern belegt, das auch so gesehen haben? 
Merkwürdig nur, daß in jedem einzelnen Land, das dem Osmanischen Reich zwangsweise einverleibt wurde, nach der Befreieung von Anfang an und bis heute einhellig die Meinung vorherrscht: nie wieder so etwas Schreckliches. Das war im Mittelmeerraum nicht bei allen Besetzungen durch fremde Mächte so, die Venezianer beipielsweise haben nicht so viel Hass hinterlassen.
Neben dem selbstgesteckten Erziehungsziel der phoenix-Redaktion, die Eroberungsfeldzüge der Osmanen als eine Art einvernehmliche Aufnahme unter die Herrschaft der Hohen Pforte zu relativieren, dabei - im mittlerweile epidemisch herrschenden Selbsthass des Westens- den Christen möglichst viel Negatives zuzuschreiben, muß man das Timing dieser Sendung wirklich neidlos bewundern.
Ob phoenix uns zum internationalen Gedenktag an das Massaker an den Armeniern vielleicht mit einer ganz neuen Sichtweise überrascht? Massenselbstmord der lebensmüden Armenier vielleicht?

Ob diese Grafik, die alle berühmten Schlachten zeigt, den Geschichtsklitterern etwas auf die Sprünge hilft? Man soll ja die Hoffnung nie aufgeben.

4 Kommentare:

  1. EilzaBerlin11.04.15, 01:01

    So langsam kommt ja echt der Verdacht auf, dass all diese Geschichtsklitterer, in der Regel männlich, sich einfach vor dem Feminismus nicht mehr anders zu wehren wissen, als durch das Schönreden des Islam. Ist ja auch ein wahres Männerparadies. Die Frauen müssen kuschen, gehorchen und wenn sie das nicht tun, dürfen sie verprügelt werden und wer sich's leisten kann, darf sich sogar bis zu 4 Frauen nehmen. So ein Harem, der Traum vieler Männer. Und so mancher Mann sehnt sich wahrscheinlich genau diese Verhältnisse herbei. Traut sich bloß nicht, das heute laut auszusprechen .... Harte Zeiten für Emanzen.

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    1. Nicht nur für Emanzen, sondern für alle Frauen. Die scheinen das aber nicht so schlimm zu finden. Ansonsten müßten sich Tag für Tag riesige Frauen-Demonstrationen durch die deutschen Städte bewegen. Immer mit Haltepunkten vor Moscheen als Symbol dieser Gefahr. Denn die freien Frauen Deutschlands/Europas der Gegenwart, werden die Slavinnen der Zukunft sein. Bin gespannt auf die erste Demo dieser Art.

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    2. Aber die Regierung hat doch gesagt, dass wir dafür das Grundgesetz haben und das ist doch fest in Stein gemeißelt und das schützt alle Frauen bis ans Ende aller Tage. Gerade erst hat es die Regierung durchgesetzt, dass es jetzt eine Frauenquote gibt. Was soll da schon schief gehen *gg*

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  2. Aus den Programm-Richtlinien des ZDF (Fassung vom 11. Dezember 2009): "Angebote sollen dem Einzelnen die eigene Urteilsbildung ermöglichen ... das Gewissen schärfen, eine freie individuelle und öffentliche Meinungsbildung fördern, Hintergründe und Zusammenhänge erhellen und Orientierungshilfen ..., Einordnung und Gewichtung der Informationen geben". Dann ist ja alles gut!

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