Samstag, 11. März 2017

Kaiser Otto der Große und Papst Johannes XII

James Bogle hat für rorate caeli einen sehr lesenswerten und interessanten Beitrag verfaßt, in dem er Historisches und Kirchengeschichtliches zum Vergleich mit der aktuellen Situation der Römischen Kirche heranzieht.
Hier geht´s zum Original:   klicken

"INTERVENTION GEGEN EINEN KATASTROPHALEN PAPST: ALS KAISER OTTO DER GROSSE DIE KIRCHE RETTETE"

Für die meisten schwer von Hollywood-Film-Produktionen beeinflußten Amerikanern, ist alles was sich selbst "Imperium" nennt, als böse betrachtet werden muß und gute Regierungen verpflichtet sind sich selbst als "die Föderation" (Staatenbund oder Bundestaat) darzustellen.

Für die Katholischen Christen aber, war "Imperium" nie ein schmutziges Wort, sondern bezog sich auf das christianisierte Römische Reich, das den Grundstein der Christenheit bildete, nicht nur in Europa sondern in der ganzen Welt.

Seine führende Figur der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, wurde wie der Römische Pontifex gewählt.

Der Kaiser des Hl. Römischen Reiches war kein Diktator, weniger noch ein Despot, sondern stand im Mittelpunkt von Loyalität und Chrisltichem Symbolismus, als erster unter den Christlichen Königen.
Wenige Staaten wurden direkt vom Kaiser regiert und daß sie so regiert wurden, wurde als die hohe Ehre "unmittelbar" zu sein, angesehen, direkt dem Kaiser verantwortlich und nicht einem dazwischen geschalteten Herrscher.


Der Kaiser hatte auch das Recht-und die Pflicht- alle Ökumenischen Konzile der Kirche einzuberufen und zu leiten. Das tat er de facto in den ersten 1100 Jahren der Christlichen Geschichte.
Sicher. die Dekrete dieser Konzile,  konnten nicht als Lehren mit voller Autorität angesehen werden, wenn sie nicht vom Römischen Pontifex ratifiziert wurden, aber es war der Römische Kaiser -nicht der Papst-, der diese Versammlung der Bischöfe und Kardinäle einberief und leitete.

Diese duale Teilung der Macht war der Mittelpunkt der Verfassung der von Unserem Herrn  (Luk.22, 38) errichteten und vom ersten Papst gelehrten Kirche (1 Petrus, 2, 13-14, 17)

Der Römische Kaiser hatte auch die Macht gegen die Wahl eines Papstes sein Veto einzulegen und er konnte einen Papst absetzen, der durch ein Konzil abgesetzt worden war, selbst wenn das Konzil zu diesem Zweck vom Kaiser einberufen worden war.

Es war Kaiser Otto der Grosse, der intervenierte und diese Macht nutzte um im Jahr 963 die Kirche vor dem korrupten Papst Johannes XII zu retten.

Kaiser Otto I (23. 11. 912 - 7.5. 973) wurde  962 in Alt-Sankt-Peter , Rom, von eben diesem Johannes XII zum heiligen römischen Kaiser gekrönt, den er später aus dem Amt entfernte.




Das geschah in einer Zeit, die vom Historiker Kardinal Baronius "das finstere Jahrhundert" oder das"Dunkle Zeitalter" des Papsttums genannt wurde, weil die Papstwahlen zwischen 904 und 964 von der Frau und der Tochter von Theophylactus, Herzog von Tusculum, Theodora und Marozia inszeniert wurden, der in Rom regierte und sicher stellten, daß ihre Liebhaber und Söhne zu Päpsgen gemacht wurden.

Marozia- zur "Patricia" und "Senatrix" ernannt- war die Konkubine von Papst Sergius III ( der angeblich die Ermordung zweier seiner Vorgänger, der Päpste Leo V und Christopher angeordnet hatte) und ihr Sohn wurde Papst Johannes XI. Sie ließ ihren früheren Liebhaber Papst Johannes X ins Gefängnis sperren und ermorden, um den Weg für ihren laufenden Favoriten Papst Leo VI frei zu machen.

Papst Johannes XII, der Enkel der senatrix Marozia, wurde am 16. Dezember 955 zum Papst gewählt.

Wegen des Widerstandes des Römischen Adels-und nicht zuletzt König Berengars II von Italien, beschloss Papst Johannes an den jetzt mächtigen Kaiser Otto zu appellieren.

Gemeinsam ratifizierten sie am 13. Februar 962 das Diploma Ottonianum, die erste effektive Garantie kaiserlichen Schutzes seit dem Ende des Karolinger Reiches,

Die heilige Krone des Hl. Römischen Reiches - mit der der Karl
der Große vom Hl. Papst Leo III gekrönt wurde und Otto der Grosse
vom korrupten Papst Johannes XII, den Otto später absetzte            


Otto erfuhr jedoch, daß Johannes "sein ganzes Leben in Eitelkeit und mit Ehebruch verbracht hatte" und schickte eine strenge Ermahnung.

Johannes ignorierte diese Ermahnung Ottos, der dann nach Rom marschierte. Papst Johannes floh und nahm den päpstlichen Schatz mit.

Kaiser Otto beschloss darauf hin. seine legitime Imperiale Macht zu nutzen, um die Kirche vor einem korrupten und gefährlichen Papst zu retten. Er berief ein Konzil der Kardinäle und der Bischöfe Roms ein, um über die Sache zu entscheiden.

Dieses Konzil forderte Johannes XII auf, zu erscheinen und sich gegen eine Anzahl von Anschuldigungen zu verteidigen.



Papst Johannes antwortete mit der Drohung jeden zu exkommunizieren, der versuchte ihn abzussetzen und ging dann in den Campanischen Hügeln jagen.

Das Konzil erklärte Papst Johannes XII für selbst-abgesetzt und ging zur Wahl von Papst Leo VIII über, obwohl der noch Laie war ( er empfing alle Weihen an einem Tag durch den Kardinal-Bischof von Ostia).

Kaiser Otto kehrte in sein Königreich in Deutschland zurück, woraufhin Johannes Rom im Februar 964 wieder betrat und berief, nachdem er den Römischen Klerus und Adel bestochen hatte, eine Gegensynode ein, die seine Absetzung für illegal erklärte und versuchte, die Wahl Papst Leos VIII zu annullieren.

Johannes ordnete dann die Verstümmelung seiner Gegner an, kehrte auf den Päpstlichen Thron zurück und bat Kaiser Otto um Frieden, in der Hoffnung verschont zu bleiben. Aber in der Zwischenzeit starb Johannes am 14. Mai 964 und hinterließ so weitere müßige Streitigkeiten.

Nach Liudprand von Cremona starb Johannes in flagrante delicto ermordet vom Ehemann seiner ehebrecherischen Konkubine.

Zeitgenossen beklagten, daß Papst Johannse grob und unmoralisch war und der Lateran-Palast ein Bordell.

Nach Johannes´Tod wählten die Römer einen neuen Papst, Benedikt V, trotz der Tatsache, daß Papst Leo VIII noch lebte.

Als Kaiser Otto das hörte, mobilisierte er erneut seien Truppen und marschierte nach Rom und wies die Römer an. den gewählten Leo zu akzeptieren und Benedikt ins Exil zu schicken.

Leo VIII starb am 1. März 965 und Benedikt V im Juli, so daß ein weiteres Konzil - Ottos Zustimmung im Oktober 965- Johannes XIII wählte.

Aber Johannes XIII erwies sich bei den Römern als unpopulär und sie ergriffen und verhafteten ihn.
Auch er appellierte an Otto um Hilfe.

Otto übte erneut seine Autorität als Römischer Kaiser aus, marschierte nach Rom, setzte im November 966 Johannes XIII wieder ein und beruhigte die rebellischen Römer.

Otto nahm dann in Rom Quartier, um die Ordnung aufrecht zu erhalten und feierte Ostern das Heilige Triduum mit Johannes XIII in Ravenna.

Die wahre kanonische Stellung der verschiedenen gewählten Päpste wird bis heute diskutiert aber niemand bestreitet daß Kaiser Otto die Kirche gerettet hat. Aber heute gibt es einen Unterschied,

                                       
                                       Statue des Magdeburger Reiters, die als Abbildung Kaiser 
                                          Ottos I des Großen angesehen wird. 

Fortsetzung folgt....

Quelle: James Bogley , rorate caeli

Eines noch zum Autoren: 
James Bogley ist Autor von "Das Herz Europas", einer Biographie des letzten Kaisers von Österreich, des Seligen Karl I von Österreich. Bogley ist der frühere Präsident der Internationalen Vereinigung "Una Voce", Rechtsanwalt und früherer Kavallerie-Offizier und Nachkomme Karls des Großen, dem Ersten der das "Römische Imperium im Westen" seit dem ersten Heiligen Römischen Kaiser, -Theodosius, Nachfolger von Konstantin- wiederbelebte.

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