Donnerstag, 6. Oktober 2016

Was die New York Times über das Christentum (nicht) weiß...... oder die Kreuzzüge mal wieder

wie sich auch der kleine New-York-Times-Moritz sie vorstellt....
Mark Movsesian berichtet bei First Things über einen weiteren Fehler, der, der als Flaggschiff des Relativismus bekannten New York Times im Zusammenhang mit dem Christentum im Allgemeinen und den Katholizismus im Speziellen unterlaufen ist. Deren preisgekrönter Kritiker glänzt mit Klippschul(nicht)wissen, das selbst bei vorsätzlich schlecht informierten Katholiphobikern langsam aus der Mode gerät. Aber die Leserschaft der NYT scheint dafür das richtige Publikum zu sein.
Hier geht´s zum Original:   klicken

                  "WARUM VEREHREN DIE CHRISTEN JERUSALEM?"

"Es ist vielleicht nicht sportlich, sich über die NYT lustig zu machen, wenn sie versucht das Christentum anzusprechen, Es sieht so aus, als ob die Hinweise auf die Fehler sich anhäufen.
Aber ab und zu ist es gut, festzustellen, wie wenig die Rekordzeitung über das Christentum und seine Geschichte zu wissen scheint und sei es auch nur, um uns daran zu erinnern, welch unglücklichen Weg der Ignoranz unsere Kultur zu nehmen scheint. Außerdem macht es manchmal zu viel Spaß, um zu widerstehen.

Z.B. in der letzten Freitagsausgabe hat Kunstkritiker Holland Cotter eine neue Ausstellung über Jerusalem "Jerusalem 1000- 1400: Jedes Volk unter dem Himmel."  im New Yorker Kunstmuseum besprochen.
Cotter hat einen Pulitzer-Preis für Kritik gewonnen, so daß man denken würde, daß er ein oder zwei Fakten über Weltreligionen, Geschichte und so Sachen weiß. Es ist deshalb überraschend, diese Passage seiner Besprechung zu lesen:

"Diese drei großen Religionen haben Anspruch auf diese Stadt erhoben. Für die Juden ist es der Platz, an dem am Ende der Tage der Messias erscheinen, den zweimal zerstörten Tempel wieder aufbauen und die Gerechten von den anderen trennen wird.
Für die Muslime ist die Stadt heilig, weil sie der Punkt ist, von dem aus der Prophet Mohammed nach einem wunderbaren Nachtflug von Mekka seine Reise in den Himmel begann.
Für die Christen ist Jerusalem ein riesiger Spaziergang durch ein Reliquiar von Jesu Leben und Tod, in dem jede Straße, jeder Stein mit seiner Aura durchtränkt ist."

Jesu "Leben und Tod"? De facto hat Jesus dem Evangelium zufolge nicht viel Zeit in der Stadt verbracht, außer für ein oder zwei wichtige Episoden. Den größten Teil seines Lebens hat er in Galiläa verbracht. Und "Tod"? Es stimmt, daß Jesus in der Stadt gestorben ist. Aber war da nicht noch etwas anderes, wichtiges, was ihm nach dem christlichen Glauben in Jerusalem widerfuhr?
Denken Sie bitte nach. Richtig: die Auferstehung, das zentrale Ereignis des Christlichen Glaubens.

Die Auferstehung, nicht "Leben und Tod" Jesu erklärt, warum die Christen Jerusalem verehren.
Sie erklärt, warum sie die Heilig-Grab-Kirche, die wichtigste Pilgerstätte der Christenheit in Jerusalem gebaut haben, genau über dem Platz, an dem -ihrem Glauben nach-Jesus von den Toten auferstand. Deshalb haben die Christen durch die Jahrhunderte so viel geopfert, um nach Jerusalem zu reisen, und warum alle größeren Christlichen Gemeinschaften darum gekämpft haben, oft gegen lange Widerstände- um dort einen Stützpunkt zu behalten. Die Auferstehung ist keine kleinere Doktrin. Sie auszulassen, ist die Grundlehre des Christentums zu verpassen, eine, die riesigen Einfluss auf das westliche Denken, westliche Geschichte, Kultur und natürlich auch die westliche Kunst hatte.

Es ist deshalb seltsam, daß ein Pulitzer-Preis-Gewinner Kunstkritiker den Punkt verpassen konnte und daß der Kulturredakteur der Times dieses Versäumnis nicht bemerkt haben sollte.
Es kann nicht deshalb sein, weil die Times versucht hat, Nichtchristen nicht zu verletzen, indem auf ein Wunder hingewiesen wird, daß nur Christen als wahr anerkennen. Die Reise durch die Nacht und die erwartete Rückkehr des Messias sind ebenfalls sektiererische Wunder, die nur Gläubige akzeptieren (oder erwarten).
In der Tat präsentiert Cotter sie als solche und die Times zählt sie, ohne zu zögern, auf.
Wenn man versuchen würde, objektiv zu sein, würde man einfach das faktische statement "Die Christen glauben, das die Auferstehung Christi in Jerusalem stattfand" und es dabei belassen. Niemand könnte verletzt sein.
Nein, ich denke nicht, daß die Auslassung den Wunsch wiederspiegelt,  unter den Religionen neutral zu sein oder zwischen religiösen und nicht-religiösen Lesern.
Noch denke ich, daß es eine bewußte Feindseligkeit gegen das Christentum ist, obwohl es das natürlich sein könnte, Am wahrscheinlichsten ist, daß dem Stab der Times die Basis der Christlichen Lehre unbekannt ist und die Auferstehung an ihnen vorbei gegangen ist. Darin sind sie bei den mainstream-Medien nicht allein. Ich habe mal einen BBC-Nachrichtensprecher Ostern als das Fest, an dem die Christen des Todes Christi gedenken, erklären hören.



Dann ist da Cotters Diskussion der Kreuzzüge, der ebenfalls die Basisfakten fehlen.
Cotter stellt den Reichtum und das Kosmopolitische, dessen Jerusalem sich bis zur Ankunft der Kreuzritter erfreute, der Gewalt und dem Horror, die danach kamen, gegenüber.
Vor den Kreuzzügen, schreibt er, war Jerusalem ein wunderbarer Basar, ein multikulturelles Imperium von Luxusgütern, in dem verschiedene Religionen friedlich miteinander wetteiferten, die beste Ware anzubieten. Alles das endete, als die Christen- besonders die Katholiken- erschienen:

"Am Ende des 11. Jahrhunderts waren Tragbarkeit und Diskretion die Pluspunkte bei religiöser Kunst. Muslim oder Jude zu sein war zu einer Verantwortung geworden. In Europa hatte Papst Urban II aufgerufen, Jerusalem von "Gott absolut fremden" Menschen zu befreien. Also tauchten 1099 Keurzritterarmeen an den Toren auf und begannen eine ethnische und religiöse Säuberung. Sie schlachteten Muslime, verbrannten Juden lebendig in ihren Synagogen und die Christen niederstreckten, die zufällig ihren Weg kreuzten."

Diese Beschreibung des Geschehens  läßt etwas ziemlich Wichtiges aus. Ich setze voraus. daß Cotter das Wort "befreien" ironisch gebraucht, aber tatsächlich. was sie dann vielleicht wurden- begannen die Kreuzzüge als Verteidigungsmaßnahme, als Versuch Jerusalem von den Muslimführern zurück zu verlangen, die die Christen unterdrückten. Das schließt den berühmten Kaliphen Al-Hakim ein der 1009 die Kirche des Hl. Grabes vollständig zerstörte- sie dem Erdboden gleich machte-zusammen mi anderen christlichen Gebäuden ( Al-Hakim verfolgte Juden und brannte auch Synagogen ab).
Die Kirche, die die Pilger heute in Jerusalem besuchen, sind großenteils Kreuzritterbauten.

Das soll nicht heißen, daß die Kreuzritter keine Grausamkeiten begingen, natürlich taten sie das. Aber das heißt nicht, daß alles friedlich war, als sie ankamen. Die Kreuzzüge waren komplizierte Ereignisse mit verschiedenen Motiven auf allen Seiten; auf allen Seiten gab es Gewalt und Intoleranz. Wenn man vorhat, die Geschichte wiederzugeben, sollte man nicht eine Comic-Strip-Version präsentieren oder die wichtigsten Fakten auslassen- sogar wenn man deshalb die Gelegenheit verpaßt, jeden daran zu erinnern, wie schlecht die Katholische Kirche immer gewesen ist, wie viel weniger friedlich und aufgeklärt als ihre Verhandlungspartner.

Wie ich sagte, es ist amüsant den Wissensmangel der Times aufzuspießen. Aber da ist auch ein ernster Gesichtspunkt. Abgesehen von der Aufsplitterung der Medien ist die Times immer noch die wichtigste Zeitung in Amerika, vielleicht in der Welt.
Mehr als jede andere Zeitung,hat sie die Macht, die politische Agenda des Landes zu bestimmen. Deshalb lohnt es, das Versäumnis Cotters zu notieren.  Sie reflektieren die basale Ignoranz für das Christentum - seiner Lehre und seiner Geschichte- die wie man annehmen muß, auch andere Bereiche der Zeitung betrifft.
Daß die Times ein verzerrtes Bild des Christentums präsentiert, sollte nicht nur Christen beunruhigen. Das sollte jeden erschüttern, der in der Zeitung nach einem objektiven  und informierten Artikel über die Rolle der Religion in der heutigen Welt sucht."

Quelle: First Things, Mark Movsesian

Mark L. Movsesian ist Co-Direktor des Traditions-Projektes am St, John.Center  für Gesetz und Religion










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