Samstag, 8. September 2018

Viganò-Gate, ein neuer Brief und die Folgen

Marco Tosatti kommentiert bei Stilum Curiae die neueste Entwicklung bei Viganò-Gate und insbesondere die neuen Behauptungen der päpstlichen Ausputzer, voran James Martin, die- zu Unrecht- hoffen, die Vorwürfe auf Johannes Paul II und Benedikt XVI umleiten zu können.
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"VIGANOGATE. EIN BRIEF VON SANDRI BESTÄTIGT DIE BESCHULDIGUNG DES EX-NUNTIUS. HAT DER PAPST ANGST DAVOR, DI NARDO ZU TREFFEN?"

Viganò-Gate -auch wenn etwas aus den italienischen Mainstreammedien verschwunden-die Angst haben, den Papst und den Vatican zu stören- läßt neue Entwicklungen erkennen.
Ein Brief vom Oktober 2006 - gescannt und dem Katholischen Nachrichtendienst übermittelt- bestätigt das, was von Erzbischof Viganò in seinem 11-seitigem Zeugnis über die Vertuschungen- in Rom und in den USA- und über die Komplizenschaft derer Theodore McCarrick- homosexueller Aggressor von Seminaristen und jungen Priestern- sich erfreute- enthüllt wurde.
Der ist zu Zeiten von Franziskus das Mastermind hinter den Bischofs- und Kardinalsernennungen in den USA geworden.

Der Brief ist vom damaligen Substituten des Staatssekretariates, Leonardo Sandri, heute Kardinal und Präfekt der Orientalischen Kirchen, geschrieben worden. Er bezieht isch auf einen Brief, der er im November 2000 von Pater Bonifacio Ramsey an Nuntius Gabriel Montalvo geschrieben wurde, in dem wegen des von McCarrick begangenen exuellen Mißbrauchs Alarm ausgelöst wurde.
Ramsey hat CNS gegenüber erklärt; "Ich beklage mich über die Beziehungen, die McCarrick mit den Seminaristen hat und daß er mit den Seminaristen schläft usw.; alle haben es gewußt."
Ramsey hat von 1986 bis 1996 am Seminar der Unbefleckten Empfängnis unterrichtet. Sandri hat 2006 an Ramsey geschrieben und ihn um Informationen über einen Priester gebeten, der für einen Posten imVatican vorgeschlagen wurde."
"Ich frage besonders in Beziehung zu einer Reihe von Fragen, die einige Studenten des Seminars des Unbefleckten Empfängnis betreffen, die Sie freundlicherweise vertraulich dem von Apostolischen Nuntius in den USA, Erzbischof Gabriel Montalvo mitgeteilt haben."

Seltsamerweise wird in der Botschaft Sandris nicht über McCarrick gesprochen. Das- weil nach Ramsey- die Vorwürfe gegen den Kardinal "zu sensibel waren. Mein Brief vom 22. November 2000 dreht sich um McCarrick und beschuldigte nicht die Seminaristen; er beschuldigte McCarrick."

Der Catholic News Service schreibt: "Der Brief von 2006 (von Sandri) bestätigt nicht nur frühere Mitteilungen von Ramsey sondern auch Teile des von Erzbischof Carlo Maria Viganò geschriebenen Dokumentes, der von 2001 bis 2016 Nuntius in den USA war."





Auch, wenn an diesem Punkt auch die Verleumder des Ex-Nuntius so bemüht sind, zuzugeben, daß nichts davon erfunden ist. Und tatsächlich muß sich die Haltung der Verteidiger, die in der außerordentlichen Stille des Bunkers sitzen- ändern. Dafür ist James Martin, der homosexuelle Jesuit, Zeuge, der schreibt: "Der Brief wurde im Jahr 200o empfangen, während des Pontifikates des Hl. Johannes Pauls II , der McCarrick wenige Monate später zum Kardinal machte. Er diente bis 2006 als Erzbischof von Washington unter Benedikt XVI. Lasst uns aufhören, Papst Franziskus zu Unrecht für McCarricks Aufstieg zur Macht verantwortlich zu machen. "Der Brief wurde 2000 entgegen genommen, während des Pontifikates des Hl. Johannes Pauls II , der McCarrick wenige Monate später zum Kardinal machte. Er hat unter Benedikt XVI bis Ende 2006 als Erzbischof von Washington gedient. Hören wir auf, Papst Franziskus zu Unrecht für McCarricks Aufstieg an die Macht verantwortlich zu machen." 

Einige Überlegungen, Wir haben weder bei Johannes Paul II noch bei Benedikt XVI irgendein Zeugnis von irgendjemandem gefunden- wie es im Gegenteil für Franziskus zutrifft- daß der Papst DIREKT darüber informiert wurde, wer McCarrick war und was er tat. Franziskus ja; und er will zu diesem Punkt keine entscheidenden und zentralen Fragen beantworten.

Weder Johannes Paul II noch Benedikt ( der Sanktionen über ihn verhängte -wenn auch anscheinend nicht mit viel Erfolg) waren Freunde von McCarrick; sie haben sehr ( das hat McCarrick selber gesagt) von seiner Lobby-Arbeit profitiert, um Papst zu werden; sie haben ihn rund um die Welt geschickt als ihren persönlichen Repräsentanten; sie haben ihn als ausgezeichneten Berater für die Bischofs-und Kardinalsernennungen in den USA genutzt. Alles Sachen, die auch Franziskus getan hat.
Deshalb erscheint es mehr als sinnvoll ist, zu sagen, daß die Argumentation von James Martin (und anderen aus der gleichen Bande von Jesuiten oder nicht) zumindest mangelhaft, wenn nicht einfach falsch ist.

Wir erinnern noch einmal an den Kern dieser Geschichte. Und der ist das persönliche Zeugnis von Msgr. Viganò (alles im Dokument zu finden) über die Audienz im Juni 2016 beim Papst.

"Sofort danach fragte mich er Papst mit einschmeichelndem Ton: "Kardinal McCarrick, wie ist der?"
Ich antwortete ihm in aller Klarheit und wenn sie so wollen voller Naivität: "Hl. Vater, ich weiß nicht, ob Sie Kardinal McCarrick kennen, aber wenn Sie die Bischofskongregation fragen, dort gibt es ein so dickes Dossier über ihn. Er hat Generationen von Seminaristen und Priestern verdorben und Papst Benedikt hat ihm aufgetragen, sich in ein Leben in Gebet und Buße zurückzuziehen."
Der Papst hat nicht den geringsten Kommentar zu meinen so schwerwiegenden Worten abgegeben und in seiner Mimik keinerlei Überraschung gezeigt, als ob die Sache ihm schon lange bekannt gewesen wäre und er hat sofort das Thema gewechselt. Warum hat der Ppast mich dann gefragt "Kardinal McCarrick, wie ist er?" Offensichtlich wollte er sicherstellen, ob ich mit McCarrick verbunden war oder nicht."

Nur beiläufig erwähnen wir-und werden bald darauf zurückkommen- daß die Kirche in den USA, wie in Honduras, Chile und Australien sich im Zentrum eines präzedenzlosen Justizsturmes befindet, weil viele Staaten beschlossen haben, Ermittlungen zum Thema Mißbrauch einzuleiten. Auch angesichts dieser Tatsache erscheint es beunruhigend, daß der Papst die Bitte des Präsidenten des us-amerikanischen Bischofskonferenz, Kardinal di Nardos, bisher nicht beantwortet hat.

Das ist sicher außergwöhnlich; umso mehr als er Zeit und einen Weg gefunden hat, in der Zwischenzeit zwei Freunde und Protegés von Ex-Kardinal McCarrick zu empfangen- Cupich und Wuerl- und ein Treffen (wenn die nichtoffizielle Nachricht der Wahrheit entspricht. wie es aussieht) mit Kardinal Coccopalmerio und Rechtsexperten zu organisieren, um zu untersuchen, welche Sanktionen man eventuell gegen Erzbischof Vignò verhängen könnte. Das würde- lassen Sie mich das sagen- würde zu einem Irrtum von außerordentlicher Tragweite führen.
Einen unbequemen Zeugen von einem Kardinal bestrafen zu lassen, der - mit Unterstützung- nichts von den seltsamen Gewohnheiten eines Sekretärs wußte, in einem Palazzo des Hl.Stuhls homosexuelle Drogenpartys zu veranstalten. Wenn wir das in einem Film sehen würden, würden wir sagen, daß der Regisseur mit Ton und Fraben übertreibt, um die Kirche zu diskreditieren.

Quelle: Stilum Curaie, M.Tosatti

  

 

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