Freitag, 23. Oktober 2015

Kardinal Müller als Sieger

so sieht es Sandro Magister im Settimo Cielo im L´Espresso. Hier geht´s zum Original:    klicken

"ÜBERRASCHUNG. ZWISCHEN KASPER UND RATZINGER GEWINNT DER RATZINGERIANER KARDINAL MÜLLER"

Seltsam aber wahr.In den so dringend erwartenten letzten 13 Relationes der circuli minores, konnte man die am meisten in Richtung Zulassung der wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion tendierenden Positionen nicht beim Circulus Minoris Germanicus- dem Kardinal Kaspers- finden - sondern im Circulus Hibericus A.
Dieser Kreis- gebildet aus 24 Kardinälen und Bischöfen aus Spanien und Lateinamerika, hatte den berühmt-berüchtigten Kardinala aus Honduras, Oscar R. Maradiaga und als Moderator und als Relator den Karindal aus Panama, Lacunza Maestrijuan, weniger bekannt- aber er hatte sich am ersten Tag der Synode dadurch bekannt gemacht, daß er direkt vom Papst, der anwesend war, verlangte,diese Frage mit einer dem Moses gleichen Barmherzigkeit abschließend zu beantworten, mit der jener den Hartherzigen die Scheidung erlaubt hatte,
Dann gehörte jener Victor E. Fernández diesem Kreis an, Rektor der Katholischen Universität von Argentinien in Buenos Aires, der als Theologe und vertrauter Ghostwriter von Papst Franziskus durchgeht und von ihm zum Erzbischof ernannt und als eines von zehn Mitgliedern der Kommission- berufen für die Redaktion des Schlussdokumentes der Synode berufen, trotz seiner wenig brillanten Referenzen als Gelehrter und Meister.

Die Relatio des Circuluc Ibericus A steht auf dieser Seite des Osservatore Romano:  klicken
während hier die italienische Übersetzung der Relatio des deutschen Circulus zu finden ist, klicken.

Moderator dieses Kreises war der Wiener Kardinal C. Schönborn und Relator der Berliner Erzbischof H.Koch. Zu seinen Mitgliedern gehörten die Kardinäle Kasper und Marx- und mehr als weitere 10 Bischöfe, die alle dieser Linie angehören.
Aber da war auch Kardinal Müller, Präfekt der Glaubenskongregation. Augenscheinlich allein gegen alle. Aber im Gegensatz dazu entpuppte er sich am Ende als der wahre Sieger.
Weil auch er die Relatio,  die nach langer und sicher umkämpfter Diskussion veröffentlicht wurde am Ende auch unterschreiben konnte, offensichtlich weil er sie als der klassischen Familien-Lehre der Katholischen Kirche- von Müller ohne Unterlass und energisch verteidigt -als treu beurteilte. 


Hier einige Ausschnitt aus der Relatio des Circulus Minoris Germanicus

"So muss das Axiom „Jeder Ehevertrag unter Christen ist per se ein Sakrament“ neu bedacht werden. In nicht mehr homogenen christlichen Gesellschaften oder Ländern mit unterschiedlicher kultureller und religiöser Prägung kann ein christliches Verständnis der Ehe auch bei Katholiken nicht ohne weiteres vorausgesetzt werden. Ein Katholik ohne Glauben an Gott und seine Offenbarung in Jesus Christus kann nicht automatisch eine sakramentale Ehe vollziehen ohne oder sogar gegen sein Wissen und seinen Willen. Es fehlt die Intention, wenigstens das mit diesem Geschehen zu wollen, was die Kirche darunter versteht. Zwar kommen die Sakramente nicht durch den Glauben des Empfängers zustande, aber auch nicht ohne ihn oder gar gegen ihn; zumindest bleibt die Gnade unfruchtbar, weil sie nicht mit dem Glauben, der durch die Liebe bestimmt ist, frei willentlich aufgenommen wird."

"Im Hinblick auf die Bedeutung der Familie in Gesellschaft und Staat unterstrich die Arbeitsgruppe als Ausgangspunkt, dass Ehe und Familie dem Staat vorausgehen. Sie sind Grundlage und „Lebenszelle der Gesellschaft“ (AA 11). Ohne Familien kann kein Gemeinwesen bestehen. Deshalb ist das politische Gemeinwesen verpflichtet, alles zu tun, um diese „Lebenszelle“ zu ermöglichen und dauerhaft zu fördern.  [...]

"Im Hinblick auf die Ehevorbereitung war es der Arbeitsgruppe ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass ein kurzes Gespräch oder eine knappe Einführung hier nicht ausreichen. Da viele Brautleute nicht auf eine vom Glauben geprägte Erziehung aufbauen können, wird die Einführung eines Ehekatechumenats dringend empfohlen, das wenigstens einige Monate dauert, um wirklich zu einem reifen, vom Glauben getragenen Ja-Wort zu kommen, das auch um die Endgültigkeit des Ehebundes weiß und auf die Treue Gottes vertraut."

"Auch der Aspekt der verantworteten Elternschaft war einer der zentralen Gesprächsgegenstände der Arbeitsgruppe. Nach der Schöpfungsordnung Gottes sind die eheliche Liebe von Mann und Frau und die Weitergabe des menschlichen Lebens aufeinander hingeordnet. Gott hat Mann und Frau zur Teilnahme an seinem schöpferischen Wirken und gleichsam zu Interpreten seiner Liebe berufen und die Zukunft der Menschheit in ihre Hände gelegt. Diesen Schöpfungsauftrag sollen Mann und Frau im Sinne einer verantworteten Elternschaft verwirklichen. Sie sollen sich im Angesicht Gottes unter Erwägung ihrer gesundheitlichen, wirtschaftlichen, seelischen und sozialen Situation, ihres eigenen Wohles und des Wohles ihrer Kinder, wie des Wohles der Gesamtfamilie und der Gesellschaft ein Urteil über Zahl und zeitlichen Abstand ihrer Kinder bilden (GS 50). Dem personalen und menschlich ganzheitlichen Charakter der ehelichen Liebe entsprechend ist der rechte Weg der Familienplanung das einvernehmliche Gespräch der Eheleute, die Rücksicht auf den Rhythmus und der Respekt vor der Würde des Partners. In diesem Sinne sollen die Enzyklika Humanae vitae (10–12) und das Apostolische Schreiben Familiaris consortio (14, 28–35) neu erschlossen werden und entgegen einer oft lebens- und teilweise kinderfeindlichen Mentalität die Bereitschaft zu Kindern geweckt werden."

"Wir haben ausführlich diskutiert über die Integration der zivil wiederverheirateten Geschiedenen in die kirchliche Gemeinschaft.

"Es ist bekannt, dass in beiden Sessionen der Bischofssynode intensiv über die Frage gerungen wurde, ob und inwieweit wiederverheiratete Geschiedene, wenn sie am Leben der Kirche teilnehmen wollen, unter bestimmten Voraussetzungen die Sakramente der Buße und der Eucharistie empfangen können. Die Debatten haben gezeigt, dass es hier keine einfachen und generellen Lösungen gibt. Wir Bischöfe haben die mit diesen Fragen verbundenen Spannungen ebenso erlebt wie viele unsere Gläubigen, deren Sorgen und Hoffnungen, Warnungen und Erwartungen uns in unseren Beratungen begleitet haben."

Mehr dazu hier:  klicken

Man wir sehen, was das Schlussdokument, über das am Samstag, 24. Oktober Paragraph für Paragraph abgestimmt wird, aus diesem Text und aus anderen Äußerungen, die in den 3 Wochen in den Diskussionen und bei der Arbeit der Gruppen gemacht wurden, bewahrt.
Das Dokument hat keinerlei Beschlusskraft. Es wird Franziksus in Form eines Vorschlages angeboten werden. Und es wird der Papst sein, der die Entscheidungen trifft, wahrschenlich in einer postsynodalen Exhortation.
Kehren wir noch einmal zur deutschen Relatio zurück. Die einzige Bemerkung außerhalb der Thematik war ihr Eingangsparagraph, der so formuliert wurde:

"Mit großer Betroffenheit und Trauer haben wir die öffentlichen Äußerungen einzelner Synodenväter zu Personen, Inhalt und Verlauf der Synode wahrgenommen. Dies widerspricht dem Geist des Zusammengehens, dem Geist der Synode und ihren elementaren Regeln. Die gebrauchten Bilder und Vergleiche sind nicht nur undifferenziert und falsch, sondern verletzend. Wir distanzieren uns entschieden."

Bei der Pressekonferenz hat Kardinal Marx dann als Schuldigen daran Kardinal Pell angegeben, der in einem Interview mit dem "Figaro" gesagt hatte, " er wohne bei der Synode der dritten theologischen Schlacht zwischen zwei deutschen Theologen und also zwei Visionen - der Kaspers und der Ratzingers-bei.  Eine Kontroverse, die seit ziemlich langer Zeit andauere. " Aber ich hoffe, daß sie jetzt sehr schnell beendet wird und bei dieser Synode die Klarheit ans Licht kommt." 
Vom "Corriere della Sera" dazu befragt, antwortete Kasper: "Ich bin dankbart für die Aufmerksamkeit meines Kreises, aber als sie darüber gesprochen haben, war ich nicht anwesend."

Quelle: ettimo Cielo, L´Espresso, Sandro Magister




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