Mittwoch, 13. Juni 2018

Marco Tosatti: "Ordensgründer im Visier der Progressisten"

Marco Tosatti  kommentiert bei Stilum Curiae den Leitartikel der Zeitschrift "Tredimensioni"  zur Causa der FFI, Pater Manellis und anderer in Ungnade gefallenen Ordensneugründungen.
Hier geht´s zum Original:  klicken


"DIE GRÜNDER IM VISIER. ANGEGRIFFEN VON PROGRESSISTISCHEN STIMMEN AUS DEN ORDEN OHNE BERUFUNGEN."

"Einige Leser haben mir sorgenvoll den Leitartikel von "Tredimensioni" übermittelt, einer Zeitschrift für Ausbilder für das geweihte Leben,  die mit dem Psychologischen Institut der Päpstlichen Gregoriana-Universität- jener der Jesuiten- damit wir uns richtig verstehen- in Verbindung steht.
Der Beitrag mit dem Titel "Wenn das Charisma grillenhaft ist" scheint eine gute Portion Neid und ideologische Feindseligkeit gegenüber den Gründern neuer Gründungen des Ordenlebens zu enthalten, besonders gegen jene, die ein bißchen restauratorisch sind und die viele Berufunge hatten....Wie die FFI oder Das Inkarnierte Wort oder die Bruderschaft der Hl.Apostel oder die Familie Christi?  

Man weiß, daß seit der causa Maciel Degollado fast alle Gründer und Gründerinnen mit der Lupe betrachtet werden- oder besser gesagt- im Visier des Vaticans und der anderen Orden sind, die vielleicht darunter leiden, vielleicht unter den Skandalen- wahr oder falsch- die damit zufrieden sind, Gelegenheit zu haben, einzugreifen und vor allem allen Gründungen, die im Geruch der doktrinalen, liturgischen etc. Restauration stehen, Flügel und Beine auszureißen.

Der Leitartikel von Tredimensioni nennt kein Institut beim Namen, keinen Gründer und macht so den Eindruck, zu verallgemeinern.


Vielleicht wird der Leitartikel nicht zufällig von Pater Lorenzo Prezzi in der Maiausgabe 2018 der Zeitschrift Testimoni unter dem Titel "Gründer und Gründungen, mögliche Unklarheit des Charismas" aufgenommen. Der Direktor von "Testimoni"  steht Gründern wie Pater Stefano Manelli und jenen Brüdern und Schwestern, die ihn verteidigen, bekanntermaßen feindlich gegenüber. 

Einige vorangegangene Artikel von Pater Prezzi greifen auch jene an, die Manelli und die Ordensangehörigen verteidigen, die in ihrem Gewissen die Verpflichtung fühlen, ihn nicht im Stich zu lassen und ihn öffentlich zu unterstützen,  indem sie auf seinen Ruhm und seine Standpunkte hinweisen. 




"Testimoni" verschwendet kein Wort- und sieht, weil es sich im Ungefähren hält auch keine Veranlassung dazu- auf den Widerruf der Nichte von Pater Fidenio Volpi, die in ihrem Buch - gemeinsam mit Co-Autor Mario Castellano- Pater Manelli, Brüder, Schwestern und die assoziierten Laien wegen der umstrittenen Werte schwerwiegend beschuldigt hatte.


Es schmerzt, daran zu denken, daß die aktuelle Kirche der Barmherzigkeit einen Gründer verfolgt und nicht rehabilitiert, obwohl die Staatsjustiz ihre Pflicht getan hat und die im Umlauf befindlichen Verleumdungen zerstört hat, die es gewissen Brüdern und Monsignori so bequem gemacht hatten, Pater Manelli und seine Führung zu stürzen.


Zusammen mit den mitleidigen Zeilen von "Tredimensioni", die auch von Testimoni veröffentlicht wurden, können wir auch einige wichtige und interessane Schlüsselstellen lesen: 


"Im Fall eines "grillenhaften" Charismas ist es schwer zu sagen: entfernen wir die faulen Äpfel, dann wird der Rest gerettet. Oder auch zu sagen: Anpassung der Bedingungen an das Fehlende und an Zusätze.

Nein- weil die Kontaminierung vom Ursprung ausgegangen ist, und sich auf die gesamte Wirklichkeit, in der sie entstanden ist, ausgedehnt hat. Man müßte  im Gegenteil den Mut haben, eine wirkliche und besonders dynamische Neugründung zu bewerkstelligen, der es gelingt, den Keim des intakten, inspirierenden Motivs (das in jedem von der Kirche anerkannten Charisma vorhanden ist, unabhängig davon, wer es empfängt) zu erfassen und es von dort aus mit Inhalten zu füllen, die mit dem Wesentlichen des Charismas übereinstimmen: mit der mystischen Hoffnung auf den asketischen Weg,auf die apostolische Mission und das Zeugnis der Gelübde. 
Das wird sicher keine einfache oder kurze Arbeit und sie wird mehr als an die Intuition eines Einzelnen an die gemeinsame Arbeit jener gebunden sein, die sich nicht vom Virus des Gründers haben anstecken lassen.
Vielleicht müssen viele aufgeben und das wird gut sein. Während Wenige- oder mit der Zeit weniger- eintreten werden, aber auch das ist gut. Die Institution hat dann weniger soziale und kirchliche Macht und das wird noch besser sein." 

Der barmherzige Autor schreibt: 

"Das Thema ist komplexer als man in einem Leitartikel sagen kann. Aber an dieser Stelle sollte die Idee ins Feld geführt werden, daß angesichts der massiv verletzten Institutionen das Heilmittel nicht in der Wiederzusammensetzung und der Wiedererlangung des Ursprungs-Charismas liegt sondern in seiner Erhaltung.Dem Gründer wird sein Heiligenschein genommen und als Gründer wird ihm das Recht  auf Vergessen zuerkannt, wer die Macht hatte, soll sie auch wegen der Zukunft aufgeben und sie nicht wiedererlangen, jeder soll sich von einer Vergangenheit distanzieren, die nicht erhalten werden soll und soll daran gehindert werden, in anderen Diözesen oder Nationen neue Beschützer zu suchen." 

Und hier der Schlußabschnitt, in dem der Autor eine generelle Gehirnwäsche der Ordensangehörigen vorschlägt (besser noch auch der Restaurationisten).


"Abschließend will ich nicht "alle nach Hause" sagen, Es ist keine Frage des Weggehens oder Bleibens, wer weggeht, tut das um anderswo den kranken Stil weiterzuführen und wer bleibt, widersteht  im Inneren. Schließen bedeutet, eine Phase zu eröffnen, in der jeder aufgerufen ist, sich von der Vergangenheit zu distanzieren. Und diese Vergangenheit mit ihrer besonderen Art der Spiritualität muß sterben. In der  Zukunft, wenn es eine gibt, muß es etwas Neues und anderes geben." 


Damnatio memoriae, Neuprogrammierung bzw. Gehirnwäsche und kontinuierliche und umfassende Überwachung der einzelnen Ordensangehörigen oder Ehemaligen, deren Charisma gestorben ist ( und wenn er "Restaurationist" ist sicher auch "grillenhaft).
Der Hl. Geist darf jetzt keine Gründer mehr berufen. Es genügt die dreidimensionale Kongregation der IVCSCA.

Wenn Teile und Projekte dieser Art deprimieren, keine Angst! Bei der Rede vor Studenten der kirchlichen Kollegien, die am 6. Juni 2018 vom Osservatore Romano veröffentlicht wurde, hat Papst Franziskus zum Humor eingeladen. Und Humor ist -sagt Papst Franziskus- dieser "gute Relativismus", der Relativismus der Freude, der Relativismus der Spiritualität, jener Relativismus, der aus dem Hl. Geist kommt." Viermal das Wort Relativismus. (....)
Vielleicht machen wir uns zuviele Sorgen in diesen Zeiten....

Es ist schwer zu verstehen, was Humor mit Relativismus zu tun hat und umgekehrt. Es ist nicht wichtig, das zu verstehen, man muß es nicht verstehen. Wollten wir nach Vernunft, Glauben und Dogma argumentieren, wären wir Restaurationisten, würdig der Pfeile von "Tredimensioni" und "Testimoni".

Der Papst lehrt uns, daß es einen "guten" Relativismus, "der Freude", der "Spiritualität", der vom "Heiligen Geist" kommt, gibt.

Außerdem sind wir "Restaurationisten" in der Zeit stehen geblieben, in der Papst Benedikt XVI die "Diktatur des Relativismus" verurteilte.

Aber dann- Menschenskind!- wenn es einen guten, freudigen etc. Relativismus gibt, gibt es dann auch eine gute Diktatur? Aber sicher und die ist barmherzig, dreidimensional (das heißt, daß  ihm nichts entgeht) und mit so vielen Zeugen (den Opfern)."

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti

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