Montag, 18. März 2019

Schwere Zeiten für Kirche und Christen

In seiner montäglichen Kolumne bei "Monday in the Vatican" befaßt sich A. Gagliarducci heute mit dem manifest werdenden Mangel an Berufungen - die er teilweise der trotz allgemeiner Popularität des amtierenden Pontifex wachsenden Christen-und Kirchenfeindlichkeit zuschreibt, die sich offensichtlich auch im Prozess und Urteil gegen Kardinal Barbarin ausdrückt.
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"PAPST FRANZISKUS´ NACH AUSSEN GERICHTETE KIRCHE IST IMMER EIN ZIEL"

In der Kirchenstatistik für 2017 , die dem Papst am 6. März überreicht wurde, gibt es eine auffallende Zahl: zum ersten mal seit 2010 nimmt die Zahl der Priester ab, während es ,ehr Bischöfe und Diakone gibt.
Dieses Ergebnis darf nicht unterschätzt werden. Es bedeutet, daß es keine Berufungen gibt.
Alte Bischöfe treten zurück, andere Priester werden ernannt, um sie zu ersetzen, das ist der Grund aus dem die Zahl der Bischöfe zunimmt. Aber es gibt nicht mehr Priester und das ist der Grund, warum die Zahl der Priester abnimmt. Außerdem nimmt die Zahl der Diakone zu. Und das könnte ein Hinweis darauf sein, daß heute nur wenige die Notwendigkeit fühlen, das Risiko eines priesterlichen Lebens einzugehen.

Einerseits spiegeln die Zahlen der Kirche die demographische Entwicklung wieder. Die Zahl der Katholiken wächst, wo es es einen guten demographischen Trend gibt-d.h. in Afrika und Asien. Die Zunahme der Katholiken um 1,1 bedeutet aber ein Null-Wachstum.

Diese Zahl ist schockierend, weil Papst Franziskus immer zu einem missionarischen Schub gedrängt hat. Papst Franziskus ist sich auch der demographischen Krise bewußt und hat oft darüber gesprochen. Diese Zahl ist auch wegen der großen Popularität von Papst Franziskus erstaunlich.





Seine Popularität hat am Ende keine neuen Berufungen hervorgebracht, obwohl die Welt die dringend braucht.

Die Katholiken leben in schwierigen Zeiten- jetzt mehr denn je. Die Christenverfolgung  findet jetzt auf subtile Weise statt. Oder -am Ende- durch Indifferenz und in Indifferenz.

Ein hilfreiches Beispiel. Frankreich ist eines der Länder, in dem die Christen am meisten verfolgt werden. Pater Jacques Hamels Martyrium 2016 kam am Ende einer Welle antichristlicher Angriffe und nur wenige haben darüber berichtet. Pater Hamel wurde ein Märtyrer der Indifferenz.

Frankreich erlebt heute einen weiteren, schrecklichen Augenblick. Seit 2015 hat das Observatoire de la Christianophobie Monat für Monat Berichte über gewaltsame Angriffe auf Kirchen in Frankreich gesammelt.

Der jüngste Bericht betont, daß es in Frankreich nie so viele antichristliche Aktionen gegeben hat wie im Februar 2019. Hier sind die Zahlen: 22 Kirchen verwüstet, 11 Kirchen entweiht, 21 Einbrüche, 3 Brandstiftungen, 3 Akte des Vandalismus gegen Christliche Symbole, eine verwüstete Christliche Schule, zwei Einbrüche in zur Kirche gehörende Gebäude und 3 verwüstete Friedhöfe.

Der Fall von Kardinal Philippe Barbarin paßt in dieses Klima. Der Erzbischof von Lyon wurde verurteilt, weil er den Mißbrauch Minderjähriger durch Pater Bernard Preynat in den 70-er und 80-er Jahren vertuscht habe. Kardinal Barbarin hat Revision eingelegt aber auch angekündigt seien rücktritt bei Papst Franziskus einzureichen. Das Treffen wird wahrscheinlich am ^18. März -also heute- stattfinden.

Vor vier Jahren hat Pater Alexandre Hezez über die Preynats Taten gesprochen. Die Geschichten lagen viele Jahre zurück- Hezez ist jetzt 40. Das Ziel dieser Geschichten wa Kardinal Barbarin, der für schuldig erachtet wird, den Mißbrauch nicht berichtet zu haben, obwohl er wußte, was passiert war. Kardinal Barbarin ist seit 2002 Erzbischof von Lyon.

Wie immer (und der australische Fall eines wegen Verbrechen angeklagten Bischofs ist eines der Muster für diesen Prozess) melden sich andere Opfer und verklagen Barbarin. 

Es wird eine Untersuchung gestartet. 2016 entscheidet die Staatsanwaltschaft, daß Barbarin unschuldig ist, weil der Kardinal die Justiz nie behindert hat. Außerdem stellt sie fest, daß selbst wenn der Kardinal vor 2014 etwas wußte, jetzt ist alles aktenkundig.

Die französische Justiz machte einen Prozess gegen Kardinal Barbarin möglich. 

Während des Prozesses zeigten Beweise, daß er vom Mißbrauch wußte und nichts tat. Kardinal Barbarin schwieg bis Hezez sagte, daß der Kardinal ihm niemals geraten habe, Preynat zu verklagen. Dann stand er auf und sagte: "Das ist nicht wahr.Ich erinnere mich genau daran, das getan zu haben. Ich riet, ihm andere Opfer zu finden, die noch nicht dokumentierte Beschuldigungen vorbringen könnten und sicherte ihm meine Unterstützung zu. Ich habe nie versucht diese schrecklichen Fakten zu verbergen oder zu vertuschen,"

Dieser stolze Schritt verhinderte den Schuldspruch nicht.Einige französische Kleriker distanzierten sich sogar von Kardinal Barbarin, als ob der Kardinal als Sündenbock gebraucht wird, um der Kirche Glaubwürdigkeit wieder zu geben.

So wie Kardinal Pell in Australien für schuldig befunden und in einem Prozess, den viele für zumindest fehlerhaft halten- zu 6 Jahren haft verurteilt wurde. Kardinal Pell wurde sogar ins Gefängnis gebracht, obwohl es sich erst um ein erstinstanzliches Urteil handelt. Große Teile der australischen Kirche blieben fast still.

Diese Fälle zeigen die großen Herausforderungen, denen die Kirche jetzt gegenüber steht. 

Quelle: Monday in the Vatican, A. Gagliarducci 

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