Samstag, 24. Oktober 2015

Sandro Magister: Die Synode der Medien überdeckt bereits (wieder) die reale Synode


Dieses Urteil über die mediale Begleitung der Familien-Synode in Rom fällt  Sandro Magister bei www.chiesa / L´Espresso. Hier geht´s zum Original:   klicken

"ABER DIE SYNODE DER MEDIEN HAT DIE REALE SCHON BESIEGT"
"Es kommt nicht darauf an, wie sie wirklich endet. DieÖffentloiche Weltmeinung hat ihr Urteil schon gefällt. Mit Hilfe vieler Kirchenmänner.                                       

Die automatisch dementierten Bomben-Neuigkeiten- vom "Fleck" auf dem Gehirn des Papstes hat die Medien der ganzen Welt explodieren lassen. Aber niemand scherzt über die Synode.

Niemals zuvor hat eine Bischofsversammmlung es auf die Titelseiten der Zeitunge  und in die breaking news der Fernsehsender gebracht. Aber mit Franziskus passiert es. Das ist ein weiteres Meisterstück dieses so außerwöhnlichen Papstes.

Es bedurfte nur einiger Entscheidungen und einiger geschickt plazierter kleinen Sätze, beginnend mit dem erinnerungswürdigen "who am I to judge?", das zum Markenzeichen dieses Pontifikates wurde, um einen präzedenzlosen Konflikt bzgl. der Infragestellung der paradigmatischen katholischen Schlüsselfragen -wie Scheidung und Homosexualität- zu entfesseln.

Das Geheimnis dieses Kommunikationserfolges ist Jorge Mario Bergoglios exquisite Fähigkeit, auf zwei Registern zu spielen.

Zwischen der Synode von 2014 und dieser von 2015 liefen mehr als 50 öffentliche Statements auf, die perfekt auf der Linie der traditionellen Doktrin der Kirche lagen- gegen die "Gender"-Ideologie, gegen wiederverheiratete Geschiedene, die die Kommunion "verlangen" und sogar zugunsten der alten, vergessenen Tugend der Keuschheit vor der Ehe. "Die Katholische Lehre wird nicht angerührt" wiederholte er bei der Eröffnung der Synode.


Aber alle diese seine Reden machten nicht den geringsten Eindruck auf die Medien oder innerhalb der Kirche, wo der Triumph statt dessen an die fortwährenden Vorwürfe des Papstes gegen die "Grenzwächter, bar jeder Barmherzigkeit" ging und seine unaufhörlichen Appelle, die Türen für die Geschiedenen und Homosexuellen aufzureißen.

Dieser doppelte Effekt in den Medien- von Stille und Fanfare,- ist etwas, dessen Bergoglio sich bewußt ist und das er will. Und in der Kirche folgen ihm viele, die das Mantra wiederholen, es gäbe keinerlei Absicht, die Doktrin zu ändern, sondern nur die Disziplin.



Aber es gibt auch viele, die nicht überzeugt sind. Der Erzbischof von Philadelphia, Charles Chaput, hat schwarz auf weiß im Wallstreeet-Journal geschrieben, daß je mehr man die Treue zur Doktrin mit Worten beteuert- das Mißtrauen umso mehr wächst, daß das Ziel ist, die Doktrin durch Taten zu ändern , weil die Praxis unvermeidlich den Glauben formt."

Wie man die Familiensynode lesen muß.
Eine Revolution hat Franziskus schon ganz allein ausgelöst, indem der die Synode vor das fait accompli  der neuen Prozeduren für die Ehe-Annullierung stellte-leicht, kostenlos und superschnell. Technisch hat sie nichts mit Scheidung zu tun, aber die öffentliche Meinung hat sie schon als solche klassifiziert und ihr applaudiert. 

Es ist verboten, sie Scheidung zu nennen, aber sie sieht sicher so aus.
Und wenn die Synode der Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen zustimmen sollte, würden das viele für das Ende des Unauflöslichkeitsdogma halten.
Die Hypyotheses ist  unrealistisch, weil 2/3 der Synodenväter dagegen sind. Aber wenn man sieht, wie das Set-up der Synode gestaltet wurde, wie sich die vom Papst ernannte Kommission, die das Schlussdokument abfassen soll, zusammensetzt, und wie die Synodenarbeit hinter verschlossenen Türen den Medien kommuniziert wird, überrascht es nicht, daß 13 der höchstrangigen Kardinäle in einem Brief an Franziskus ihre Sorgen ausgedrückt haben.

Als der Brief noch geheim war, begann von Santa Marta  bereits die Gegenoffensive gegen die Kardinäle, und der Papst selbst sprach bei der Synode von einer "Hermeneutik der Verschwörung" und mit dem ihm am nächsten stehenden Freund und Vaticanisten- Andrea Tornielli von "Vatican Insider" zusammen sonderte er die Dreizehn selbst als Verschwörer aus.

Aber noch enthüllender war, was nach der Veröffentlichung des Briefes auf der website des L´Espresso passierte. Weil mehr als gegen den Autor dieses Medien-Scoops schlugen der Vatican und andere  wieder auf die dreizehn Unterzeichner des Briefes ein, die nichtsdestoweniger die Elite der Welthierarchie darstellen und die Erzbischöfe von New York, Toronto, Houston, Utrecht, Bologna, Durban, Nairobi, Caracas sowie die Emeriti von Sydney, Regensbsurg, und Conakry umfaßt- von Papst Franziskus selbst berufen oder bestätigt.

Die giftigste Attacke gegen die dreizehn Mitbrüder kam von einem anderen, von Bergolgio favorisierten Kardinal, dem Erzbischof von Washington Donald Wuerl, in einem Interview mit "America", dem Magazin der liberalen amerikanischen Jesuiten.

Pater Thomas Rosicka, die offizielle Synodenverbindung zu den englischsprachigen Medien, ließ Wuerls Interview sofort mit einer einer eigenen enthusiastischen Zustimmung verbreiten . "Ich teile Kardinal Wuerls Einschätzung der Synoden-Situation voll und ganz und möchte sein Interview mit Ihnen teilen"

Während wir Pater Manuel Durantes, der spanische Verbindung, den formidablen coup der Geschichte des Jungen verdanken, der bei seiner Erstkommunion seinem wiederverheirateten, geschiedenen Vater ein kleines Stück von seiner Hostie abgab. 

"Die Geschichte hat die Synodenväter berührt" versicherte er. Und sie gelangte promt auf die Frontseiten der Zeitungen. Die Synode der Medien hat die reale bereits überflügelt."

Quelle: www.chiesa, L´Espresso, Sandro Magister


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