Mittwoch, 21. November 2018

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Am 21. November 2009, am 45. Jahrestag der Begegnung mit Paul VI ist Benedikt XVI in der Sixtinischen Kapelle mit den Künstlern zusammen getroffen.
Hier geht´s zum deutschen Redetext:  klicken  
Hier ein Absatz daraus:

"Eine wesentliche Aufgabe der wahren Schönheit besteht darin, wie Platon betont, daß sie im Menschen eine heilsame Erschütterung bewirkt, ihn aus sich selbst herausholt, ihn der Resignation und der Gewöhnung an das Alltägliche entreißt – sie läßt ihn sogar leiden, durchbohrt ihn wie ein Pfeil und »weckt ihn auf«, indem sie ihm die Augen des Herzens und des Geistes neu öffnet, ihm Flügel verleiht und ihn emporzieht. Dostojewskis Worte, die ich jetzt zitieren möchte, sind gewagt und paradox, aber sie laden zum Nachdenken ein. Er sagt: »Die Menschheit kann ohne Wissenschaft leben, sie kann ohne Brot leben, aber sie kann nicht ohne Schönheit leben, weil man dann nichts mehr für die Welt tun könnte. Hierin liegt das ganze Geheimnis, hierin liegt die ganze Geschichte.« Der Maler Georges Braque nimmt diesen Gedanken auf: »Kunst soll stören, die Wissenschaft hingegen beruhigt.« Die Schönheit läßt uns nicht in Ruhe, aber dadurch erinnert sie uns an unsere letzte Bestimmung, sie führt uns zurück auf unseren Weg, erfüllt uns mit neuer Hoffnung, gibt uns den Mut, ganz und gar das Geschenk des Lebens zu leben. Die Suche nach Schönheit, die ich hier beschreibe, meint natürlich nicht die Flucht ins Irrationale oder in einen reinen Ästhetizismus.


          


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