Mittwoch, 29. März 2017

Papst Benedikt XVI - der unverstandene Revolutionär

Vatican Insider hat in La Stampa eine Vorschau zu einer Dokumentation von Rai Cultura - in Zusammenarbeit mit vielen anderen- veröffentlicht.
Hier geht´s zum Originalartikel:  klicken

"RAI STORIA: BENEDETTO XVI EIN UNVERSTAN-DENER REVOLUTIONÄR"

Das Pontifikat von Joseph RatzingerDer Papa emeritus

                         

"Anläßlich des 90. Geburtstages des Papa emeritus Benedikt XVI hat Antonia Pillosio für Rai Cultura ein Special gedreht, das am 4. April ausgestrahlt wird.

Um das Pontifikat von Joseph Ratzinger zu verstehen, beginnt die Dokumentation mit dem Bericht über die revolutionäre Geste seines Rücktritts, lange meditiert und nach dem Beginn des Jahres des Glaubens angekündigt.
Warum hat Benedikt XVI eine gleiche Ankündigung am 11. Februar, dem Gedenktag der Hl. Jungfrau von Lourdes, der von der Kirche den Kranken gewidmet ist, gemacht?
Warum bei einem Routinetreffen mit den Kardinälen?
Und warum die Entscheidung, sich zurückzuziehen und in einem Klausurkloster im Inneren des Vaticans zu leben ?

In der Dokumentation, die auch Material von "Teche Rai" benutzt, sprechen die Historiker Elio Guerriero, Andrea Riccardi, und Don Roberto Regoli, die Vaticanisti Andrea Tornielli und Sandro Magister, die Kardinäle Gerhard L. Müller und Gianfranco Ravasi, Pater Federico Lombardi und Antonio Paolucci.

Dieser Rücktritt war weder ein Akt der Rebellion, noch ein schmerzloser Schritt, sondern eine prophetische Geste: "Für ihn"- unterstreicht Elio Guerriero- "war das eine wirklich natürliche Sache. Er sagte mir: ich war auch etwas überrascht, ich hatte die Auswirkung unterschätzt, den eine solche Geste haben würde, vielleicht war es nicht zumutbar"

Mit seinem Rücktritt hat Benedikt XVI dem Nachfolger Franziskus das Erbe seines reformatorischen Impulses vererbt. "Er hat es dem zukünftigen Papst, einer Person, die in der Lage ist, die Regierung der Kirche anzugehen, zugespielt" unterstreicht Sandro Magister " etwas außerordentlich Anspruchsvolles, so sehr, daß er sich nicht mehr stark genug fühlte, um das tun zu können."




Aber in der Dokumentation ist auch der "alte" Joseph Ratzinger, der brillante Theologe, Professor an vier deutschen Universitäten, Erzbischof von München, für 23 Jahre Präfekt der Glaubenskongregation, bevor er Papst Benedikt VI wurde.

Am 19. April 2005 haben die wählenden Kardinäle mit der Wahl eines deutschen Theologen zum Papst eine Botschaft ausgesandt:  es ist vor allem hier in Europa, daß die Kirche sich wiederfinden muß. 

"Er gibt zwei Erklärungen für die Wahl seines Namens Benedikt" - gibt Don Roberto Regoli an "weil er sich auf Benedikt XV bezieht, den Papst des I. Weltkrieges, der sich so um den Frieden sorgte, und dann auf den Hl. Benedikt von Norcia, den Vater der mittelalterlichen Kultur - mit Hilfe des Netzes Benediktinischer Klöster. Und hier ist auch der ganze Bezug zur Frage nach den kulturellen Wurzeln Europas.

Zentrum des ganzen Pontifikates Benedikts XVI ist die Glaubensproblematik und er besteht auf der Zentralität und der Schönheit des Glaubens an Christus, wie er in drei Büchern über sein Leben schreibt. 
Das ist ein "origineller und außerordentlicher Fall, daß der Papst selber eine Christologie geschrieben hat" erklärt Kardinal Gerhard L. Müller-"aber nicht nur eine klassische Christologie, er hat sich auf die Person Jesu konzentriert, wie sie in den biblischen Zeugnissen erscheint."

In den acht Jahren seines Pontifikates, auch zwischen Licht und Schatten- hat Benedikt XVI wichtige Wege für alle gelehrt und Glaubenden und Ungläubigen gezeigt. 
Aber es hat auch Missverständnisse und schwierige Momente gegeben: mit Mut und Entschlossenheit ist der Papst das Dossier des Mißbrauchs Minderjähriger durch Teile des Klerus angegangen, ohne sich von den Kritiken der Medien und den bischöflichen Unzulänglichkeiten überwältigen zu lassen .
"Benedikt XVI ist einer sehr kohärenten Straße gefolgt- bekräftigt Pater Hans Zollner SJ. vom Zentrum für Kinderschutz- er hat den Weg für alle möglichen Prozesse frei gemacht, damit die Schuldigen verurteilt werden können und er hat sich mit Mißbrauchsopfern getroffen."

Das war eine der Begebenheiten des Pontifikates, von der ich glaube, "daß sie auf Dauer eines der großen historischen Verdienste Benedikts XVI sein wird."
" Es war eine schwierige Zeit" fügt Federico Lombardi hinzu-"aber eine Zeit, in der er einen wesentlichen Beitrag zur Kirchengeschichte in diesen Jahrzehnten gegeben hat."

An der Dokumentation haben Kto, télévision catholique, il Cortile dei Gentili, CTV, die Ratzinger-Bibliothek und die Stiftung Joseph Ratzinger Benedikt XVI , das Archiv des Osservatore Romano und die Päpstlicher Gregoriana-Universität mitgewirkt und ihre diversen Materialien aus ihren Archiven zur Verfügung gestellt,"

Quelle:Vatican Insider/ La Stampa





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