Weil uns morgen das exzessiv geschmacklose und bis in Letzte kommerzialisierte Fest des Grauens, der wildgewordenen Horrorkürbisse -kurzum Halloween- ins Haus steht, sei hier einmal auf eine seiner uralten- leider so pervertierten- Wurzeln hingewiesen: das "Su mortu mortu" auf Sardinien, das zu Allerseelen begangen wird.
An Allerseelen ziehen die Kinder Sardiniens als Stimmen und Stellverteter der Seelen der Verstorbenen von Haus zu Haus, klopfen an und bitten im Namen der Toten "su mortu mortu" um eine möglichst süße Gabe- um ihrer zu gedenken und die Zeit im Fegefeuer zu versüßen.
Seit jeher bekamen die Kinder je nach Reichtum oder Armut der Gegend Rosinen, Mandeln und Walnüsse und auch Gebäck ( "Ossus de mortù", hartes Mandelgebäck in Knochenform)
Das Ethnologische Institut der Insel bemüht sich nach Kräften um die Erhaltung dieses alten Brauchtums und der blogger von Cantuale Antonianum, dem ich den Hinweis auf su mortu mortu verdanke, wundert sich, wieso die Kirche, die das heidnische Treiben an Halloween so beklagt und verurteilt, hier nicht mitzieht.
Das Institut setzt seine Hoffnung auf die Kinder als die jüngsten Träger und Bewahrer der Tradition und verteilte deshalb Säckchen mit dem traditionellen Inhalt und einem erklärenden Begleittext an die Kleinen.
Dazu ein leider in Intalienisch verfügbares Video
Quelle CantualeAntonianum
Sehr ermutigend, vor allem, dass die Kinder nicht in Gruselmasken herumlaufen müssen ...
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