Der Gipfel der Bescheidenheit: Wie ein Preiß zum Schwaben wird.
Wir erleben es ja täglich und andauernd. Seit der Papst seine "Bescheidenheit" zum hehren Ziel erklärt hat, ist er auch Vorbild für die anderen. Wie wir es ja immer mal wieder mitbekommen, ist ja in Rom ein richtiger Wettstreit ausgebrochen, wer denn nun der Bescheidenste von allen ist. Offensichtlich verteilt der Papst persönlich (in der nächsten Weihnachtsansprache) die Bescheidenheitspünktchen und deshalb will niemand am Ende der Tabelle landen.
Besonders hervor tut sich da unser Münchner Erzbischof, der manchmal den Verdacht erweckt, dass ihm dieses schicke München mit all seinem Glanz und all seiner Pracht eigentlich gar nicht mehr genehm ist. Zudem muss er noch in all diesen prachtvoll barocken Münchner Kirchen die heilige Messe feiern, in einem Rokoko-Palais wohnen, sich in einem 7er umherfahren lassen ... Harte Zeiten, wenn doch grade das Gegenteil en vogue ist. Was also tun?
Das "Bußprogramm" steht, denn der neueste Hit scheint es zu sein, dass er sein schwäbisches Herz entdeckt hat (Geiz ist geil!) und deshalb pflegt er jetzt die schwäbischen Eigenheiten. So hat er das zumindest den Amerikanern erzählt - in einem Interview, das in einer Zusammenfassung jetzt auch auf Deutsch bei den Münchner Kirchennachrichten nachzulesen ist. Seit neuestem übt sich der Kardinal nämlich lt. diesem Interview im "Treppenreinigen" und weiß auch schon genau wie's geht.
Da könnte man ja fest ins Grübeln kommen. Muss sich der Stuttgarter Fürst-Bischof etwa jetzt Sorgen machen? Im Gegenteil: wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren haben, hat Bischof Fürst dem Münchner Kardinal den entscheidenden Tipp gegeben: In Berlin gibt es inzwischen so viele Schwaben, dass die schwäbischen Sitten und Gebräuche auch dort Einzug gehalten haben, aber auf wenig Gegenliebe stoßen. Es fehlt noch das entsprechende Vorbild. Und genau das hat der Kardinal jetzt vor. Treppenreinigen von oben nach unten - so wie es jede schwäbische Hausfrau praktiziert.
Jetzt hoffe und bete ich nur noch, dass der Papst diese wunderbare Demutsgeste auch zu würdigen weiß! Zufällig ist nämlich in Berlin ein Kardinalsstuhl frei. Und zudem steht der Bischofsstuhl in einer Kathedrale, die in der Mitte eine imposante Treppe nach unten hat. Da kann er dann das Treppenreinigen schon mal üben ... und das gibt bestimmt Punkte in Rom.
Bitte beschrei es nicht, den Herrn Kardinal dürft Ihr gern behalten!
AntwortenLöschenUnd schöne Grüße aus Berlin! ;-)
Ich bin schon länger dafür, ein Gesetz zu erlassen, dass auf bayerischen Bischöfsstühlen nur Bayern sitzen dürfen - oder wenigstens nur solche, die bayerische Wurzeln haben. Das Hirtendasein ist halt schwer, wenn man die Mentalität seiner Herde nicht im mindesten erfassen kann - oder wie der Papst es ausdrückt, "nicht den Geruch der Schafe annehmen kann" ;-)))
LöschenNachdem's mit Köln ja nun nix geworden ist, wäre die Nähe zur "großen Welt", sprich Politik schon das passende für ihn. Vielleicht könnte er ja Nuntius werden?
Dieses Gesetz unterstütze ich ausdrücklich. ;)
LöschenUnd ich bitte noch zu bedenken, dass er rein namentlich ganz wundervoll nach Berlin passen würde, gehört doch zum Erzbistum Berlin auch das Bistum Dresden-Meißen mit dem darin enthaltenen Dekanat Chemnitz. Dass dieses nun eben nicht mehr das Dekanat Karl-Marx-Stadt ist, trägt einen subtilen bescheidenen Charakter in sich, der dem Treppenputzen zusätzlich pauperistischen Glanz verleihen könnte...
Liebe Grüße von München nach München,
Fuchsi
Na, da scheint der "oberste" Treppenkehrer aber eine wichtige Sache zu übersehen. Er guckt auf der Treppe nur nach unten und übersieht dabei die andere Seite die ganz steil nach oben führt. Und den, der ganz oben auf der Treppe steht, den nimmt er wohl im Moment nicht wahr. Was aber passiert, wenn der, der ganz oben steht, einmal den Besen auspackt?
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