Dienstag, 25. August 2020

Kardinal Zen widerspricht....

Kardinal Joseph Zen, der emeritierte Erzbischof von Hong Kong, hat bei LifeSiteNews auf die Kritik von Professor Roberto De Mattei an seiner Verteidigung des II. Vaticanischen Konzils geantwortet. Hier geht´s zum Original:  klicken

"KARDINAL ZEN: ICH STIMME DENEN NICHT ZU, DIE DAS ZWEITE VATICANUM NICHT AKZEPTIEREN" 
Der Kardinal fügte jedoch hinzu, daß er die Bitte an den Vatican unterstützt, auf die Vorwürfe zu dem was beim Konzil passiert ist, zu antworten.

Der folgende Brief von Kardinal Joseph Zen ist die Antwort auf einige Bemerkungen, die Prof. Roberto De Mattei zur Reaktion des Kardinals auf die Debatte über das II. Vaticanische Konzil machte. 

"Erlauben Sie Professor Roberto de Mattei: 


Ich denke, daß jeder weiß, daß wir hier in Hong Kong in vollem Kampf gegen die Macht stehen, die uns und sogar unsere Worte und Gedanken komplett dominieren will. 


Diejenigen, die sagen können, was sie denken, ohne sich Sorgen machen zu müssen, ob die Regierenden damit einverstanden sind, sind gesegnet. 


Der Autor ist von jemandem beurteilt worden, der teilweise Recht und teilweise Unrecht hat. Professor De Mattei lobt mich, weil ich gegen die Ostpolitik des Vaticans im HInblick auf die Kirche in China protestiere, kritisiert mich aber, weil ich das II. Vaticanische Konzil verteidige. 

Ich danke ihm für das Lob und antworte auf die Kritik (mit seiner Zustimmung). 

Die Lehren Ökumenischer Konzile besitzen völlige Autorität.
Ich habe das II. Vaticanum nicht so intensiv studiert wie Prof. De Mattei, aber von meinem einfachen Glauben (nicht naiv, nicht unkritisch) ausgehend, behaupte ich, daß die Lehren des Ökumenischen Konzils vollkommene Autorität besitzen und ich kann nicht denken, daß ein Teil davon "im Mülleimer landen wird" (ich denke, daß Kardinal Brandmüller mir da zustimmt). 

Ebenso denke ich nicht, daß es richtig ist, bestimmte Konzilstexte als "unhandlich und zweideutig" zu beurteilen. Offensichtlich sind einige Texte die Frucht angestrengter Arbeit, um die fast einstimmige Zustimmung der Konzilsversammlung zu erreichen und auf dem Weg dahin mußten einige auf etwas verzichten, von dem sie gedacht hatten, es sei bereits für die Verkündigung reif, während die Mehrheit urteilte, ihre Verkündigung sei verfrüht oder nicht angemessen; das waren Kompromisslösungen, wenn Sie so wollen, aber sie waren nicht zweideutig. Das Auslassen von etwas, von dem einige glauben,es würde die Konzilslehre bereichtert haben, macht diese Lehre als solche nicht zweideutig. 


Eine Änderung der pastoralen Methodik muß nicht zwangsläufig den Inhalt des Diskurses betreffen. 

Der Professor sagt, daß "laut dem neuen pastoralen Geist, die Art, wie die Lehre präsentiert wird, wichtiger ist als die Lehre selbst." Ein solcher Gedanke kann mißverstanden werden, so als ob die Art der Präsentation wichtiger ist als die Lehre selbst, als ob die Notwendigkeit, eine Doktrin zu präsentieren, sehr wohl zu einer Änderung der Doktrin führen könnte. 




In der Eröffnungsansprache zum Konzil sagte Papst Johannes: "Das Hauptziel dieses Konzils ist nicht die Diskussion dieses oder jenes Themas der fundamentalen Kirchenlehre....Sondern eher das erneuerte, gelassene und ruhige Festhalten an der gesamten Lehre der Kirche in ihrer Gesamtheit und Genauigkeit..... Wenn es nötig ist, muß diese sichere und unveränderliche Lehre, die gläubig respektiert werden sollte, vertieft und so dargeboten werden, daß sie den Anforderungen unserer Zeit entspricht."
So ist es also nicht die Präsentation, die wichtiger ist als die Doktrin, sondern es ist so, daß wir uns jetzt auf das Studium der Präsentation konzentrieren (während die Lehre schon als sicher angenommen wird). 

Das Konzil war die Gelegenheit für die Ostpolitk 
Nachdem das jetzt allgemein gesagt wurde, kommen wir zu einigen Details: 

Der Professor sagt, daß die Ostpolitik eine Tochter des Konzils ist. Nein! Das Konzil war die Gelegenheit, die Ospolitik auszuprobieren. Es schien nicht akzeptabel, die Existenz kommunistischer Regimes komplett zu ignorieren, nichts zu tun, um unseren Brüdern zu helfen. Unglücklicherweise wurden diese Bemühungen unternommen- fast ganz ohne Informationen über die Lage hinter dem Eisernen Vorhang. Die Tragödie war -hinterher- die Illusion, einen großen Erfolg gehabt zu haben: die Kirchenhierarchei in diesen Ländern auf die Füße gestellt zu haben. 

Kardinal Parolin sagt: "Wenn wir nach Kandidaten für das Bischofsamt suchen, schauen wir nach Hirten, nicht nach Gladiatoren, nicht nach denen, die der Regierung systematisch widerstehen, nicht nach denen, die sich selbst in der politischen Arena profilieren. " 

Tatsache ist, daß diese Bischöfe allzuoft Sklaven eines atheistischen Regimes waren, anstatt Hirten der chrsitlichen Herde zu sein! 

Der Professor sagt, daß die Rede, die Johannes XXIII bei der Eröffnung des Konzils hielt, die Magna Charta der Entspannungspolitik war: vom Anathema zum Dialog....vom Beiseitelegen von Jahrzehnten der Verdammung...zur Strategie der ausgestreckten Hand...zur Zusammenarbeit mit dem Feind.
Ja, der Papst hat das reinen Herzens gesagt. Aber-Achtung- Entspannung bedeutet nicht aufzugeben, Verurteilung aufzugegen (der Verzicht auf Anathemata) bedeutet nicht, den Irrtümern zuzustimmen. (Das Konzil "hat kein Wort über den Kommunismus gesagt" sagt der Professor). Aber man hätte blind sein müssen, um nicht die langen und klaren Reden über Atheismus, einschließlich desSystematischen Atheismus und der Annäherung der Kirche daran zu sehen. angefangen mit "die Kirche kann nicht umhin, mit aller Festigkeit und Sorge solche bösartigen Lehren und Handlungen anzuklagen " (War es da wirklich nötig, ausdrücklich "marxistischer Kommunismus" zu sagen?)

Eine "ausgestreckte Hand" und "Zusammenarbeit" bedeutet nicht, sich vom Feind töten zu lassen (wie es der Vatican jetzt unglücklichersweise nicht ohne Zustimmung des Papstes tut). 

Ich habe auch mit den Kommunisten zusammen gearbeitet; ich habe 7 Jahre lang in vielen von ihnen kontrollierten Seminaren unterrichtet. Sie konnten damit prahlen, die Tür geöffnet zu haben, aber ich hatte die reale und völlige Gelegenheit, Hunderte von Seminaristen in einer gesunden philosophischen und theologischen Lehre zu unterrichten, ohne sie zu verwässern. 

"Ich bin konservativ aber nicht bis ins Extrem"
Der Professor macht sich Sorgen, daß ich, weil ich das II.Vaticanische Konzil unterstütze, Unterstützer meiner Sache verlieren könnte (die Verteidigung des wahren Katholischen Glaubens in China). Ich hoffe nicht. Ich stimme mit Erzbischof Viganò in seiner Ablehnung des II. Vaticanums nicht überein, aber ich unterstütze ihn in seinem Aufruf an den Vatican, auf seine Vorwürfe zu den Tatsachen zu antworten.

Wenn also jemand aufhören will mich, wegen der Dinge, die ich hier gesagt habe, zu unterstützen, tut es mir leid, aber ich kann nichts dagegen tun: ich bin konservativ aber nichts bis ins Extrem." 

Quelle: LifeSiteNews, Kard. J. Zen 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.