Sonntag, 9. Oktober 2016

Father Hunwicke, Byzanz & J. Ratzinger

Father J.Hunwicke macht sich auf seinem blog liturgicalnotes Gedanken über die Wirkung und Bedeutung des filioque im Verhältnis zwischen Byzantinern und Katholiken und was Joseph Ratzinger dazu sagte..
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                   "BYZANZ UND RATZINGER"
"Ich bin ein Philhellene, von Grund auf und bin es seit 1961, als ich zum ersten mal in die Orthodoxe Kirche in Oxford (damals im Wohnzimmer Canterbury Road 1) gegangen bin. Dort traf ich Nicolas Zernov - den von den Theologischen Tee-Parties- und wurde einem bebrillten jungen Mann vorgestellt, Timothy Ware.
In meiner zweiten Stelle in Süd-London- hatte ich das Privileg enge Freundschaft mit Christophoros, dem Bischof von Telmissos zu schließen, der mich mangels eines Diakons als eine Art stummen Ersatz-Diakon in seinen Messen "benutzte". 
Als Lancing sein 150-jähriges Bestehen feierte, bekam ich eine lange und sehr freundliche Botschaft von seiner Allheiligkeit Patriarch Bartholomäus, die ich weiterleitete, damit sie feierlich im Offertorium- hinter Kerzen und Weihrauch durch die Kirche getragen werde.

Ich habe nie meine Überzeugung verloren, daß die Byzantinische Orthodoxie große Reichtümer besitzt, die wir demütig und unterwürfig assimilieren sollten.  
Z.B teile ich die Ansicht Joseph Ratzingers, daß der Westen nie das ikonologische Erbe des 7.Ökumenischen Konzils assimiliert hat und seine Ansicht, daß wir Westlichen die gesamte Entwicklung dieser Tradition wie  die Konzile, - die im von uns getrennten Osten bis ins 16. Jahrhundert -bis zum Konzil von Moskau stattfanden, vorgelegt haben, übernehmen sollten. 
Und ich bin glücklich, daß der Hl. Gregor Palamas im Kalender der Byzantinischen Kirchen, die in voller Kommunion mit dem Hl. Stuhl stehen, anwesend ist. Ich würde sogar die vorsichtige Neuprüfung von Markos Eugenikos gutheißen. Das wäre mal eine schöne Abwechslung dazu Marx und Bergoglio über die Wunder Luthers spintisieren zu hören.

Sie ahnen schon, daß da ein aber kommt. Und es kommt. In meinen anglikanischen Tagen wurde ich einmal in Walsingham in einem sehr bekannten Orthodoxie-Forum kritisiert, weil ich in in einer anglikanischen Messe das "filioque" gesagt hatte. 
Ich fürchte, daß mich das kämpferisch stimmte. Umso mehr, als es die einzige Kritik aller Konferenzteilnehmer einschließlich Presbyterianern, Methodisten, Reformierten und Anglikanern, Unierten und Orthodoxen während der gesamten 4 Tage war. 

Meine zweite Reaktion war "das englische Christentum hat ausdrücklich immer das filioque verkündet, seit dem Konzil von Hatfield (680) in Bede dokumentiert."
Ein Ereignis, das mehr als 1 Jahrhundert vor dem Tag stattfand, als ein Irischer Mönches es "supra lineam" in das Stowe- Missale einfügte. Ein Konzil, dem ein Ost-Mönch vorstand, den die englischen Orthodoxen als einen der ihren reklamieren.

Und mein Schlußgedanke:  "Filioque ist in unseren Artikeln, unserer Liturgie und unserem Quicunque vult. Wenn sie wollen, daß wir das fallen lassen, dann sollen sie uns schön darum bitten."

Faszinierend (und charakteristisch), daß Kardinal Ratzinger sein Dominus Jesus mit dem Credo von Nicäa in lateinischer Sprache aber ohne das filioque beginnt.  
Es macht mich umso trauriger, daß die Orthodoxen Nationalkirchen -wie sie bei ihrem jüngsten Konzil zeigten,- sehr wenig Interesse an irgendetwas außerhalb ihrer internen Streitereien haben.

Aber wie abrupt sie uns auch immer enteignen wollen, wir sollten an der feinen Lehre in Ratzingers "Communionis notio" festhalten, daß jede Diözese der getrennten Byzantinischen Kirchen eine wahre, wenn auch verwundete Teilkirche Christi ist.

Sanft daran festzuhalten, selbst wenn es keine Antwort auslöst, ist wahrer und Katholischer Ökumenismus, so viel mehr als die alberne und impulsive "Gestenpolitik"des laufenden Pontifikates."

Quelle: Pater J. Hunwicke, liturgicalnotes

  

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