Freitag, 1. Februar 2019

Gedächntnislücken eines Kardinals oder selektive, geschönte Erinnerungen?

Dr. Maike Hickson kommentiert bei LifesSiteNews die neusten Interview von Kardinal Kasper, die sich um Papstrücktritte und vergangene und kommende Konklaves drehen und bemerkenswerte Diskrepanzen im Erinnern des Kardinals - das nicht mit den dokumentierten Tatsachen übereinstimmt und wie Hickson auch feststellt, eine gewisse Nervosität in der Entourage des Pontifex´erkennen lassen. 
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"KARDINAL KASPER: ´EIN ERZWUNGENER RÜCKTRITT VON PAPST FRANZISKUS WÄRE UNGÜLTIG´"

Kardinal Kasper -ein enger Mitarbeiter von Papst Franziskus- hat seine Sorgen über einen möglichen Versuch, den amtierenden Papst aus dem Amt zu entfernen, ausgedrückt, macht aber klar, daß ein "erzwungener Rücktritt" ungültig wäre",

Bezugnehmend auf den Amtsverzicht von Papst Benedikt XVI besteht er darauf, daß dieser in "voller Freiheit" geschah. Kardinal Kasper war Teil der Sankt Gallen-Gruppe gewesen, die schon 2005 die Wahl des damaligen Kardinal Jorge Mario Bergoglios wünschte- lieber als die des damaligen Kardinal Joseph Ratzingers.

Wie LifeSiteNews berichtete, hat Kardinal Kasper, der "Vater von Amoris Laetitia" vor kurzem in einem Interview mit dem deutschen Fernsehsender ARD vom 8. Januar behauptet, daß es eine Art Verschwörung gäbe, die Papst Franziskus aus dem Petrinischen Amt entfernen will, und daß die Mißbrauchskrise zu diesem Zweck benutzt wird.

"Es gibt Leute" sagte der deutsche Kardinal, "die dieses Pontifikat einfach nicht mögen. Sie wollen es so schnell wie möglich enden sehen und dann -sozusagen-ein neues Konklave zu haben. Und sie möchten das auch vorbereiten, damit es nach ihren eigenen Wünschen endet."

Kardinal Kasper fügte hinzu, daß "es mit unpassend erscheint den Mißbrauchsskandal zu diesem Zweck zu mißbrauchen.und ihn in eine Diskussion über Papst Franziskus umzudrehen."




In einem weiteren Interview -am 19. Januar mit der italienischen Zeitung "Il Fatto Quotidiano" wurde Kardinal Kasper noch einmal von einem Interviewer bzgl. seiner Behauptungen über ein mögliches Komplott gegen Papst Franziskus herausgefordert. Gefragt, wer an diesem Plot arbeitet- ein Wort, daß Kasper selbst nicht benutzt, wurde der Kardinal nicht genauer sagte aber: "Die Antwort findet man im Internet, auf italienischen, deutschen, englischen Websites....."  Und befragt was derlei Spannungen auslöst und ob gewisse "Dossiers" im Umlauf sind, wandte Kardinal Kasper ein, daß er Theologie betreibe und keinen "Zugang zu solchen Dossiers" habe.

Indem er seine Äußerungen vom 9. Januar relativiert, erklärt Kardinal Kasper jetzt ein "Mißbrauch des Mißbrauchs" nicht nur passiert, wenn Kleriker den sexuellen Mißbrauchsskandal benutzen, um Papst Franziskus zu unterminieren, sondern auch, wenn andere ihn als Instrument und Werkzeug für ihre Agenda gegen den Zölibat benutzen."

Gefragt,ob er je mit Papst Franziskus über einen solchen möglichen Plot gesprochen habe, antwortete Kardinal Kasper : "Es ist wahr, daß ich auf Seiten des Papstes stehe, aber es gibt nur selten persönliche Begegnungen. Ich benutze den Ausdruck "Plot" nicht. Ich habe nie darüber mit ihm gesprochen."

Auf die zusätzliche Sprache, ob Papst Franziskus je zurücktreten würde oder nicht, erklärt der deutsche Prälat, daß "laut den Regeln der Kirche und den darin gestellten Bedingungen -kann ein Papst zurücktreten." Das -sagte er "ist eine völlig persönliche und freie Entscheidung, die in Wirklichkeit sehr selten vorkommt. "
"Ein erzwungener Rücktritt wäre ungültig" fügte Kasper hinzu.

Kasper persönlich ist mit diesem Papst "zufrieden". "Deshalb hatte ich noch keinen Grund, darüber nachzudenken und eine so unwahrscheinliche Möglichkeit zu diskutieren" erklärte er.

Als er über den Amtsverzicht Papst Benedikts XVI sprach, zeigte er sich mit diesem Schritt einverstanden als er sagte: "Ich kenne Benedikt XVI seit 55 Jahren.Ich weiß, daß er darüber lange Zeit nachgedacht und gebetet hat, lange bevor er seinen Rücktritt vom Petrinischen Amt bekannt gegeben hat. er erklärte- und ich habe das ernst genommen- daß er das in voller Freiheit und aus den Gründen getan hat, die er in seiner Erklärung vor den Kardinälen abgegeben hat. " Und als Lob für diesen entscheidenden Schritt fügte Kardinal Kasper hinzu: "Das war eine demütige,  großherzige und mutige Entscheidung, die jeden Respekt verdient."

Wie Giuseppe Nardi zur Zeit von Benedikts Rücktritt berichtete, hat Kasper Benedikt davor gewarnt, zu versuchen das kommende Konklave von 2013 zu beeinflussen. In einem Interview mit La Repubblicca sagte der deutsche Kardinal: Die Gefahr ist groß, daß die Leitung der Kirche unter seinem (Benedikts) Einfluss leidet. Das darf nicht passieren."  Kasper fuhr fort, daß nachdem Benedikt seine Entscheidung traf, zurückzutreten, er sich jetzt zurückhalten müsse und die Kirchenleitung und die Kirchenpolitik nicht mehr beeinflussen dürfe."

Im selben Interview hat Kasper bedeutungsvoll darauf hingewiesen, daß er neue Wege für "wiederverheiratete Geschiedene" zur Zurlassung zu Hl. Kommunio9n geben sollte; er schlug mehr "Kollegialität" für die Katholische Kirche- ebenso wie mehr "Transparenz". Außerdem behauptete der deutsche Prälat, der bis 2010 den päpstlichen Rat für die Einheit der Christen leitete, man müsse für die Idee offen sein, daß der neue Papst aus einem ungewöhnlichen Ort kommen könnte.": wir müssen für alles offen sein, für jede Nationalität und jeden geographischen Ursprung."

Wie der deutsche Journalist und Rom-Korrespondent Paul Badde hat vor kurzem in einem Interview mit LifeSiteNews enthüllt. daß Kardinal Kasper zu den Kardinälen gehörte, die beim Konklave von 2005 gegen die Wahl von Kardinal Joseph Ratzinger agierten.
Kardinal Joachim Meisner - der später einer der vier Dubia-Kardinäle wurde- wurde damals von Badde informiert und hat diese Verschwörung während des Konklave bekämpft, indem er andere Kardinäle darüber informierte. Ergebnis war, daß Kardinal Ratzinger Papst Benedikt XVI wurde. Dieses Komplott gegen Ratzinger wurde- wie später bekannt wurde- von der sog. "St. Gallen-Gruppe" organisiert.

Ein anderer wichtiger Aspekt ist, daß der spirituelle Vater dieser "Sankt Gallen Gruppe" Kardinal Carlo Martini war, dem man nachsagt, er habe Druck auf Papst Benedikt ausgeübt, zurückzutreten.
Wie VaticanInsider von LaStampa 2015 berichtete, hat der Beichtvater von Kardinal Martini, Fr. Silvano Fausti enthüllt, daß Kardinal Martini im Juli 2012 mit Benedikt sprach, daß für ihn "die Zeit gekommen sei, zurückzutreten, weil die Römische Kurie unreformierbar erschien: "das ist jetzt richtig, man kann nichts anderes tun."

Der selbe VaticanInsider-Artikel berichtete auch, daß Bergoglio schon während des Konklave 2005 eine beträchtliche Zahl von Unterstützern hatte, das dann Ratzinger wählte.

Aber wie Austen Ivereigh 2014 in seinem Buch "Der große Reformer" bekannt machte, war es Kardinal Kasper, der zusammen mit Kardinal Cormac Murphy-O´Connor (ein anderes Mitgleid der St. Gallen-Gruppe. der damals aber zu alt war, um am Konklave teilzunehmen) als "Team Bergoglio" half, 2013 die Wahl Jorge Bergoglios zu betreiben. (die St. Gallen-Gruppe hörte 2006 offiziell auf. sich zu treffen, aber die Zusammenarbeit ging offensichtlich weiter).

Wie Ivo Führer- der Schweizer Bischof, der Gastgeber der Treffen der St. Gallen-Gruppe bis 2006 war, hat 2015 in einer Presse-Veröffentlichung geäußert:"Die Wahl von Papst Franziskus 2013 (115 Kardinäle) entspricht den Zielen der ST. Gallen -Gruppe" so wie es in der Biographie von Kardinal Danneels steht. Das wurde von Bischof Ivo Führer bestätigt, der seine Freude über die Wahl des Argentiniers nie verborgen hat."

Giuseppe Nardi kommentiert seinen eigenen Bericht über die oben erwähnten neuen ARD- und Il Fatto-Interviews mit Kardinal Kasper so: "Die Interviews zeigen eine gewisse Nervosität, die man in der Verbindung mit den jüngsten Mißbrauchsskandalen und einem zweifelhaften Lebensstil von Bischöfen und Kardinälen, die in den letzten 12 Monaten ans Licht gekommen sind und die auf verschiedene Weise Papst Franziskus nicht im besten Licht zeigen".
Nardi erwähnt die augenscheinliche Unfähigkeit des Papstes, die Probleme des Fehlverhaltens oder Mißbrauchs zu handhaben, ebenso wie "seinen Schutz von Tätern"  und die Tatsache, daß die betroffenen Bischöfe und Kardinäle "Papst Franziskus nahe stehen".

Nardi sieht, daß es jetzt von einflußreichen Meiden und Kreisen den Versuch gibt, Papst Franziskus zu verteidigen- wo wie in der New York Times. die versucht eine Art "Verschwörung" gegen Papst Franziskus auszumachen, so als ob es sozusagen einen "konservativen Sankt-Gallen-Geheimzirkel"gäbe. "Dafür" sagt Nardi "gibt es keine Anzeichen."

Nardi schließt:"Kaspers Äußerungen zeigen, daß während das Mißbrauchs-Gipfeltreffen Ende Februar näher kommt, das von neuen Mißbrauchsskandalen überschattet wird, die Spannung in den Kreisen um Papst Franziskus wächst."

Quelle: LifeSiteNews, Dr. M. Hickson

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