Donnerstag, 16. Februar 2017

Kardinal Coccopalmerios Buch ist keine Antwort auf die dubia....

Don Alfredo Morselli kommentiert auf Messa in Latino das gerade erschienene Büchlein von Kardinal Coccopalmerio zu Kapital VIII von Amoris Laetitia.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"AMORIS LAETITIA UND COCCOPALMERIO: DIE ÜBLICHE AUFGEWÄRMTE SUPPE UND KEIN ARGUMENT GEGEN DIE ´DUBIA´"
von Don Alfredo Morselli

 

"Die dubia der vier Kardinäle wurde bis zum heutigen Tag nicht beantwortet oder widerlegt worden, außer Slogans und sklavische Wiederholungen der Thesen, die der gesamten Tradition  widersprechen, wie sie für diese Zeit vom Katechismus der Katholischen Kirche vorgeschlagen wird.

In der Welt der Progresssisten gibt es keinen, der versucht, die dubia zu widerlegen und etwas Intelligenteres zu sagen als 2+2=5.
Kein Wunder also, daß wenn ein Kardinal etwas Positives zur schlechtest möglichen Interpretation von Kapitel VIII von Amoris Laetitia veröffentlicht, die Clacque das massiv betont, bis dahin daß sie sagen, das sei die authentische Antwort des Papstes auf die Dubia.

Es ist seltsam festzustellen, daß bis vor wenigen Jahren die progressistischen Theologen das Parallel-Lehramt bildeten, die Front gegen den Papst machten. Aber heute setzt isch das Lehramt aus Briefen und Interviews von Papst Franziskus zusammen, die, obwohl sie nicht in den Actae Apostolicae Sedis publiziert wurden, von den Medien und verschiedenen ultra-ausgerichteten Äußerungen bombastisch veröffentlicht werden.

Das ist bei einem kleinen Werk von 30 Seiten der Fall, "Das achte Kapitel der postsynodalen apostolischen Exhortation", das am 8.Februar an die katholischen Büchereien verteilt wurde. Autor ist Kardinal Francesco Coccopalmerio.
Das Büchlein kann nicht die Antwort des Papstes auf die dubia sein, weil eine störrische Wiederholung des Irrtums weder ein Argument noch eine Antwort ist.

Aber lassen Sie uns jetzt  bei dieser Gelegenheit den üblichen Refrain von einem hervorragenden Kanoniker untersuchen.
Betrachten wir einige Sätze:
" Wiederverheiratete geschiedene Paare, die zusammen leben, sind sicher nicht im Einklang mit der Katholischen Lehre..."  und kommen dann zu: "aber die Kirche kann sich nicht woandershin wenden"

Aber wer ist es, der sich woanders hin wendet? Dieser Fehler in der Logik nennt sich " breite Schlußfolgerung aus der Prämissse": zu sagen,daß man in bestimmte Situationen, die Eucharistie nicht empfangen kann, heißt nicht, daß man, dem der in Schwierigkeiten ist, nicht die volle Aufmerksamkeit widmet. Man kann nicht sagen "entweder die Sakramente oder ,die Tür ins Gesicht"
Sicher hat hat es auf der anderen Seite Benedikt XVI nicht so verdreht, als er schrieb:
"Die wiederverheirateten Geschiedenen (...) gehören trotz ihrer Situation weiterhin zur Kirche , die ihnen mit besonderer Aufmerksamkeit folgt, im Wunsch daß sie so gut wie möglich ein christliches Leben führen- durch die Teilnahme an der Hl. Messe, nur ohne die Kommunion. im Hören auf das Wort Gottes, durch die Eucharistische Anbetung, das Gebet, die Teilnahme am Gemeindeleben, den vertrauensvollen Dialog mit einem Priester oder Meister des spitrituellen Lebens, die gelebte Wohltätigkeit, Werke der Buße, die Erziehung der Kinder" (Apost. Exhort. "Sacramentum Caritatis, 22.7. 2007, §29)



....Wodurch das Sakrament der Versöhnung und der Komunion auch den sogenannten verwunndeten Familien gegeben werden kann....

Ein Jurist wie Coccopalmero kann bezüglich des Ausdrucks "verwundete Familie" nicht ungenau sein.: es handelt sich um Familien, die wirklich durch die Krise verwundet sind, oder wollen wir jetzt das neue Zusammenleben "verwundete Familie" nennen?

....und für die, die in Situationen leben, die nicht mit dem traditionellen kanonischen Eherecht übereinstimmen....

Stellen wir uns einen Ehemann vor, der seine Ehefrau in flagranti beim Ehebruch überrascht und sie sagen hört: "Aber Lieber, ich betrüge dich nicht, ich lebe nur nicht in Übereinstimmung mit dem kanonischen Eherecht!" Armer Ehemann!

Scherz beiseite, man kann durch diese Umschreibung nicht ndne Eheberuch maskieren.
Wie Mann und Frau mit einer anderen Person zu leben. die nicht derlegitime Ehepartner ist, ist Ehebruch und deshalb immer eine Todsünde.

....die den ernsthaften Willen ausdrücken, sich dem Sakrament zu nähern----

Der ernsthafte Wille wäre . daß man nicht nur das Ende will sondern auch nach Mitteln sucht (wie Bruder und Schwester zu leben) : qui vult finem vult media. Andernfalls handelt es sich um Wunschdenken.
Auch das kann ein Ausgangspunkt sein und das Gebet und mit allen den Mittel, die der oben wiedergegebenen Worten Benedikts XVI entnommen sind, kann er sich in einen ernsten Willen verwandeln und dann wird es möglich, nach einer adäquaten Zeit der Unterscheidung- sich den Sakramenten zu nähern.

Hier nun die andere suggestive und relativistische Falle, die wahre Unterscheidung ist nur: "Bin ich in der Gnade Gottes oder nicht? Habe ich beschlossen, mich nicht mit einem anderen Menschen zusammen zu tun, der nicht mein legitimer Ehepartner ist- ja oder nein?"

Es geht nicht darum zu entscheiden, ob das Zusammenleben "more uxorio" in diesem speziellen Fall Sünde ist oder nicht, weil Jesus und das immerwährende, unfehlbare Lehramt der Kirche schon klar gesprochen haben: "In sich schlechte Handlungen, wenn sie wirklich freiwillig geschehen- also in vollem Bewußtsein und freiwilliger Zustimmung- sind immer schwere Sünden-unabhängig von den Umständen.

Schlussfolgerung: ich schätze und liebe den Papst zu sehr, um denken zu können, daß Kardinal Coccopalmerio seine authentische Antwort auf die dubia gegeben hat."

Quelle: Messa in Latino, Don Alfredo Morselli

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