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Freitag, 31. Oktober 2014

Der Emeritus schreibt eine Grußbotschaft- oder Stille Post

Selbst glasklar formulierte Texte bieten so manchem breiten Interpretationsspielraum. Um jedem Lesekundigen klar erkennbare Inhalte auf den Kopf zustellen oder ihm einen anderen, vielleicht sogar konträren Sinn zu geben, genügt es, ihn durch das Prisma eigener Vorurteile und Vorlieben zu betrachten. Man wundert sich nicht, daß Goethe die Erkenntnisse bzgl. der Natur des durch ein Prisma gebrochenen Lichtes so vehement bekämpft hat. Wesentlich streufähiger als ein optisches Prisma sind allerdings die diversen Ideologieprismen, von denen postsynodal besonders die nachdrücklich Gebrauch machen, die ein Vaticanum II-Revival nebst Revolution und einen Zusammenbruch der Moral-& Ehelehre erwartet und erhofft hatten und nun bitter enttäuscht sind.

Nachdem also so viele Interpretationen und Umdeutungen der Grußbotschaft des Emeritus an die Teilnehmer der Wallfahrt von Coetus Internationalis Summorum Pontificum im medialen Umlauf sind, sahen sich dessen Vorsitzende zu einer Richtigstellung veranlaßt. Hier geht´s zum Original:  klicken

"Circa la lettera di Benedetto XVI"

" Rund um den Brief von Benedikt XVI an unseren Generaldelegierten"

Coetus Internationalis Summorum Pontificum
Komuniqué vom 29/10/2014
"Wir sind über die Verbreitung der Botschaft seiner Heiligkeit, des emeritierten Papstes, an unseren Generaldelegierten und durch ihn an alle Pilger des Volkes Summorum Pontificum, speziell die Jungen, sehr glücklich.
Überrascht sind wir allerdings über die zahlreichen, mehr oder weniger phantasievollen Interpretationen, angesichts der immer sehr klaren Absicht des Papstes, dem Meister der liturgischen Versöhnung.
Wir möchten unterstreichen, dass der Text Benedikts XVI eine Antwort auf unsere Einladung ist, an der Hl-. Messe teilzunehmen, die am vergangenen Samstag von Seiner Eminenz, Kardinal Burke, in Sankt Peter zum Abschluss unserer jährlichen feierlichen Prozession durch die Straßen Roms gefeiert wurde."


"Die Einladung war in einem Brief vom 28. August ausgesprochen und dem Papa emeritus bei einer Privataudienz, die er Juventutem und uns gern gewährte, am 1. September persönlich übergeben worden.
Die Erwähnung des "vollen Friedens der Kirche", in dem jetzt die traditionelle Liturgie lebt, durch Seine Heiligkeit ist weder ironisch noch naiv sondern die auf den Punkt gebrachte Antwort darauf, was wir ihm am 28. August geschrieben hatten: "Wir sind uns besonders dessen Bewußt, daß Eure Heiligkeit mit dem Motu Propio von 2007 der Kirche den Schatz des Alten Missale bewahren und zugleich darüber wachen wollte, daß der Zusammenhalt der Kirche nicht verletzt werde: die Feier der Messe in der außerordentlichen Form hat einen friedlichen Platz in den Pfarrgemeinden gefunden, wo normalerweise im Ritus der ordentlichen Form zelebriert wird. Wie Eure Heiligkeit bereits betonte, ist jeder von uns Teil des Volkes Gottes, in dem Brüder und Schwestern verschiedenster Empfindsamkeit vereinigt sind. Deshalb führt unsere Pilgerfahrt eine große Zahl von diözesanen Seminaristen und Gemeindepriestern zusammen, von denen etliche die Messe in beiden Formen des Ritus feiern."

Wir sind uns wohl dessen bewußt, daß es noch viel Widerstand und Feindseligkeit gegenüber der Vorkehrung Papst Benedikts gibt und wir sind sicher, daß auch er sich dessen bewußt ist. Wir möchten ihm auf alle Fälle für die neue Realität, die sich in den Gemeinden der katholischen Welt ausbreitet, danken, die die Pilger und Kleriker, die zur Pilgerfahrt nach Rom gekommen sind, bezeugt haben."

Guillaume Ferluc - Giuseppe Capocci
Generalsekretär- Generaldelegierter

Quelle: cordialiter blogspot.it

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