Samstag, 25. Juli 2020

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes anläßlich der seit kurzem wieder aufgeflammten Konzils-Debatte auch ein Wort zu diesem Thema. Ob es allerdings dazu beitragen kann, die erhitzten Gemüter zu beruhigen...steht dahin. Hier geht´s zum Original:  klicken

"WAS SOLL MAN MIT "DEM KONZIL" TUN?" 
Wie kann man das II. Vaticanum beerdigen?

Es hat viele gute Bücher gegeben, die uns helfen, uns "dem Konzil"  zu nähern. Prof. Robert De Mattei zur Geschichte des Konzils, Fr. Serafino Lanzetta zu seiner Natur als pastorales Konzil,...wenn man ins Jahr 2009 zurück geht, als der wunderbare Msgr. Gherardini anfing, die Holzbarriere zu öffnen und nötige Fragen zu stellen, die bis dahin in der "Mainstream-Kirche" nicht gefragt werden konnten. (Msgr. Lefèbvre hat die natürlich mutig auch gestellt.)

Heute ist es schwierig, einen Computer zu öffnen, ohne wunderbare Texte der mutigeren Nachfolger der Apostel über das Erbe des Konzils zu finden: von einem Viganò oder einem Schneider. Wie soll die Bergoglio-Katastrophe gelöst werden? Wie die lehramtliche Katastrophe dieses Pontifikates und wie können die vom II. Vaticanischen Konzil hinterlassenen Probleme gelöst werden?
Sollten wir alle anfangen, die Geschichtsbücher zu durchforsten, um herauszufinden, wie lange das katastrophale Pontifikat von Honorius dauerte, bis er von einem Ökumenischen Konzil und seinem eigenen Nachfolge aussortiert wurde? Ein halbes Jahrhundert? Ein Jahrhundert?

Ich bin für die Analysen und Vorschläge, die zur Zeit von besseren und klügeren Männern, als ich es bin, gemacht werden.

Aber mir würde auch ein Alltagsplan B gefallen,. Ich möchte etwas, was wir jetzt tun können: etwas, das nicht von Hypothesen und Hoffnungen zukünftiger Eventualitäten abhängt.

Meine Hoffnung, daß das Konzil sein eigenes Problem lösen könnte, hat einen Sinn. Lassen Sie mich erklären.

Zwischen dem Tod des Hl. Pius X und dem Konzil ist cirka ein halbes Jahrhundert vergangen.

Als das Konzil begann und der Rhein mit allem Unrat und Abfällen in den Tiber floss, war sich die Intrige, die das Konzil erfolgreich für seine eigenen Ziele gekidnappt hatte, einer Sache sehr sicher:
"die Analyse der Bedürfnisse der Kirche, die der Hl. Pius X 50 Jahre vorher erstellt hatte, war für die Kirche der 1960-er nicht länger passend."  

Mehr als die gleiche Zeitspanne -ein halbes Jahrhundert- ist jetzt zwischen dem Ende des Konzils und unserer Zeit vergangen.

Sicher kann niemand leugnen, daß das, was in den 1960-ern nötig war, jetzt....Geschichte.

Der Kalte Krieg ist vorbei, statt internationaler kommunistischer Unterwanderung haben wir das Islam-Problem.





Freundliche alte Herren haben sich in den 1960-er Jahren gefragt, ob die Antibaby-Pille netten Paaren der Gemeinde, die einfach ihre sauberen und respektablen Kinder "planen" wollten, helfen könnte: jetzt haben wir zügellose sexuelle Unmoral, die Pille wurde nebensächlich, weil wir wg. AIDS und all dieser ansteckenden, sexuell übertragbaren Krankheiten mit diesen wunderbar elegischen Namen eine blockierende Barriere beim Geschlechtsakt brauchen.

"Zu viele Münder, die gefüttert werden müssen" wurde durch die realistische Sorge ersetzt, daß die arbeitende Bevölkerung zahlenmäßig bald zu klein sein wird, um die Gesellschaft zu unterhalten.

Außerdem hat der fröhliche Optimismus der 1960-er Jahre, der Glaube, daß die Welt nur darauf wartete, auf die Botschaft der Kirche zu hören, wenn wir nur die Weise, wie wir den Glauben ausdrücken, verfeinerten.... wenn wir nur sanft die Fenster öffneten...der Welt Platz gemacht, die der Herrschaft Christi unnachgiebig feindlich gegenüber steht.
Wenn IHN die 1960-er seiner Krone beraubt haben, dann sind die 2020-er entschlossen, IHN ans Kreuz zurück zu bringen.

Das II. Vaticanum ist für uns, in dieser neuen Welt von 2020 genau so irrelevant, wie es das finanzielle Erbe von Kaiser Augustus für ein Jazz-Seminar wäre.

(Sogar "liberale" Katholiken stimmen dieser Einschätzung der Irrelevanz des Konzils zu. Haben die Kennedys und Pelosis- gruselige Stämme- irgendein Interesse daran,  welches Konzil die Abtreibung verdammte -und zwar drei mal?)

Das II. Vaticanum kanonisch aufzulösen und die Taten von PF formal zu verurteilen, ist eine wunderbare Idee....eine schöne Phantasie, die einem beim Einschlafen hilft. Ich würde zweimal täglich dafür stimmen. Aber -wesentlich wichtiger - ist die Notwendigkeit, daß das Konzil vergessen und durch einen Katholizismus ersetzt wird, der das Evangelium und den Glauben aller Zeiten lebendig und kraftvoll verkündet.

(Ich bin nicht sicher, ob man -bevor man ein Vakuum schafft, sicher sein muß, was man in den leeren Raum stellen will)

Das Konzil von Vienne hatte einen Geist des Konzils. In diesem Geist wurden die Templer verbrannt- wahrscheinlich wegen gefälschter Vorwürfe von Sodomie- und ihr Vermögen eingezogen. Die französische Regierung zog riesige Geldmengen ein - unter der Voraussetzung, damit einen Kreuzzug zu finanzieren....und dabei blieb es dann auch. Denkt noch irgendwer an dieses Konzil? Wann sind Sie zuletzt nachts aufgewacht und haben sich darüber Gedanken gemacht?

Das II. Vaticanum ist jetzt genau so unwichtig wie das Konzil von Vienne. Das II. Vaticanische Konzil war ebenso ein völlig wahres und gültiges Konzil cum Petro et sub Petro.... und es ist heute auch voll und ganz irrelevant. Es ist aber ebenso wenig wichtig, es formal abzulehnen, wie das Konzil von Vienne aus den Akten zu tilgen. Hilfreich - ja, aufbauend - ich stimme zu - elegant und logisch - ziemlich sicher; aber nicht möglich.

Man muß dem II. Vaticanum helfen, aus dem Gedächtnis der Kirche herauszufallen, genau wie es mit dem Konzil von Vienne geschah.  Es muß vergessen werden ... eher wieder in das allgemeine Hintergrundsgemurmel der Kirche verschwinden, als präsentiert zu werden, als ob es uns irgendetwas anbieten könnte, was uns hilft, mit dem JETZT umzugehen."

Quelle: liturgicalnotes. Fr. J.Hunwicke 


   

5 Kommentare:

  1. Bei der Übersetzung dürfte ein Fehler vorliegen. Das Konzil fand nicht in Wien statt sondern in Vienne/Frankreich!
    https://de.wikipedia.org/wiki/Konzil_von_Vienne

    AntwortenLöschen
  2. Es handelt sich um das Konzil von Vienne in Frankreich. Bitte korrigieren!

    AntwortenLöschen
  3. Wäre es - in der deutschen Übersetzung zumindest - nicht besser, statt vom Konzil von Wien vom Konzil in Vienne ( Südfrankr. ) zu schreiben? Allenfalls würde sich noch der sehr alte Begriff " Wien im Delfinat " anbieten , um Verwechslungen mit der Habsburger Residenzstadt für den "normalen" Leser auszuschließen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke für den Hinweis- hab mich auch über ein "Wiener" Konzil gewundert, von dem bisher nie die Rede war...

      Löschen
  4. Es ist eine große Freude zu sehen, was wir kluge und gut informierte Leser haben!
    Vielen Dank ... ich habe es korrigiert und hoffentlich nichts übersehen.!

    AntwortenLöschen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.