Dienstag, 30. Juni 2015

Kalte Dusche?

Sandro Magister bezeichnet bei www.chiesa / L´Espresso  das Instrumentum Laboris für die kommende Synode  als "kalte Dusche für die Erneuerer".
Das Vorbereitungsdokument trete bei der Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen und gleichgeschlechtliche Paare auf die Bremse. Neue Stimmen aus Afrika und Südamerika- alle unterstützen die immerwährende Doktrin .
Hier geht´s zum Original:    klicken 


                      "SYNODE. KALTE DUSCHE FÜR DIE ERNEUERER"
"Eine Woche nach seiner Veröffentlichung erweist sich das "Arbeitsinstrument"  für die Bischofssynode zur Familie für die "Champions der Veränderung" immer mehr als Enttäuschung.
Das Dokument gibt die Schlussrelatio der Oktobersynode von 2014 in Gänze wieder. Und die markierte bezogen auf die Interims-Relatio bereits einen klaren Schritt zurück, die als Ergebnis eines Täuschungsversuchs von den meisten Synodenvätern unmittelbar zurückgewiesen worden war.
Aber das Instrumentum Laboris fügt auch eine nicht geringe Zahl von Überlegungen hinzu, Früchte der in den vergangenen Monaten in den Diözesen der ganzen Welt durchgeführten Beratungen zu jedem einzelnen Punkt dieses Abschlussdokumentes.
Und auch hier ist wieder keinerlei "Offenheit" für alle die Ideen der Erneuerer, wie viele Medienschlagzeilen fälschlicherweise behaupten, zu erkennen, sondern wenn überhaupt- eher ein Dämpfer für den Punkt, der ihnen am  liebsten ist, die Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen, Empfängnisverhütung und homosexuelle Verbindungen.
Als er das Instrumentum  Laboris vorstellte, sagte Kardinal Baldisseri, Generalsekretär der Synode, daß es die Ergebnisse der Beratungen der Bischofskonferenzen und anderer hierarchischer Institutionen zusammenfasse und vorstelle. 
Das bedeutet, wenn man sich den daraus resultierendenText anschaut, daß fast alle Antworten sehr weit von den von einigen zentraleuropäischen Bischofskonferenzen (Deutschen, Schweizern und Franzosen) breit veröffentlichten, tollkühnen Vorschlägen für eine Veränderung der Lehre und Praxis der Ehepastoral entfernt sind.
Darüberhinaus sagte Kardinal Baldisseri, daß das Dokument 359 Anmerkungen und Vorschläge aus den Diözesen, Pfarrgemeinden, Vereinigungen, Gruppen, Familien und von einzelnen Gläubigen berücksichtigt.


Auf dem Weg in die Albaner Berge ...

Wie werden sie sich freuen in Castel Gandolfo!



In den letzten zwei Jahren war die päpstliche Sommerresidenz verwaist, weil Papst Franziskus in seinem Urlaub "Rom kennenlernen" wollte und Benedikt lieber in Mater Ecclesiae verblieben ist.
Weiteres kann man hier bei Radio Vatikan  nachlesen



Über die Einzelheiten und die Vorfreude in Castel Gandolfo haben wir ja schon vor zwei Wochen berichtet.

Und hier sind die ersten Bilder von der Ankunft in Castel Gandolfo.
Wenn man hier etwas runterscrollt, gibt's noch eine schöne Slideshow von der Ankunft

Bis Mitte Juli wird Benedikt in Castel Gandolfo bleiben. Und zwischendurch wird es auch einen "offiziellen Anlass" geben. Wie ja inzwischen alle Welt weiß, wir er am 3. Juli die Ehrendoktorwürden der Päpstlichen Johannes Paul II Universität und der Musikakademie Krakau empfangen. 

Wir freuen uns schon mal auf weitere viele schöne Bilder und Videos... Natürlich bleiben wir am Ball. 





Montag, 29. Juni 2015

Am Anfang eines großen Weges....29.6.1951

Heute vor 64 Jahre wurde Joseph Ratzinger im Dom zu Freising zum Priester geweiht. Bei seinem Deutschlandbesuch 2006  traf er einige der zusammen mit ihm Geweihten.

                

Quelle:ilblograffaella


Hier noch ein Video von der Priesterweihe

Fundstück. Was mal gesagt werden mußte....

zum allgegenwärtigen Geschrei der ein oder anderen Lobbygruppe :  klicken
Gefunden bei anima mea unter dem Titel: 
"Warum die ewige Diskriminierungsschreierei manche Menschen wirklich diskriminiert,"

Sonntag, 28. Juni 2015

Djihad und Nihilismus, die schwarze- und die Regenbogenfahne.....

Robi Ronza bei la Nuova Bussola Quotidiana :   klicken

                "DJIHAD UND NIHILISMUS SIND EINE KRISE DES WESTENS"

"Das Zusammentreffen war wohl nicht beabsichtigt, aber dennoch war da etwas auf tragische Weise Symbolisches in der Gleichzeitigkeit des durch die Islamistischen Terroristen in Tunesien, Kuwait und Frankreich vergossenen Blutes mit der Entscheidung des Obersten Gerichtshofes der USA, die homosexuelle Pseudo-Ehe im ganzen Land zuzulassen.
Die schwarze Fahne des ISIS, die auf den internet-Seiten der Djihadisten flattert und zeitgleich die andere -die Regenbogenfahne-auf der offiziellen Seite des Weißen Hauses- vor den Stars-and-Stripes und größer.
Auch wenn es nur bei dieser Gelegenheit war....

Ein neuer Akt der Barbarei mit der Waffe in der Hand gegen eine Art des zivilen Zusammenlebens, sicher weder perfekt noch fehlerfrei- das aber trotz allem das Beste ist, was es bisher auf der Geschichtsbühne gegeben hat: eine Art des zivilen Zusammenlebens, das im Okzident verwurzelt ist und sich ohne den Westen nirgendwo anders hätte entwickeln können, eine Art des zivilisierten Zusammenlebens, das auf essentielle Weise auf das Christentum gegründet ist.

Und just an dem Tag, an dem der islamistische Terror simultan in Europa, Afrika und Asien Attentate verübt, von medialen Fanfaren begleitet- macht die größte westliche Macht unserer Zeit einen Schritt auf die Desintegration der Zivilgesellschaft zu, deren Basis der Natur nach die Familie ist, und auf ihre Ersetzung durch eine "fließende Gesellschaft", die von allen Werten und allem gemeinsamen Engagement losgelöst ist. Eine Gesellschaft, die deswegen-trotz ihrer enormen technischen und militärischen Überlegenheit unfähig sein wird, der kleinsten Herausforderung zu begegnen.

Der Nihilismus, die "fließende "Gesellschaft sind eine Luxus, den man sich erlauben kann, wenn man sich einer absoluten Überlegenheit sicher ist, wenn man über imperiale Macht verfügt, wenn man sicher sein kann, jede Schlacht zu gewinnen, ohne einen Tropfen Blut zu vergießen.
Heute ist das nicht mehr der Fall, falls es das jemals war.
In der jetzigen Situation der Christen haben die Menschen des Glaubens eine große und spezifische Verantwortung.
Alle die, die an nichts anderes denken, als an die eigene Selbstbestätigung, die kein anderes Ziel als die Befriedigung ihrer unmittelbaren Wünsche haben, sind die ohnmächtige und prädestinierte Beute jedes Aggressors.
Ohne gemeinsame Werte und starke und unauflösbare Bindungen, auch wenn man über Hyper-Waffen verfügt- widersteht man selbst den Angriffen eines mit einem Stock Bewaffneten nicht.
Und damit meine ich nicht nur Waffen im eigentlichen Sinne, sondern auch die Waffen der Stärke, der Kultur, der Kunst, der Technik, der wissenschaftlichen Forschung.und der Organisationsfähigkeit.
Bevor es zu spät ist, brauchen wir dringend eine starke Initiative, das Übernehmen von Verantwortung, das vom täglichen Erleben ausgeht, um so schnell wie möglich komplexere Ebenen des öffentlichen Lebens und der internationalen Beziehungen zu erreichen.
Heute verschafft sich eine Bande von Terroristen, die wirklich nichts Großes sind, den Respekt der am weitesten entwickelten und materiell Mächtigsten der Welt. Um uns davon zu befreien, brauchen wir ein Projekt einer organischen und aktiven Außenpolitik und von allen denen, die dazu gute Gründe haben, die menschliche und zivilisatorische Mobilisierung, von der wir gesprochen haben."
Quelle: Robi Ronza, La Nuova Bussola Quotidiana

Heute vor 7 Jahren, am 28. Juni 2008,

eröffnete Papst Benedikt XVI gemeinsam mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäus I, das Paulinische Jahr

                 

hier nachzulesen der deutsche Predigt-Text :  klicken

"Wir sind am Grab des hl. Paulus versammelt, der vor 2000 Jahren in Tarsus in Kilikien, in der heutigen Türkei geboren wurde. Wer war Paulus? Vor der aufgeregten Menschenmenge im Tempel zu Jerusalem, die ihn hatte töten wollen, stellt er sich selbst mit diesen Worten vor: »Ich bin ein Jude, geboren in Tarsus in Kilikien, hier in dieser Stadt (Jerusalem) erzogen, zu Füßen Gamaliëls genau nach dem Gesetz der Väter ausgebildet, ein Eiferer für Gott…« (Apg 22,3). Am Ende seiner Wege sagt er über sich: »Ich wurde eingesetzt… als Lehrer der Völker im Glauben und in der Wahrheit« ....

                

"....Wir sind also versammelt, nicht um über vergangene Geschichte nachzudenken, die unwiderruflich vorbei ist. Paulus will mit uns reden – heute. Dazu habe ich dieses besondere »Paulusjahr« ausgerufen: damit wir ihm zuhören und von ihm als unserem Lehrer jetzt »den Glauben und die Wahrheit« erlernen, in denen die Gründe für die Einheit unter den Jüngern Christi verwurzelt sind....."

Quelle: La Santa Sede, cr LEV, blograffaella

Samstag, 27. Juni 2015

Fundstück zur Frage wie es nach der 5:4 Abstimmung des Scotus weitergeht

Scotus? "Supreme Court of the United States". Mit der Abstimmung ist es ja noch nicht getan, und außer erweiterten Illuminationsmöglichkeiten für das Weiße Haus, wird es weitere Folgen geben.
Eine hat uns blogger Eye of the Tiber schon vor Augen gestellt :  klicken

Supreme Court Demands Apology From God For Sodom And Gomorrah

Der Heilige Cyrill von Alexandrien

Zum  heutigen Fest des Hl. Cyrills von Alexandrien lesen wir noch einmal, was Papst Benedikt XVI im Rahmen seiner Generalaudienz-Katechesen über die Kirchenväter und Heiligen über den heiligen Cyrill von Alexandrien sagte:    klicken

In der Zusammenfassung für die nicht italienisch sprachigen Pilgergruppen liest sich das so:

"In der Reihe der Mittwochskatechesen über die Gestalten der alten Kirche wollen wir uns heute dem heiligen Cyrill von Alexandrien zuwenden. Dieser bedeutende afrikanische Bischof verfügte über eine solide theologische Bildung, zu der sich ein hohes Maß an politischem Gespür und ein entschlossener Charakter gesellten. Er wurde im Orient das „Siegel der Väter“ genannt, weil er sich in seinen Werken auf die Kontinuität der kirchlichen Lehrtradition und auf frühere geistliche Autoren, vor allem auf Athanasius, einen seiner Vorgänger auf dem Bischofsstuhl von Alexandrien, berief. Cyrill wurde vor allem durch seine Kontroverse mit Nestorius von Konstantinopel bekannt, die zum Konzil von Ephesus im Jahre 431 führte. Nestorius lehnte es ab, Maria als „Mutter Gottes“ zu bezeichnen, um hervorzuheben, daß Jesus ganz Mensch war und die Erlösung durch sein Menschsein erfolgt ist. Cyrill bestand dagegen auf dem Titel „Gottesgebärerin“, der die Einheit der Person Christi unterstreicht, die beide Naturen – die göttliche und die menschliche – in sich verbindet. Cyrill will uns auch sagen, daß das menschgewordene Wort Gottes in der Geschichte fortlebt. Die Gläubigen begegnen dem lebendigen Herrn: Derselbe Jesus Christus, der einst aus der Jungfrau Maria geboren wurde, bleibt als Herr und Heiland immer bei uns gegenwärtig."
Quelle: La Santa Sede, cr LEV

                                   Heiliger Cyrill bitte für uns!

Papst Franziskus veröffentlicht heute ein neues Motu Proprio

dessen Titel uns Radio Vatican noch nicht verraten mag.
Dieses motu proprio gibt den Startschuss zur Schaffung einer Kommunikations-Überbehörde im Vatican-
klicken :  "Sekretariat für Kommunikation",  das der Leitung von Msgr. Vigano anvertraut werden und alle Sparten und Medien umfassen soll. Das neue Sekretariat wird seine Arbeit am 29. Juni aufnehmen.

Freitag, 26. Juni 2015

Das Erbe lebt

genauer gesagt: Summorum Pontificum


                        


Am 13. und 14. Juni fand in Rom die 5. Konferenz "Summorum Pontificum", von Pater Vincenzo Nuara OP, Päpstliche Kommision Ecclesia Dei,  organisiert- im Angelicum statt. Unter den Teilnehmern waren die Kardinäle Burke mit dem Vortrag "Tradition als Fundament der Katholischen Liturgie" und Müller. In seinem Beitrag "Tradition als eigenes Prinzip der Katholischen Theologie" hatte der Präfekt der Glaubenskongregation deutliche Bezüge zur derzeitigen präsynodalen Situation hergestellt und u.a. gesagt, "daß nicht die Zahl der zustimmenden Bischöfe für eine Position entscheidend sei, sondern ihre doktrinale Qualität".
In einem anderen Beitrag erklärte Dom Cassian Folsom, welche kirchenrechtlichen Knoten Papst Benedikt XVI hatte lösen müssen, um eine Zulassung beider Formen der Liturgie zu ermöglichen.
Die abschließende Pontifikal-Messe wurde von Kardinal de Paolis zelebriert.
Quelle rorate caeli, ewtn

Der Papst als Diplomat

- mit gelegentlichen Aussetzern- so überschreibt Sandro Magister seinen neuen Artikel auf www. chiesa.
Hier geht´s zum Original:   klicken

"BERGOGLIO DER GROSSE DIPLOMAT. MIT GELEGENTLICHEN AUSSETZERN"

"Was Kuba, die Ukraine und China angeht, ist er äußerst realistisch, sogar zu dem Preis, den Gläubigen Schmerzen zu bereiten. Aber dann fordert er von den Muslimischen Ländern Religionsfreiheit und bei der UNO kämpft er mit harten Bandagen gegen Abtreibung und Gender-Ideologie.

 

"Wir hatten nie mehr zu tun als jetzt",bestätigt der britische Botschafter beim Hl. Stuhl, Nigel Baker, "weil es ein wirkliches Interesse und eine Nachfrage für unsere Berichte zu den Standpunkten von Papst Franziskus. und des HL.Stuhls zu den Schlüsselproblemen der Zeit gibt".

Die Ökologistische Enzyklika "Laudato si´"- perfekt mit der der Welt-Ernährung gewidmeten Expo in Mailand und dem Klimaweltgipfel synchronisiert- ist das letzte Meisterstück eines Papstes, der die Kirche zurück in den Kreis der geopolitischen Spieler zurück gebracht hat.

Mit Vladimir Putin, der in seiner Gegenwart die Ikonen küßt und sich bekreuzigt. Mit Shimon Peres und Mahmoud Abbas, die sich beeilen, gemeinsam an seiner Seite zu beten. Mit Raoul Castro, der ihm verspricht, wieder in die Kirche zu gehen,.

Der Zwischenfall vor zwei Monaten mit der Türkei des Recep T.Erdogan,  der wegen der Verurteilung des Armenier-Genozids durch den Papst wütend war, scheint das universale Idyll nicht zu stören.

Donnerstag, 25. Juni 2015

Wünsche zum Ramadan aus dem Vatican.

Sandro Magister hat im L´Espresso die jährlichen Botschaften aus dem Vatucan zum Ramadan seit 2013 miteinander verglichen.
Hier geht´s zum Original:    klicken
Kardinal Tauran kann man für seine mutigen Worte und glasklaren Aussagen nur danken!

"GUTEN RAMADAN FÜR DIE  MUSLIME. ABER DIE BOTSCHAFT IST DURCHAUS NICHT FRIEDLICH"

2013 machte Franziskus einen Sprung. Gerade zum Papst gewählt, wollte er die traditionelle Botschaft zum Ende des Ramadans persönlich an die Muslime richten und widmete sie der Freundschaft "zwischen den Völkern zweier Religionen".
2014 waren es wieder der Präsident und der Sekretär des päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog , Kardinal Jean-Louis Tauran und Pater M. Guixot, die die Botschaft unterschrieben.
Da war die Neuheit, daß die Muslime Brüder und Schwestern genannt wurden, wie Franziskus es bereits beim Angelus vom 13. August 2013 getan hatte.
Auch in diesem Jahr 2015  ist  anläßlich des Ramadans eine Grußbotschaft -von den selben beiden Personen unterschrieben - aus Rom verschickt worden. Aber mit einer noch bedeutenderen Neuerung.

Anstatt-wie sonst üblich- am Ende des heiligen Monats ist die Botschaft dieses mal schon am Anfang geschickt worden, vielleicht um auch das Fest Id al-Fitr mit einzubeziehen - das wichtigste im Muslimischen Kalender.
Und schon hat diese Vorverlegung eine stürmische Wirkung erzielt.
Weil gerade in diesen speziellen Tagen die Nachrichten aus ganz Europa, die eine erneute Zunahme der Flüchtlingsströme registrieren, erkennen lassen, wie viele muslimische Immigranten auch unter sehr schwierigen Bedingungen mit dem Ramadanfasten begonnen haben und sich vom Morgen bis zum Abende jeder Speise und jedes Getränks enthalten.

                                    
 .
Aber die größte Überraschung der diesjährigen Botschaft, ist ihr Inhalt. Um mit dem Titel zu beginnen:

" Christen und Muslime zusammen gegen die im Namen der Religion ausgeübte Gewalt."
Tatsächlich kreist die gesamte Botschaft um die Frage der Gewalt. Die "im Namen der Religion gerechtfertigten Gewalt"- In diesem speziellen Fall der islamischen Religion.

Mittwoch, 24. Juni 2015

Wenn Verschwörungstheorien über den Verlust der selbstzuerkannten Deutungshoheit hinwegtrösten sollen


Bis zum vergangenen Samstag konnten sich die italienischen Aktivisten der LGTB-Bewegung noch in der Illusion sonnen, meinungsführend zu sein. Von dieser Illusion mußten sie sich nach der eindrucksvollen Manifestation für die traditionelle Familie eilends verabschieden und das ging nicht ganz ohne Kollateralschäden ab.
Wie einige italienische Tageszeitungen und websites berichten ist nun der Schmerz  über den Verlust der Deutungshoheit u.a. sehr groß und es müssen ganz schnell Schuldige her - das ist nach verlorenen Kriegen auch immer so. Feindbilder, Dolchstoßlegenden, Verschwörungstheorien schießen ungehemmt ins Kraut, sogar die Maske der Toleranz fällt. So auch jetzt.
Wie Massimo Introvigne bei La Nuova Bussola Quotidiana - klicken-berichtet, hat der Fahnenträger der italienischen HS-Bewegung, Franco Grillini, komplett Contenance samt Realitätsbezug verloren und läßt die staunende Welt an seiner Vermeidungsstrategie teilhaben: leugnen, was man nicht mehr verteidigen kann, behaupten, so etwas habe es eh nie gegeben. Genderideologie? Dschänderwas? Nie gehört!

Der gute Signor Grillini hat nun also in aller Öffentlichkeit behauptet, dass es eine Gender-Theorie
überhaupt nicht gäbe, eine solche sei allerdings im Rahmen eines Komplotts in den Räumen des (wer weiß es?) ja - in den Räumen des Vaticans erfunden worden und zwar von Papst Benedikt XVI, Kardinal A. Bagnasco und Papst Franziskus (der hatte nämlich letztens in Neapel die "Gendertheorie als Irrtum des menschlichen Geistes" bezeichnet).
Besonders Benedikt XVI habe Simone de Beauvoir nicht richtig verstanden, sagen sie, wobei sie selber leider den de-Beauvoir Text "Le Deuxieme Sexe"   "vergessen" haben.
Dieser zugegeben originelle Standpunkt hat vereinzelt in Medien und von einer einzelnen Soziologin Unterstützung gefunden und die Verfechter der Ehe für alle und eben - tut mir leid Signor Grillini- der Genderideologie scheinen zu glauben, in dieser kühnen Verursacherumkehr eine Art Massenvernichtungswaffe gegen Demonstrationen wie die auf der Piazza San Giovanni in der Hand zu haben.  So schreibt Introvigne und er titelt: "Die ultimative Ente der Verfechter der HS-Ehe."

Dienstag, 23. Juni 2015

Sandro Magister zur Enzyklika oder der andere Franziskus

Sandro Magister -Vaticanist ohne Akkreditierung - kommentiert heute bei www.chiesa/ L´Espresso die selektive Wahrnehmung der Enzyklika und die diesem Pontifikat immanente Ausblendung unliebsamer Aussagen des Papstes und die daraus folgende Verzerrung durch interessierte Kreise, die die Hoffnung hegten, den Pontifex vor ihren ideologischen Karren zur ad-hoc-Abschaffung der moralischen Kirchenlehre spannen zu können.
Ebenso läßt er Msgr. Mario Tosi, Bischof von Faenza, der an der aus der endgültigen Fassung entfernten spirituell-theologischen Einleitung mitgearbeitet hatte, noch einmal zu  Wort kommen.
Hier geht´s zum Original:     klicken

       "DER ANDERE FRANZISKUS, DER KEUSCHHEIT VOR DER EHE PREDIGT"

Die Enzyklika "Laudato si´ " hatte eine weltweite aber auch hoch selektive Resonanz erfahren. Der Haupteindruck, den sie hinterläßt, ist der einer "Ganzheitlichkeit". Und in der Tat: auf den fast 200 Seiten gibt es ein bißchem von Allem, vom letzten Schicksal des Universums bis hin zu den kleinen Dingen des Alltags.

Aber genau diese enzyklopädische, die eher alles behandelt als ein einzelnes Thema hat viele dazu verleitet, aus dem Text nur das herauszupicken, was ihren Erwartungen am nächsten kommt.

Eine interessante Erklärung zur Entstehung der Enzyklika hat der Bischof abgegeben, der mehr als jeder andere an ihrer Erstellung mitgearbeitet hat: Mario Tosi, derzeit Bischof der Diözese Daneza aber bis zum Januar Sekretär der Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden.
In einem Interview mit dem Schweizer Vaticanisten Giuseppe Rusconi sagte er:

"Die Enzyklika , wie sie uns heute präsentiert wird, hat ein anderes Gesicht als der erste Entwurf, der eine lange theologische, liturgische und sakramentale Einleitung spirituellen Charakters enthielt.
Papst Franziskus hat es vorgezogen, diese Anordnung zu verändern, den theologischen Teil in die Mitte und ans Ende zu verlagern - so,  wie er es auch mit den Teilen getan hat, die die Spiritualität und Erziehung betreffen.
So restrukturierte er das ihm vorliegende Material, arrangierte es nach einer analytischen und urteilenden Methode um, die die Betrachtung der Situation und ihre eine Bewertung beinhaltet und praktische Richtlinien für die Arbeit an einer Lösung anbietet.
Auf diese Weise wollte er die größtmögliche Zahl an Lesern erreichen, eingeschlossen die Nichtgläubigen - und sie in einen Denkprozess einbeziehen, der so weit gespannt ist, dass er von allen geteilt werden kann."

Eine andere interessante Beobachtung kommt von einem Wirtschaftsfachmann, der an der Erarbeitung nicht dieser Enzyklika sondern an "Caritas in veritate" von Benedikt XVI beteiligt war, dem früheren IOR-Präsidenten E. Gotti Tedeschi.
In einem Interview mit der Repubblicca und einem Kommentar in Il Foglio sagte er, daß man den tieferen Sinn der Enzyklika nur verstehen kann, wenn man dem "Laudato si´ " das "mio Signore" - mein Herr - hinzufügt.
Weil der wirkliche Grund für ein Verhalten, das zur Geringschätzung der Umwelt führt, die Sünde, der Verlust Gottes" ist - während der nächste Grund im übertriebenen Konsumismus zu finden ist, der zur Kompensation des Einbruchs der Geburtenraten in den Westlichen Ländern dienen soll.
Von diesem nächsten Grund habe ich in der Enzyklika nichts gefunden, wahrscheinlich weil ich sie in Eile gelesen habe."

Liest man "Laudato si´" mit Geduld, findet man eine Passage die mit den Gedanken Tedeschis übereintimmt- in Paragraph 50.


Was Benedikt XVI am Welttag des Friedens 2008 zu Familie und Umwelt sagte

Der Text passt sowohl zur Großdemo "family day"  in Rom als auch zur Enzyklika "Laudato si´"
Hier ist der gesamte deutsche Text der Botschaft :  klicken

Zur Familie
...."Die Menschheitsfamilie, eine Gemeinschaft des Friedens. Die erste Form der Gemeinsamkeit zwischen Menschen ist die, welche aus der Liebe zwischen einem Mann und einer Frau hervorgeht, die entschlossen sind, sich auf immer zusammenzuschließen, um miteinander eine neue Familie aufzubauen. Doch auch die Völker der Erde sind aufgerufen, untereinander Beziehungen der Solidarität und der Zusammenarbeit zu schaffen, wie sie sich für Glieder der einen Menschheitsfamilie geziemen. »Alle Völker sind eine einzige Gemeinschaft«, hat das Zweite Vatikanische Konzil gesagt, »sie haben denselben Ursprung, da Gott das ganze Menschengeschlecht auf dem gesamten Erdkreis wohnen ließ (vgl. Apg 17,26); auch haben sie Gott als ein und dasselbe letzte Ziel.

Die auf die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau gegründete natürliche Familie als innige Gemeinschaft des Lebens und der Liebe (2) ist der »erste Ort der ,,Humanisierung“ der Person und der Gesellschaft«,(3) die »Wiege des Lebens und der Liebe«(4). Zu Recht wird darum die Familie als die erste natürliche Gesellschaft bezeichnet, als »eine göttliche Einrichtung, die als Prototyp jeder sozialen Ordnung das Fundament des Lebens der Personen bildet."

Zur Umwelt
...."Für die Menschheitsfamilie ist dieses Heim die Erde, die Umwelt, die Gott, der Schöpfer, uns gegeben hat, damit wir sie mit Kreativität und Verantwortung bewohnen. Wir müssen für die Umwelt Sorge tragen: Sie ist dem Menschen anvertraut, damit er sie in verantwortlicher Freiheit bewahrt und kultiviert, wobei sein Orientierungsmaßstab immer das Wohl aller sein muß. Natürlich besitzt der Mensch einen Wertvorrang gegenüber der gesamten Schöpfung. Die Umwelt zu schonen heißt nicht, die Natur oder die Tierwelt wichtiger einzustufen als den Menschen. Es bedeutet vielmehr, sie nicht in egoistischer Weise als völlig verfügbar für die eigenen Interessen anzusehen, denn auch die kommenden Generationen haben das Recht, aus der Schöpfung Nutzen zu ziehen, indem sie ihr gegenüber dieselbe verantwortliche Freiheit zum Ausdruck bringen, die wir für uns beanspruchen. Ebenso dürfen die Armen nicht vergessen werden, die in vielen Fällen von der allgemeinen Bestimmung der Güter der Schöpfung ausgeschlossen sind. Heute bangt die Menschheit um das künftige ökologische Gleichgewicht. 

Meteorologe kritisiert Aussagen der Enzyklika zu Wetter & Klima

Diplom-Meteorologe Dr. Wolfgang Thüne ( über viele Jahre öffentlich-rechtlicher "Wetterfrosch") kommentiert die Aussagen, die im päpstlichen Lehrschreiben zu Wetter, Klima & menschengemachten Klimaveränderungen ( Hauptdogma der Klimareligion) gemacht werden. Die Lektüre lohnt sich.  klicken    

Hier einige Ausschnitte:

".....Punkt 23. stammt mit Sicherheit nicht aus der Feder von Papst Franziskus, doch hätte die Päpstliche Akademie der Wissenschaften alles tun müssen, dass solch unhaltbare Passagen in die Enzyklika Aufnahme finden. Er beginnt mit dem Satz: „Das Klima ist ein gemeinschaftliches Gut von allen und für alle.“ Es gibt eine ganze Fülle sehr unterschiedlicher Klimata auf der Erde, als statistisches Abbild sehr unterschiedlichen Wetters. Es ist völlig abwegig, das Klima als gemeinschaftliches Gut von allen Menschen für alle Menschen zu bezeichnen. Auch die Berufung aus „zahlreiche wissenschaftliche Studien“ und die „starke Konzentration von Treibhausgasen“ rechtfertigt nicht folgenden Satz: „Wenn sie sich in der Atmosphäre intensivieren, verhindern sie, dass die von der Erde reflektierte Wärme der Sonnenstrahlen sich im Weltraum verliert.“

In der Enzyklika wird die große anthropozentrische Maßlosigkeit (116) angeprangert, wird eine mutige kulturelle Revolution (114) gefordert und wird gesagt, dass die weltweite Ökologiebewegung bereits einen langen Weg zurückgelegt hat (166.). Es wird die Notwendigkeit des Vorhandenseins einer „echten politischen Weltautorität“ (175.) für nötig erachtet. Es wird gesagt, dass sich die Politik nicht der Wirtschaft und diese sich nicht dem Diktat der Technokratie unterwerfen darf (189.) 
Das ist richtig, aber weder die Politik noch die Kirche darf sich dem Diktat der Wissenschaft unterwerfen. Hier fehlt der Enzyklika jedweder kritische Ansatz.

Der Wissenschaft gegenüber herrscht eine sträfliche Leichtgläubigkeit, eine Untertanen-Mentalität. Es grenzt an eine Selbstaufgabe, wenn dazu aufgerufen wird, durch Erziehung ein „ökologisches Bürgertum“ (211.) zu schaffen und „Leitlinien ökologischer Spiritualität“ (216) zu entwerfen, um zu einer „Versöhnung mit der Schöpfung“ (218) zu kommen. Gleichzeitig heißt es unter 221., „dass Gott die Welt erschaffen und in sie eine Ordnung und Dynamik hineingelegt hat, die der Mensch nicht ignorieren darf“.

Quelle:www.derwettermann, Dr.W.Thüne

Montag, 22. Juni 2015

Etwas zum Freuen zwischendurch,

ein schönes Video-Intermezzo aus den Vaticanischen Gärten.
Der 16. April ist zwar schon eine Weile vergangen, aber wir halten es wie die Engländer bei trooping the colour - man darf auch im Juni noch nachfeiern.....also hier noch einige Bilder und Aufnahmen vom 88.

    

Die härteste Kritik an der grünen Enzyklika kommt in Europa aus Polen

Matteo Matzuzzi hat sich in La Nuova Bussola Quotidiana mit den polnischen Reaktionen auf "Laudato si´" beschäftigt. Hier geht´s zum Original   klicken

"NACH DEN BESCHÄFTIGTEN DER ÖLINDUSTRIE SIND AUCH DIE BERGARBEITER GEGEN DIE ENZYKLIKA"

"Vor Wochen, noch bevor "Laudato si´ " veröffentlicht war, ist viel über die Breitseiten, die aus den US kamen, geschrieben worden: ein Gemisch aus Angst bei den örtlichen Energieriesen, was der Papst wohl über Umwelt, Ökologie und Klima schreiben würde, aber auch der Versuch, die Wirkung des erwarteten Dokumentes auf ein Minimum zu reduzieren.
Wenig oder nichts wurde dagegen über die europäischen Reaktionen gesagt, obwohl auch die nicht alle enthusiastisch waren.

Ironie des Schicksals: ausgerechnet im katholischsten Land des Alten Kontinents - Polen - wurden die härtesten Kritiken hörbar.
Besonders in der in Warschau erscheinenden Tageszeitung "Rzeczpospolita" sind es die Passagen, in denen von Kohle und der Gewinnung dieser fossilen Energie die Rede ist.
Ein Problem nicht ohne Gewicht, bedenkt man die Zahl der Kohlebergwerke in Polen und die Bedeutung die deren Aktivitäten für die örtliche Wirtschaft haben.
Alles Elemente, die dazu geführt haben, daß Rzeczpopolita die Enzyklika als "antipolnisch" definierte und dazu anonyme Quellen aus dem Vatican zitierte, die dergleichen zwischen den Zeilen des 200-seitigen Textes gelesen haben wollen.
Die schwersten Angriffe kommen aus der konservativen Partei "Recht und Gerechtigkeit", zu der auch der neugewählte Präsident A. Duda gehört.
Der Parlamentsabgeordnete Andrzeij Jaworski hat in mehr als einem Interview erklärt, daß der "polnische Energiesektor auf der Kohle basieren muß." Wir können was die Kohleproduktion, den Bergwerkbau und den Bau von Kohlelagern betrifft, nicht zurück.
Warschau hat sich immer - mit Erfolg - dem Versuch der EU widersetzt, die Menge der örtlich verbrauchten fossilen Brennstoffe zu begrenzen
Dabei  handelt sich nicht um ein unbedeutendes Problem: die Kohle ist für die Polen eine Frage der nationalen Sicherheit. Ohne sie müßte Polen mehr Gas aus Rußland einführen, einem Land, zu dem die Beziehungen ziemlich gespannt sind.


Wider die öffentlich-rechtliche (u.a.) Desinformation

Die Manipulation durch Verschweigen oder Herunterspielen unliebsamer - sprich dem aktuell angesagten Einheitsdenken und der dto. Meinungsdiktatur widersprechenden - Ereignisse - in diesem Fall der "Demo für alle" in Stuttgart - kennen wir ja schon.
In Rom sind 1 Million Menschen gegen die Aufzwingung der Genderideologie auf der Strasse  bzw. der Piazza San Giovanni. ARD & ZDF? Fehlanzeigem, allenfalls eine kleine Randnotiz - mit verfälschter Teilnehmerzahl (durch Dividierung der Teilnahmerzahl durch etwa 100) im teletext oder Kurzmeldungen. Naja, sagt da vielleicht mancher, war ja auch in Italien, das interessiert hier eher weniger.

Dann also Deutschland.
Was sagen ARD & ZDF & Co zu Stuttgart?  Demonstration gegen "sexuelle Vielfalt"....obwohl jeder mit einer einigermaßen ausgebildeten Lesekompetenz verstehen konnte, dass es um Lehrpläne und Elternrecht geht, die der grüne Landes "vater" nach seinem Weltbild "refomieren" oder - (das Elternrecht auf Erziehung ihrer Kinder) abschaffen will. Als es um Stuttgart 21 ging, las man es noch ganz anders. Da wurde in Brennpunkten und Sondersendungen über jede Handvoll Protestierer ausführlich, symypathie-triefend parteiisch "berichtet". Das trifft alles natürlich auch auf die einheitsmeinenden Printmedien des rotgrünen Spektrums zu. Was die Follower der neuen Rattenfänger von Hameln dazu online stellen-beweist nur eines: ihr Differenzierungsvermögen ist inzwischen auf "Gender= gut, Nicht-gender= Nazi" zusammengeschrumpft.

Der blogger von katholon, Peter Winnemöller. der in Stuttgart dabei war, bittet um Verbreitung seines Beitrags und seiner Fotostrecke. Dem wollen wir gern nachkommen: klicken   
Quelle: katholon, Peter Winnemöller

Sonntag, 21. Juni 2015

Papst Franziskus in Turin

Heute hat Papst Franziskus als dritter Papst in Folge vor dem Hl. Grabtuch- dem "Sindone"  in Turin gebetet

          

Samstag, 20. Juni 2015

Fundstücke

Gefunden bei porpora rossa, im Interview, das Giuseppe Ruscoli mit Bischof MarioToso geführt hat, der am Erstentwurf der Enzyklika mitgearbeitet hat. 
Dieser Entwurf  wurde auf Wunsch von Papst Franziskus stark  verändert, wobei als Erstes die einem päpstlichen Lehrschreiben wohlanstehende, ausführliche theologisch-spirituelle  Einleitung mit Bezug zu den Sakramenten wegfiel.
Der Charakter eines Lehrschreibens ging so verloren, übrig blieb eine "Theologie der Mülltrennung".

Bischof MarioToso von Faenza-Modigliani:
"Tatsächlich weist die Enzyklika, wie sie uns heute präsentiert wird, ein anderes Gesicht auf gegenüber dem ersten Entwurf, der eine lange Einleitung theologischen, liturgischen, sakramentalen, spirituellen Charakters vorsah. Wenn die ursprüngliche Ausrichtung geblieben wäre, würde sich die Enzyklika direkter an die katholische Welt wenden.
Papst Franziskus hingegen hat es vorgezogen, diese Ausrichtung zu ändern, indem er den „theologischen“ Teil in die Mitte und ans Ende verschob, ebenso den über die Spiritualität und die Erziehung. Auf diese Weise hat er das ihm zur Verfügung gestellte Material „umstrukturiert“ gemäß einer Analysemethode und Auswahl, die eine Betrachtung der Situation, seine Wertung und praktische Hinweise zu einer Problemlösung umfaßt. Er wollte so die größtmögliche Zahl an Lesern einbinden, auch die Ungläubigen, in eine Überlegung, die zum Großteil von allen geteilt wird." (.....)

Heute in Rom
und zur heutigen Großdemonstration für die Familie & gegen die Genderideologie auf der Piazza San Giovanni in Rom.....
                 
         

aktuelle Meldung: 1 Million Menschen sind auf dem Platz....glückliches Italien!




















Zur Enzyklika: "Man kann nicht verteilen, was man nicht vorher produziert hat"

So überschreibt Paolo Togni (früherer italienischer Umweltminister und Kabinettsmitglied in der Regierung Mateotti)  seinen Kommentar zur Enzyklika bei la Nuova Bussola Quotidiana. 
Hier geht´s zum Original:     klicken

    "MAN KANN NICHT VERTEILEN,  WAS MAN VORHER NICHT PRODUZIERT HAT."

"Welche Enttäuschung, und was für ein tiefer Schmerz!
Ich hatte erwartet, daß die Enzyklika "Laudato si´" ein Dokument voller Glauben, Optimismus, Wissenschaft und Erkenntnis sei, in dem der regierende Papst die Umweltprobleme auf den Punkt bringt, gestützt - auf das Depositum Fidei, in dem uns viele Überlegungen zu solchen Problemen überliefert sind.
Statt dessen handelt es sich um eine langweilende und kleckerweise zusammengetragene Zusammenfassung von schlechter Ökonomie, schlechter Soziologie und eines noch schlechteren Ambientialismus, zudem noch auf einige Prämissen gestützt, denen zuzustimmen, sehr schwer fällt.
Das Dokument ist umfangreich (die längste je veröffentlichte Enzyklika) , ich muß also eine eingehendere Analyse auf einen späteren Zeitpunkt verschieben und mich hier auf einige eher allgemeine Überlegungen zum generellen Ausgangspunkt der Enzyklika und dem, was dazu inspirierte, beschränken.

Vor allem anderen: der Anthropozentrismus:
ich glaube, daß man ruhig darin übereinstimmen kann, daß der Mensch die Krönung und der Höhepunkt der Schöpfung ist, und darin, daß er vom Schöpfer direkt mit deren Bewahrung beauftragt wurde - sie zu kultivieren und sich ihrer Früchte zu erfreuen, ebenso ist er als ihr Hüter eingesetzt.
Der Primat des Menschen über alle anderen Geschöpfe  findet da seine Rechtfertigung und sein Fundament: Darauf ist der Anthropozentrismus aufgebaut, der immer Grundlage des jüdisch-griechisch-romanisch-katholischen Denkens war.
Jede Hypothese, die seine Zentralität nicht anerkennt, steht in absolutem Widerspruch zu dieser Tradition.
Der Schlüssel zur Beziehung zwischen den Menschen und den anderen Lebewesen ist die Kombination aus Bewahrung-die auch die Verpflichtung dieses Gut sorgfältig zu erhalten , einschließt- und dem Auftrag, es zu kultivieren und sich seiner Früchte zu erfreuen.

Aus der Plicht, Hüter der materiellen Welt zu sein und aus  der Erlaubnis, sich ihrer Früchte zu erfreuen -entsteht der Primat des Menschen über den Rest der Schöpfung, gegenüber der er alle absolute und bedingungslose Macht des Eigentümers ausüben kann- außer der substantiellen Verpflichtung, sie in bestem Zustand zu bewahren. Der Mensch kann nicht mit den anderen Lebewesen auf eine Ebene gestellt werden: für die Natur ist er dominus und Hüter.

Freitag, 19. Juni 2015

Matthias Matussek lobt "Laudato si´"

Wir wollen nicht verschweigen, daß es auch - jenseits der Klimareligion - Zustimmung zur Enzyklika gibt, auch von gestandenen und sturmerprobten Katholiken wie Matthias Matussek. Auch er soll bei uns zu Wort kommen. Hier geht´s zu seinem Text:   klicken   mit dem Titel
 
        "PAPST FRANZISKUS GEISSELT DIE SÜNDE DER MACHBARKEIT"

Papst oder Greenpeace-Guru? Das fragt sich G. Veneziani

Bei "L´ Intrapendente" beschreibt  Gianluca Veneziani seinen Eindruck von der Ökoenzyklika und ihrem Autor. Hier geht´s zum Original:  klicken
Auffällig bei allen italienischen Presseartikeln im Vergleich zu den Kommentaren (wenn denn) der deutschen Medien ist, wie weit das Verwurzeltsein im katholischen Glauben, im Glauben und Christentum überhaupt -voneinander entfernt sind. Man kann sicher von Mediendeutschland als einem entchristlichten Land sprechen, das alle Verbindungen zu den Wurzeln, alles Wissen um den Glauben verloren hat.

        "MEHR ALS EINEM PAPST ÄHNELT ER EINEM GREENPEACE-GURU"

Jemand sollte Papst Franziskus darauf hinweisen, dass er einen pastoralen und lehramtlichen Text hätte schreiben sollen und nicht den offiziellen Text der Carta di Milano für die Expo.
Weil beim Lesen der ersten Enzyklika, die Bergoglio allein geschrieben hat (die erste wurde -"zu 4 Händen" verfaßt -mit Ratzinger) "Laudato si´. An alle Bewohner des gemeinsamen Hauses" der Verdacht aufkommt, daß der Pontifex sich so sehr in die ökologischen und Nahrungsprobleme verliebt hat, daß er vergaß, welches die essentiellen Hauptziele seiner Mission als Papst sind: die Rettung der Seelen, die Versicherung eines Lebens nach dem Tode, oder vielleicht eine Predigt für ein mit dem Evangelium konformen Leben. 

In manchen Teilen sieht es so aus, als wollte der "grüne" Papst Franziskus ein Manifest -eine Mischung zwischen Umweltaktivismus, Greenpeace und Slow Food verfassen.
Bergoglio wählt jedenfalls - wie irgendein ambientalistischer Guru - die Symptome der aktuellen "ökologischen Krise": globale Erwärmung, Klimawandel, Umweltschäden, Verarmung der Biodiversität. Fehlt nur noch der Aufruf zu biologischer Ernährung, der Nutzung jahreszeitlicher Produkte aus einer 0-Kilometer-Zone und die Einladung zu einem gesunden, diätetischen Lebensstil, ohne zuviel Fett, und alles wäre in Ordnung. 
Natürlich ist das Ziel der Kritik des ökologischen Papstes immer der selbe alte, verdammte, westliche Kapitalismus. Bergolgio donnert vom Pult seiner Enzyklika gegen die Umweltpolitik der Mächtigsten der Welt: gegen den Mißbrauch des Privatbesitzes, der dem Ziel eines universalen Gemeinwohls untergeordnet werden müsse (hier erinnert er an "Rerum Novarum" von Leo XIII) - greift den entfesselten Konsumismus - Kind der Globalisierung - an, ebenso wie das fanatische Streben nach finanzieller Rendite, und endet damit, die zu verurteilen, die die Wasserrechte privatisieren wollen, das Gemeingut aller, "was bedeutet, den Armen das Recht zu leben vorzuenthalten, das in ihrer unveränderlichen Würde wurzelt."
Sätze, die die ultrakonservativen Kreise der USA die Nase rümpfen ließ - die- wie il Corsera scheibt- jetzt ein Sperrfeuer gegen den päpstlichen Text angefacht haben.
Aber auch wenn Bergoglio sich Themen anzunähern scheint, die dem 1000jährigen Fühlen der Kirche lieber sind und von der "Ökologie des Menschen" spricht, bezieht er sich immer auf die Verletzlichkeit der Armen, die Gefahren durch Kriege und Waffen, die ihr Überleben gefährden, auf das Drama der Migranten, die der "schlimmergewordenen Misere der Umweltzerstörung entfliehen wollen."


Auch A. Socci hat etwas zur grünen Enzyklika zu sagen.

In seiner Bewertung der Öko-Enzyklika bei Il Straniero nimmt A.Socci kein Blatt vor den Mund und macht aus seinem Herzen keine Mördergrube. Hier geht´zum Original :     klicken

"DAS LIED VON BRUDER SONNE ODER DAS LIED VON BRUDER SOLA (Schurke) " 
Die Kirche ist in einer dramatischen Situation- mit einem Europa, das den Glauben massiv verlassen hat und der anderen Hälfte des Planeten, die die Christen verfolgt oder eliminiert. Und was macht Papst Bergoglio angesichts all dessen?
Eine Enzyklika über die Präsenz der Christen in der Welt, ihr Schicksal, ihre Gewissensfreiheit? Nein.
Eine ökologische Enzyklika über Mülltrennung und die Säuberung der Flüsse.
Man glaubt sich in der komischen Szenen des Films "Johnny Stecchino" (von Roberto Benigni), in der der Autofahrer aus Palermo Benigni erklärt, welches die wahre, große und tragische Plage Palermos ist:  der Verkehr!

WÜRMER UND CHRISTEN 
Es ist bewegend zu sehen, mit welcher Akribie der argentinische Papst sich in der Enzyklika um das Überleben der Algen, der Würmer, der kleinen Insekten und der Reptilien" sorgt -Spezies, die meistens unbeachtet bleiben.
Dagegen ist dem ungewissen Überleben der verfolgten, gefolterten, deportierten Christen keine Enzyklika gewidmet. Sie werden massakriert, ohne das irgend jemand die Stimme erhebt.
Bei der Lektüre der Sorgen des Papstes um das Schicksal der Würmer und Reptilien, fragt man sich, wie
sich all diese Christen fühlen, die -um nicht ihrem christlichen Glauben abschwören zu müssen -im Irak oder in Palästina, in Nord-Korea oder China oder in Nigeria ihre Häuser und ihre Berufe verloren haben, die gesehen haben,  wie ihre Lieben ermordet wurden, Gewalt, Folter, Kreuzigung, Enthauptung und Deportation erleben.
Wer weiß, wie sich die Christen fühlen, die aus ihren Dörfern fliehen mußten und jetzt in Flüchtlingslagern sind und dort lesen, dass der Papst der Tierpopulation eine Enzyklika gewidmet hat, die- wegen neuer Kulturen und der Wasserreservoirs " nicht mehr wandern oder sich frei bewegen können"
Glücklicherweise gibt es einen Papst, der vorgibt, sich um die Tiere zu kümmern und vorschlägt "biologische Korridore zu errichten" damit die Spezies frei wandern können.(N.35)

Donnerstag, 18. Juni 2015

Noch´n Fundstück- oder die Verkündung des 11. Gebotes

und natürlich wieder zu "Laudato si´"  -gefunden bei bellfrell. Danke!       klicken
Die Kurzfassung  der Enzyklika von Klaus Stuttmann wird vielen, die Probleme mit dem Lesen, dem Textverständnis oder der Länge des Textes haben, sehr gut Dienste leisten.

Anderen mag diese wordcloud-Komprimierung der Enzyklika (sehr viel umweltfreundlicher weil so papiersparend!), das wir rorate caeli verdanken, weiterhelfen. Hier geht´s zum Original: klicken
Übrigens ganz unten, etwas rechts von der Mitte, weist ein kleine Pfeil auf den hin, dessen Stellvertreter gerade zum Theologen der Mülltrennung avanciert ist.

Fundstück: Kissler & die Grüne Enzyklika

Gefunden bei "Cicero"  : A. Kisslers Kommentar zur Grünen Enzyklika :     klicken
Den in einen "Mäßigung-unter Anführung- des Pontifex-Romanus-ist-die-Rettung"-taumel Verfallenen zur Abkühlung empfohlen, aber auch allen sonst Interessierten. So geht es los:
             
                            "DER PAPST GIBT ENERGIESPARTIPS"
"Bewegend und tief, streckenweise albern: Die neue Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus ist ein Frontalangriff auf die Wirtschaftsweise des Westens. Der Appell zu Konsumverzicht und Umweltschutz schießt aber über das Ziel hinaus"
und später::
Der Pontifex Maximus als Theologe der Abfalltrennung
"Einmal wird Franziskus sehr konkret. Er rät zur „Vermeidung des Gebrauchs von Plastik und Papier“, zur „Einschränkung des Wasserverbrauchs“, der „Trennung der Abfälle“ und empfiehlt, „nur so viel zu kochen, wie man vernünftigerweise essen kann, die anderen Lebewesen sorgsam zu behandeln, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen oder ein Fahrzeug mit mehreren Personen zu teilen, Bäume zu pflanzen, unnötige Lampen auszuschalten.“ Womit die Grenze zur Albernheit erreicht wäre. Ein Pontifex Maximus als Theologe der Abfalltrennung: Das gab es noch nie.

„Laudato Si“ – antikapitalistische Kampfschrift"
"Kurios auch, wie im antirelativistischen Furor der gesamte „Individualismus“ überwunden werden soll. Anders als im Islam ergreift die christliche Erlösungsbotschaft nicht zuerst die Gemeinschaft, sondern den gottunmittelbaren Einzelnen. Und schließlich mag ein beinharter Calvinist begeistert nicken, wenn er aus Papstes Munde hört, „seit unserer Erschaffung sind wir zur Arbeit berufen“, die Arbeit bedinge die Menschenwürde. Katholisch ist das nicht, biblisch kaum. Adam und Eva mussten erst nach ihrer Vertreibung arbeiten. Arbeit ist der Lohn des Sündenfalls. Der heilige Franziskus, auf den der Papst sich beruft, sah sich selbst als Gaukler und Tänzer vor dem Herrn.
So gilt das Fazit: Ein Papst, der Maß einfordert, verfeuert seine Einsichten und Anliegen maßlos. Dass diese ehrenwert sind und sympathisch, dass „Schwester Erde“ tatsächlich Grund zu seufzen hat, ist unbenommen. Franziskus‘ Aufruf, die Technik nicht über den Menschen, die Rendite nicht über die Gesellschaft, die Interessen nicht über das Gemeinwohl bestimmen zu lassen und die Bande der Menschheitsfamilie zu stärken, verdient jedwedes Gehör, weltweit.
Der radikale Angriff aber auf die Wirtschaftsweise des Westens könnte „Laudato Si“ zu einer Kampfschrift machen, die Brücken eher abreißt als aufbaut. Der Weg ins Himmelreich wird auch künftig nicht mit Mehrwegtüten gepflastert sein."
Quelle: Cicero, Salon, Dr. A.Kissler

Sandro Magister: Die "grüne" Enzyklika von Papst Franziskus

Ehre wem Ehre gebührt, so überlassen wir es Sandro Magister auf www. chiesa/ L´Espresso das grüne päpstliche Rundschreiben für jedermann vorzustellen.
Wie man ohne Schwierigkeit sehen kann ( und wie inzwischen bestätigt wurde), war die von Magister vorveröffentlichte Fassung - im Gegensatz zu dem, was Pater Lombardi im Pressesaal sagte- die endgültge.

Hier geht´s zum Original:   klicken

    "SCHWESTER ERDE. DIE "GRÜNE" ENZYKLIKA VON PAPST FRANZISKUS"

Einige aus der Enzyklika "Laudato si´" ausgewählte Seiten, die der Papst "jedem Menschen, der auf diesem Planeten lebt" zugedacht hat. Die Nummern der Kapitel und Paragraphen, aus denen die Texte stammen,-und die Sandro Magister ausgesucht hat- stehen in Klammern.


Einleitung (1 und 2)
"Laudato si´, mi´ Signore" "Lob sei Dir, mein Herr" mit den Worten dieses wunderschönen Gesanges erinnert uns der Heilige Franz von Assisi daran, daß unser gemeinsames Haus wie eine Schwester ist, mit der wir unser Leben teilen und eine wunderschöne Mutter, die uns umarmt."

"Lob sei Dir, mein Herr, durch unsere Schwester- Mutter Erde- die uns erhält und leitet und verschiedene Früchte, farbige Blumen und Kräuter hervorbringt."

Diese Schwester schreit nun zun uns, wegen des Schmerzes, den wir ihr durch unverantwortlichen Gebrauch und Mißbrauch der Güter, mit denen Gott sie ausgestattet hat, bereiten.

DIE THEMEN DER 6 KAPITEL  (15)

"Ich will damit beginnen, kurz einige Aspekte der gegenwärtigen ökologischen Krise zu betrachten, mit dem Ziel, eine Skizze der zur Zeit zur Verfügung stehenden Ergebnisse der besten (?) Wissenschaftler zu zeichnen, die uns tief berühren und eine konkrete Grundlage für eine ethische und spirituelle Wegweisung werden sollen. 

Dann werde ich einige der Prinzipien der christlich- jüdischen Tradition bedenken, die unsere Bemühungen um die Umwelt kohärenter werden lassen können.


Ich werde dann versuchen, zu den Wurzeln der aktuellen Situation zu gelangen- und deshalb nicht nur die Symptome sondern auch ihre tiefsten Ursachen zu bedenken,.
Das wird dabei helfen, einen Zugang zur Ökologie zu finden, der unsere einzigartige Stellung als menschliche Wesen in dieser Welt und unser Verhältnis zu unserer Umgebung respektiert.


Zur Beruhigung -bevor der Enzyklika-Hype losgeht : Benedettos Rede über die Ökologie des Menschen

Die historische Rede Papst em. Benedikts XVI vor dem Deutschen Bundestag am 22.9.2011  u.a. über die Ökologie des Menschen und Umweltthemen.
hier geht´s zum Redetext: klicken

                 

Hier ein Ausschnitt aus der Rede:


"Ich erinnere an einen Vorgang in der jüngeren politischen Geschichte, in der Hoffnung, nicht allzusehr mißverstanden zu werden und nicht zu viele einseitige Polemiken hervorzurufen. Ich würde sagen, daß das Auftreten der ökologischen Bewegung in der deutschen Politik seit den 70er Jahren zwar wohl nicht Fenster aufgerissen hat, aber ein Schrei nach frischer Luft gewesen ist und bleibt, den man nicht überhören darf und nicht beiseite schieben kann, weil man zu viel Irrationales darin findet. Jungen Menschen war bewußt geworden, daß irgend etwas in unserem Umgang mit der Natur nicht stimmt. Daß Materie nicht nur Material für unser Machen ist, sondern daß die Erde selbst ihre Würde in sich trägt und wir ihrer Weisung folgen müssen. Es ist wohl klar, daß ich hier nicht Propaganda für eine bestimmte politische Partei mache – nichts liegt mir ferner als dies. Wenn in unserem Umgang mit der Wirklichkeit etwas nicht stimmt, dann müssen wir alle ernstlich über das Ganze nachdenken und sind alle auf die Frage nach den Grundlagen unserer Kultur überhaupt verwiesen.
Erlauben Sie mir, bitte, daß ich noch einen Augenblick bei diesem Punkt bleibe. Die Bedeutung der Ökologie ist inzwischen unbestritten. Wir müssen auf die Sprache der Natur hören und entsprechend antworten. Ich möchte aber nachdrücklich einen Punkt ansprechen, der nach wie vor – wie mir scheint –ausgeklammert wird: Es gibt auch eine Ökologie des Menschen. Auch der Mensch hat eine Natur, die er achten muß und die er nicht beliebig manipulieren kann. Der Mensch ist nicht nur sich selbst machende Freiheit. Der Mensch macht sich nicht selbst. Er ist Geist und Wille, aber er ist auch Natur, und sein Wille ist dann recht, wenn er auf die Natur achtet, sie hört und sich annimmt als der, der er ist und der sich nicht selbst gemacht hat. Gerade so und nur so vollzieht sich wahre menschliche Freiheit."

Vatileaks II, John Allen: "Warum wir über die Enzyklika geschrieben haben"

John Allen, amerikanischer Vaticanist, der u.a. auf der website "Crux" schreibt, kommentierte gestern die Vorabveröffentlichung der Kopie der Öko-Enzyklika und die Abstrafung Sandro Magisters. Hier geht´s zum Original:

          "WARUM WIR ÜBER DIE ENZYKLIKA GESCHRIEBEN HABEN"
"Wirklich keiner mit einem Langzeitgedächtnis war überrascht, daß eine durchgesickerte Kopie der Ökologie-Enzyklika in den italienischen Montagszeitungen erschien.
Der Vatican verurteilte das schnell als "abscheulich" und rief die Journalisten auf, das  offizielle Embargo bis Donnerstag zu respektieren.

Das Leck versetzte die Reporter in Aufregung und sie versuchten, zu klären, was in so einer Situation ihre ethische Verpflichtung sei.
(Als Fußnote für alle, die das Medien-business als skrupellos ansehen, die Tatsache, daß soviel Zeit damit verbracht wurde, herauszufinden welches die Verpflichtungen durch ein Embargo in diesem Zusammenhang sind, sollte sie zu einem Überdenken bewegen.)

Es handelt sich hier kaum um das erste wichtige Dokument, das vor seiner Veröffentlichung bekannt wurde, die Dynamik dabei ist immer gleich:
Die Kirchenoffiziellen beklagen das Leck und raten jedem, die Pferde  zu zügeln-bis die offizielle Version veröffentlicht wird.

Was die Sache diesesmal hochkochte,  war die Tatsache, daß der "scoop" dem vielgelesenen italienischen Magazin L´Espresso gelang, und der Text mit einer Enleitung des Vaticanveteranen Sandro Magisters, den viele für eine Papst Franziskus feindlich gegenüberstehende konservative Stimme betrachten, erschien.

(Magister sagte zu AP, daß seinem Verleger, nicht ihm das Dokument zugespielt wurde, der dann entschied, es zu veröffentlichen . Magister sagt weiter, er habe nur ein Vorwort dazu verfaßt.)

Sich auf Magisters Bericht zu stützen ist ethisch- in zweierlei Hinsicht problematisch.
1. Bedeutet es, das Vertrauen seiner Quelle zu verletzen- in diesem Fall des Vaticans?
2. Oder macht es jeden, der das tut, zum Komplizen einer bestimmten politischen Agenda? Mitschuldig des Embargobruchs, den jemand anderes begangen hat?

Zuerst muß man klären, was Embargo eigentlich bedeutet.

Generell werden Embargos von Institutionen verhängt, die Reportern vorab Texte zur Vergügung stellen- eine Rede, wissenschafltiche Dokumentationen, den diesjährigen Staatshaushalt- wofür diese sich im Gegenzug verpflichten, den Inhalt nicht vor dessen öffentlicher Bekanntgabe zu nutzen.
Zweck ist, den Reportern Zeit zu verschaffen, das jeweilige Dokument besser zu verstehen und zu durchdringen, damit ihre Geschichte vollständig und rechtzeitig zum Druck fertig ist- und lieber zeitgleich mit der Freigabe als später - weil die Reporter noch über dem Text brüten- erscheinen kann.

Mittwoch, 17. Juni 2015

Keine Barmherzigkeit für Sandro Magister

Riccardo Cascioli kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana den Akkreditierungsentzug durch den Vatican.. Hier geht´s zum Original:  klicken
Und er gibt ein Beispiel für das innerhalb der vaticanischen Mauern kursierende Gift, anhand der facebook-Eintragung der notorischen Francesca I. Chaouqui., die ihrem hohen Amt keine Ehre macht.


"KEINE BARMHERZIGKEIT FÜR MAGISTER"
 von Riccardo Cascioli  

Hier der Link zum Brief an Sandro Magister 
              

Das Durchsickern von Dokumenten ist nie erfreulich, aber es fällt schwer,zu verstehen, warum die um zwei Tage vorgezogene Veröffentlichung der päpstlichen Enzyklika "Laudato si´" im Espresso beim Heiligen Stuhl eine solche Nervenkrise ausgelöst und einige Vaticanisti dazu gebracht haben sollte, jeden Sinn für das Lächerliche zu verlieren und ein Komplott zum Schaden des Ppstes zu erkennen.

Was für ein Komplott soll das sein, zwei Tage im voraus den Inhalt einer Enzyklika zu enthüllten?
Eigentlich birgt die Initiative des Epresso nur die Gefahr, der offiziellen Pressekonferenz -Donnerstag, 18.6., 11:00 Uhr-   zur Vorstellung der Enzyklika noch mehr Aufmerkamkeit zu verschaffen- und sei es nur, um festzustellen, ob es Unterschiede zwischen der endgültigen und der bereits online stehenden Fassung gibt.

Und dennoch wird das Ganze wie ein Komplott behandelt- so sehr, daß die Sala Stampa die drastische Entscheidung gefällt hat, die Akkreditierung des langjährigen Vaticanisten Sandro Magister auf unbestimmte Zeit auszusetzen, der für die Missetat als verantwortlich angesehen wird.

Dienstag, 16. Juni 2015

Benedikt XVI kehrt zurück, Castel Gandolfo freut sich

Il mamilio, die Informationseite der Castelli Romani informiert heute über die Rückkehr des Papa emeritus nach Castelgandolfo. Hier geht´s  zum Original:  klicken


"BENEDETTO KEHRT NACH CASTELGANDOLFO ZURÜCK, UM EINE DOPPELTE AUSZEICHNUNG ZU EMPFANGEN"

  

CASTELGANDOLFO - 

Die Meldung wurde gestern auf der dem Hl. Stuhl nahestehenden Website Il Sismografo veröffentlicht. Dem Papa emeritus wird von 2 Krakauer Universitäten die Ehrendoktorwürde verliehen.
Bürgermeisterin Monachesi: "warten wir ab, aber wir erwarten ihn mit offenen Armen." 




Zwei Ehrungen an einem Tag, das passiert nicht jedem.
Papst emeritus Benedikt XVI -in "Isolation" von der Welt, macht eine Ausnahme von der Regel, die er für sich selbst aufgestellt hat, keine Anerkennungen und Ehrungen mehr anzunehmen- um vorübergehend in die geliebte Stadt Castelgandolfo zurück zu kehren.

Am 3. Juli, einem Freitag, wird - wie Il Sismografo berichtet - (inzwischen von Pater Lombardi bestätigt) Joseph Ratzinger die doppelte Ehrendoktorwürde der 1981 gegründeten Päpstlichen Johannes Paul II Universität und der Musikakademie in Krakau empfangen.
Eine Besonderheit, die Benedikt XVI überzeugt habe, die Ehrung zu Ehren von Papst Johannes Paul II anzunehmen, der lange Zeit Erzbischof von Krakau gewesen war, bevor er am 16. Oktober 1978 zum Papst gewählt wurde.
Es war der Erzbischof von Krakau, Kardinal Stanislaw Dziwisz höchstpersönlich, der diese auf ihre Art interessante Meldung bestätigte.
"Auf alle Fälle eine schöne Nachricht" sagt die Bürgermeisterin von Castelgandolfo, Milvia Monachesi"- auch wenn wir die offizielle Benachrichtigung abwarten müssen, um zu wissen, ob es sich um eine öffentliche Zeremonie (wie Il Sismografo berichtet) oder eher eine Privatveranstaltung handeln wird.
Benedikt XVI sind wir sehr verbunden, der seine Liebe für unsere Gemeinde immer gezeigt hat: wir werden nie vergesen, daß er die letzten Augenblicke seines Pontifikates mit Castelgandolfo teilen wollte."
Wenn also Papst Franziskus noch keine einzige Nacht hier verbracht hat, vergißt Benedikt XVI die Schönheit des Ortes und die alte Bindung nicht.

"Wir wußten aus einigen Quellen"- fährt Monachesi fort -"daß Benedikt XVI einige Tage der Ruhe in den Ville Pontificie verbringen wird. Wir erwarten ihn - wie immer."

Die Nachricht wurde inzwischen vom Direktor der Sala Stampa, Pater Lombardi, bestätigt:
"Papst Franziskus hat den Papa emeritus eingeladen, im Juli einige Ferientage in der Sommerresidenz von Castelgandolfo zu verbringen. Und Benedikt XVI hat akzeptiert, so wird er am 3. Juli in Castelgandolfo die Ehrendoktorwürden der Päpstlichen Johannes Paul II Universität und der Musikakademie Krakau empfangen."

Am 28. Februar 2013 hatte sich - in weltweiter Direktübertragung - der deutsche Pontifex auf dem Balkon über der überfüllten Piazza delle Liberta mit letzten Worten als Papst von der Welt verabschiedet. Der alte Hl. Vater blieb dann noch bis zum 17. Mai, und hatte dort seine erste historische Begegnung mit Papst Franziskus am 23. März 2013.
Danach ist Benedikt XVI noch mehrmals - in strikt privater Form - auch zu Ferien- nach Castelgandolfo zurückgekehrt.

Am 3. Juli folgt das neue Kapitel einer Geschichte ohne Präzedenz.

Quelle: ilmamilio




Ein Kampf um Rom - bzw. eine Enzyklika

Man glaubt an ein déja vu: Vatileaks II, die unter Embargo stehende Öko-Enzyklika des Papstes ist durch die vaticanischen Mauern und auf die Seiten von L´Espresso geschlüpft.
Nun ist die Aufregung groß und wir können - nicht ohne Neid - sehen, daß in den italienischen Medien noch nicht die mainstream-diktierte Einheitsmeinung herrscht.
Der konservative Vaticanist Sandro Magister, der den Text bei "settimo cielo" im L´Espresso veröffentlichte - mag manches sein, ein Kirchenfeind -wie der wütende Vaticanist von La Stampa Galeazzi insinuiert - ist er sicher nicht. Vielleicht sollte man da auch daran erinnern, daß L`Espresso zum Repubblicca (Lieblingsblatt des Papstes) Verlag gehört.
Kenner der vaticanischen Szene glauben, daß die gestern sofort von der Sala Stampa herausgebene Behauptung, es handele sich bei der durchgesickerten Fassung noch nicht um die endgültige Version -sich nur auf kleine Korrekturen und minimale Veränderungen beziehe.
Bei La Nuova Bussola Quotidiana hat Massimo Introvigne die Enzyklika, die nach seiner Aussage, das längste je von einem Papst verfaßte Rundschreiben ist, für seine Leser zusammen gefaßt.
Hier geht´s zum  Original:      klicken

Wir bringen Auszüge aus der Zusammenfassung.

"LAUDATO SI´: IST DER VORSCHLAG ZU EINER ÖKOLOGISCHEN UMKEHR GEGEN DIE TECHNOKRATIE"
von Massimo Intgrovigne
(.....)
"Formal ist die zweite Enzyklika von Papst Franziskus " Laudato si´" auf den 24. Mai 2015 datiert - sie ist bis heute die längste je von einem Papst veröffentliche Enzyklika.
In 6 Kapiteln bietet er ein ausführliches Fresko der gegenwärtigen Krise der Welt dar, wobei die ökologische Krise zugleich als deren Zeichen und deren Folge gesehen wird.
Die Enzyklika legitimiert sich durch das "Soziale Lehramt der Kirche"- präzisiert aber nützlicherweise die verschiedenen Naturen der beiden enthaltenen Elemente - eines ethisch-spirituellen Aspektes, mit lehramtlicher Funktion und einer kurzen, vorausgehenden Zusammenfassung dessen, was der Papst und die Experten, die bei der Abfassung halfen, als "das Beste, über das die wissenschaftliche Forschung derzeit verfügt"  bezeichnen.
Der Papst legt Wert darauf, klar zu machen, daß "das Diskussionen über die Umwelt sind, für die man schwer einen Konsens finden kann. Ich wiederhole noch einmal, daß die Kirche nicht vorgibt, wissenschaftliche Fragen zu beantworten oder eine bestimmte Politik zu unterstützen, aber ich lade zu einer ehrlichen und transparenten Diskussion ein."

Montag, 15. Juni 2015

Synode, die Stunde Afrikas

Sandro Magister bleibt, was die kommende Synode angeht, am Ball. Verständlich, steht doch nicht wenig auf dem Spiel.  Hier geht´s zum Original:   klicken

                                  "SYNODE, DIE STUNDE AFRIKAS"

"Die Vorsitzenden der afrikanischen Bischofskonfernezen haben sich in Accra getroffen- mit Robert Sarah und vier anderen Kardinälen, in gemeinsamer Opposition gegen die deutsche Strategie zur Scheidung und zu HS-Ehen.

Teilgenommen haben 5 Kardinäle und 45 Bischöfe aus eben so vielen afrikanischen Ländern, die sich in Accra, der Hauptsatdt Ghanas vom 8.-11.Juni trafen. Alles im hellen Tageslicht und nicht heimlich wie mache ihrer Kollgen aus Deutchland, Frankreich und der Schweiz, die sich wenige Tage früher in der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom versammelt hatten.
Aber während in der Gregoriana das Ziel die Veränderung des Kirchenstandpunktes zu Scheidung und HS war, ging es in Accra um etwas anderes.

Die Marschrichtung wurde ganz am Anfang durch die ersten Worte des Kardinals aus Guinea, Robert Sarah- Präfekt der Luiturgiekongregation, angezeigt.
- "keine Angst zu haben, die Lehre Christi zur Ehe wieder aufzunehmen,
- bei der Synode mit Sohnesliebe zur Kirche klar und mit einer Stimmer zu sprechen,
- die Familie vor allen Ideologien zu bewahren, die sie zerstören wollen und deshalb auch vor nationaler oder    internationaler Politik, die die Förderung positiver Werte verhindert."

Zu dieser Marschrichtung erzielte einen völligen Konsens. Der einzige Bischof aus Schwarzafrika , der sich in den vergangenen Monaten zugunsten von "Öffnung" gegenüber der Scheidung gesprochen hatte, Gabriel C. Palmer-Buckle von Accra ,hat-obwohl er seit Monaten als Delegierter für die Synode feststeht- nicht an diesem Treffen teilgenommen, weil es ein Treffen der Vorsitzenden der Bischofskonferenzen war und das ist er in Ghana nicht sondern der Bischof von Konongo-Mampong, J. Osei-Bonsu.



Außer Sarah waren folgende afrikanischen Kardinäle anwesend: Christian Tumi von Kamerun, John Njue von Kenia, Polycarp Pengo von Tansania, Berhaneyesus Sourapiel von Äthiopien - der von Papst Franziskus beim  letzten Konsitorium kreiert worden war.

Motto des von den Bischofskonferenzen Afrikas und Madagaskars organisierten Treffens war:
"Die Familie in Afrika. Was sind ihre Erfahrungen und was ist ihr Beitrag für die 14. ordentliche Bischofsynode ?"
Als Antwort auf die Frage des Mottos haben die Teilnehmer auf der Basis von 4 thematischen EInführungen diskutiert und sich später in Arbeitsgruppen aufgeteilt und am nächsten Tag anhand von 5 weiteren Entwürfen debattiert.

Sonntag, 14. Juni 2015

Mehr zu den sommerlichen Plänen des Emeritus - Update

Die website Il Sismographo aber auch der Corriere della Sera u.a. berichten über die überraschenden Sommerpläne Benedettos XVI,  Luis Badilla schreibt :     klicken

"VATICAN: BENEDIKT XVI WIRD AM KOMMENDEN 3. JULI IN CASTEL GANDOLFO DIE EHRENDOKTORWÜRDE ZWEIER KATHOLISCHER UNIVERSITÄTEN AUS POLEN EMPFANGEN"



"Am Freitag, den 3. Juli wird Benedikt XVI in Castel Gandolfo in einer öffentlichen Zeremonie die Ehrendoktorwürde der Päpstlichen Johannes-Paul II-Universität und der Musikakademie von Krakau empfangen. Diese Nachricht, die ziemlich unerwartet kam, wenn man bedenkt, wie zurückgezogen der emeritierte Papst seit dem 28. Februar 2013, dem letzten Tag seines Pontifikates lebt, wurde vom Erzbischof von Krakau, Kardinal Stanislaw Dziwisz bestätigt.

Es wurde bekannt, daß Benedikt XVI in einem Brief an den Rektor der Universität diese Ehrung akzeptiert hat. Außerdem - so wurde bekannt - schrieb er, daß er diese Ehrung nicht habe zurückweisen können, da es sich um eine Universität und eine Stadt handele, denen sein lieber Freund Papst Wojtyla so eng verbunden war.
Damit macht Joseph Ratzinger eine Ausnahme von seiner nach Ende seines Papsttums selbstauferlegten Regel, keine Ehrungen oder Preise mehr anzunehmen.

Der Senat der Musikakademie von Krakau hat - wie Professort Zdzislaw Lapinksi bekannt gab - am 22. April Benedetto ihren Beschluss mitgeteilt, den er so begründete: der emeritierte Pontifex sei ein Modell für ein moralisches und ziviles, von einer tiefen religiösen und humanistischen Dimension begleitetes Leben.
Besonders betont wird die Liebe und Aufmerksamkeit, die Joseph Ratzinger der Sakralen Musik und ihrer Rolle in der Liturgie entgegenbringt.


Fundstück: Führung durch die Kaserne der Schweizer Garde

Dieses Fundstück-geeignet für einen kleinen Sonntagsausflug-verdanken wir Orbis catholicus secundus



und wer noch etwas Zeit hat....schaut sich diese Reminiszenz an 2005 an


"Liturgische Kursabweichungen, aber Kardinal Sarah übernimmt das Ruder."

so überschreibt Sandro Magister seinen Artikel im L´Espresso  -hier geht´s zum Original: klicken

"LITURGISCHE KURSABWEICHUNGEN. ABER KARDINAL SARAH ÜBERNIMMT DAS RUDER."

"Es besteht die Gefahr, daß wir Gott in unseren Messfeiern keinen Platz mehr lassen. Wir sind in der selben Gefahr wie die Israeliten in der Wüste. Diese versuchten, sich einen Kult nach ihrem Maß, auf ihrer Höhe zu schaffen- und vergessen wir nicht, daß sie sich am Ende vor dem Götzenbild des Goldenen Kalbes verneigten."
Das schreibt Kardinal Robert Sarah, der im letzten November von Papst Franziskus zum Präfekten der Liturgiekongregation ernannt wurde, in einem Beitrag, der am 12. Juni im Osservatore Romano veröffentlicht wurde.
Ein Artikel, der auf Seite 6 der Zeitung versteckt und nur zu kleinen Teilen auf der website der Vaticanzeitung wiedergegeben wurde. So ist er fast allen entgangen.
Und doch ist er von einer Tiefe und Eindrücklichkeit, wie man sie lange nicht gesehen hat, und der Mann der ihn geschrieben hat, hat die Rolle eines ersten Führers für die Katholische Liturgie inne.
Auf dem Niveau eines Joseph Ratzingers- dem großen Liturgisten- um es kurz zu sagen.

Den Gesamttext, den man unbedingt lesen sollte, findet man auf dieser website unter dem Titel: "Leise Aktion des Herzens"  klicken  

Hier genügt es die durch Beschreibungen ergänzte Geradlinigkeit , mit der Kardinal Sarah Feuer an die Deformationen der Katholischen Liturgie während der letzten Jahrzehnte legt, zu notieren und die Bedeutungsumkehr, die die eigentlichen Formulierungen der Liturgiekonstitution des II. Vat. Konzils erfahren haben- beginnend mit dem viel gerühmten, aber oft verzerrten Terminus "participatio actuosa" bis hin zum nicht weniger mißverstandenen Wort von der "feiernden Gemeinschaft".

Samstag, 13. Juni 2015

Mastermind der DBK, Neo-Modernist Schockenhoff.

rorate caeli hat diesen Beitrag von Sacerdos Romanus zum Zustand des Glaubens in der deutschen Kirche und der DBK- anhand einer Analyse der Theologie des Beraters der DBK für die kommende Synode, Eberhard Schockenhoff, veröffentlicht. hier geht´s zum Original:   klicken

"DIE NEO-MODERNISTISCHE THEOLOGIE EBERHARD SCHOCKENHOFFS"


"Nach Edward Pentin steht hinter vielen Angriffen auf die Kirchenlehre durch den deutschen Episkopat als "mastermind" und führender Berater für die bevorstehende Synode Pater Eberhard Schockenhoff, Professor für Moraltheologie an der Universität Freiburg, über den wir schon früher berichten mußten
Es ist ein Zeichen für den Zustand der Kirche in der deutschsprechenden Welt, daß Schockenhoff als "moderater" Theologe angesehen wird.
Er ist vorsichtig, bemüht sich immer, die Kirchenväter und Kirchenlehrer zu zitieren, um seine Standpunkt zu untermauern und macht immer eine Show aus dem Respekt für die lehramtliche Lehre.
Das ist wahrscheinlich der Grund, aus dem die deutschen Bischöfe ihn und nicht einen seiner extremistischeren Kollegen wählten, um ihnen zu helfen, das Ziel die unveränderliche Lehre der Kirche zur Sexualmoral zu verändern, zu erreichen.


Pater Schockenhoffs Mäßigung ist -natürlich- nur eine Frage des Stils. Eine Untersuchung seiner Arbeiten zeigt ihn als entschlossenen Neo-Modernisten. Er legt die grundlegenden Prinzipien seiner Theologie in einem bemerkenswert klaren und kurzen Buch dar. "Erlöste Freiheit" , auf das wir weiter unten eingehen werden.
Das Grundprinzip der Schockenhoff-Theologie ist ein bestimmtes Verständnis der Offenbarung. Nach seiner tendenziösen Lesart von "Dei Verbum" hat das II. Vat.Konzil das traditionelle Verständnis der Offenbarung als Göttliche Lehre verlassen und ist zu einem neuen Verständnis der Offenbarung als "Dialog-Kommunikation" zwischen Gott und dem Menschen gelangt.
Diese "Dialog-Kommunikation" ist eine persönliche Begegnung mit Gott, in der Gott nicht Wahrheiten verkündet, die Forderungen ausdrücken könnten,  sondern einfach nur seine Liebe.
Das beinhaltet eine klare Ablehnung der Definition des Glaubens, wie ihn Papst Pius X im Antimodernisteneid definierte "eine natürliche Zustimmung des Verstandes zu einer Wahrheit, die man von außen hört."
Für Schockenhoff ist Glaube nicht die Zustimmung zu einer von außen vorgeschlagenen Wahrheit, sondern eher eine persönliche Begegnung mit Gottes Liebe.