Sonntag, 3. Januar 2016

So trendy- die Krippe im Schlauchboot

Rino Camilleri gefällt dieser Trend nicht, warum schreibt er heute bei La Nuova Bussola Quotidiana
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                      "WIE TRENDY DIE KRIPPE IM SCHLAUCHBOOT IST!"

                       

"Durchblättert man die Journale - oder blickt sich auch ein bißchen um - scheint es, als sei es das Hauptanliegen vieler "Basis"Priester, wie man sagt, Manager eines Rehabilitationszentrums für Drogensüchtige oder eines "Willkommenszentrums" zu sein, oder sich mangels Besseren als Sozialagitator der täglichen (und auch nächtlichen) Verurteilung der Ungerechtigkeit zu verpflichten. Natürlich der politisch korrekten.
Es ist wahr, daß seit den Zeiten Johannes´ des Täufers die Verdammung der Ungerechtigkeit das Christentum begleitet, Aber um im Beispiel zu bleiben- muß man präzisieren, daß der Vorwurf des illegitimen Konkubinats an das Staatsoberhaupt gerichtet war, zufällig nicht Berlusconi.
Man riskierte also seinen Kopf  (was dann auch tatsächlich passierte) und man brauchte wirklichen Mut.

Anderes Beispiel: Der Hl. Franziskus von Paola, Gründer der Fratres Minores der Franziskaner (also des härtesten religiösen Ordens, den es je gab) wirkte - wie der Täufer selbst - manche Wunder, was man von den heutigen Robin-Hood-Priestern nicht behaupten kann.
Eines Tages hatte der König von Neapel, Ferrante von Aragon, ihn zu sich gerufen, damit er eine Summe Geldes für wohltätige Zwecke vemehre. Der Heilige nahm - vor dem versammelten Hof - die Münzen, drückte sie in seiner Faust- und ließ Blut aus ihnen hervortropfen. Und er sagte zum König: "das ist das Blut des Volkes, durch die Steuern vergossen:"
Also: das Geld das ihm der König gegeben hatte, gehörte nicht ihm, dem König, sondern dem Volk.
Dieses Argument wurde, wie man weiß, von Margareth Thatcher übernommen.
Aber haben Sie je einen "Mut-Priester" gesehen, wie sie sich nennen, der sich vor Renzi aufbaut (oder Monti oder sonstwem) und mit ihm das selbe tun?
Nein - und Sie werden es niemals sehen.




Sie werden mich fragen: aber wer sind sie und wie können wir sie erkennen?
Eine gute und einfache Fährte: wenn sie eine Pfarrei betreuen - auch als Mitarbeiter - gehen Sie hin und sehen Sie sich ihre Krippe an. Wenn das Kind Jesus nicht in der Krippe liegt sondern in einem Schlauchboot ist es hochwahrscheinlich, daß Sie auf der richtigen Spur sind.
Ja. Weil die Botschaft - wie sie zu sagen pflegen - klar ist: Jesus war Migrant (in Ägypten), Flüchtling (in Ägypten), aus seinem Land vertrieben (nach Ägypten). Also Hände in die Brieftasche und ohne Umschweife herausrücken.
Sicher, dieser Jesus in Ägypten - daran erinnert der Pfarrer bei der Kollekte - war der erste Kommunist, oder der erste Revolutionär,  oder der erste Freimaurer, oder direkt Arianer, aber nicht römisch - bedenkt man, daß er für manche der Sohn des Legionärs Pantera ist (der Gebildete weiß,  daß dieses Gerücht der falschen Lesart des griechischen parthenos = Jungfrau entstammt, weil Jesus der Sohne einer Jungfrau war)
Insgesamt also ein Jesus für alle Jahreszeiten und Gelegenheiten, heute eben eine solche. Die Krippe führt ihrer Natur nach zur Entfesselung der Phantasie und wir haben schwule, ethnische, mit als Esel und Ochse verkleideten politischen Gegnern gesehen. Welche, die sie aus Lego machen oder mit Origami, und das sind wohl noch die Besseren, solange sie nicht versuchen, die Geburt Christi ihrer persönlichen Ideologie und deren Ideengebern unterzuordnen. Wo dagegen Phantasie und Originalität fehlen,- um mal zum Agit-Prop-Klerus zurückzukehren, wird die Geburt auf ein Schlauchboot verlegt (oder, wenn der Platz fehlt, in einen Rettungsring).
Im vergangenen Jahr war das Schlauchboot noch nicht en vogue, da fand man leere Krippen. Botschaft: Jesus hat sich geweigert, bei den italienischen Katholiken geboren zu werden, die so egoistisch sind, eine geordnete Disziplin der Migrationswelle zu fordern (richtiger: schüchtern zu erbitten)

Und der in einer Richtung empörte Priester ist der letzte Schrei und wir müssen ihn solange behalten, bis die poltical correctness einen anderen erfunden hat.
Erlauben Sie mir eine Prophezeiung : 2016 werden wir  in der Krippe einen Beaglewelpen finden (Verurteilung von Tierversuchen) und falls sie es wagen sollten, zu protestieren, wird man Ihnen sagen, Sie seien herzlos.
Auch daß Sie keine guten Christen sind, weil alle wissen, dass der Hl. Franziskus Tiere bis zur Verrücktheit liebte. Vielleicht wird irgendein britischer Forscher ein Evangelium entdecken, apokryph, in dem gesagt wird, daß Jesus in Nazareh ein Haustier hatte, "Kan-el" (jede Ähnlichkeit mit dem Geheimnamen Supermans ist rein zufällig). Was für eine Familie sollte das auch gewesen sein, ohne ein Haustier zum liebkosen?"

Quelle : La Nuova Bussola Quotidiana, Rino Camilleri
     

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