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Montag, 4. Juni 2012

Die Raben krächzen wieder, Vatileaks - Update 7


Dieses zunächst vorweg: nach Lektüre der gestrigen und heutigen italienischen Zeitungen scheint klar zu sein, daß die von der Repubblica veröffentlichten Dokumente nicht erst jetzt aus dem Appartamento gestohlen und weitergegeben wurden-sondern schon vor längerer Zeit und daß die Behauptung Vatileaks gehe unvermindert weiter, falsch ist .Über die Motive dazu kann man derzeit nur spekulieren.

Nun singen die Raben angeblich wieder, allerdings krächzen sie ihre kakophonen Töne aus der Anonymität heraus- in der Gewißheit, daß kaum eine  Zeitung diesen Lockrufen widerstehen kann.
Deshalb veröffentlichte gestern LaRepubblica mehrere anonym zugesandte Briefe, die an Kardinal Bertone gerichtet waren und angeblich direkt vom Schreibtisch Georg Gänsweins stammten und bewiesen, daß Paoletto doch nur ein armer Sündenbock sei.
Der absendende Rabe -versichert in einer zeitgleich an die Repubblicaredaktion geschickten -natürlich anonymen ( mutig ist er nicht, der redefreudige Vogel, das gleicht er durch Hinterhältigkeit aus)-  e-.mail, daß Paoletto zum Sündenbock erkoren worden sei, um einen geheimnisvollen Höhergestellten schonen zu  können.
Dieser sei niemand anders als Prälat Georg Gänswein, der der Verräter sei und von dessen Schreibtisch ( immer noch nach den Worten des Raben) Hunderte von Dokumenten verschwunden und in die Öffentlichkeit lanziert worden seien.

Salvatore Izzo , Vaticanista von Format-schreibt dazu  in einem Kommentar an die Bloggerin Raffaella :

"Eine Tageszeitung hat weitere vatikanische Dokumente veröffentlicht, um damit die Verantwortung Paolo Gabrieles zu minimieren. Dabei handelt sich um eine inakzeptable Operation, weil doch klar ersichtlich ist , daß die Papiere aus der selben Quelle stammen,  ( wie die von Nuzzi veröffentlichten) . Wir können daraus schließen, daß es einen Komplizen gab, der sie vor der Verhaftung Gabrieles erhielt und jetzt weitergab.


Diese Hypothese paßt zur Aussage Pater Lombardis: ..."seit Monaten sehen wir die Veröffentlichung  von vertraulichen Dokumenten, es ist evident, daß derjenige , der im Besitz einer solchen Menge von Papieren ist, diese nicht gleichzeitig publik machen und keine Ruhe geben will...."
Andererseits wird im Repubblica-Artikel deutlich die Intention sichtbar, Georg Gänswein und Kardinal Bertone zu erpressen. Wir sprechen hier von Diebstahl und Erpressung, von Medienkampagnen, ferngesteuert von Teilen der "alten Garde" der Kurie, besonders denen die durch Maciel kompromittiert sind, um die Säuberung, die Benedikt XVI begonnen hat und die sie so erschreckt, zu behindern
Andererseits muß die psychologische Voraussezung, die Gabriele zum Verrat verleitete und die Gewissenskontrolle , die vom kriminellen Gründer der Legionäre ausging, bedacht werden.
Ebenso der zeitliche Zusammenhang zwischen der Offensive der Raben und dem Näherrücken einer Aussöhnung mit der Piusbruderschaft, die einen Teil der Hierarchie so beunruhigt.
Auf alle Fälle zeigt sich in diesem 9.Vatileaks klar der Wille, die innere Dynamik der Kirche im Namen der "Transparenz" zu beeinflussen, die zwar proklamiert aber nicht in die Tat umgesetzt wird, weil aus dem Dunkeln heraus agiert wird und sie als Geisel zu nehmen.
Es verletzt zu sehen,wie der Papst gedemütigt wird, indem er zur Geisel irgendwelcher Personen wird, die vorgeben, ihm helfen zu wollen, ihn aber verraten.
Ja, der Kammerdiener hat das Vertrauewn des Hl. Vaters verraten- nicht die, die ihm nahe stehen....
Ich persönlich glaube nicht, daß im Vatican viele andere Dokumentendealer unterwegs sind-der jetzige Schritt , der signalisieren soll, daß die Raben zurückgekehrt seien, beweist das.
In Kürze werden die formellen Befragungen Gabrieles beginnen- dazu erwarten wir einen Rauchvorhang von den Komplizenmedien.....
Als ob der Diebstahl, die Errpessung und die Desinformation-alles zu Lasten unseres Papstes - nicht schlimm genug wären."

p.s.
Daß das Desinformationskollektiv Spiegel & SZ sich so begeistert wie unkritisch in diese Kampagne einklinken, versteht sich von selbst

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