Freitag, 21. Februar 2020

Zwei Päpste : Manipulation & Instrumentalisierung

Francesco Boezi kommentierte gestern für Il Giornale das Wirken des Papa emeritus zum Wohl der Kirche in Mater Ecclesiae.
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DIE SCHRITTE BENEDIKTS XVI, DIE DIE KIRCHE "GERETTET" HABEN
Jene Schritte Benedikts XVI, die die Kirche "gerettet" haben.
Indem er die Vorwürfe der Konservativen zurückwies, hat er die katholische Kirche vor weiteren Spaltungen bewahrt. Hier der ganze Hintergrund.

Francesco Boezi hat das heute so kommentiert:

"Wenn Joseph Ratzinger das Seine sagt, tut er das in voller Kenntnis der Dinge. Es ist nötig, diese offensichtliche diese Tatsache zu bekräftigen. Bestimmte Narrative- besonders nach der Veröffentlichung von "Aus der Tiefe unserer Herzen" und danach wurde begonnen, eine These zu unterstützen. die mehr oder weniger so klingt: "Benedikt XVI ist das Opfer einer Fankurve, die die Standpunkte des Emeritus gegen Bergoglio instrumentalisiert.

Obwohl sich für  diese Überlegungen eine einfache Grundlage für die greifbare Existenz einer "Ratzinger-Front" finden lassen, lohnt es sich, zu unterstreichen, wie jede von Joseph Ratzinger unterzeichnete öffentliche Äußerung, selbst in diesen siebeneinhalb Jahren seit dem Verzicht, nur
Joseph Ratzinger selbst zugeschrieben werden kann.
Es ist sehr schwierig, einen Theologen dieses Kalibers zu "manipulieren", wie einige der Ultra-Progressiven glauben machen wollen.

Kardinal Robert Sarah war in dem Moment, in dem er sich mit der Kritik nach dem oben genannten Buch befassen musste - das sich entschieden gegen die Infragestellung des priesterlichen Zölibats ausspricht - irgendwie gezwungen, die "Beweise" der Zusammenarbeit mit Benedikt XVI zu veröffentlichen.
Das ist eine indirekte Demonstration dafür, wie entschlossen bestimmte Angriffe geführt werden.
Besonders hervorzuheben ist die Änderung des Narrativs: Joseph Ratzinger wurde einst als "einziger Papst" bezeichnet. Jetzt ist er aufgrund von Interventionen, die als unbequem angesehen werden, ein ehemaliger Papst geworden, für einige nur ein "emeritierter Bischof", umgeben von konservativen Rändern. 
Eins von beiden also. Ist Ratzinger alleine oder ist er es nicht?
Alles in allem scheint es nicht so. Und wir werden sehen warum. Am Freitag hat Don Filippo Di Giacomo in "Repubblica" die Existenz eines Verdächtigen betont. Einer, der demnach im "Kreis" von Joseph Ratzinger lebt "der es liebt ", Dinge zu organisieren, die er dann nicht handhaben kann". Kurz gesagt, Benedikt XVI wäre nicht der Regisseur des "Brechens des Schweigens", sondern eine gute Symbolfigur für Initiativen, die vielleicht gegen den regierenden Papst ergriffen wurden. Die Gleichen, die am Tisch des "Gefolges" von Benedikt XVI studiert werden konnten. Und deshalb wurde Ratzinger von den Ratzingerianern "gerettet".



Die Fakten erzählen nach dem, was wir im Laufe der Jahre gelernt haben, eine andere Geschichte. Ratzingers Gefolge hat oft dafür gesorgt, daß die Feuer gelöscht und nicht entzündet werden.
Die Tatsache, daß Msgr. Georg Gänswein, der jetzt entlassen wurde, nie das Narrativ der Opposition bedient hat, sondern immer von "Kontinuität" zwischen Franziskus und Benedikt sprach, bezeugt das. Denken Sie nur an "Aus tiefstem Herzen". Der Privatsekretär des Papa Emeritus hat  öffentlich über den Auftrag berichtet, die Unterschrift von dem "zu vier Händen geschriebenen" Text zu entfernen.
Dann rief Ratzinger -gemäß dem, was in Sandro Magisters Blog durchgesickert ist- Kardinal Sarah an,  bestätigte die Zusammenarbeit am Buch und seine Unterschrift  und handelte möglicherweise gegen den Willen seines Sekretärs. Das Gefolge - das ist leicht abzuleiten - kann nicht so leicht in die Entscheidungen eines ehemaligen Papstes eingreifen. Gleiches gilt für die vielen Kommentatoren, die die Überlegungen des Emeritus nach seinem "Rücktritt" bedacht haben, aber sicherlich weder eigenhändig den Kommentar zur theologische Buch-Reihe über Jorge Mario Bergoglio geschrieben noch jenen Brief, der irgendwie zum Rücktritt von Msgr. Dario Edoardo Viganò aus dem Sekretariat für Kommunikation führte, den sog."gekürzten Brief ", auch weder "Aus der Tiefe unserer Herzen" noch den Brief zur Beerdigung von Kardinal Meisner , in dem Ratzinger von der Kirche als einem Boot sprach, das zu sinken scheint - und so weiter.

Die Wahrheit wurde höchstwahrscheinlich von Massimo Franco in Il Corriere della Sera ausgesprochen, als er schrieb: "Wenn eines Tages die Geschichte dieser geheimen Jahre im Kloster Mater Ecclesiae geschrieben wird, darf man die sehr vertraulichen Besuche von Kardinälen und Bischöfen nicht vernachlässigen, die an diese Tür klopften, um Unterstützung zu suchen und ihre Kritik und Verblüffung angesichts des aktuellen Pontifikates zum Ausdruck zu bringen".
Wir schließen daraus, daß die Linie außerhalb der Mater Ecclesiae weitergeführt wird..Und daß auch in Bezug auf "Querida Amazonìa" mehr als nur einige Geistliche versucht haben, sich an Benedikt XVI zu wenden, damit der Emeritus die Flucht der Progressisten nach vorn verhindere.
In diesen siebeneinhalb Jahren haben Ratzinger und sein Gefolge - davon gibt es mehr als eine Gewissheit - die Rolle von Feuerwehrleuten übernommen und sicherlich nicht die von Brandstiftern. Immer wenn Benedikt XVI die Tür vor den Beschwerden der Konservativen schloss, hat er verhindert, daß das Klima sich noch mehr verschlechterte.
Und um jede Lücke zu schließen, war da oft und bereitwillig noch das viel diskutierte "Personal".

Papst Franziskus und Joseph Ratzinger sind kontinuierlich auf der Suche nach dem Schutz für die Einheit der Kirche. Und das, was eine feststehende Tatsache ist, scheint aus der Umgebung beider "Kurven" nicht gerade akzeptiert zu werden. Ratzinger, aber auch die Ratzingerianer haben immer dafür gearbeitet, daß die Kirche kein "Schisma" erleidet. Ein weiterer Beweis - falls erforderlich - lässt sich aus dem vor einigen Jahren zwischen Kardinal Walter Brandmüller und dem deutschen Theologen ausgetauschten Briefwechsel ableiten: "Mit dem emeritierten Papst habe ich versucht, eine Situation zu schaffen, in der ich für die Massenmedien absolut unzugänglich war und in der völlig klar war, daß es nur einen Papst gibt ".
Benedikt XVI schrieb "Die Gefahr eines Schismas geht heute zudem von den progressistischen Kreisen aus, die mittels eines "internen Konzils" an Rom vorbei verbindliche Entscheidungen treffen möchten."
Wer  leistet gegen die Hypothese Widerstand dagegen, daß die Deutschen eine selbständige nationale Kirche werden? Irgendein hoher vaticanischer Geistlicher - mit den Ratzingerianern im Hinterkopf.

Quelle: F.Boezi, Il Giornale

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