Benedikts Motu Proprio 
Der Bischof bezog sich dabei auf Benedikts Motu Proprio "Omnium in Mentem" von 2009, das die
Kanons 1008 und 1009 des Codex des Kanonischen Rechts revidiert. Ed Condon von CNA hat berichtet.
Ziel der Überarbeitung war es, die Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Natur des Diakonats, die Papst Johannes Paul II bereits im Katechismus aktualisiert hatte, vollständiger zu
berücksichtigen.

Benedikts Revision betonte die Unterscheidung zwischen diakonischem und priesterlichem Dienst, dass Diakone nicht durch die Feier der Messe in der Person Christi handeln. Er beließ jedoch eine intakte kanonische Formulierung, die die Einheit des Weihesakramente für alle drei Grade des Diakonats widerspiegelt, Diakon, Priester und Bischof.

Bischof Juan Ignacio Arrieta Ochoa, Sekretär des Päpstlichen Rates für Gesetzestexte, sagte gegenüber der CNA, Benedikt habe das kanonische Recht überarbeitet, um "das Amt der Priester und Diakone besser zu unterscheiden", aber "es wird nichts über Frauen gesagt oder nur erwähnt".

Bischof Arrieta erwähnte auch die von Papst Franziskus eingerichtete  Studienkommisson zum Frauen-Diakonat, die seit ihrer Berufung im Jahr 2016 keine endgültige Schlussfolgerung gezogen hat. Der Papst sagte, die Angelegenheit werde weiter untersucht.

In seinen gestrigen Äußerungen bezog sich Bischof Spengler auch auf weibliche Diakoninnen in der frühen Kirche, aber im Mai sagte der Papst, die Diakonissen aus dieser Zeit könnten nicht als Äquivalent zum modernen sakramentalen Begriff des Diakonats verstanden werden.

Eine vatikanische Studie aus dem Jahr 2002 kam zu dem Schluss, daß diese Diakonissen nicht die gleichen Funktionen hatten wie männliche Diakone und „weder eine liturgische noch eine sakramentale Funktion" hatten. Es hieß auch, daß die"Lebensweise der Diakonissen schon im vierten Jahrhundert der der Nonnen sehr ähnlich sei."

Synoden-Vorstoß für ein weibliches Diakonat
Die Kommentare von Erzbischof Gänswein betreffen eine Reihe von Äußerungen von Synodenvätern, die sich für die Ordination von Diakoninnen im Amazonasgebiet ausgesprochen haben, angeblich um die Sakramente in entlegene Gebiete zu bringen.

Aber einige Synodenväter, wie der emeritierte Bischof Erwin Kräutler aus Xingu, Brasilien, sehen eine solche Änderung auch als einen möglichen Schritt zur Ordination von Priesterinnen an. Bischof Kräutler, eine Schlüsselfigur hinter der Synode, setzt sich seit langem für Priesterinnen sowie für verheiratete Geistliche ein.

Beobachter weisen darauf hin, daß der Weg zur anglikanischen Ordination von Frauen als „Priesterinnen“ damit begann, zunächst ein weibliches „Diakonat“ einzurichten.

Der Apostolische Brief von Papst Johannes Paul II von 1994 "Ordinatio sacerdotalis" schloss die Ordination von Frauen entschieden aus. Auch Papst Franziskus hat zu dieser  Möglichkeit ein definitives Nein gesprochen."

Quelle: NCR, E.Pentin, EB Gänswein