Montag, 21. August 2017

Eine neue Kampagne mit recycelter Munition....

In seiner wöchentlichen Kolumne "Monday in the Vatican" setzt sich A, Gagliarducci heute mit der neu aufgekochten Kampagne gegen die Kirche, ihre moralische Glaubwürdigkeit und ihr sakramentales Fundament auseinander, in der skrupel-und schamlos frühere, längst abgehandelte Mißbrauchsfälle neu aufgekocht und instrumentalisiert werden. Daran beteiligen sich nicht nur die Medien sondern auch zivile Institutionen, wie die Königliche Kommission Australien oder die Vereinten Nationen, die eigene Interessen und Ziele verfolgen (z.B. Implementierung von Euthanasie und Abtreibung)- oder die nur eine mächtige lästige Stimme zum Schweigen bringen wollen. Daß es ihnen dabei nicht um die Mißbrauchsopfer geht, haben sie hinlänglich durch ihr Desinteresse an Mißbrauchsopfern nichtklerikaler, teilweise eigener Institutionen bewiesen.
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Andrea Gagliarducci 

"PAPST FRANZISKUS: EINE NEUE SERIE VON ANGRIFFEN AUF DIE KATHOLISCHE KIRCHE IM ANGEBOT?"

Letzte Woche hat die Königliche Kommission Australien 85 abschließende Bemerkungen zu ihrer Untersuchung veröffentlicht, 85 Empfehlungen Pädophilie in der Kirche zu begegnen.
Unter diesen 85 Empfehlungen ist auch die, Priester dazu zu zwingen, das Beichtgeheimnis zu verletzen, damit sie den Behörden jederzeit berichten können, wenn sie während der Beichte etwas von sexuellem Mißbrauch Minderjähriger hören.
Offensichtlich hat die Australische Kirche heftig reagiert. Am gemäßigten war, daß Erzbischof Mark Coleridge  erklärte. daß nur jemand, der nichts von Beichte verstehe, zu einem solchen Schluss kommen könne.

Wahrscheinlich ist das Problem genau das Gegenteil. Weil die Australischen Autoritäten genau wissen, was die Beichte ist, ist es ihr Ziel sie in einem  bizarren Wechsel vom Sakrament der Buße in ein "ziviles " Sakrament der Beichte an den Staat zu desakralisieren und abzuschwächen, bei der der Priester eine Art öffentlicher Angestellter wird, dessen Pflicht es ist,den Autoritäten zu berichten, was er hört.

Das ist nicht das erstemal daß die säkulare Welt sich auf das Sakrament der Beichte konzentriert.
Historisch fand der Angriff nach einer Serie von wirklichen oder angeblichen Behauptungen sexuellen Mißbrauchs Minderjähriger durch Angehörige des Klerus statt, Die Skandale wurden als Vorwand benutzt, um zu versichern, daß klerikaler sexueller Mißbrauch nicht beendet werden könne, wenn Priester nicht gezwungen würden, das Siegel der Beichte zu mißachten.

Schon 2011 hatte der Irische Ministerpräsident Enda Kenny vorgeschlagen, Priester, die nicht den in der Beichte gehörten Mißbrauch meldeten, strafrechtlich anzuklagen. Kenny, ein Katholik, führte die sehr strengen Maßnahmen der Irischen Regierung gegen den aufgedeckten sexuellen Mißbrauch durch Kleriker in diesem Land an.

Irland war in einer schwierigen Lage, Papst Benedikt XVI schickte - zusammen mit 5 Apostolischen Visitatoren,die das Problem angehen sollten- einen Brief an die Irischen Katholiken.
Die Regierung jedoch ritt die Welle öffentlicher Empörung, um die Kirche anzugreifen und beschloss sogar Irlands Botschaft beim Hl. Stuhl zu schließen, wenn sie das offiziell auch aus wirtschaftlichen Gründern tat.
Das Beichtgeheimnis wurde dann wieder 2014 durch die Vereinten Nationen in Frage gestellt. Der Bericht über die Menschenrechtskonvention für Kinder, der von 18 ünabhängigen Experten erstellt wurde, war praktisch eine Anklage gegen den Hl. Stuhl selbst.




Anstatt sich darauf zu fokussieren, wie die Konvention innerhalb des Vatican-Staates, dem international anerkannten souveränen Staat, der die Freiheit des Hl. Stuhls garantiert,  umgesetzt wurde, ging die Kommission so weit, die Morallehre der Kirche anzugreifen und betrachtete den Vatican-Staat als für den sexuellen Mißbrauchskandal verantwortlich, 
Ihre Argumentation war: wenn der Papst das Oberhaupt der Kirche ist, dann sind die Priester seine Angestellten. Der Bericht war voller auf Ignoranz beruhender Vorurteile.

Der UN-Bericht kam zu  dem Schluss, daß die Bekämpfung der Pädophilie durch die Tatsache erschwert werde, daß Priester nicht melden können, was sie in der Beichte hören-wegen eines "Kodex des Schweigens der allen Mitgliedern des Klerus unter Androhung der Exkommunikation aufgezwungen wird". Die Kommission überschritt sogar ihre Kompetenzen, indem sie Zusätze zum Kanonischen Reccht verlangte und die Ansichten des Hl. Stuhls ohne Umschweife zurückwies.

Die zugrundeliegende Botschaft war, daß die Kirche ihre Gesetze und sogar ihre Natur ändern und aufhören müsse, ihre in den Evangelien wurzelnde Weltsicht zu verkünden.

Am Ende ist die Forderung der Königlichen Kommission nur der letzte Angriff gegen das Bußsakrament, eine derWurzeln der Kirche.

Der Angriff wurde am Vorabend der Aussendung des Zweiten Berichtes über die Kinderrechtskonvention durch den Hl. Stuhl veröffentlicht, der in den kommenden Monaten publiziertt werden soll.
Es ist zu erwarten, daß der Hl. Stuhl wegen des vom Klerus begangenen sexuellen Mißbrauchs beschuldigt und das Kanonische Recht noch einmal angefochten werden wird.
Und wenn das irgendwie nicht geschehen sollte, auf jeden Fall die Medienkampagne in diese Richtung gehen wird.

Es gibt keinen Raum für Verschwörungstheorien: es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Königlichen Australischen Kommission und dem neuen UN-Bericht über die Kinderrechtsonvention. Aber sie sind zwei Seiten der selben Medaille.
Zwei Seiten, dizeigen, wie die Kirche heute in ihren Wurzeln angegriffen wird: den Sakramenten.

Am Ende ist das wirkliche Thema nicht die Beichte selbst. Es scheint nutzlos, es noch einmal zu wiederholen, aber der Priester kann nicht darüber berichten, was er in der Beichte gehört hat, weil er in diesem Augenblick an Gottes Stelle handelt, in persona Christi.
Nicht er hört die Beichte, Gott tut es. Nicht er vergibt, Gott tut es.
Aber die sakramentale Beichte hat Regulierungen, die dazu dienen sollen, das Sakrament der Menschen zu verteidigen. Diese Regulierung- besonders die vom Apostolischen Stuhl approbierten Instruktionen Crimen Sollicitationis und Delicta Graviora sehen Strafen wegen sexuellen Mißbrauchs Minderjähriger für den Klerus vor, und strafen auch Priester, die ihren Komplizen bei sexuellen Sünden die Absolution erteilen.

Mehr als alles andere schützt das Beichtgeheimnis ein Sakrament. Der Kampf der Kirche gegen die Plage des Mißbrauchs Minderjähriger kann nicht in Frage gestellt werden. Und es ist bemerkenswert, daß der berichtete sexuelle Mißbrauch in der Periode nach dem Zweiten Vaticanischen Konzil stattfand, in der - wie Papst Benedikt XVI es in dem oben erwähnten Brief an die Katholiken Irlands ausdrückte- "es eine wohlgemeinte aber fehlgeleitete Tendenz gab, kanonisch irreguläre Situationen nicht strafrechtlich zu behandeln."

Diese Kirche war die Kirche, die die Liberalen liebten. Sie war weniger streng mit ihren Priestern und Gläubigen und gleichzeitig weniger  aufmerksam für die Wichtigkeit der Sakramente. Es ist bemerkenswert, daß alle Vorwürfe, die die eigenen Moralthemen der Katholischen Kirche betreffen, das liberale Klima betreffen, das dem Zweiten Vaticanischen Konzil folgte. Und dennoch preisen die Medien dieses Klima immer als den "Geist des II. Vaticanums".

Auf dieses Klima wird auch heute gehofft, wie die riesige Medienkampagne zu Themen des Glaubens bezeugt, die auf doktrinaler Ebene diskutiert werden sollten- ohne Einmischung Nichtgläubiger. Die Medien behandelten z.B. die Gebiete der sakramentalen Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen und indem sie das taten, stellten sie die Wurzeln der Eucharistie selbst in Frage,  als sei dieses Sakrament nur ein leerer Ritus.

Ein anderes mediensensibles, mit der Kirche verbundenes Thema ist das Moralgesetz, das die menschliche Sexualität betrifft, mit dem nie-endenden Druck auf eine liberalere Interpretation der Enzyklika Humanae Vitae.  
Der dahingehende Druck nimmt zu, weil der 50. Jahrestag der Promulgierung dieser letzten Enzyklika der Sel. Pauls VI naht.

Das Beichtgeheimnis anzugreifen, ist also nur Teil eines größeren Phänomens, das auf die Fundamente des Christlichen Glaubens zielt.

Das wieder führt zu einem tieferen Problem. Katholiken selbst sind sich der Fundamente des Chrsitlichen Glaubens nicht bewußt. Das Van Thuan Observatorium für Soziallehre stellte fest, daß das soziale Engagement der Katholiken direkt den Sakramenten entstammt und besonders der Eucharistie.
Aber das verstehen normale Katholiken nicht. Sie fallen auf die- in der Protestantischen Welt entstandene- Versuchung herein, zu glauben, daß nur der Glaube die Christen retten wird, nicht gute Werke und noch weniger Sakramente, besonders das Sakrament der Eucharistie. Auf diese Weise verlieren Chrisen dieses Fundament des Kirche-Seins, das die Eucharistie ist- aus dem Blick.

Es ist kein Zufall, daß Papst Benedikt XVI - einem Vorschlag Kardinal Joachim Meisners folgend- am Ende der Weltjugendtage die stille Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes wieder einführte. 
Während dieser Anbetung verschwand der Papst- mitsamt seinem öffenltichen Bild- aus dem Sichtfeld, weil die anwesenden jungen Leute dazu angeleitet wurden, auf Christus zu schauen und IHN anzubeten.

Die Eucharistie steht im Zentrum der Herausforderung der Evangelisierung, die missionarische Herausforderung, nach der Papst Franziskus immer ruft. Nicht zufällig hat Fr. Piero Gheddo, ein erfahrener Missionar, erklärt, daß die Krise der Mission im sozialen Aktivismus liegt, der auf Kosten der Botschaft der Erlösung zunimmt.
Es war diese Botschaft-zentriert auf die Echaristie- die die jungen Menschen zur Mission rief.
Sozialer Beistand allein kann nicht funktionieren. Am Ende ist es dieser Aktivismus, der die Intitutionen der Kirche zu "barmherzigen NGOs" macht, wie Papst Franziskus häufig sagt,

Wird das von den Katholiken verstanden, besonders den Katholiken, die im öffentlichen Leben stehen? Die Antwort ist nein und die Bestätigung dafür kommt aus den Nachrichten, die in den letzten Tagen bekannt wurden.

Die Brüder der Barmherzigkeit sind eine religiöses Kongregation von Büdern (nicht Priestern) die im 18. Jahrhundert in Belgien gegründet wurde.
Der Vorstand eines der 15 Krankenhäuser, deren sie sich in Belgien rühmen, mußte neulich die Entscheidung treffen, ob sie unter bestimmten Bedingungen Euthanasie zulassen sollten.
Der Vorstand setzt sich aus Mitgliedern außerhalb der Bruderschaft der Barmherzgkeit (die Brüder stellen  3 von 15 Vorstandsmitgliedern) zusaammen und leitet die Vereinigung "Brüder der Barmherzigkeit", die sich von der Kongregation unterscheidet, der die Leitung des Krankenhauses anvertraut ist.

Die Direktive, die die Euthanasie erlaubt, widerspricht offenichtlich den Katholischen Prinzipien, denen die Brüder folgen, Ihr General-Superior, Bruder René Stockman, hat an den Hl. Stuhl appelliert und den Papst gebeten, die Durchführung der Euthanasie in ihren Krankenhäusern zu unterbinden. Br. Stockman hat das Krankenhaus gebeten. in diesem Fall die Aufforderung des Papstes zu befolgen.
Herman van Rompuy, ein sogenannter Katholik, der früher als belgischer Premierminister diente und jetzt Mitglied der Krankenhausvorstandes ist, kommentierte das so "Die Zeiten, in denen der Papst das letzte Wort hatte, sind lange vorbei."

Genau dieser Van Rompuy - in seiner früheren Eigenschaft als belgischer Premierminister- schickte eine formelle diplomatische Protestnote an den Hl. Stuhl, um gegen das zu protestieren, was Papst Benedikt XVI während seiner Pressekonferenz auf dem Flug nach Afrika 2009 über AIDS und den Gebrauch von Kondomen gesagt hatte.
Es war schon schockierend, daß der Papsr nicht mehr eine Gedanken ausdrücken kann, ohne angegriffen zu werden.

Das sind die großen Themen, die heute auf dem Spiel stehen. Über die Probleme der Kirche hinaus, die nicht unterschätzt werden dürfen, ist es wichtig, daran zu erinnern, daß die Prinzipien der Kirche wieder angegriffen werden, während es hinter den Kulissen eine Kampagne gibt, die Glaubwürdigkeit der Kirche zu Moralthemen zu zerstören, indem man Mediengeschichten über sexuellen Mißbrauch durch Kleriker wiederholt, ohne jede Bemühung sie up-zu-daten.

Mauro Visigalli, ein Anwalt der Rota, hat vor kurzem bei "The Providence Journal" dagegen protestiert, daß das Prinzip der Unschuldsvermutung nicht zu gelten scheint, wenn ein Priester eines sexuellen Vergehens beschuldigt wird."
In vielen Fällen sind Priester völlig entlastet worden; die Medien jedoch erinnern nur an die Vorwürfe, niemals an die Freisprüche. Das ist in der Tat ein infame Verleumdung Unschuldiger.

Papst Franziskus ist aufgerufen, dieses Thema anzugehen. Zu Recht hat der Papst um Vergebung wegen der Mißbräuche gebeten, sogar in einem der jüngsten Bücher zu diesem Thema.
Andererseits muß festgestellt werden, daß die Medienkampagnen gegen die Kirche lanziert werden, um ihre moralische Stärke zu zerstören und dann ihr sakramentales Fundament.
Ohne Sakrament gibt es keine Kirche.

Quelle: Monday in the Vatican, A. Gagliarducci

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