Montag, 23. Oktober 2017

Marco Tosatti kommentiert Instruktionen einer italienischen Gemeinde zur Kommunion

Marco Tosatti kommentiert bei Stilum Curiae den Flyer mit Instruktionen zum Empfang der Kommunion, den eine norditalienische Gemeinde verteilt hat.
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"EIN FALTBLATT ZUR KOMMUNION. IN DEN MUND? IN DIE HAND? UND WARUM NUR IM STEHEN WIE DIE PFERDE?"

"Ein Freund aus einer Stadt in Norditalien hat mir einen schönen, in seiner Gemeine gedruckte Flyer mit Instruktionen für die Kommunion geschickt. Ich weiß nicht, ob es sich um eine Veröffentlichung der Diözesan oder um eine Initiative auf unterer Ebene handelt.
Unter anderem wird gesagt, daß "die Italienische Kirche seit einigen Jahren den alten Brauch, die Communiuon in die Hand zu empfangen, weitergegeben hat."
Das bedeutet nicht, daß der Brauch der Mundkommunion abgeschafft worden ist. Tatsächlich zieht ein Teil der Gläubigen es vor, sie so empfangen.
Die Handkommunion scheint heute der Geste Jesu beim letzten Abendmahl eher zu entsprechen.
Er brach das Brot und gab es seinen Jüngern, damit sie es essen sollten.
Viel später überwog dann wieder der Gedanke, daß man das eucharistische Brot weder berühren noch kauen durfte. In diesem Sinn ist deshalb die Kommunion in die Hand sprechender und  bedeutender, wenn sie richtig ausgeführt wurde."

Wie Sie wissen, ist der, der das schreibt, weder ein weiser Mann noch ein Gelehrter, der alles akzeptiert, was ihm gesagt wird. Aber trotzdem möchte ich gern einige kleine Bemerkungen dazu machen. Besonders wo gesagt wird, daß man "kein Kreuzeszeichen, keine Verbeugung oder Kniebeuge machen muß, weder vorher noch nachher. Und warum?
Jeder soll diesen Augenblick - der kein banaler Moment ist- auf seine Weise erleben und mir scheint nicht, daß eine Verbeugung - als Zeichen des Respekts- oder eine Kniebeuge, nachdem man die Hostie empfangen hat, oder ein Kreuzeszeichen etwas anderes sind, als der Ausdruck der Bewegung des Herzens gegenüber der Heiligkeit dieses Augenblicks.

In den Instruktionen findet sich kein Hinweis auf den Brauch- der in vielen Ländern noch lebt- die Hostie knieend zu empfangen. Und auch das klingt schlecht für mich, muß ich zugeben.
Auch weil wir in der Körpersprache- die sehr wichtig ist- sehen, daß das Knien ein Zeichen tiefen Respekts ist.
Die Proskinese des orientalischen Christentums, die Stellung der Gläubigen des Islams, die verschiedenen Formen des Kniens in den östlichen Religionen, drücken auch etwas sehr Wahres und Tiefes in der Beziehung mit dem Göttlichen aus. Warum sich berauben und den zentralen Augenblick der Messe und vielleicht der Woche  für die, die glauben, auf eine Geste am Selbstbedienungsbufett reduzieren?





Kehren wir zur Hand und zum Mund zurück, gibt es auch hier ein Problem des Respekts.
Der, der das schreibt, bewegt sich viel auf dem Fahrrad; aber dasProblem iust auch für den ähnlich, der im Bus zur Messe fährt. Auf dem Fahrrad berührt man Schlösser, Ketten und andere Teile des Fahrzeugs, die der Umgebung ausgesetzt sind; einer sicher nicht sauberen Umgebung.
Sicher sind die Hände der Gläubigen nicht so sauber, wie die des Priesters- erinnern Sie die Fotos derer, die mit Handschuhen zelebrierten? Grund dafür war Respekt, nicht die Eleganz....
Judentum und Islam fordern auf verschiedene Weise und zu verschiedenen Zeitpunkten rituelle Waschungen und Reinigungen. Die werden den Christen nicht empfohlen. Wenn die Hostie wirklich das ist, was wir denken, ist es dann nicht vorzuziehen, sie aus der gewaschenen Hand eines alter Christus zu empfangen?  

Quelle: Stilum Curiae, M. Tosatti

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