Freitag, 17. Juli 2015

Pater Hunwicke und das nächste Pontifikat

Im blog "Liturgical Notes" hat sich Pater John Hunwicke Gedanken über das nächste Pontifikat gemacht. Dabei geht er auch auf die Gefahren ein, die sich daraus ergeben, daß sich besonders die Kirchenfeinde aller Art des aktuellen Pontifikates bemächtigt haben, um die Kirche -möglichst für immer-auf ihr Niveau herunterzubringen.
Hier geht´s zum Original:    klicken

                                   "DAS NÄCHSTE PONTIFIKAT"
"Um ehrlich zu sein, es gibt Elemente im öffentlichen Auftreten von Papst Franziskus, die nicht so nach meinem persönlichen Geschmack sind, wie es der (sehr unterschiedliche) Stil seiner beiden Vorgänger war.

Aber mein Geschmack ist irrelevant. Kein Papst ist je nach jedermanns Geschmack; und Katholiken sind nicht dazu gezwungen,  herumzugehen und etwas anderes vorzuspielen.

Die Katholische Kirche ist keine stalinistische Diktatur, in der welcher auch immer gerade regierende Parteigeneralsekretär bedingungslos zum Idol gemacht werden muß, wo alle alten Fotographien retuschiert wurden und selbst Clio*  eine Gesichtstransplantation hatte.

Was mich beunruhigt ist etwas Substantielleres.

Erinnern Sie sich daran, was nach dem II. Vaticanischen Konzil passierte?
Eine Idee vom Konzil erstand, manchmal "Geist des Konzils" genannt. Diese Idee hatte wenig- nein Korrektur- hatte keine Beziehung zu dem, was das Konzil wirklich gelehrt und beschlossen hatte.
Aber es gibt Leute, es gibt Journalisten, die die Akten den Konzils niemals gelesen haben- die etwas anderes glauben.
Vor Kurzen informierte das Wallstreet-Journal, daß das Konzil gelehrt habe, daß der Alte Bund nicht durch Christus nicht ersetzt worden sei. Einfache Katholiken werden Ihnen erzählen, daß die Anbetung in der Landessprache stattfinden müsse und die Heiligen Stätten neu organisiert werden müssen und derlei mehr.



Alles das ist purer "Mondschein". Aber es ist der Mondschein im Zentrum der Bühne, so daß postkonziliäre Päpste (vom seligen Paul VI aufwärts) dafür kritisiert wurden, zu versuchen, das Konzil rückgängig zu machen, auch wenn ihre Handlungen genau darauf ausgerichtet waren, das Konzil umzusetzen, sicher zu stellen, dass seine Texte erneut gelesen werden ( oder zum ersten mal) und die Hermeneutik, nach der es verstanden werden sollte zu erklären.
Die Feinde des Glaubens haben kein Interesse daran, das zu verstehen und halten stur am falschen und verlogenen Bild vom II. Vaticanum fest, das sie selber nach Wünschen ihres Herrn von unten geschaffen und emsig genährt haben.

Ich befürchte, daß etwas Ähnliches geschieht, wenn unser aktueller Heiliger Vater abdankt oder stirbt.
Papst Franziskus hat mit der Tatsache, daß er ein treuer Sohn der Kirche ist, ausdrücklich nie hinter dem Berg gehalten.  Er hat an der Lehre der Kirche, für die die Welt sie am meisten verabscheut-wie die zur Abtreibung,  zur Ehe, der Beziehung zwischen dem Sakrament und den weiblichen und männlichen Orden eindeutig fest gehalten. 
Und in der Tat wird dieser Aspekt der Tradition von den Medien ignoriert. Teilweise weil der Papst eine Art hat,-es der Welt nich direkt ins Gesicht zu sagen, Ich vermute, daß er denkt,  ein Prälat der den tadelnden Zeigefinger gegenüber der Welt erhebt, entspräche dem Image das diese Welt von der Kirche hat, worauf mit  sofortiger Abwendung reagiert wird.

Das ist wahrscheinlich der Grunde warum sein Ausdruck von Orthodoxie so selten in den Hauptnachrichten über eine Welt, die das Christentum ablehnt, erscheint.
Eingie Katholiken kritisieren ihn dafür.
Aber mir scheint zumindest möglich, zu vorsichtig in Betracht zu ziehen, daß er Recht hat. Verurteilungen scheinen jedenfalls tatsächlich wenig dazu beigetragen zu haben, die Flut einzudämmen.
Franziskus mag Recht haben, diesen eher gerissenen Weg zu wählen.
Aber ob er Recht hat oder nicht, wahr ist, daß er die Morallehre der Kirche wieder und wieder stur hochgehalten hat- ohne Zweideutigkeit.

Meine größte Sorge ist diese: Nach diesem Pontifikat werden die Wölfe, die christenhassenden Journalisten, die ungetreuen Priester Papst Franziskus wahre fehlerlose kirchliche Treue und Orthodoxie vergessen und unterdrücken.
Genau wie der Böse einst ein falschen Bild des Konzils förderte, wird er ein falsches  Bild von Papst Franziskus präsentieren-als eines Papstes, der "sich weigerte, zu verurteilen", der "keine Probleme mit Scheidung und Homosexualität" und anderen Irrungen des Zeitgeistes hatte, als eines weichen", "bescheidenen", "liebenden" und "barmherzigen" Papstes.

Und genau dieses falsche Bild des II. Vaticanischen Konzils hat das Leben der Kirche seit mehr als einem halben Jahrhundert verfolgt und gestört und genau so wird das falsche Bild von Papst Franziskus die Schritte seiner Nachfolger verfolgen und behindern.
Sie werden, was immer sie tun, beschuldigt werden,"die Uhr zurückdrehen zu wollen zu einer Zeit vor dem guten Papst Franziskus."
Eine völlig verfälschtes Bild, ein komplett unhistorischer Papst Franziskus wird ohne Ende als Etikett benutzt werden, um kommende Päpste zu schikanieren und ihren Dienst zu behindern und das sanfte Wehen des Hl. Geistes im Schach zu halten.
Die ecclesia militans wird auf ihrem Pilgerweg mit dem Gewicht eines weiteren fauligen Kobolds  auf dem Rücken beschwert, kämpfen kämpfen müssen.

Ich weiß nicht, was Sie und ich dagegen tun können. Aber ich denke, sich dieses Problems bewußt zu sein, ist ein guter Anfang.

Denken Sie, daß es vielleicht bald Zeit für einen Schwarzafrikanischen Papst sein könnte? Entweder das oder einen, der sein Weg um die römische Kurie herum kennt?"
Quelle: Liturgical Notes, Pater John Hunswick

* Clio ist die Muse der Geschichtsschreibung.

Pater John Hunwicke ist, nachdem er lange Zeit Griechisch, Latein, Literatur und Theologie lehrte und Priester war , in der Personalprälatur Our Lady of Walsingham (Anglicanorum coetibus) inkardiniert.
  

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