Donnerstag, 23. April 2015

Sandro Magister: Martyrium oder Schlägerei?

Sandro Magister in L´Espresso:     klicken

"MARTYRIUM ODER SCHLÄGEREI ? DIE SPRACHE DES PAPSTES UND DER MONSIGNORES"

"Vor der Morgenröte ist die erste Lektüre des Papstes die der Bibel und der Zeitung. Die kehrt dann in aller Frühe in seinen Predigten in der Kapelle von Santa Marta wieder.
Das beweist die genaue und informierte Erwähnung der letzten Märtyrer, von denen er Kunde hatte, durch den Papst : "Ermordet, weil sie Christen sind"   in den Tagen, die dieser Predigt vom 21. April voran gingen- "genauso wie es dem Ersten der Märtyrer erging- Stefanus: zu Tode gesteinigt, von denen, die glaubten Gott zu verehren".
"In diesen Tagen - wieviele Stefans gibt es in der Welt? Denken wir an unsere an den Stränden Libyens enthaupteten Brüder, denken wir an diesen -weil er Christ ist- von seinen Kumpanen lebend verbrannten Jungen, denken wir an die, weil sie Christen sind, vorgestern ermordeten Äthiopier und so viele mehr. Und von vielen anderen wissen wir nichts, die in den Kerkern leiden, weil sie Christen sind.
Die Kirche ist heute die Kirche der Märtyrer: sie leiden, sie geben ihr Leben und wir werden wegen ihres Zeugnisses von Gott gesegnet."
Soweit Papst Franziskus.
Aber es ist schwierig, ebenso klare Urteile von anderen Männern der Kirche zu hören. Die Ängstlichekit der Political Correctness" ist besonders unter denen verbreitet, die ihm am nächsten stehen und sich des päpstlichen Auftrages rühmen, um ein Selbstbewußtsein zu zeigen, das ihnen nicht zusteht.

Was sagte am 17. April der Generalsekretär der CEI, Nunzio Galatino, Geschöpf des Papstes und sein Kommissar in der CEI, bei Radio Vatican - angesichts der 12 christlichen Flüchtlinge, die ins Meer geworfen wurden, weil sie nicht Allah anriefen sondern den Gott Jesu Christi?

"Das mußte man erwarten. Etliche Reden, die bis heute auf ideologischem Gebiet gehalten wurden und die Ideologie haben Verhaltensweisen von mehr oder weniger strukturierten Elemenenten erstarken lassen, Gruppen mit mehr oder weniger Zusammenhalt, Vereinigungen, Clans, wo dieser Typ von Reden von Rache, diese Art von Gegenposition, mit der die Religion nichts zu tun hat, aus einer persönlichen Ebene der Kleinigkeiten und individueller Gegensätze entsteht. Daher repäsentiert das- nach meiner Meinung einen Schritt in Richtung der Barbarisierung und Instrumentalisierung der Religion. Wenn Menschen, die in der gleichen Situation und Schwierigkeit leben, wie die, die auf einem Schiff stehen und versuchen einen Ort zu erreichen, der ein Ort der Hoffnung sein sollte, ihre religiösen Erfahrungen und ihren religiösen Glauben instrumentalisieren, um dem eigenen Denken zur Vorherrschaft zu verhelfen. bedeutet das, dass sie bestimmte Argumentationen verinnerlicht haben,"
Und hier was Msgr. Galatino zu den selben Dingen am 18. April in La Stampa- etwas weniger zusammenhanglos sagte:
"Es ist nötig, die Entwicklung der Dinge richtig zu verstehen und dieser Tragödie keine Bedeutung beizumessen, die sie vielleicht nicht hat. Wenn Leute tagelang auf einem Schiff zusammengepfercht sind, in einer so prekären Lage, kann jeder kleine Streit oder jedes Ressentiment zu einem unvorhersehbaren entfesselten Verhalten führen.
Zu versuchen, das zu verstehem bedeutet nicht, die allgemeine Lage der Christen zu unterschätzen, die sich verschlechtert, wie wir leider täglich sehen müssen.
Es bedeutet nur, vorsichtig zu sein, bevor man die schrecklichen Dinge, die passiert sind, sofort einem Krieg der Religionen zuschreibt. Wir stehen vor einer Barbarisierung und Instrumentalisierung der Religion. Bestimmte Reden, die die Religion instrumentalisieren werden auf die Ebene des persönlichen Handelns transferiert. Wenn verzweifelte Personen, die sich in der prekären Situation der Überquerung des Meeres befinden, dazu kommen, solche Taten zu begehen, bedeutet das, dass bestimmte Ideen verinnerlicht worden sind."

Postskriptum: . am 22. April hat der Päpstliche Rat für den interreligiösen Dialog unter dem Vorsitz von Kardinal Tauran eine-wie immer sehr klare- Erklärung veröffentlicht, die so beginnt:
"Die Ereignisse der letzten Zeit führen dazu, daß viele sich fragen: "ist da noch Raum für einen Dialog mit den Muslimen? Die Antwort ist: ja, mehr denn je. Zuerst weil die große Mehrheit der Muslime sich selbst nicht in den barbarischen Taten erkennt. Leider wird heute das Wort "Religion" mit dem Wort Gewalt verbunden, während die Gläubigen zeigen müssen, daß die Religionen gerufen sind, Verkünder des Friedens und nicht der Gewalt zu sein. Zu morden und dabei eine Religion anzurufen, bedeutet nicht nur Gott zu beleidigen sondern ist auch eine Niederlage der Menschheit."
Am 9. Januar 2006, als Papst Benedikt XVI sich an das Diplomatische Corps wandte und über die Gefahren einer Konfrontstion der Zivilisation insbesondere mit dem organisierten Terrorismus sprach, bekräftigte er:
"Kein Umstand rechtfertigt solche kriminellen Taten, die den, der sie begeht mit Schande bedeckt , die umso verachtenswerter ist, als sie sich einer Religion bedient und so die reine Wahrheit Gottes unter das Maß der eigenen Taubheit und moralischen Perversion erniedrigt."
Er endete so: "Wir müssen den Mut haben, die Lebensqualität in derFamilie zu erneuern, die Art wie wir Geschichte und Religion lehren, den Inhalt unserer Predigten in unseren Kirchen. Vor allem die Familien und die Schulen sind der Schlüssel, damit die Welt von morgen sich auf gegenseitigen Respekt und Brüderlichkeit gründen kann."
"Vereinen wir unsere Stimmen mit der von Papst Franziskus und sagen: "Die Gewalt, die eine religiöse Rechtfertigung sucht, verdient die schärfste Verdammung, weil der Allmächtige, der Gott des Lebens und des Friedens ist. Von allen, die ihm folgen und die ihn verehren, erwartet die Welt, daß sie Männer und Frauen des Friedens sind, fähig wie Brüder und Schwestern zu leben- ungeachtet der ethnischen, religiösen, kulturellen und ideologischen Differenzen."
Quelle: L´Espresso, Sandro Magister


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