Mittwoch, 26. August 2020

Zur bevorstehenden "Zeit der Schöpfung" oder auf dem Weg zum Pantheismus

R. Cascioli kommentiert in La Nuova Bussola Quotidiana kritisch die auch in der Katholischen Kirche bevorstehende "Zeit der Schöpfung" als von Grund auf im Pantheismus verwurzelt.
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"ZEIT DER SCHÖPFUNG, ZEIT DES PANTHEISMUS" 

"Vom 1. September bis zum 4, Oktober kehrt die "Zeit der Schöpfung" zurück, eine ökumenische Initiative zur Förderung des Nachdenkens über die Schöpfung. Wirklich ist das die Feier eines neuen Pantheismus, der heute unter der Christen - einschlicßlich der Katholischen Kirche- en vogue ist. 

Die Ferienzeit neigt sich dem Ende zu und unausweichlich naht die "Zeit der Schöüfung", ein im Wesentlichen heidnischer Ritus, den christlichen Konfessionen einmütig ihren Gläubigen anbieten.
Alles hat 1989 angefangen, als der Ökumenische Patriarch Dimitrios I den 1. September für die Orthodoxen zum Tag des Gebets für die Schöpfung erklärte. Der Weltkirchenrat (oder der Lkumenische Rat der Kirchen), der 350 christliche Denominationen umfaßt, folgte begeistert.
Und immer auf der Suche nach einem Punkt der Einigkeit unter den Christen, der nicht Jesus Christus ist, entschied der Rat, den Tag in eine "Zeit der Schöpfung" umzuwandeln und die Feier auf den 1. September bis zum 4. Oktober, Fest des Hl. Franziskus, auszudehnen.

Hätten die Katholiken sich angesichts der Möglichkeit eines ökumenischen Weges zurückziehen können? Sicher nicht: und seit 2015 folgt auch die Katholische Kirche der "Zeit der Schöpfung" - sie ist mit der Enzyklika Laudato Si´sogar zu ihrer Anführerin geworden, und macht ihren Morgenstern.

In diesem Jahr ist das Thema, das von einem Ökumenischen Komitee beschlossen wurde, das "Jubiläum für die Erde" und wurde gestern als freudige Ankündigung der gemeinsamen Erklärung der CEC (Vereinigung der Europäischen Kirchen) und der CCEE (von Kardinal Bagnasco geleitete Europäische Bischofskonferenz) veröffentlicht.

In ihrer Banalität enthüllt die Erklärung zwei Aspekte, die für den heute herrschenden christlichen Pantheismus typisch sind und die den Zugang auf das Umweltthema ununterscheidbar dem radikalen Ökologismus angleichen, der den Menschen als den wahren Feind der Umwelt betrachtet.

Erste Frage: man spricht von der Schöpfung, aber der Schöpfer steht nur am Anfang. "Die Schöpfung ist ein Geschenk Gottes an die Menschheit" lesen wir in der gemeinsamen Erklärung, eine Schöpfung, die von Anfang an vollendet und endgültig war. Danach müssen wir an den Menschen denken, mit seiner Verantwortung  "sie zu schützen" (Subtext: sie bewahren, wie sie überliefert wurde). Dabei handelt es sich um einen Standpunkt, der schon so oft auf verschiedene Weise wiederholt wurde, auch von unseren Bischöfen, der aber einer animistischen Sichtweise näher ist als der katholischen. Das Konzept des Menschen, der Gottes schöpferische Arbeit durch seine Arbeit fortsetzt, verblasst (siehe die Enzyklika von Johanne Paul II "Laborem Exercens", 1981) und aufgerufen ist, sich nach göttlichem Plan die Erde "untertan zu machen". Statt dessen wird das animistische Ideal bekräftig, das im Wesentlichen darin besteht, die Welt, wie sie uns gegeben wurde, unter Strafe der Geister, zu bewahren.
Nicht umsonst verpassen unsere Hirten keine Gelegenheit, von Covid-19 als dem Fluch, die Natur mißbraucht zu haben, zu sprechen (nicht weil möglicherweise gegen Gott gesündigt wurde).





Wir werden uns bald analytischer mit der angeblichen Beziehung zwischen Ursache und Wirkung, zwischen Mißbrauch der Natur und Pandemie, befassen. aber ein Minimum an kritischem Denken reicht aus, um die absolute Unhaltbarkeit der Argumente zu erkennen, die zur Stützung dieser These vorgebracht werden. Tatsache ist, daß das "Jubiläum für die Erde", das Motto dieses Jahres, dazu aufruft, den vom Menschen verursachten Schaden zu reparieren, was offeensichtlich eine "ökologische Umkehr" erfordert. Übersetzt bedeutet das, zum Pantheismus zu konvertieren.
Wenn wir das besser verstehen wollen, lesen wir noch einmal, was während der Amazonas-Synode geschrieben und gesagt wurde.

Die zweite Frage ist damit eng verbunden: das Zauberwort um diese ökologische Umkehr zu erreichen ist "nachhaltige Entwicklung" oder allgemeiner "Nachhaltigkeit". So wird das Jubiläum, ein der Bibel entnommenes Konzept, in ein "gerechtes und nachhaltiges Gleichgewicht zwischen sozialen, ökonomischen und ökologischen Realitäten" übersetzt. Aber die nachhaltige Entwicklung, die Dank Laudato Si´ machtvoll ins Lehramt eingedrungen ist, ist- im Gegenteil zu dem, was man denkt,- ein aus Haß auf den Menschen, der als das Problem betrachtet wird, der das Ungleichgewicht im Ökosystem geschaffen und das Leben des Planeten auf´s Spiel gesetzt hat, entstandenes Konzept.

Nicht umsonst bestehen die Eckpfeiler der Politik der nachhaltigen Entwicklung der Internationalen Konferenz von Rio de Janeiro (1992) darin, die Wirkung der Anwesenheit des Menschen in der Welt zu blockieren oder zu verlangsamen. Quantitativ durch eine Politik der Geburtenkontrolle in den armen Ländern und qualitativ durch eine Wirtschaftswachstumsbremse in den reichen Ländern, die beschuldigt werden, zu viele Ressourcen zu verbrauchen.

Seit etlichen Jahren wurde -um uns nach diesem Konzept zu erziehen- auch der "Overshoot Day" kreiert, hauptsächlich ein Tag, an dem der Planet "auf Reserve" schaltet , offensichtlich weil er bei den Ressourcen Schulden gemacht hat. Mit pseudowissenschafltichen Methoden wird die Menge der von den Menschen verbrauchten Ressourcen berechnet (offenbar fast alle von den reichen Ländern) in Beziehung zu denen, die die Natur regenerieren kann und so wird jedes Jahr der Alarm wegen einer Situation wiederholt, die sich offensichtlich immer katastrophaler verschlimmert. Wenn 1971 der Overshoot-Day auf den 21. Dezember fiel (nur 10 Tage ökologische Schulden) sind wir 2019 beim 29. Juli angekommen.

Und dieses Jahr? "Dank der Lock-down-Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Virus-Pandemie fällt der Overshoot-Day 2020 auf den 22. August, mit drei Wochen Verspätung gegenüber 2019. Mut also! - mit diesem Rhythmus würden nur 7 Jahre Lock-down ausreichen, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen, das Wirtschaftssystem würde zusammenbrechen, die Leute würden sterben, aber alles würde dazu dienen, die Weltbevölkerung auf die zur Rettung des Planeten gewollte Größe zurück zu bringen. Mit dem Segen der christlichen Konfessionen unter Führung der katholischen Kirche." 

Quelle: LNBQ, R. Cascioli 

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