Montag, 3. Dezember 2018

Sandro Magister über die demographische Entwicklung in Italien

Sandro  Magister kommentiert und interpretiert bei Settimo Cielo die neueste Statistik zu Eheschließungs- und Geburtenzahlen in Italien
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"KOLLAPS DER GEBURTEN UND RELIGIÖSEN EHEN IN ITALIEN NACH ZWEI FAMILIENSYNODEN."
Am selben Tag, an dem die Päpstliche Universität eine der polnischen Heldenfamilie Ulma gewidmete Ausstellung eröffnete "diese große Familie! sagt Papst Fanziskus,die während des ZWieten Weltkrieges von den Nazi-Deutschen erschosse wurde, weil  sie Juden versteckt und ihnen geholfen hatten, hat in Italien das Nationale Statistik-Institut die Geburten-und Eheschließungszahlen für 2017 bekannt gegeben. 
Alles andere als "große Familien" wie die dieser polnischen Märtyrer oder vieler in Italien vor 100 Jahren. Der Zusammenbruch der Geburtenrate hier hat 2017 ihr Allzeit-Tief erreicht. 
In einem Land mit 60,5 Millionen Einwohnern wurden im vergangenen Jahr gerade 458.151 Kinder geboren und für 2018 werden mit rund 440.000 noch weniger vorhergesagt, etwas weniger als 7 auf je 1000 Einwohner, 30% unter dem Durchschnitt in der Europäischen Union, die sowieso schon die Region mit der geringsten Geburtenrate der Welt ist.

Wenn man bedenkt, daß die "totale Fruchtbarkeitsrate" , die ein 0-Wachstum garantiert, also einen ausgewogenen Bevölkerungsumsatz  - 2,1 Kinder pro Frau beträgt, lag die Zahl in Italien seit Jahrzehnten dramatisch darunter und sank 2017 auf 1,32, mit  einigen wenigen  Regionen, mit noch weniger Geburten, wobei Sardinien sogar auf 1,06 abfiel.

Das sind Zahlen, die schon einen unaufhaltsamen Marsch eines Volkes hinweisen.

Noch bemerkenswerter sind die Zahlen, die die Ehe betreffen. 2016 gab es 203.000, die fielen 2017 um 6% auf 191.000 in einem einzigen Jahr, ein Abfall der nur vom strukturellen von 1975 übertroffen wurde. dem Jahr, das der Zulassung der Scheidung in Italien folgte.




Aber Vorsicht! Was weniger geworden ist, sind weder Ehen mit mindestens einem ausländischen Ehepartner noch Zweitehen von Geschiedenen und Verwitweten. Der wahre Kollaps von 7,3% betrifft die Erst-Ehen und mehr noch religiöse Eheschließungen, die zwischen 2ß16 und 2017 um 10,5% fielen.

So kommentierte der Demograph Roberto Volpi, ein Nicht-Katholik am 29. November die letzten Zahlen in "IL Foglio":
"Der Grund, warum dieser Rückgang der religiösen Eheschließungen ist noch verwirrender als der Rest ist leicht erklärt. Bis heute fanden 70 % der Geburten in Italien in der Ehe statt, aber es die in einer religiösen Zeremonie geschlossenen Ehe sichert im Vergleich zu Zivilehen mehr Geburten.
Letztere ist de  facto die, die die Geschiedenen, Verwitweten und gemischt italienisch-ausländischen Paare vorziehen und die  bei weitem von Unverheirateten und Jüngeren, die eher dazu neigen, Kinder zu bekommen, bevorzugt werden.

Letzteres ist in der Tat vor allem die Ehe, auf die die geschiedenen, verwitweten und gemischten Paare von Italienern und Ausländern zurückgreifen, im Gegensatz zu einer religiösen Ehe, die bei weitem die Bevorzugung der Unverheirateten bleibt, eines jüngeren Alters und einer größeren Neigung, Kinder zu bekommen. Und er schließt: Eine hohe Eheschließungsrate hat die Jahre des Wiederaufbaus nach dem Krieg, des Wirtschaftswunders, des Unternehmertums und der Hoffnung für die Zukunft Beo den Italienern markiert. Es sind die Eheschließungen, die uns sagen, wie gesund oder krank wir sind. Zur Zeit befinden wir uns grob gesagt im Endstadium. Es wäre nicht schlecht, wenn die Kirche, die erste, die den Preis bezahlen muß, das verstehen und sich bewegen würde." Diese witzige Bemerkung klingt paradox nach einer Doppelsynode, die die Katholische Kirche genau dem Thema Familie gewidmet waren. Paradox aber wahr, wenn man bedenkt, daß wie diese Doppelsynode vorsätzlich im Streit um die Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen und der barmherzigen Zulassung dessen, was Ehe nicht ist- von Kohabitation bis zu homosexuellen Paaren verssenkt wurde. Ein Streit, der das Feld für eine Offensive der Feinde der wahren Ehe offen ließ. Wie im berühmten Ausspruch von Titus Livius: "Dum Roma consulitur. Saguntum expugnatur." "Während Rom sinnlos diskutierte, stahl sich der Feind in die Stadt." Quelle: Settimo Cielo, S.Magister



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