Sonntag, 28. Januar 2018

In Chile gehen die Wogen immer noch hoch

Andrea Zambrano berichtet für La Nuova Bussola Quotidiana, daß die Wogen der Empörung nach den päpstlichen Äußerungen zu den Mißbrauchsfällen in der Diözese Osorno immer noch hoch gehen und hat zum besseren Verständnis der Situation den offenen Brief eines chilenischen Priesters an die chilenischen Bischöfe wiedergegeben.
HIer geht´s zum Original:  klicken

"DIE UNTERSTÜTZUNG DES PAPSTES FÜR DEN CHILENISCHEN BISCHOF IST INAKZEPTABEL" 
Der Artikel beginnt so:

"Der Papst hat vor mehr als einer Woche Chile verlassen, aber die Ereignisse um den Bischof von Osorno, Juan Barros "hält immer noch die Ban" , der wegen seiner Nähe zu einem Priester der Diözese, der massiv in Fälle sexuellen Mißbrauchs verwickelt war, ins Zentrum der Polemik gerückt ist. Die Worte, die Franziskus über die fehlenden Beweise für ein formales Vorgehen gegen Barros gesprochen und während des Rückfluges nach Rom wiederholt hat, haben Kardinal O´Malley gestört aber auch einen guten Teil des chilenischen Klerus. Warum?

Autor A. Zambrano fährt dann fort, daß es zum besseren Verständnis der Angelegeheit nötig sei, genauer auf die Kirchenkreise zu schauen, die auf jede erdenkliche Weise versucht haben, den Hl. Stuhl zu informieren, wie unagemessen es sei, Barros als Bischof in die Diözese zu schicken und daß besonders der offene Brief eines Priesters weiterhin im Mitelpunkt des öffentlichen Interesses steht, der die Angelegenheit sehr gut kennt und einer der ersten war, die Barros beschuldigt haben.

Es handelt sich um einen Priester dieser Diözese, Pater Kliegel, der der Tageszeitung ElMostrador seinen Brief an die Bischöfe übergeben hat. Aus diesem Brief geht das ganze Drama der Pädophilie und der derzeitigen Trägheit der Kirchenkreise, den anzugehen, hervor.

Kliegel, seit 52 Jahren in Osorno, der Stadt, die in den letzten Jahren "eine enorme Krise erlebt hat, die aus ihr ein "Feldlazarett" gemacht hat, von dem der Hl. Vater 2014 sprach, schreibt:
"Liebe Brüder im Bischofsamt, mein Gewissen als Christ verpfichtet mich dazu, ehrlich zu sprechen und den Schmerz und die Gefühle vieler Gläugiben zu schultern. Ich hatte mir Schweigen auferlegt, aber die Diskrepanz zwischen den Worten und dem Handeln der Hierarchie haben dazu geführt, daß ich sie nicht mehr akzeptieren kann."

Er schreibt dann:
In diesen 3 Jahren hätten weder die Nuntiatur noch der Vatican ihnen je geantwortet, sie seien nicht angehört worden -auch nicht vom Hl. Vater. Sie seien wie Bauernopfer behandelt worden.
Kliegel weiter: er habe nicht das Recht, jemanden  zu verurteilen, aber es sei äußerst schwerwiegend die Stimmen der Opfer nicht zu bedenken und keine Konsequenzen zu ziehen.
Man müsse den Opfern glauben, denen, die den Papst privat oder öffentlich getroffen haben. Sehr schwerwiegend sei es, das amtlich beglaubigte Zeugnis eines Opfers als Verleumdung zu beurteilen, besonders wenn das aus dem Mund von Kardinal Errazuriz  ( Erzbischof von Santiago) käme.
Durch ein solches Verhalten würden nicht nur einige Laien verletzt sondern die Gemeinde der Diözese und die Kirche der gesamten Nation.

"Ein Priester, der unbequeme und krtitische Situationen vermeidet hat kein Herz für seine Herde."Und Kliegel weiter:
" Für mich ist deshalb die Unterstützung des Hl. Vaters für einen Hirten, der sich so benimmt unverständlich und unannehmbar.  Eine Kirche, die sich selbst als Expertin in Menschlichkeit definiert, hat die moralische Pflicht, höchsten Kriterien zu genügen.

Barros fehlen nach dieser harten Anklage aber auch viele andere Kriterien, um seine Rolle als Hirte so auszuüben, daß man seine Ernennung als "unterbewertet" betrachten könnte, weil der historische Kontext, in dem unser Bischof sich befindet, seint 30 Jahren der selbe ist- den er öffentlich als "erbauend" bezeichnet hat, wo eine päderastische Führung unserer Kirche geschadet hat, indem sie  sie in einen Skandal stürzte.

Daher hätten sich die Autorität der Kirche "mehr auf die Bequemlichkeit administrativer Macht als auf die goldene Regel der Seelsorge konzentriert: Seelen zu retten. Das macht uns krank, weil die Würde ein unveräußerliches Menschenrecht ist. Der Papst selbst hat es unserem Gewissen eingeschrieben. Dieser Prämisse zu folgen, ist eine moralische Verpflichtung ".

Dann -nach einem Zitat aus Franziskus´ Rede im Palazzo della Moneda, in der er Schmerz und Scham für den irreparablen Schaden an den Kindern durch Mitgliede des Klerus ausdrückte,beschuldigt Kliegel Bischof Barros in den 3 Jahren nicht fähig gewesen zu sein, Juan Carlos Cruz zu treffen......und wie aus dem Brief des Papstes hervorgehe, die Situation der Diözese falsch dargestellt zu haben.
Wie das ?
Papst im Brief an die chilenischen Bischöfe: " Sie, die Bischofe, haben klare Kenntnisse der  persönlichen geschichtlichen Entwicklung des aktuellen  Bischofs von Osorno und dessen. was die gesamte Diözese erwartete, aber Sie haben den Papst vor einem fatalen Irrtum bewahrt....."

Die Worte dieses Priesters lenken den Blick auf das, was in Chile passiert ist und erklären, warum die offizielle Verteidigung von Barros durch Franziskus als inakzetabel betrachtet wird.
Und vielleicht- so Autor ..... weiter- kann diese Anklage mehr Licht auf die tatsächliche Verantwortung werfen und dazu führen dann die Konsequenzen zu ziehen."

Quelle: A.Zambrano, LaNuovaBussolaQuotidiana

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