Mittwoch, 2. August 2017

Nach der Exkommunikation von José Galat: eine Warnung an Papstkritiker.....

Der kolumbianische Episkopat ist, was Kritik am amtierenden Potifex angeht besonders rigoros, um nicht rigide zu sagen, bei der Bestrafung der Urheber, gehören sie dem Klerus an, werden sie schon mal mit einer dimissio a divinis sanktioniert, oder wenn sie Laien sind, exkommuniziert. Das ist gerade Professor José Galat nach einer Sendung des von ihm gegründeten Senders "Teleamiga" passiert. Weit und breit kein "who am I to judge" oder eine alles umfassende Barmherzigkeit.
Steve Skojec kommentiert das bei OnePeterFive.
Hier geht´s zum Original:    klicken

"DER FALL GALAT: EINE LEKTION IN VORSICHT FÜR   PAPST-KRITIKER"

Der gestrige Artikel über die Exkommunikation des Papstkritikers Professor José Galat, des früheren Direktors der Gran Colombia Universität und Gründers des spanisch-sprachigen TV-Senders Teleamiga hat einen wahren Feuersturm im Kommentarbereich entfacht. Und das nicht ohne Grund.

Galat ist allerdings nicht nur ein Papstkritiker. Wie Maike Hickson berichtete, führt er seine Kritik bis zu unbewiesenen Schlußfolgerungen fort.

In seiner eigenen Fernseh-Show hat Galat vor kurzem selbst behauptet, indem er die "Sankt Gallen Mafia" zitierte, zu deren bekanntesten Mitgliedern der belgische Kardinal Godfried Danneels gehört, daß Papst Franziskus widerrechtlich gewählt wurde. Er hat auch behauptet, daß Papst Franziskus viele Aspekte der fundamentalen Lehre der Katholischen Kirche verdreht.

Was die Existenz der sogenannten "Sankt Gallen Mafia" angeht, von der man sagt, sie habe konspiriert um Jorge Bergoglio zum Papst zu wählen, steht nicht in Frage. Nach dem Zugeständnis einiger ihre Mitglieder gab es diese Gruppe. Auch andere Details über internationalen Druck auf Papst Benedikt XVI zurückzutreten, sind ans Licht gekommen. Auch stellen sich Fragen über mögliche kanonische Unregelmäßigkeiten bei der Wahl von Papst Franziskus.

Auch die Behauptung, daß Franziskus die Lehre der Kirche entstellt, ist nicht in Frage zu stellen. Von signifikanten Teilen von Amoris Laetitia und gewissen Segmenten von Evangelii Gaudium bis zu seinen weniger gut bekannten viele Äußerungen, die dem entgegen zu stehen scheinen, was die Kirche immer gelehrt hat, hat dieser Papst den Gläubigen in ihrer Fähigkeit die authentische Katholische Lehre zu verstehen und zu akzeptieren, schweren Schaden zugefügt.

Was auch immer man über all dieses denkt. scheint es mir im Rahmen vernünftiger Parameter Raum für ein gewisses maß an Skepsis zu geben. Skepsis zum Amtsverzicht, Skepsis zur Wahl, Skepsis darüber, ob eine materielle Häresie die Grenze zur formalen Häresie überschritten hat usw.
Es scheint, daß kein ehrlicher Katholik sich heute über vieles sicher fühlt, außer daß wir es mit einer Krise der Papsttums von präzedenzlosen Ausmaßen zu tun haben.


Aber Skepsis, Probleme, Zweifel und Fragen sind das eine. Sie erreichen nicht die Ebene der Gewißheit. Sie geben keinem von uns das Recht, formale Tatsachenerklärungen abzugeben, wenn wir nicht alle Informationen haben, die wir brauchen, um einen Schluss zu ziehen, abgesehen von der Autorität das zu tun. Diese Dinge lassen von Natur aus Unsicherheiten erwachsen - nicht umgekehrt.
Und wir sollten diese Unsicherheiten im Gebet vor Gott bringen und Ihn bitten, uns zu führen und zu helfen und Seine Kirche wiederherzustellen.

Mit anderen Worten: es ist ein großes Durcheinander, aber das in Ordnung zu bringen, geht über unsere Gehaltsstufe hinaus. Wir haben jeder unsere Aufgabe. Überlassen wir die großen Probleme den Großspielern.

Übrigens zu einer Analogie: eines der Dinge, die wir (zu Recht) mitten im kirchlichen Angriff auf die Heilige Ehe zurückweisen, ist die Idee, daß ein Paar via eines "forum internum" enscheiden kann, daß ihre Ehe nie gültig war, auch wenn kein Gericht befaßt war, oder die Entscheidung zu treffen, den Bund aufrecht zu halten. Aber worin unterscheidet sich das von denen unter uns, die herumlaufen und uns und jedem der zuhören mag, daß Franziskus nicht nur ein lausiger Papst ist, sondern ein Antipapst?
Glauben wir wirklich, daß wir die Rechtsautorität der Kirche in einem früheren Fall verteidigen und in einem späteren völlig ignorieren können?

Außerdem- und ich denke, daß das wirklich der Kern der Sache ist, haben wir wirklich so wenig Vertrauen darin, daß Gott Seine Kirche führt, sodaß wir denken, daß wir einspringen müssen und das für Ihn tun müssen. Reagieren wir - während wir uns selbst in der Mitte dieses Sturms befinden - wie es die Apostel vor uns taten?  Wollen wir Ihn in Seinem (offensichtlichen) Schlaf anstoßen und ausrufen:" Meister, liegt dir nichts daran, daß wir zugrunde gehen?"
Haben wir die Reaktion unseres Herrn auf eine solche Zimperlichkeit vergessen?

  Da stand er auf, schalt den Wind und sagte zur See: Schweig, sei still! Da legte  sich der Wind und es   trat eine große Stille ein. Und er sagte zu ihnen: Was    seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben? Da gerieten sie in  große Furcht und sagten zueinander: Was ist das für ein Mann, daß selbst  der Wind und der See ihm gehorchen?" (Markus 4:39-40).

Wir haben eine Kirche, die sowohl menschlich als auch göttlich ist. Ihr ist die Führung durch den Hl. Geist garantiert, um die Gläubigen davor zu bewahren, im Irrtum gebunden zu bleiben, aber uns wurde nie die Makellosigkeit der Männer, die sie führen würden, versprochen. Der Hl. Paulus hat die Bischöfe vor genau diesem Problem, das wir in diesem Augenblick haben, gewarnt.

   "Habt Acht auf euch und auf die ganze Herde, über die der Hl. Geist euch als Bischöfe gesetzt hat,       daß ihr die Kirche Gottes weidet, die er sich mit seinem eigenen Blut erworben hat.  Ich weiß: nach     meinem Weggang werden reißende Wölfe bei euch eindringen, die die Herde nicht schonen. Auch     aus eurer Mitte werden sich Männer erheben, um die Jünger mit verkehrten Reden auf  ihre Seite       zu ziehen." (Apg 20: 28-31)

Und in den Schriften wurde uns - unter göttlicher Inspiration - ein Beispiel eines irrenden Papstes gegeben: 

   Als aber Kephas nach Antiochia kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, weil      er im Unrecht war.
   Galater, 2:11

In seinem Kommentar zu Galater 2 erklärt der Hl. Thomas von Acquin den Irrtum Petri und somit die Maßregelung durch Paulus: 

   A Propos dessen, was in einer bestimmte Erläuterung gesagt wird, wörtlich , "daß ich ihm als              Widersacher gegenüber stand" ist die Antwort, daß der Apostel Petrus in Ausübung der                    Autorität gegenüber trat, nicht in seiner Führungsautorität.

Der Hl. Thomas fährt fort:

   Die Ursache für die Maßregelung war keine leichte, aber gerecht und nützlich - wörtlich eine              Gefährdung der Lehre des Evangeliums. Deshalb sagt er: "So war Petrus tadelnswert, aber ich            allein, als ich sah, daß sie - die diese Dinge taten - nicht aufrecht auf die Wahrheit des Evangeliums      zugingen, weil seine Wahrheit rückgängig gemacht würde, wenn die Heiden gezwungen werden,        die gesetzlichen Rechtfertigungen zu befolgen, wie es unten klar gemacht wird. Daß sie nicht              aufrecht gehen, ist so, weil in Fällen unmittelbarer Gefahr, die Wahrheit offen gepredigt werden          muß und das Gegenteil aus Angst, andere zu skandalisieren, nie geduldet werden darf: "Was ich        euch im Dunkeln sage, das sprecht im Licht aus." (Mt. 10:27) 
   "Der Weg der Gerechten ist gerade, du hast den Weg der Gerechten geebnet." (Jes. 26:7).
   Die Art der Maßregelung war passend, d.h. öffentlich und klar. Deshalb sagt er, "ich sagte es zu          Petrus vor ihnen allen, weil das Verbergen eine Gefahr für alle darstellte." Wer sich verfehlt, den        weise in Gegenwart aller zurecht. (1 Tim. 5:20) 
   Das ist für öffentliche Sünden zu verstehen, nicht für private, bei denen das Vorgehen mit                    brüderlicher Barmherzigkeit beachtet werden sollte.

Beachten Sie den Unterschied, der hier gemacht wird gut: eine Unterscheidung zwischen Petri Ausübung der Autorität  und seiner Regierungsautorität. Erstere ist Ziel der Maßregelung, sogar weil es um eine Gefahr für die Lehre des Evangeliums ging," die Letztere aber nicht. Petrus war immer noch Papst, auch wenn er die Gläubigen in die Irre führte und seine von Christus gegebene Autorität wurde von Paulus nicht in Frage gestellt.

Es wäre für uns sehr viel leichter mit "vielfachen Gefahren für die Lehre des Evangeliums" durch Franziskus zu handhaben, wenn er nicht legitimer Papst wäre.
Aber wir selber haben nicht die Regierungsautorität und keiner darf über den Papst urteilen. 
Welchen Verdacht wir auch immer zum Rücktritt haben mögen, uns hat die Kirche gesagt, daß Benedikt XVI zurückgetreten und daß Franziskus von Konklave gewählt worden ist.
Es gibt keinen rivalisierenden Anspruch auf den petrinischen Thron. Die Universale Kirche hat Franziskus als Papst akzeptiert.

Er ist - ob es uns gefällt oder nicht - der Mann, den wir als Römischen Pontifex akzeptieren müssen. Er hält die Schlüssel des Hl. Petrus. Wenn er - wie beim Ehetribunal - dem Beispiel das ich vorher benutzte, auf eine bestimmteWeise dazu entschlossen ist, sein Amt zu annullieren, dann dürfen wir versichert sein, daß wir es der Tatsache entsprechend erfahren werden. Aber heute wissen wir es nicht. 
Das ist ein Kreuz. Das ist keine Frage. Es ist eine schwere und einige hat es so skandalisiert, daß sie den Glauben verlieren. Das ist sicher eine Tragödie und es ist eine, für die sich Papst Franziskus wird verantworten müssen - ganz gleich wieviel Zähneknirschen er uns verursacht, sollten wir für ihn beten, weil vor dem Herrn als verantwortlich dafür dazustehen, das höchste Amt der Kirche benutzt zu haben, um die Herde zu verwirren und zu zerstreuen....also...wohl das Schrecklichste, was man sich vorstellen kann.

Spekulation über diese Dinge mögen sich kathartisch anfühlen, aber sie hilft nicht. Sie entfernt ihn nicht aus dem Amt. Es ändert nichts daran, was getan wird. Und für einige, die schon um ihren Glauben kämpfen oder warum sie konvertiert sind, um in endlosen Debatten darüber zu landen. wer Papst ist und wer nicht und warum und warum nicht,  kann einfach nicht, die Verwirrung die sie bereits über das Chaos in der Kirche wahrnehmen, aufheben oder sie dazu veranlassen, völlig aufzugeben. Sie hat das Potential die Menschen in die Irre zu führen oder sie dazu zu veranlassen, völlig aufzugeben.

Deshalb haben wir die Kommentarpolitik die wir haben, und weshalb wir sie sogar dann ....wenn das ein wenig erscheint. Ich freue mich nicht darauf, vor Gott zu stehen und beantworten zu müssen, warum ich zugelassen habe. daß kühne und eitle Spekulationen hier aus dem Ruder laufen. Wir sind vorsichtig bei den Geschichten, die wir berichten, um Ihnen die Informationen zu geben, die wir von den bestehenden Problemen haben, ziehen aber keine Schlüsse, die zu ziehen, wir kein Recht haben.
Wir bitten für Ihre Diskussion über diese Artikel um die gleiche Vorsicht.

Die selektive Anwendung kirchlicher Strafen gegen Professor Galat während so viele Abweichende ermächtigt oder in einflußreiche Stellungen in der Kirche befördert werden, ist sicher eine Ungerechtigkeit. Andererseits - wenn sich Galat einfach darauf beschränkt hätte, sich arrogant selbst die Autorität zuzusprechen, das als sicher zu bezeichnen, ws wir nicht mit Sicherheit sagen können, er sich vielleicht nie so in Probleme verstrickt wiedergefunden hätte.

Was auch immer mit Galat passiert- und wir sollten hoffen und beten, daß ihm Gerechtigkeit wiederfährt nicht der Schaftstiefel (tritt) - es ist eine Lektion für uns alle. Eine, die wir besser nicht vergessen sollten."

Quelle: Steve Skojec, OnePeterFive



4 Kommentare:

  1. Und wann ist Ihr Termin im bischöflichen Ordinariat?

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    1. haben noch keine Vorladung erhalten!
      Außerdem sind wir nur die Übersetzer, bzw Chronisten

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    2. Das Nicht-bezahlen der Kirchensteuer ist in D der einzige Grund, exkommuniziert zu werden .... Früher hat man hier als Papstkritiker sogar die höchsten Posten in der Kirche bekommen.

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  2. Es ist wohltuend, inmitten der Hysterie und inszenierter Alarmmeldungen auch besonnene Stimmen zu hören.
    Vielen Dank dafür.

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