Donnerstag, 19. Oktober 2017

Sandro Magister über die "Verborgenen Christen" Japans, Fortsetzung...

Fortsetzung 

2.  Die "Prophetie des Katechisten Bastian"
Es gibt eine mündliche Tradition mit dem Titel "Prophetie des Katechisten Bastian" und diese Tradition hat den Christlichen Gemeinden Hoffnung auf eine künftige Wiedergeburt gegeben.

Bastian war ein Katechist. Man sagt, er habe einem gewissen Joao als Jünger gedient. 1657 wurde er von Agenten des Nagasaki-Gerichtshofes gefangen genommen und nach 3 Jahren und 3 Monaten Haft enthauptet.

Bei dieser Gelegenheit soll er-wie man glaubt- eine Prophezeiung hinterlassen haben. Der wichtigste Teil dieser Prophezeiung war Folgender: "Nachdem sieben Generationen vergangen sein werden, wird ein schwarzes Schiff kommen,auf dem einige Beichztväter sein werden. Die Menschen werden dann beichten können, sogar wöchentlich."

Die Tatsache, daß Bastian prophezeite, daß die "Beichtväter" zurückkehren würden, ist ein Thema von kritischem Wert.

Diese Verborgenen Christen waren Menschen, die von dem Gedanken besessen waren, die Autorität zu besitzen, Sünden vergeben zu können.

Mit anderen Worten für diese Verborgenen Christen war es absolut entscheidend, daß jene Menschen, die in der Zukunft nach Japan zurückkehren würden, Katholische Geistliche oder Kirchenmitarbeietr sein müßten.

Um sich zu versichern, daß diese Beichtväter, die zurückkamen, wirklich Priester waren, sagte Bastian den Mitgliedern der Christlichen Gemeinde sie sollten ihnen 3 Fragen stellen und sehen. ob sie die beantworten konnten.
Das waren folgende Fragen:

Die erste Frage war: "Lebst du allein?"
Die zweite Frage war: "Wie ist der Name deines Führers in Rom?"
Die dritte Frage war: "Verehrst du die Hl. Jungfrau Maria?"

Bei der Gelegenheit, bei der die Verborgenen Christen erstmals entdeckt wurden, war die Frage, die sie Pater Petitjean stellten: "Wo ist die Statue der Hl. Maria?"
Diese Frage ist jetzt praktisch zu einer Legende geworden und Dank der mündlichen Weitergabe der Prophetie des Katechisten Bastian können wir ihre Meinung verstehen.

Zuerst betraten die Verborgenen Christen von Urakami in Nagasaki eine Protestantische Kirche. Als sie das taten und die Ehefrau des Pastors sie empfing und ihnen Englischen Tee anbot, verließen sie den Ort sofort.
3. Die Rolle der "Konchirisanoriyaku" und der "Orasho"
Das Konzul von Trient, das 1563 endete, erklärte daß Gläubige mindestens einmal jährlich das Sakrament der Buße empfangen sollten, also beichten, weil im Stand der Todsünde zu sterben bedeutete, das der Mensch in die Hölle gehen würde.
Besonders bettlägerige Menschen, an der Schwelle des Todes hatten große Angst ohne Vergebung ihrer Sünden zu sterben.
Als Antwort auf diese Krise, der sich die Christlichen Gläubigen gegenüber sahen, begannen die jesuitischen Missionare über Maßnahmen nachzudenken, ihre Sorgen durch eine breite Interpretation der Worte des Konzils von Trient zu lindern, insbesondere des "Wiederversöhnung zwischen dem Einzelnen und Gott kann durch wahre Reue erlangt werden"

In Fällen wo Priester nicht erreichbar waren, erlaubten sie der Christlichen Gemeinschaft folgende Ausnahmeregelungen: Wenn der Sünder wahre Reue zeigt, das heißt, wenn er oder sie wirklich ihre Sünden wirklich bereuen, könne die aktuelle Beichte der Sünde auf die Zeit verschoben werden - bis ein Priester verfügbar sei.
Auf dieser Basis wurde ein Büchlein mit dem Titel "Konchirisanoriyaki" veröffentlicht und in Japa gedruckt. Das Wort "Konchirisan" entspricht dem, wie das portugiesische Wort "contricao" japanisch ausgesprochen werden würde. 

"Konchirisanoriyaku" beschreibt die kritische Bedeutung von "wahrer Reue" . Es stellt auch fest, daß wenn man lange Reisen antritt oder wenn wir uns in einer Kriegs- oder Konfliktsituation befinden und kein Priester zur Verfügung steht, sollten wir uns mit der Tatsache versöhnen, daß wir später beichten müssen.

Für solche Gelegenheiten stellten die christlichen Gemeinden ein Gebet zusammen, das als "Orasho" bekannt war und für  "Christliche Gläubige" wurden Arrangements getroffen, dieses Gebet täglich zu rezitieren.

Dieses Orasho-Gebet diente hauptsächlich dazu, die Mitglieder der Christlichen Gemeinden zu trösten, die wegen der Verfolgung unfähig waren, mit Katholischen Priestern in Kontakt zu treten.

Z.B. bei solchen Gelegenheiten, wenn offizielle Vertreter des Tokugawa-Regimes die Christen dazu zwangen, auf das "Fumie", also das Bild Christi, zu treten gab es gewisse Gläubige, die ohne alle Skrupel darauf traten. Dennoch rezitierten diese Gläubigen -nachdem sie in ihre Heimatorte wieder erreicht hatten, das "Orasho" wieder und wieder und versuchten so, sich an das anzupassen, was zu tun war. Sie taten das mit dem Bewußtsein  daß irgendwann in der Zukunft ein Priester erscheinen würde, dem sie ihre Sünden beichten konnten.

Diese Regel, die den Verborgenen Christen ermöglichte, zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen, wenn es Priester geben würde, diente auch dazu, in ihren Herzen die feste Überzeugung zu verankern, daß die Kirche in irgendeiner Zukunft wiedergeboren werden würde. Das war eine Hoffnung, die in ihren Herzen entstand- Dank der Erinnerungen, die sie bzgl. der Sakramente so  sorgfältig bewahrt hatten.

Mit andere Worten- können wir vielleicht annehmen, daß es hauptsächlich den Erinnerungen, die sie  an die Sakramente bewahrt hatten, zu verdanken war, daß dieser Verborgenen Christen so lange als Glaubensgemeinschaft überleben konnten.

Man muß zugeben, daß diese gesamte Episode außerordentlich "Katholisch " ist, weil man sich fragen muß, ob ein solches Wunder wirklich passiert wäre. wenn es in Japan in der Christlichen Periode vor 400 Jahren Protestantische Kirchen gegeben hätte."

Quelle: Settimo Cielo, S.Magister


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