Montag, 20. August 2018

Marco Tosatti: "Dublin ist eine Farce."

Marco Tosatti beschäftigt sich bei La Nuova Bussola Quotidiana auch weiterhin mit dem bevorstehenden Weltfamilientreffen und der bisher unwiderrufenen Teilnahme hochkontroverser
Vertreter der Hierarchie.
Hier geht´s zum Original: klicken

"AUCH DER UMSTRITTENE WUERL GIBT AUF, DUBLIN IST EINE FARCE."
"Auch der Kardinalerzbischof von Washington, Donald Wuerl, wird nicht am Weltfamilientreffen in Dublin teilnehmen. Der Verzicht ist mit dem Sturm verbunden ist, der sich nach der Veröffentlichung des Berichtes der Grand Jury von Pennsylvania gegen den Purpurträger erhob..
Maradiaga, Farrel und der homohäretische Martin dagegen stehen noch auf dem Programm für ein Meeting, das aber zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn mehr hat.

Auch der Kardinalerzbischof von Washington, Donald Wuerl, wird nicht am Weltfamilientreffen in Dublin teilnehmen. Wuerl hätte eine Konferenz von großer Tragweite leiten sollen: "Das Wohlergehen der Familie ist für die Zukunft der Welt entscheidend." am kommenden Mittwoch.
Es wurde keine Erklärung für diese so dramatische und unvorhergesehene Entscheidung abgegeben.
Aber der Verzicht ist mit dem Sturm verbunden, der sich nach der Veröffentlichung des Reports der Grand Jury von Pennslvania gegen ihn erhoben hat.
Wuerl war viele Jahre lang Erzbischof von Pittsburgh und hat einige Fälle von Priestern, die des sexuellen Mißbrauchs beschuldigt wurden, auf sehr mangelhafte Weise- um es milde auszudrücken- behandelt. La Nuova Bussola Quotidiana hat sich vor einigen Tagen damit befaßt und auf Wuerl als einen der problematischen Gäste und Protagonisten des Events hingewiesen- gemeinsam mit Kevin Farrell und Kardinal Oscar Maradiaga. Außerdem auf den pro-LGBT-Jesuiten James Martin, gegen den auch eine Petition vorliegt.

Eine Petition, die in Irland mehr als 10.000 Stimmen erreicht hat, verlangt de facto, daß der amerikanische Jesuit James Martin gebeten wird, nicht als Sprecher am Familientreffen teilzunehmen, das nächste Woche in Dublin stattfindet. Martin soll an einer Konferenz zum Thema "LGBT-Leuten und ihren Familien in unseren Gemeinden Willkommen und Respekt zeigen."
Und man könnte sicher über den Titel der Konferenz diskutieren: warum Menschen auf Grund ihrer sexuellen Erfahrung und Orientierung einteilen? Eine Sache, die die Kirche nie getan hat und nicht tun will.



Die Petition wurde gestartet bevor der Tsunami McCarrick überrollte und seine Schüler und Protegés in den USA umspült hat: vor allem Kardinal Kevin Farrell, Präfekt der KOngregation für Laien, Familie und Leben. Und vor dem zweiten Tsunami, dem des Berichts der Grand Jury von Pennsylvania, der einen anderen Kardinal der liberalen Seite, Donald Wuerl, überrollte.

Als Motive für die Beschwerden gegen Martin wurde Folgendes angezeigt: "Er unterstützt den Transgenderismus bei Kindern"; und er befürwortet den Austausch von Küssen unter Homosexuellen während der Messe"; er hat kürzlich gesagt, daß die katholischen LGBT der Kirche einzigartige Gaben bringen; sei es als Individuen, sei es als Gemeinschaft. Diese Gaben bauen die Kirche auf spezielle Weise auf- wie es der Hl. Paulus schrieb, als er das Volk Gottes mit einem menschlichen Körper beschrieb."
Wir sagen nebenbei, daß es zumindest kühn ist, den Hl. Paulus bei dem, was er über homosexuelles Verhalten schreibt, zu zitieren....

Außerdem:  "Pater Martin untertützt New Ways Ministry, eine pro-homosexuelle und-lesbische religiöse Organisation, die von der us-amerikanischen Bischofskonferenz als hochgradig inakzeptabel erklärt wurde." Pater Martin hat für eines seiner Bücher einen Preis von dieser Organisation angenommen. Außerdem akzeptiert Pater Martin nicht die Definition des Katechismus der Katholischen Kirche daß homosexuelle Neigungen "schwer fehlgeleitet" sind. Auf diese Weise hindert jene, die eine homosexuelle Neigung haben, daran ein wahres Verständnis für ihre Veranlagung im Licht der Lehre der Kirche und der Barmherzigkeit Gottes zu erreichen,
Das erweist denen, denen wir helfen sollen, einen sehr schlechten Dienst.

Die Petition endet: "Wir glauben, daß Irrtum und Verwirrung zu säen, beim Weltfamilientreffen keinen Platz haben sollte. Aus diesem Grund fordern wir nachdrücklich, daß die Einladung an Pater James Martin, bei einem so wichtigen Ereignis zu sprechen, zurückgezogen wird."

Das war -wie gesagt-vor dem ersten Tsunami. Der Sprecher des Treffens hat in einer Pressekonferent gesagt, daß die Liste der Sprecher sich nicht ändert. Aber dann hat der amerikanische Jesuit, mit dem sich LNBQ bereits beschäftigt hatte, seine Position noch angreifbarer gemacht.

Geben wir einige Beipiele. In einem Interview mit dem Fernsehsender PBS zgl. des McCarrick-Skandals hat er erklärt: "Ich glaube, daß der Fall von Kard. McCarrick wirklich einzigartig ist. Der Gedanke ein Haus an der Küste New Jerses zu haben ...und Leute dorthin zu bringen.....Ich glaube, daß das ungewöhnlich ist. Ich glaube, daß sein Fall eine Anomalie ist."
Das ist er nicht; und Martin kann das als Direktor und Heruasgeber von "America" der amerikanischen Jesuitenzeitschrift nicht nicht wissen. U.a. hat der polnische Gelehrte, Universitätsprofessor und Priester Dariusz Oko, Autor der Studie von 2013 "Mit dem Papst gegen die Homohäresie in der Kirche" das Bestehen eines homosexuellen Priester-und Bischofsnetzwerkes beklagt, das Seminaristen und Jugendliche mißbraucht.
Vor kurzem hat Oko In einer Erklärung gesagt, daß man "auf Grund verläßlicher Quellen sagen kann, daß 30 bis 40 %  der Priester und 50% der Bischöfe in den USA homosexuelle Neigungen haben" "Der Fall McCarrick isst die Spitze eines Eisberges."

Und die kürzlichen Fälle- Honduras, Chile, Pennsylvania und jetzt Boston- widerlegen den Jesuiten.
Unglücklich -weil gerade als er diese Erklärungen abgab. Kardinal O´ Malley auf die Reise nach Dublin verzichtete, um sich mit dem Mißbrauch seiner Seminaristen im Seminar  von Boston zu beschäftigen. ...und nach dem Fall McCarrick und dem Bericht der GRand Jury von Pennsylvania wurde eine Art klerikales "metoo" entfesselt, mit fast täglichen Beschuldigungen.

Martin hat ein Ziel: Homosexualität in der Kirche zuzulassen und dazu beizutragen, die Lehre der Kirche zu diesem Thema zu verändern. Mit den besten Motiven der Welt- hoffentlich!
Aber was die Mittel angeht. muß man Widerspruch einlegen.
Ein Beispiel: Daniel Mattson, ein amerikanischer Homosexueller hat für "First Things" einen Artikel geschrieben ("Warum Männer wie ich nicht Priester sein sollten"), den zu lesen wir dringend empfehlen.
Er erklärt, daß der Drang Sex zu haben-auch mit Unbekannten- bei männlichen Homosexuelen sehr viel stärker ist als bei anderen und er erklärt auch, daß das Phänomen des Mißbrauchs in den USA zu weiten Teilen ein homosexuelles Problem ist.
Das wußte man. aber es war politisch korrekt, es nicht zu sagen und in der Tat zog man es jahrelang vor, von Pädophilie zu sprechen. Genau diese Martin hat vor Jahren in einem langen Artikel in "America" , in dem über den Mißbrauch gesprochen wird, nur ein einziges mal das Wort "Homosexualität" benutzt, um zu sagen, daß es den Bischöfen mißfalle, über dieses und andere Dinge, die mit Seualität verbunden sind, zu sprechen.
In einem Tweet- in einer Antwort auf Mattson- zitiert Martin jetzt den Satz einer amerikanischen Forscherin des John Ja Colle, um zu sagen, daß die Mißbraucher homosexuell oder heterosexuell sein könne.
Aber er zitiert nicht die Zahlen dieses Berichtes, aus denen hervorgeht- und das unterscheidet sich von den vorherigen Jahren- daß 80% der wegen Mißbrauchs verurteilten Priester in den USA homosexuell waren. Und das geht auch aus den jüngsten Skandalen hervor.
Und es ist für die Kirche allgemein wahr.  Der Priester Prof. Davide Cito von Santa Croce hat mir gesagt, daß 90% der Fälle, die nach Rom gemeldet werden männliche Heranwachsende betreffen.

Es ist kein Zufall, daß die Kirche- kontinuierlich und ohne Ausnahme - bis hin zu Papst Franziskus- gesagt, erklärt und angeordnet haben, daß Homosexuelle besser nicht Priester werden sollten.
Aber Martin spricht jetzt von "Hexenjagd" auf homosexuelle Priester und von "schlecht informierten Kommentaren über schwule Priester" und behauptet, daß "es heute klar ist, daß es viele Priester zölibatäre, gesunde Priester gibt:"
Das ist wahr, sicher; so wie es gerade in dieser Zeit klar zu sein scheint, daß es viele Prieser, Bischöfe und Kardinäle mit homosexuellen Neigungen gibt.
Es besteht der Eindruck, daß Pater James Martin das Ziel hat, die Lage zu ändern. Auch wenn im web einfach Katholiken sich fragen: "Wie kann James Martin angesichts der Natur der Sünde von den Oberen und Bischöfen "die Erlaubnis haben, von "schwulen Priestern" zu sprechen, im Wissen, daß dieses Konzept illegitim ist. Sein ganzer Dienst basiert auf obskuren moralischen und intellektuellen Standpunkten. Auf einem Gewebe von Lügen."

Vielleicht ein zu strenges Urteil. Aber Pater Martin scheint sicher nicht die Person zu sein, die geeignet ist, beim Weltfamilientreffen zu sprechen. Nicht, wenn die Kirche in der Konfrontation mit der Krise, die weltweite Ausmaße annimmt. glaubwürdig sein will.
Ein Schritt zurück wäre nötig und angemessen."

Quelle: LNBQ, Marco Tosatti

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