Sonntag, 10. Juni 2018

Große Ereignisse: die Vorbereitung der Pan-Amazonas-Synode oder eine neue synkretistische Religion

Maike Hickson kommentiert bei OnePeterFive die Vorbereitungen zur kommenden Pan-Amazonas-Synode und ihre Themen.
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"DIE PAN-AMAZONAS-SYNODE 2019 UND DIE MÖGLICHKEIT VERHEIRATETER PRIESTER UND SOGAR WEIBLICHER PRIESTER"

"Der Vatican hat heute, am 8. Juni, bei einer Pressekonferenz etwas Wichtiges bekannt gegeben: das Vorbereitungsdokument für die 2019 kommende Pan-Amazonas-Synode, in dem jetzt davon die Rede ist, Frauen eine "Art offizielles Amt" zu geben und "mutige" und inkulturierte Vorschläge im Hinblick auf das "inklusive dienende Handeln" der Kirche zu machen.
Einer der leitenden Organisatoren dieser Synode, Bischof Kräutler, sagt, daß diese Reform verheiratete -männliche und weibliche- Priester beinhalten sollte. 
Das Vorbereitungsdokument selbst bezieht sich indirekt auf ein entscheidendes Treffen, das 2014 zwischen dem Papst und Kräutler stattfand.

Wie ein Bericht bei Reuters heute zusammenfaßt, lassen die heutige Pressekonferenz und das Vorbereitungsdokument für diese Pan-Amazonas-Synode "eine Rolle für verheiratete Priester und Frauen in der Amazonasregion" vermuten. Also haben sogar so säkulare Nachrichtenagenturen wie Reuters die Bedeutung sowohl des Vorbereitungsdokumentes als auch der Aussagen verschiedener Sprecher  bei der heutigen Pressekonferenz begriffen.
Reuters fügt dem Bericht auch die Worte des Generalsekretärs der Bischofssynode, Kardinal Bladisseri, wie sie heute formuliert wurden, hinzu: 

-als er bei der Pressekonferenz von Reportern über "viri probati" bedrängt wurde, sagte Kardinal Lorenzo Baldisseri: "Die Kirche ist nicht statisch... es gibt die Möglichkeit der Bewegung."
Aber er bat um Geduld und Vorsicht. "Lassen wir uns die notwendige Zeit für Überlegungen über alles, um das es hier geht."





Das Vorbereitungsdokument für die Pan-Amazonas-Synode 2019

Betrachten wir jetzt im Licht dieser Worte einige wirklich verblüffende Forderungen des Vorbereitungsdokumentes. Danach werden wir unseren Lesern die Ideen präsentieren, die Bischof Kräutler- ein Mitglied des Präsynoden-Rates-, Bischof em. von Xingu, Brasilien, schon 2016 vorgelegt hatte.

Um es jetzt am Beginn zu sagen: das gesamte Vorbereitungsdokument ist vom Geist der Inkulturation, Befreiungstheologie, Mutter-Erde-Vokabular und Graswurzel-Spiritualtität durchdrungen. Um es zusammenzufassen: das ist eine neue synkretistische Religion.
So kann man am im Fragekatalog, der dem Dokument angefügt ist, eine Frage finden, die absolut mit dem missionarischen Geist des Katholischen Glaubens unvereinbar ist: "Was sollte die Kirche tun,
wenn es auf Ihrem Gebiet eingeborene Völker gibt, die in freiwilliger Isolation leben, um ihr Leben und ihre Rechte zu verteidigen?"

Gehen wir das Dokument gründlicher durch. Das Dokument hat einen stark soziologischen und revolutionären Ton., z.B. wenn es fragt: "Wie können wir zusammen an der Konstruktion einer Welt arbeiten, die mit Strukturen bricht, die das Leben nehmen und mit einer kolonisierenden Mentalität, um ein Netzwerk der Solidarität und Interkulturalität zu bauen? "
Wie später festgestellt wird, ist für diese Organisatoren die Ankunft der Westlichen Zivilisation in der Pan-Amazonas-Region hauptsächlich ein schmerzliches und negatives Ereignis:

 Auch die III.Konferenz der Lateinamerikanischen Bischöfe, die 1979 in Puebla stattfand, ist eine Erinnerung daran, daß "die Okkupation und Kolonisierung indigener Länder ein  "ausgedehnter Akt der Beherrschung" war, voller "Widersprüche und tiefer Wunden". Später hat die vierte Konferenz von Santo Domingo (1992) "eine der traurigsten Episoden in der Lateinamerikanischen und Karibischen Geschichte" in Erinnerung gerufen, den "erzwungenen Tranfer einer enormen Zahl von Afrikanern als Sklaven."

Nachdem der aggressive Ton gegenüber einem unzulässigen Westlichen Einfluß auf die indigenen Kulturen in dieser Weltgegend  (einschließlich der Missionsarbeit?) angeschlagen ist, betont das Dokument, daß wir- die Katholische Kirche- von diesen indigenen Völkern lernen können.
Es beleuchtet die Rolle der "Weisen Alten- die austauschbar "payés, mestres, wayanga or chamanes," genannt werden und die u.a. "die Harmonie untereinander und mit dem Kosmos fördern-" 
Im Licht der päpstlichen Enzyklika Laudato Si` werden uns die indigenen Völker mit ihrer Aufmerksamkeit gegenüber angeblichen ökologischen Problemen in der Welt- und deshalb für die Notwendigkeit einer "ökologischen Konversion"  als Vorbilder präsentiert, auf die wir hören und von denen wir lernen sollten. 
Man kann einen weiteren Bezugspunkt zu diesem Dokument von Puebla 1979 finden, in dem man auf die Themen "Teilhabe und Basis-Kommunen" hinweist.
Im Licht der Aufmerksamkeit für "Mutter Erde" und die Schöpfung im Allgemeinen wird die Eucharistie hier zu einem "Akt der kosmischen Liebe".
Der Text stellt fest: 
  
  "Die Eucharistie führt uns deshalb zum "lebendigen Zentrum des Universums zurück" zur                     überströmenden Liebe und dem unauslöschbaren Leben des "inkarnierten Sohns"[sic]
   der in der Form von Brot und Wein, Frucht der Erde und menschlicher Hände ist (LS 236).
   In der Eucharistie feiert die Gemeinde einen Akt kosmischer Liebe, in dem menschliche Wesen 
   zusammen mit dem inkarnierten Sohn Gottes und der ganzen Schöpfung Gott für das neue Leben
   im auferstandenen Christus danken." (LS 236).

Im Licht ökologischer Gefahren und ungerechter Ausbeutung der örtlichen Völker durch kapitalistische Organisationen und anderen damit verbundenen Problemen spricht der Text über die Notwendigkeit einer "prophetischen Dimension": "Angesichts der bestehenden sozio-ökologischen Krise besteht die dringende Notwendigkeit für Führung und Aktion, um eine "Veränderung von Praktiken und Haltungen" zu erreichen. 
Hier wird noch einmal die gesamte Schöpfung irgendwie in das mystische Seelenleben eingebunden "Ökologische Bekehrung bedeutet die mystisch untereinander verbundene und voneinander abhängige Natur der gesamten Schöpfung anzunehmen". Natur und Gnade und das übernatürliche Leben werden vermischt oder verschmolzen.

Darüber hinaus fordert der Synoden-Text eine weitere Bekehrung, eine "Änderung des Herzens" und spricht von einem "neuen Paradigma" : "Das Leben durch auf der Gemeinschaft beruhende Solidarität zu akzeptieren, beinhaltet eine Änderung des Herzens. Dieses neue Paradigma eröffnet neue Perspektiven für eine persönlich und gesellschaftliche Transformation."

Während über auf Gemeinschaft gegründete Themen gesprochen wird, ist es jetzt das indigene Volk das die Kirche lehren soll: "sie haben uns vieles zu lehren".
Das Dokument fährt fort: 

   Aus diesem Grund hat Papst Franiskus darauf hin gewiesen, daß "wir uns von ihnen und ihren 
   Kulturen evangelisieren lassen müssen und daß die neue Evangelisierung bedeutet, "ihrer Sache
   unsere Stimme zu leihen, weil wir auch aufgerufen sind, ihre Freunde zu sein, ihnen zuzuhören, für
   sie zu sprechen und die mysteriöse Weisheit zu akzeptieren, die Gott durch sie mit uns teilen will"
   (EG 198). Seine Lehre könnte deshalb die Prioritäten für den neuen Weg der Kirche im
   Amazonasgebiet vorgeben.

Hier lohnt es sich, zu erwähnen, daß der Text bedauert, daß manche im Westen immer noch auf diese Kulturen herabschauen und sie sogar "dämonisieren":  "Heute gibt es leider immer noch Spuren des Kolonialisierungsplanes, der Haltungen entstehen ließ, die indigene Kulturen herabwürdigen und dämonisieren."

Um diesen Teil des verstörenden Dokumentes zusammenzufassen- (die Punkte 1-13) : der angeschlagene Ton besagt, daß die Kirche auf die örtlichen Kulturen hören sollte, um ihnen zu erlauben, ihre eigene Region mit ökologischen und sozialen Katastrophen zu haben. Der  Westen- behauptet es- hat diese Region in den vergangenen Jahrhunderten grausam kolonisiert und sollte jetzt demütig die Schlüssel zur Lösung von den örtlichen Völkern und ihrer Kultur entgegen nehmen, besonders, weil sie Mutter Natur so nahe stehen.

In diesem Licht müssen wir die Worte darüber, wer in dieser Gegend verantwortlich sein sollte, bedenken, um die Lücke des ernsthaften Priestermangels zu füllen. Wie festgestellt wird, haben viele Gemeinden nur wenige Male im Jahr einen besuchenden Priester und mit ihm die Hl. Eucharistie.
Zudem trägt das wichtige Kapitel 14 den Titel: "Geistliches Amt mit einem Amazonas-Gesicht".

Fortsetzung folgt.....

Quelle: OnePeterFive, M.Hickson

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