Freitag, 30. Oktober 2015

Der verhinderte Präfekt orientiert sich ad orientem.

Sandro Magisteer macht sich bei Settimo Cielo Gedanken über das neue Tätigkeitsfeld von Erzbischof Piero Marini und versucht sich vorzustellen, wie es ihm wohl gelingen könnte, die Zelebranten des Orientalischen Ritus von der aus dem Novus Ordo kopierten Richtung versus populum abzubringen.
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"PIERO MARINI, VERHINDERTER PRÄFEKT, ORIENTIERT SICH NACH OSTEN"
Vor 2 Tagen hat Erzbischof Piero Marini in seiner Qualität als Präsident des "Komitees für die Internationalen Eucharistischen Kongresse" im Vatican den nächsten Kongress vorgestellt, der auf Cebu, Philippinen, vom24. - 31, Januar 2016 stattfinden wird.

Die Präidentschaft dieses Komitees ist wesentlich weniger als der Preis, den Marini von Papst Franziskus für seine langjährige Karriere als Liturgist zu erhalten gehofft hatte, groß geworden unter jenem Annibale Bugnini, den alle- Freund und Feind- für den wahren Gestalter der postkonziliären liturgischen Reformen halten.

Aber gerade als Marini sicher war, daß ihm die Präfektur der Liturgiekongregation gegeben werde, hat Papst Franziskus in einer seiner überraschenden Entscheidungen einen Kardinal mit ganz anderer Ausrichtung- nicht nur in der Lituirgie- ernannt: Robert Sarah aus Guoinea.

Als recht magerer Trost aber wurde Marini auch zu einem Präsidenten gemacht- dem der seit dem vergangenen 1. September erneuerten "Spezialkommission für die Liturgie" bei der Kongregation für die Orientalischen Kirchen.
                                             

Die Kommission wurde von Pius XI im Dezember 1931 gegründet, mit der Aufgabe die liturgischen Bücher für die einzelnen orientalischen Riten herauszugeben und über alle litrugischen Themen des Orients zu wachen, damit der seinen Quellen treu bleibe und jede Latinisierung vermeide.

Zu seinen Kompetenzen gehört u.a. die Verwirklichung der Übersetzungen der originalen liturgischen Texte ins Griechische, Kirchenslawische, Armenische, Syrische, Koptísche und Äthiopische,

Zuletzt hatte die Kommission ein kümmerliches.Leben geführt.Im Pontifikalen Jahrbuch von 2014 blieb ihre Stelle leer.

Jetzt hat sie aber einen Präsidenten, eine Rolle, die es vorher nie gegeben hatte. Und sie hat einen Nominierten -abgesehen davon, daß Marini sich nie durch eine besondere Kompetenz für den orientalischen Ritus hervorgetan hat.

Auch die anderen Mitglieder der Kommission brillieren nicht alle. Im Gegenteil- sie wurden für die Orientalischen Kirchen aus der römischen Fakultät gefischt - und 4 von 7 aus dem Päpstlichen Orientinstitut, der Universität in voller Auflsöung, die sich noch nicht vom Erdbeben, das sie im vorigen Frühling traf, erholt hat. klicken

Unter den neuen Konsultoren gibt es keinen für den armenischen Ritus. Es gibt keinen englischen Muttersprachler, der aber wichtig wäre, um die Bücher für die orientalische Gemeinschaft in den USA zu kontrollieren. Es gibt keinen, der die Ukraine repräsentieren könnte, obwohl in Leopoli ein berühmtes liturgisches Institut existiert.

Und wenn dann der neue Rat die Aufgabe erfüllen soll, die orientalischen Riten vor der Lainisierung zu bewahren, ist es schwierig, sich vorzustellen, wie es einem Marini gelingen soll, Maroniten, Syrer, Chaldäer zu überzeugen, die Zelebrierung versus populum - die sie mißbräuchlicherweise aus dem Novus Ordo des Ritus Romanus kopiert haben, aufzugeben und zu ihrer ursprünglichen Zelebrationsrichtung versus orientem zurück zu kehren.
Quelle: Settimo Cielo, L´Espresso, Sandro Magister





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