Donnerstag, 13. Juli 2017

Sandro Magister und die "narrative Theologie" des Papstes.....

Sandro Magister läßt den säkularen Papstkritiker & Philosophen Prof. Rusconi mit seiner Kritik an der Theologie von Papst Bergoglio zu Wort kommen, die der eine "narrative Theologie" nennt.
Und wir armen Gläubigen fragen uns fassungslos, ob seine Großwähler von der St. Gallen-Mafia nicht wußten, welche Art "Theologie" sie auf den Hl. Stuhl gehievt haben und wohin die letztendlich führen wird.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"SOGAR IM SÄKULAREN UND PROGRESSIVEN LAGER GIBT ES WELCHE, DIE FRANZISKUS KRITISIEREN"

"Papst Franziskus geht mit den Kardinälen der Kirche allzu brüsk um. Es sollte genügen, zu sehen, wie er den Präfekten der Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller entlassen hat.

Während er mit den "Kardinälen" des säkularen Denkens betont freundlich und zustimmend umgeht.
Beweis dafür sind die "Tränen der Rührung" die von Repubblica-Gründer Eugenio Scalfari am Ende ihres zigsten Interview in Santa Marta vergossen wurden, das von Franziskus teilweise um ihre frühere Diskussion über eine gewagte Hpothese fortzusetzen, die der Papst selbst vorbrachte und die von Scalfari so zusammengefaßt wurde: "In 1000 Jahren oder so, wird unsere menschliche Rasse ausgelöscht sein und die Seelen werden mit Gott verschmelzen."

Ein Effekt dieser beiden Verhaltensweisen ist der hohe Grad an Zustimmung, dessen Franhiskus sich weltweit in der säkularen Öffentlichen Meinung erfreut, die in ihm das sehen, was immer ihnen gefällt.
                                         

Aber dieser generelle Konsens ist nicht frei von dissonanten Stimmen. Selten aber bedeutungsvoll.
Eine von ihnen gehört Professor Enrico Rusconi

Rusconi hat seine Kritik in einem Buch ausgedrückt. das dieses Jahr in Italien bei Laterza erschienen ist "Die narrative Theologie von Papst Franziskus".

Rusconi ist Professor emeritus für Politische Wissenschaften an der Universität Turin.
Nach einer katholischen Erziehung in seiner Jugend verließ er die Kirche,  hat aber eine solide theologische Kompetenz beibehalten und unterhalten. n.
Er ist Spezialist für die Geschichte und Kultur im Deutschland des 20. Jahrhunderts und steht den Positionen der Frankfurter Schule nahe, besonders denen von Adorno, Horkheimer und Habermas und ihrer Sicht der Religio.
Er ist einer der prominenten Mitherausgeber von "La Stampa".





Es sind mindestens 3 Kritikpunkte, die Rusconi gegen Franziskus erhebt. Und sie werden in der Substanz von einem anderen säkularen italienischen Denker geteilt, Pierfrancesco Stagi, Professor für Moralphilosophie an der Universität Turin auch er ein Spezialist für deutsche Philosophie.

Stagi hat Rusconis Buch für die Magazine "Theologie und Philosophie" (Wissenschaftliche Editionen Italien) und "Neues Journal für Philosophie und Religion" kritisiert, das er im Auftrag des Italienischen Verbandes für Philosophie und Religion herausgibt.

Hier drei Passagen aus seine Besprechung:

Ein Element, das nicht übersehen werden darf, ist da sowohl Rusconi als auch Stagi zum progressiven Lager gehören. Was ihre Kritik an Papst Jorge Mario Bergoglio umso bedeutender macht.

1. EIN NARRATIV DAS DUBIA SÄT"

"Franziskus lehrt nicht länger so wie es Professor Ratzinger tat, sondern er erzählt nach, er erzählt Episoden und kommentiert sie.
"Eine narrative Theologie"- nach Rusconis prägnanter Definition:
"Bergoglio will durch eine narrative Theologie das Geschehen in Bibel und Evangelien wiederbeleben und sie herrichten, als seien sie alltägliche Vorkommnisseder Gegenwart."

"Eine solche Hermeneutik jedoch, die auf dichterischen und anspielungsfreichen Reden beruht, auf dauernd angewandten semantischen Wegwerfprodukten, für die es selten das elbe Wort zur präzisen
Definition und als stabilen Referenzpunkt gibt, schaftt einige "dubia" die nicht nur ebenso sture wie eifrige Kardinäle sondern auch säkulare Religionsphilosophen wie Rusconi (und der Unterzeichnende) anzusprechen nicht umhin können, weil zu sie Bergoglios Reformprojekt in seinen Grundfesten hzu unterminideren drohen.
Es besteht  die Gefahr, daß er das Feld den Improvisierern des Wortes überläßt, die mehr dubia hervorrufen und säen als sie klären können.
Auf diesem Weg wird Bergoglio sicher in den nächsten Jahren seine vorsichtige jesuitische Tracht ablegen müssen und eine weniger vorsichtig.ausweichende Sprache annehmen- zugunsten einer direkteren Definition der Hauptkategorien einer Reform der Katholischen Dogmatik und allgemeiner der Kirche."

2. DAS VOLK GEGEN DIE OLIGARCHEN

"Franziskus lebt in einer natürlichen Sympathie für das Volk, das aus einfachen Leuten bestehende Volk, den eingeborenen Massen, denen der gewaltsame Despotismus der oligarchen entgegen steht.
Franziskus sorgt sich wegen der negativen Bedeutung von "Populismus", die ganz europäisch ist, weil er immer die andere Dimension erlebt hat, die ganz und gar positive des Südamerikanischen Populismus, als Nähe zum natürlichen und deswegen immer guten Volk, das angesichts der selbstsüchtigen und ausbeuterischen Oligarchen von Natur aus der Christlichen Botschaft folgt.
Für die populistischen  südamerikanischen Theologen Rafael Tello und Juan Carlos Scannone kommt Rusconis Diskussion mehr als opportun.
Von ihnen bekommt Bergolgios Überzeugung, daß es, um die spirituelle Krise unserer Zeit zu überwinden, nötig ist zuerst das Paradox des Kontrastes zwischen Volk und Oligarchen zu überwinden, nach einem Modell, das ihn auf jeden Fall dem Europäischen und Nordamerikanischen Populismus näher bringt, sogar auf die andere Seite der Barrikade zum klassischen Liberalismus, soll heißen auf die Seite "el pueblo" gegen die ökonomischen, sozialen und sogar hierarchisch-religiösen Oligarchien."

3. EINE BARMHERZIGKEIT DIE DIE SÜNDE VERGISST

"Ein anderer Widerspruch, den Rusconi im Papsttum Rusconis liest, ist die ausschließliche Betonung der Barmherzigkeit, die das ontologische Problem der Sünde im Schatten läßt.
In der Erzählung der Verteibung aus dem Paradies und der Ursünde von Adam und Eva, richtet Franziskus seine Aufmerksamkeit fast ausschließlich auf die kostenlose Gabe und die Freundschaft, die Gott den beiden Ureltern schenkt,  ohne die Umstände und Motive seines ursprünglichen Verbotes vom Baum der Erkenntnis zu essen und sogar ohne klarzustellen, daß dieses ursprüngliche Versagen die tragische Folge von Leiden. Krankheit und Tod nach sich zog, daß im Sühneopfer par excellence gipfelt: dem Tod des Gottessohnes am Kreuz.
Rusconi zeigt zu Recht, wie notwendig die unendliche Sühne in ihrer fortwähenden Wiederholung nach dem erlösenden Opfer auch heute ist- minie gehörten Sorgen und Leiden, die von der barmherzigen Theologie Bergoglios nicht erklärt werden, letztlich auch nicht von der Ratzingers , die beide die These von der unendlichen Sühne des Anselm von Cnaterbury  kritisieren und die nicht in der Lage ist, zu erklären, warum es immer noch kein Ende von Schmerz und Leiden zu geben scheint, in einer endlosen Kette von Dramen, die die Tragödie Christi überhaupt nicht gelöst oder reduziert, sondern eher vermehrt und intensiviert zu haben scheint.
Es ist das Rätsel der "Theodizee", das zumindest seit Leibniz die moderne Philosophie und Theologie kennzeichnet und das keine Anzeichen dafür zeigt, daß es aufhöre sondern im Gegenteil- wie Rusconi in Erinnerung ruft- immer relevanter wird und spezielle in jenen säkularen Kreisen, die dachten, sie hätten den Komplex und beizeiten die spitzfindigen Argumente zur Gerechtigkeit Gottes hinter sich gelassen."

Quelle: Sandro Magister, Settimo Cielo, Prof. Enrico Rusconi



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