Donnerstag, 20. Juni 2019

S. Magister bringt es (leider) auf den Punkt

Cherchez les Allemands - müßte man wohl sagen....jedenfalls übersetzt so der  Rat von Sandro Magister -wenn man Näheres über die Hintergründe der -sagen wir mal- merkwürdigen Vorschläge des "Instrumentum Laboris" für die Amazonas-Synode (Neo-Paganismus, Gaia-Anbetung, Edle-Wilde-Romantik) und die dahinter stehenden Ziele verstehen will. Und wir haben den mühsam unterdrückten Zorn Magisters bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des Vorbereitungs-Dokumentes nicht vergessen.
Hier geht´s zum Original bei Settimo Cielo klicken

"DER AMAZONAS-ZUG IST ABGEFAHREN. NÄCHSTER HALT DEUTSCHLAND" 
Seit Montag, 17. Juni hat die für den kommenden Oktober geplante Amazonas-Synode ihr Instrumentum Laboris als Basis für die Diskussionen.

Es besteht aus 59 dicht bedruckten Seiten, aber diese wenigen Zeilen aus § 129 genügen, um  zu verstehen, wo der Papst ankommen will:

"Während wir bestätigen, daß der Zölibat ein Geschenk für die Kirche ist, ist es nötig, daß für die weiter entfernten Gebiete der Region die Möglichkeit untersucht werden muß, viri probati vorzugsweise indigene, respektierte, von ihren Gemeinden akzeptierte Männer zu Priestern zu weihen, auch wenn sie vielleicht schon eine etablierte und stabile Familie haben, - um sicher  zu stellen, daß die Sakramente, die das christliche Leben begleiten und erhalten, garantiert sind." 

Dieses Ziel hat der Papst zuletzt am 27. Januar 2019 bei der Pressekonferenz auf dem Rückflug von Panama erklärt, als er auf die Frage "Werden Sie erlauben, daß verheiratete Männer Priester werden?" zunächst -Paul VI wiederholend -. antwortete: "Ich würde eher mein Leben geben, als das Gesetz des Zölibats abzuschaffen" - aber unmittelbar danach eine Möglichkeit dieser Art zugab "für weit entfernte Gegenden -wie z.B, die Pazifischen Inseln und vielleicht in Amazonien und vielen Orten."
Und am Ende empfahl er, ein Buch von Bischof Fritz Lobinger zu lesen, in dem u.a. der -laut Franziskus "interessante" - Gedanke vorgetragen wird, diese verheirateten Männer zu weihen und ihnen nur den "munus"- die Aufgabe, die Sakramente zu verwalten zu übertragen- nicht aber die zu lehren und zu leiten, wie es sonst bei jeder Hl. Weihe geschieht.

Lobinger, 90, war von 1985 bis 2004 Bischof von Aliwal, Süd-Afrika. Geboren und aufgewachsen ist er aber in Deutschland, wo er bis heute lebt. Und er ist nicht der erste deutsche Bischof oder Theologe, bei dem Jorge Mario Bergoglio in den letzten Jahren Zustimmung zur Weihe verheirateter Männer gefunden hat- mit dem Amazonas als Startrampe.





Vor ihm kann man den Theologen und spirituellen Lehrer Wunibald Müller zitieren, mit dem Franziskus 2016 über eben dieses Thema korrespondierte- in Briefen, die später von Müller selbst veröffentlicht wurden.

Aber vor allem muß an den  Bischof emeritus der Brasilianischen Prälatur Xingu, Erwin Kräutler , 80, Österreicher, Mitglied des Vorbereitungskomitees der Amazonas-Synode erinnert werden, der bei wiederholten Treffen mit dem Papst immer warme Empfehlungen bekam, für dieses Ergebnis zu kämpfen- jetzt  auch als Mitglied des Vorbereitung-Kommittees der Synode.

Um nicht Kardinal Claudio Hummes zu erwähnen, Brasilianer aber aus einer deutschen Familie- auch er seit Jahren ein offener Unterstützer der Weihe verheirateter Männer, Präsident des Pan-Amazonas-Netzwerks, dem 25 Kardinäle und Bischöfe aus den Ländern der Region angehören und der vom Papst als General-Relator ausgewählt wurde.

Alles mit dem nie versagten Segen von Bergoglios Liebling unter den deutschen Kardinälen und Theologen- Walter Kasper, 86, der vor kurzem in einem Interview für die "Frankfurter Rundschau" (sic!) sagte, daß Franziskus nur darauf warte, seine Unterschrift unter einen Beschluss der Synode zugunsten der Weihe verheirateter Männer zu setzen.

Die Beziehung zwischen dem argentinischen Papst und Deutschland wird jedoch nicht nur für die Amazonas-Synode charakteristisch, sondern auch für das davor und das danach.

Das "davor" war die Entstehung der Doppelsynode für die Familie.

Als Bergoglio knapp ein Jahr zuvor zum Papst gewählt worden war- vertraute er Kardinal Kasper die Eröffnungsrede beim Konsistorium vom Februar 2014 an- und Kasper forderte in ihr nicht weniger als die Möglichkeit, wiederverheirateten Geschiedenen die Eucharistische Kommunion zu spenden,  war das Schicksal der Familien-Synode bereits geschrieben.

Diese Synode spaltete sich in den beiden Sitzungen von 2014 und 2015 über diese Frage, aber Franziskus hatte - Kraft seiner Autorität- sowieso  schon entschieden, zu diesem vorgefaßten Ziel zu gelangen- wenn auch in Form einer Fußnote in der postsynodalen Exhortation "Amoris Laetitia".

Und seither konnte jeder Bischof der Welt in seiner Diözese das zulassen, die Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene-  was genau von einigen deutschen Bischöfen unter der Führung Kaspers in den 1990-ern gefordert worden war- dem damals Papst Johannes Paul II und Kardinal Joseph Ratzinger, Präfekt der Glaubenskongregation heftig widersprachen.

Nach der Familien- Doppelsynode gab es im Vatican eine Unterbrechung- auch die mit einer Spur  aus Deutschland,- oder genauer gesagt aus der Schweizer Stadt, die St. Gallen heißt- aus dem Ort, wo sich der Club progressiver Kardinäle vor und nach dem Konklave von 2005 traf- die zukünftigen Großwähler Bergoglios zum Papst- und dessen führende Vertreter die Deutschen Karl Lehmann und Kasper und der Italiener und Jesuit Carlo Maria Martini waren.

Es ging darum, über das Thema der folgenden Synode zu entscheiden und ganz an der Spitze der Agenda von Papst Franziskus stand die Frage der Weihe verheirateter Männer.

Das ist ein weiteres dieser "Schlüssel-Themen" die  Kardinal Martini  in seiner erinnernngswürdigen Rede bei der Synode von 1999 -für eine Reihe miteinander verbundener Synoden vorschlug, die er wie folgt aufzählte:

"Der Mangel an geweihte Priestern, die Rolle der Frau in Gesellschaft und Kirche, die Ehe-Disziplin, die Katholische Sicht der Sexualität...."

Aber Bergoglio beschloss, sich Zeit zu nehmen und widmete die für den Oktober 2018 geplante Synode dem Thema "Junge Menschen", um dort vielleicht "die katholische Sicht von Sexualität" einschließlich Homosexualität zu diskutieren.

Dann nahm dieser Auftrag-wegen der vorsichtigen Entscheidung von Bergoglio persönlich während der Vorbereitung der Synode und der Synode selbst- keine Form an und die Jugendsynode wurde eine der langweiligsten und nutzlosesten der Geschichte.

Aber es gab auch die für 2019 geplante Sondersynode für die Amazonas-Region. Und hier wurde Martinis Agenda voll wieder aufgenommen - nicht nur in der Weihe verheirateter Männer, die praktisch schon entschieden ist, bevor die Synode begonnen hat, sondern mit dem geheimnisvollen Wunsch  in §129 des Instrumentum Laboris "die Art eines offiziellen Amtes zu identifizieren, das man Frauen übertragen kann" - das nicht das "Frauendiakonat" ist- das von Papst Franziskus zum weiteren Studien beiseite gelegt wurde, aber immer noch ein "Amt" wäre- vielleicht ein sakramentales.

Aber es ist nicht vorbei. Weil die Amazonas-Synode ein "danach" haben wird. Und das wird es genau in Deutschland haben.

Im vergangenen März hat die zu ihrer Vollversammlung in Lingen versammelte Deutsche Bischofskonferenz eine National-Synode mit drei Vorbereitungs-Foren zu folgenden Themen einberufen:

-Macht, Teilhabe, Teilung der Macht" der der Speyrer Bischof Karl-Heinz Wiesemann vorstehen wird
- Sexualmoral -unter dem Vorsitz des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode
-"Formen priesterlichen Lebens" geleitet vom Münsteraner Bischof Felix Genn.

Noch einmal ist das eine solide Martini-Agenda und bei den einführenden Vorbereitungsgesprächen der Vollversammlung in Lingen wurde "apertis verbis" gesagt, Ziel sei es, sowohl homosexuelle Handlungen zu legitimieren (ein bei der Jugendsynode nicht erreichtes Ziel) und die Einführung der Weihe verheirateter Männer auch in Deutschland (also nicht länger nur in den weitentfernten Außenbereichen der Kirche wie in der Amazonas-Region).

Es gibt auch das Bestehen darauf, daß für solche Entscheidungen eine einfache Mehrheit der Stimmen- ohne Sperrminorität, die das Inkrafttreten solcher Entscheidungen blockieren könnte, und ohne ein "weiter so" der gesamten Katholischen Kirche zu erfordern.

Alles das macht klar, daß Franziskus keine Einwände gegen dieses Programm der Kirche in Deutschland erhoben hat.

Die eine der am meisten von Katastrophen betroffenen Kirchen der Welt ist, mit allen Zeigern auf rot -außer beim Geldreichtum, Dennoch durch Bergoglio als Leuchtfeuer dieses Pontifikates unterstützt.

Quelle: Settimo Cielo, S. Magister

1 Kommentar:

  1. Jedesmal wenn mir diese "vir probati" über den Weg laufen, frage ich mich, woher die kommen sollen?
    Oder anders ausgedrückt in welcher Kitschroman aus dem vorletzten Jahrhundert die Apologeten der Vir Probati gefangen sind.
    Liebe Bischöfe und Kardinäle die ihr so wild drauf sei, euren Job von denen machen zu lassen, die mit Beruf und Familie genug zu tun haben und deren Engagement für "die Gemeinde" die Familie exorbitatn belastet, wie wir alle wissen, die wir als cradle catholics Eltern hatten, die genau das gemacht haben, Kolping, Kirche schmücken, PGR Sitzung und dann noch Hand anlegen beim Gemeindefest und beim Bau von dem und dem. Lasst euch gesagt sein: Macht einfach euren Job und betet, feiert Messe, hört Beichte, erteilt religiösen Unterricht anstatt euer Zeit damit zu verschwenden den eh schon geplagten Schäfelein noch mehr Lasten aufzuerlegen!

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