Donnerstag, 9. Februar 2017

Sandro Magister: Frauenordination-die Jesuiten lassen nicht locker....

Sandro Magister berichtet bei Settimo Cielo über den Stand der Dinge in Sachen Frauenordination- möglicherweise via Frauendiakonat. Die Argumentation der Jesuiten von Civiltà Cattolica  macht einen ein bißchen fassungslos, In ihrer Simplizität-mit ihrer Unterordnung unter den Zeitgeist und zeitlich bedingte Entwicklungen könnte man jedes Dogma und jede Doktrin und auch gleich die gesamte Bibel außer Kraft setzen, was die Kasper-Brigade ja schon bei der Kommunion massiv zu erreichen versucht.
Hier geht´s zum Original:  klicken


"Das Letzte aus Santa Marta. Offene Türen für das Frauenpriestertum" 


"Am 2. August 2016 hat Papst Franziskus eine Kommission eingerichtet, die die Geschichte des Diakonates für Frauen studieren soll- im Hinblick auf eine mögliche Wiedereinführung. Und einige haben das als ersten Schritt zum Frauenpriestertum gesehen, trotz der Tatsache, daß Franziskus selbst das absolut ausgeschlossen hat, als er wie folgt bei einer fliegenden Pressekonferenz auf dem Rückflug von Schweden am 1.November auf eine Frage antwortete:
"Wegen der Frauenordination in der Katholischen Kirche ist das letzte klare Wort vom Hl. Johannes Paul II gesprochen worden und das gilt."

Wenn man die letzte Ausgabe von "La Civiltá Cattolica" liest, erscheint die Frage der Frauenordination alles andere als abgeschlossen. Im Gegenteil: weit offen.

Die Civiltá Cattolica ist nicht irgendeine Zeitschrift, Nach ihrem Statut wird keine Zeile ohne die Zustimmung des Hl. Stuhls gedruckt. Aber außerdem gibt es eine sehr enge und vertrauliche Beziehung zwischen Jorge Mario Bergoglio und dem Herausgeber des Magazins, dem Jesuiten Antonio Spadaro.

Der seinerseits im stellvertretenden Herausgeber Giancarlo Pani seinen sehr vertrauten Kollegen hat, auch er ein Jesuit, wie alle anderen, die für das Magazin schreiben.

So zerreißt denn auch Fr.Pani in dem Artikel, der in der letzten Ausgabe von La Civiltá Cattolica erschienen ist, "die letzten klaren Worte" -die das klare nein bedeuten, das Johannes Paul II gegen das Frauenpriestertum gesprochen hat, in aller Ruhe.

Um zu sehen wie, genügt es diese Passage des Artikels noch einmal zu lesen, die der Frage des Frauenpriestertums gewidmet ist, und dort den Hinweis zu finden, der Hoffnungen auf das Frauenpriestertum ausdrückt.
        "MAN KANN NICHT EINFACH AUF DIE VERGANGENHEIT AUSWEICHEN"  
von Giancarlo Pani, SJ

"Pfingsten 1994 hat Papst Paul II im apostolischen Brief "Ordinatio Sacerdotalis" das Ergebnis einer Serie vorhergehender lehramtlicher Statements (einschl. "Inter Insigniores") zusammengefaßt, und geschlossen, daß Jesus nur Männer für das Priesteramt gewählt hat. Deshalb "hat die Kirche keinerlei Autorität, Frauen die Priesterweihe zu spenden. Dieses Urteil muß definitiv von den Gläubigen der Kirche eingehalten werden."

Das Statement war eine klares Wort für jene, die behaupteten, daß die Verweigerung der Priesterweihe für Frauen diskutiert werden könnte. Nichtsdestotrotz [....] wurde einige Zeit später - auf die Probleme hingewiesen, die nicht so sehr von der Doktrin als eher durch die Kraft mit der die Frage vorgetragen wurde ausgelöst wurden, und der Glaubenskongregation zur Beurteilung vorgelegt, ob "ordinatio sacerdotalis" als zum "depositum fidei" gezählt werden könne. 
Die Antwort war "affirmativ"- zustimmend- und die Doktrin wurde als "Infallibiter proposita" bezeichnet, was bedeutet, daß sie immer und überall von allen Gläubigen eingehalten werden muß."

Schwierigkeiten mit der Rezeption der Antwort haben zu "Spannungen" in den Beziehungen zwischen dem Lehramt und der Theologie zu diesem Problem geführt. Die gehören zur Fundamentaltheologie der Unfehlbarkeit. Es ist das erste mal in der Geschichte daß die Kongregation ausdrücklich an die Konstitutio "Lumen Gentium", 25 erinnert, die Unfehlbarkeit als Doktrin, die von den Bischöfen der Welt als definitiv und bindend gelehrt wird, aber in Kommunion miteinander und mit dem Nachfolger Petri.

Mehr noch, die Frage berührt die Sakramententheologie, weil sie das Weihesakrament betrifft, tatsächlich traditionell Männer, aber nicht die gegenwärtigen Entwicklungen berücksichtigt, die die Gegenwart der Frauen in Familie und Gesellschaft im 21. Jahrhundert erfahren hat. Das ist eine Frage kirchlicher Würde,Verantwortung und Teilhabe.

Die historische Tatsache des Ausschlusses von Frauen vom Priestertum wegen des "impedimentum sexus" ist nicht zu leugnen. Dennoch hatte Fr. Congar bereits 1948, also lange vor den Diskussionen von 1960, darauf hingewiesen "daß die Abwesenheit von Fakten keine Kriterium ist, um daraus vorsichtig zu schließen, daß die Kirche etwas nicht tun kann und es nie tun können wird."

Außerdem fügt ein anderer Theologe hinzu, daß der "consensus fidelium"  vieler Jahrhunderte im 20. Jahrhundert in Frage gestellt worden ist- mit Blick auf tiefgreifende soziokulturelle Veränderungen bezüglich auf Frauen . Es würde keinen Sinn machen, zu behaupten, daß die Kirche sich nur deshalb ändern muß, weil die Zeiten sich geändert haben, sondern es bleibt wahr, daß eine von der Kirche verkündete Doktrin von der glaubenden Intelligenz verstanden werden muß.

Im Urteil von "La Civiltá Cattolica"  sollte deshalb nicht nur die Unfehlbarkeit und Endgültigkeit von Johannes Pauls II "nein" zum Frauenpriestertum in Frage gestellt werden - wichtiger als dieses "nein" ist die "Entwicklung der Gegenwart die die Rolle der Frauen in der Familie und der Gesellschaft im 21. Jahrhundert erfahren hat."

"Man kann sich nicht immer auf die Vergangenheit stützen, so als ob der Geist nur in der Vergangenheit Hinweise gegeben hätte. Auch heute leitet der Geist die Kirche und regt die mutige Annahme neuer Perspektiven an."

Und Franziskus ist der erste, "der sich nicht selbst auf das beschränkt. was schon bekannt ist, sondern in einen komplexen und relevanten Feld eintauchen will, so daß es vielleicht der Geist ist, der die Kirche leitet" schließt La Civiltá Cattolica, augenscheinlich mit dem Imprimatur des Papstes."

Quelle: Settimo Cielo, Sandro Magister

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