Freitag, 2. August 2019

Magister: Die Reform der Vatican-Finanzen:ein Kampf gegen Windmühlenflügel? - Fortsetzung...

Fortsetzung von hier und hier

"2016 wurde das Immobilienvermögen der APSA auf mindestens 800 Millionen  Euro geschätzt- mit einem Portfolio, das Eigentum im prestigeträchtigen Londoner Mayfair, in Paris und in der Schweiz enthielt. Die Besitzungen im Vereinigten Königreich werden offensichtlich im Auftrag der APSA von der British Grolux Investments Ltd, verwaltet, die in ihrem Verzeichnis nicht die Eignerschaft des Vaticans angibt, obwohl zu ihrem Vorstand mehrere direkt mit der APSA verbundenen Mitglieder gehören.

2015 hat APSA aus unbekannten Gründen 100 Millionen € ausgegeben, um eine prestigeträchtige Londoner Immobilie - mit 100 Wohnungen zahlreichen Läden.
Kardinal Domenico Calcagno. der von Juli 2011 bis Juni 2018 Präsident der APSA war, hat -wie berichtet wurde- Kardinal Pell -quasi in letzter Stunde -gebeten, der Transaktion zuzustimmen, aber der Kardinal riet wegen ernsthafter unbeantworteter Fragen von ihr ab.

Der Deal wurde aber dennoch getätigt, weil Papst Franziskus über die Sorgen von KArdinal Pell hinweg ging, weil Kardinal Calcagno ihm gesagt hatte, daß APSA eine Anzahlung von 4,9 Millionen $ verlieren würde, wenn der Deal nicht zustande käme.

Kardinal Pell hatte auch starken WIderstand gegen den Vorschlag geleistet, den Pensions-Fond des Vaticans für den Erwerb zu nutzen und wollte insbesondere wissen, wie diese Investition in die Strategie des Pensions-Fonds passe.

Aber Kardinal Clacagno war auch Präsident des Fonds und hat sich von der APSA aus selbst einen Brief geschrieben, in dem er der Transaktion zustimmte. Zu dieser Zeit gab es  gegen den Kardinal wg.Unterschlagungsvorwürfen im Zusammenhang mit seiner Zeit als Bischof von Savona eine Untersuchung, (die aber zu keinem Strafverfahren gegen den Kardinal führte, der das für Bischöfe vorgesehene Rentenalter von 75 erreicht hatte, als sein Rücktrittsgesuch als Präsident der APSA im vorigen Jahr von Papst Franziskus angenommen wurde.)



Der Erwerb des Londoner Eigentums -in der Kensington High-Street 176-206 im Jahre 2015 wird von offizieller Seite heute als Fehler angesehen, weil es die Preisliste des Londoner Immobilienmarktes anführte, den Experten als "spekulative Blase" bezeichneten und mit einem relativ starken Britischen Pfund , das ein Jahr später-nach dem Brexit-Referendum- an Wert verlor.

Es muß betont werden, daß die von der APSA verwaltete Immobilie nicht unabhängig verwaltet wird, sondern der Kirche gehört", sagte die zweite Register-Quelle. „Stattdessen behandeln sie es so, als ob es ihnen allein gehört, und wenn jemand nachschaut und sieht, wie damit umgegangen wird, wird die Person als Eindringling angesehen, auch wenn sie zufällig aus dem Staatssekretariat  aus dem Wirtschaftssekretariat kommt.."

Mangel an Transparenz 

Die APSA ist nicht die einzige Vatican-Körperschaft mit einer offensichtlichen Aversion gegen Überprüfungen. 2017 wurde die erste jemals durchgeführte-externe Revision im Vatican durch Price Waterhouse Coopers (PWC) durch das Staatssekretariat abrupt abgebrochen- nur Monate nachdem sie - mit Zustimmung des Wirtschaftsrates -einer Gruppe von Kardinälen, die das Wirtschaftssekretariat überwachen- begonnen hatte.

Kardinal Pells Dicatserium hatte bereits große Geldbeträge entdeckt,. die in den Finanzä-Auflistungen nicht erschienen (94 Milllionen € im Staatssekretariat, denen später fast 1 Milliarde € in anderen Dicasterien folgten)

In Kommentaren gegenüber dem Register sagte Kardinal Angelo Becciu - der zu der Zeit Substitut im Staatssekretariat war und jetzt Präfekt der Kongregation für die Heiligen ist, daß er die von der APSA verwalteten Konten und ausländischen Immobilien nicht kenne.
Er sagte, daß die APSA autonom sei und daß dem Staatssekretariat nicht alle Transaktionen bekannt seien.

Der in Sardinien geborene Kardinal sagte auch, daß das Staatssekretariat die Revision durch PwC nie prinzipiell abgelehnt habe, sondern dem Eingreifen "zeitliche und thematische" Grenzen habe setzen wollen.

"Sie tauchten auf und sagten, sie müßten alles sehen" sagte er und fügte hinzu "Es ist vollkommen kalr, daß man dem nicht nachkommen konnte, auch wegen der sehr hohen Kosten des Unternehmens, denen das Wirtschaftssekretariat zugestimmt hatte, ohne irgendwen zu konsultieren."
Der Kardinal behauptete auch, daß weil das Auslaufen des PwC-Vertrags einverständlich war -ohne jegliche Konventionalstrafen- was zeigte, daß die Revisoren von PwC auch feststellen, daß die Operation schlecht geplant worden war und zum Wohl aller beendet werden müsse."

Aus verläßlichen Quelle wissen wir aber, daß PwC eine andere Tätigkeit verschafft wurde, um den Verlust an Honoraren auszugleichen.

Die gleichen Quellen haben dem Register gegenüber berichtet, daß die in diesem Artikel  diskutierten Ereignisse nur eine kleine Auswahl des Fehlverhaltens darstellen, daß jedoch Erzbischof Galantino und der neue Substitut Erzbischof Edgar Peña Parra, einige Fortschritte bei der Bekämpfung des finanziellen Missmanagements erzielt und möglicher
Korruption im Vatikan und im Ausland erreicht haben. 
Was viele Gutachter, Inspektoren und Berater gerne sehen würden, ist ein radikaler Personalwechsel.

"Es wäre so einfach, die Korruption zu beseitigen: Ändern Sie die Leute und befolgen Sie die Regeln", sagte die zweite Quelle des Registers. "Das Ändern der Strukturen hilft, da es Kontrolle und Wachsamkeit schafft. Kontrollen und Abwägen sind jedoch sinnlos, wenn die Leute, die das Kapital, die  Humanressourcen und die Angestelltenverträge kontrollieren, die gleichen korrupten Leute sind, die zuvor "die alte Garde" genannt wurden. 

Neben Erzbischof Galantino und Claudia Ciocca hat sich der Register an Erzbischof Peña Parra und die Pressestelle des Heiligen Stuhls gewandt und gefragt, ob sie das Bestehen der Schweizer Konten, des ausländischen Immobilienportfolios der APSA und die vollständigen Gründe für die Kündigung der PwC-REvision bestätigen könnten.
Keine dieser Parteien hat die Fragen des Registers zur Klärung dieser Angelegenheit beantwortet." 

Quelle: S. Magister, Settimo Cielo

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