Freitag, 8. Januar 2016

Taufpredigten Papst Benedikts XVI

Sandro Magister hat sich bei www.chiesa L´Espresso dem Predigtschatz zugewandt, den Papst Benedikt XVI uns hinterlassen hat. Nach den Weihnachts-und Epiphaniaspredigten empfiehlt er jetzt, noch einmal die Taufpredigten des Emeritus zu lesen.
Hier geht´s zum Original:    klicken

             "DIE GEHEIMNISSE DES ERSTEN SAKRAMENTES. OFFENBART"

"Die bei der Hl. Messe zu Epiphanias nach ambrosianischem Ritus zur Kommunion gesungene Antiphon ist ein Meisterwerk: 

"Hodie caelesti sponso iuncta est Ecclesia,
quoniam in Iordane lavit eius crimina.
Currunt cum munere Magi ad regales nuptias
et ex aqua facto vino laetantur convivia.
Baptizat miles Regem, servus Dominum suum, Joannes Salvatorem.
Aqua Iordanis stupuit, columba protestatur.
Paterna vox audita est:
Filius meus hic est, in quo bene complacui.
Ipsum audite".


Die 3 Weisen, die Hochzeit von Kana, die Taufe Jesu im Jordan. Alles wird Epiphanie-Offenbarung, Offenbarung des Geheimnisses des Sohnes Gottes, der Mensch wird,  Mensch, der ihm in seiner Braut, der Kirche gleicht.

Am Fest von Epiphanias wird Ostern angekündigt und am folgenden der Taufe Jesu gewidmeten Sonntag ist es Brauch, daß der Papst einige Kinder tauft.
Auch in der Oster-Vigil tauft der Papst nach ältester Tradition manchmal. Bei Benedikt XVI gab der Taufritus zu beiden Anlässen Gelegenheit für Predigten, die darauf zielten, die Bedeutung dieses ersten Sakramentes mit jeder seiner Handlungen und mit jedem seiner Worte zu illustrieren.
Es folgen die 15 Taufpredigten, die Joseph Ratzinger in den Jahren seines Pontifikates gehalten hat- bei der Oster-Vigil und am Sonntag der Taufe des Herrn.

Es sind "mystagogische" Predigten der Initiation in das Geheimnis der Taufe. Wie die des H. Cyrils von Jerusalem, der Hl. Ambrosius von Mailand und anderen Kirchenvätern.
Viel Freude beim Lesen."



Predigt vom 8.1.2006
deutscher Gesamttext:    klicken


(....) "Wozu sagen wir nein? Nur so können wir verstehen, wozu wir ja sagen wollen.
In der alten Kirche wurde das dreimalige Nein in einem Wort zusammengefaßt, das die Menschen der damaligen Zeit gut verstanden: Man verzichtet – so sagte man – auf die »pompa diaboli«, auf die Verheißung eines Lebens im Überfluß, auf jenes trügerische Leben, das aus der heidnischen Welt zu kommen schien, aus ihren Freiheiten, aus ihrer Art, nur so zu leben, wie es einem gefiel. 

Es war also ein Nein zu einer Kultur, die scheinbar ein Leben in Überfluß mit sich brachte, in Wirklichkeit jedoch eine »Antikultur« des Todes war. Es war das Nein zu jenen Schauspielen, in denen Tod, Grausamkeit und Gewalt zur Unterhaltung geworden waren. 
Denken wir an das, was sich im Kolosseum ereignete oder hier in den Gärten des Kaisers Nero, wo die Menschen wie lebendige Fackeln entzündet wurden. Grausamkeit und Gewalt waren zu Elementen der Unterhaltung geworden, eine wahre Perversion der Freude, der wahren Bedeutung des Lebens. 
Diese »pompa diaboli«, diese »Antikultur« des Todes war eine Perversion der Freude, war Liebe zu Lüge und Betrug, war ein Mißbrauch des menschlichen Körpers als Handelsware.
Und wenn wir einmal darüber nachdenken, dann können wir sagen, daß wir auch in der heutigen Zeit nein sagen müssen zu der in weiten Bereichen vorherrschenden Kultur des Todes, einer »Antikultur«, die sich beispielsweise im Drogenproblem zeigt, in der Flucht vor der Realität in eine Scheinwirklichkeit, in ein falsches Glück, das seinen Ausdruck findet in der Lüge, im Betrug, in der Ungerechtigkeit, in der Verachtung der anderen, in der Verachtung der Solidarität und der Verantwortung für die Armen und Leidtragenden, sowie in einer Sexualität, die zum reinen Vergnügen ohne jedes Verantwortungsbewußtsein wird, wobei sozusagen eine »Versachlichung « des Menschen stattfindet, der nicht mehr als Person betrachtet wird, die der persönlichen Liebe und Treue würdig ist, sondern der zur Ware, zum bloßen Objekt wird. 
Zu dieser Verheißung trügerischer Glückseligkeit, zu dieser »pompa« eines trügerischen Lebens, das in Wirklichkeit lediglich ein Werkzeug des Todes ist, zu dieser »Antikultur« sagen wir nein, um die Kultur des Lebens zu pflegen. Daher war dieses christliche Ja von der Antike bis heute immer ein deutliches Ja zum Leben. Das ist unser Ja zu Christus, das Ja zum Sieger über den Tod und das Ja zum Leben in der Zeit und in der Ewigkeit."....

Quelle: www.chiesa, Sandro Magister, La Santa Sede, LEV





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