Freitag, 8. Januar 2016

Father Hunwicke: Häresie?

Auch Father J. Hunwicke ist über die Aussage des Hl. Vaters in seiner Predigt am Tag der Hl. Familie gestolpert, nach der Jesus sich für seine "Eskapade im Tempel" bei seinen Eltern hätte entschuldigen müssen.
Hier geht´s zum Original auf "liturgical notes" :    klicken

                                                        "HÄRESIE?"

"Mit tat der Hl Vater wirklich leid, der für eine Predigt über die Hl. Familie soviel Kritik einstecken mußte, in der er- wie es manchen Lesern schien- andeutet, daß das Fleischgewordene Wort ein ungezogener Junge sei.
Ich weiß, worauf er hinaus wollte.
Die Hl. Familie wird gern als Gruppe von entfernten, stilisierten Figuren auf einer Glasmalerei wahrgenommen, oder als verblichene und abblätternde Gipssäulen in einer billigen neogothischen, victorianischen Kapelle.
Der Papst wolle sie aus alle dem herausholen und ihnen Leben einflößen- und sie zur erlebten Wirklichkeit des alltäglichen Familienlebens  in Beziehung setzen und so den normalen Familien ermöglichen, sich mit der Hl. Familie zu verbinden.
Das ist ein bewundernswertes Motiv und ein großer Verdientst seines großen pastoralen Herzens.

Unglücklicherweise haben Wort verschiedene Bedeutungen.

Was die biblische Exegese angeht, habe ich große Zeweifel an Papst Bergoglios Analyse. Die Lukanische Perikope vom Wiederfinden Jesu im Tempel scheint mir ein anderes ( wenn auch kurzes) Beispiel eines sehr verbreiteten literarischen Musters in den Evangelien zu sein: ein Thema oder ein Streit erhebt sich, es gibt Fragen und Antworten, und der Logos Sesarkomenos (das fleischgewordene Wort) liefert das endgültige lehramtliche Urteil. Die Exegese von Franzislus scheint mir auf einem Irrtum im Genre zu bestehen.

Aber sind die Worte des Papstes auch nestorianisch? Ich empfehle Ihnen die von Father ZEd angebotenen Analyse.
In einem erstaunlichen Zusammentreffen hat Professor de Mattei gerade einen Essay über einen häretischen Papst, Honorius, veröffentlicht, der durch ein Ökumenisches Konzil und seinen eigenen Nachfolger auf dem Stuhl Petri dem Anathema verfiel.




Ich würde einen Punkt hinzufügen: ich denke, daß die Worte des Papstes auf den ersten Blick auch Gefahr laufen, die Lehre von der Sündenfreiheit des Mannes, der auch die zweite Person der Heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit ist, zu unterminieren, der in allen Dingen wie wir ist, außer der Sünde.
Gütiger Himmel, das Lehramt der Katholischen Kirche ist die ungeheuer weite Strecke der Jahrhunderte gegangen, um ihre Glaubensdoktrin über die Sündenlosigkeit der Hl. Jungfrau Maria zu verfeinern und zu formulieren. Sie hat nicht so viele Mühen auf sich genommen, um einfach mal so die Sündenlosigkeit unseres Herrn und Gottes selbst als ein irrelevantes und unwichtiges Detail preiszugeben.

Früh in diesem Pontifikat habe ich die Meinung geäußert, daß der Römische Pontifex keine öffentlichen Aussagen machen sollte, besonders keine, die sowohl -urbi -im Erdkreis, als auch orbi-in der Stadt durch die vaticanischen Informationsdienste in allen Sprachen verbreitet werden....ohne und bevor diese statements nicht durch die kompetenten Organe seiner Kurie geprüft wurden. Dafür sind sie da.
Leo X mag gesagt haben. " Nachdem Gott uns dieses Papsttum gegeben hat, laßt es uns genießen."
Aber er wird für dieses Gefühl meistens getadelt,
Und genau der selbe Irrtum wäre für den Papst unausweichlich, wenn er sein erhabenes Amt dazu nutzte, um seine eigenen Idiosynkrasien und persönlichen Schlauheiten zu bedienen.

Der Römische Pontifex ist kein Individuum oder jedenfalls kein Individuum wie andere. Er ist die lebendige Stimme der petrinischen Tradition seines Stuhls,- dem der Pontifices und der Konzile, die über 2000 Jahre die gesunde Lehre, die ihnen seit den Aposteln übergeben wurde weitergegeben, gehütet und ausgeslegt haben.
Das Verhalten von Papst Franziskus-fühle ich angstvoll-könnte die Autorität seines Amtes untergraben.

Wenn er heute so spricht, wie kann ich lesen, was er vielleicht morgen auf seine praktische und bescheidene Weise sagt und sicher sein, daß mir seine Worte von Gott gesandt wurden, zu meiner Erbauung und Heiligung?"

*Neque enim Petri successoribus Spiritus Sanctus promissus est, ut eo revelante novam doctrinam patefacerent, sed ut, eo assistente,traditam per Apostolos revelationem seu fidei depositum sancte custodirent et fideliter exponerent."

Quelle: Liturgicalnotes, Father J. Hunwicke

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