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Freitag, 21. November 2014

Sandro Magister "Der Krieg der Religionen geht weiter, aber der Papst schweigt oder stammelt."

Jetzt nimmt auch der Doyen der italienischen Vaticanisti, Sandro Magister vom L´Espresso  kein Blatt mehr vor den Mund, wenn er über den regierenden Pontifex berichtet. Er gehörte nicht zur Ablehnungsfront der ersten Tage und Wochen, wie z.B. Gnocchi & Palmaro oder A.Socci. Bei ihm ging die Beurteilungsfindung langsamer vor sich, aber jetzt hat er die Samthandschuhe ausgezogen und an den Nagel der Redaktion gehängt. Hier sein neuester Artikel: hier geht´s zum Original:   klicken

"Der Krieg der Religionen geht weiter, aber der Papst schweigt oder stammelt"

Den Offensiven des radikalen Islams begegnet Papst Franziskus mit der Idee : "wir müssen den Konflikt besänftigen". Und vergeßt Regensburg. Mit ernsten Schäden auch für die Reformströmungen des Islam.
In wenigen Tagen wird Papst Franziskus in die Türkei reisen, gerade mitten in den stückweisen globalen Krieg, den er die Welt überrennen sieht.

Das islamischen Kalifat hat die Gebiete zwischen Syrien und Irak bis zur türkischen Grenze erobert, die alten Grenzen pulverisiert, es ist globaler Natur.
"Der Triumphmarsch der Mudjahedin wird bis Rom gehen" verkündete der Kalif Abu Bakr al Bagdhdadi Mitte November.

Es (das Kalifat) hat Ergebenheitserklärungen von Islamischen Gruppen in Ägypten, Saudi Arabien, Yemen, Algerien und Libyen-gegenüber den italienischen Küsten-, bekommen. In Nigeria und dem nahen Kamerun haben die Boko Haram das Kalifat bis zur Subsahara ausgedehnt. Neue Anhänger strömen aus Europa und Nordamerika herbei.
Die schwarze Fahne der neu geschaffenen islamischen Staates zeigt eine kufische Aufschrift: "Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet."

Christen gehören zu den vielen Opfern dieses puritanistischen Islam, der sich selbst die einzig wahre Form nennt und eine Wüste auch aus dem machen will, was es den größten Verrat am originären Islam nennt: die Schiitische Häresie mit ihrem Epizentrum im Iran und den säkularen Modernismus der Türkei des Kemal Atatürk, in dessen Mausoleum Papst Franziskus seine Reise beginnen wird.

In Raqqa, der de-Facto-Hauptstadt des Kalifats, der syrischen Stadt aus der der Jesuit Paolo Dall´Oglio verschwand, hat der Islamische Staat den 15 christlichen Familien, die von ursprünglich 1500 überlebten, das Gesetz der Jizya auferlegt, eine Schutzsteuer von exorbitanten 535 $ im Jahr bei Strafe der Konfiszierung von Haus und Besitz.

In Mossul gibt es keine Kirche mehr, in der noch eine Messe gefeiert werden könnte, genau wie es nach der Invasion der Mongolen war.
Es ist unmöglich, in diesen Zügen eines bis ins Extreme geführten Krieges nicht einen Krieg des Islams zu sehen, es ist illusorisch, den islamischen Ursprung dieser ungezügelten religiösen Gewalt zu leugnen. Das wurde sogar von der offiziell überwachten "Civiltà Cattolica" geschrieben, allerdings wurde dem danach durch ihren ängstlichen Direktor Antonio Spadaro widersprochen, dem Jesuiten, der die Rolle des Franziskus-Interpreten spielt.

Über den Islam stammelt die Katholische Kirche, um so mehr je höher es die hierarchische Leiter hinaufgeht.

Die Bischöfe der Diözesen des Mittleren Ostens rufen die Welt zu effektivem bewaffneten Schutz auf, die niemals kommt. In Rom veröffentlicht Kardinal Tauran auf das Minutiöseste die Grausamkeiten des Kalifats und erklärt das Ende jeder Möglichkeit zum Dialog mit jenen Muslimen, die nicht die Gewalt an ihren Wurzeln ausrotten wollen.

Aber wenn der Staatssekretär Kardinal Pietro Parolin in New York von einem Tribunal der UN spricht, wie er es am 29. September tat, vermeidet er sorgfältig die Tabu-Worte "Islam" und "Muslime" und entrichtet dem Mantra, das die Existenz eines Konfliktes der Zivilisationen, der für jeden klar zu sehen ist, leugnet, den obligatorischen Tribut

Natürlich protestiert Parolin gegen die unverantwortliche Apathie der UN: Aber es ist genau diese UN, die Franziskus zu einer einzig legitimierten Entscheidung für eine bewaffnete Intervention im Theater des Mittlere Ostens aufruft.

Papst Jorge Mario Bergoglio hat den Diplomaten der Kurie die Rolle zurück gegeben, die die beiden vorhergehenden Päpste heruntergespielt hatten. Aber letztlich ist er derjenige, der Ziel und Zeit der Vaticanischen Geopolitik diktiert. Mehr durch Schweigen als durch Sprechen.

Er schwieg angesichts der von Boko Haram entführten Hunderte Nigerianischer Schulmädchen. Er schwieg über die junge Sudanesische Mutter Meriam, nur wegen ihres Christseines zum Tode verurteilt und am Ende Dank der Intervention anderer befreit. Er schweigt über die Pakistanische Mutter Asia Bibi, die seit 5 Jahren auf der Liste der zum Tode Verurteilten steht, weil sie " ungläubig" ist und antwortet nicht einmal auf ihre beiden zu Herzen gehenden Briefe, die sie ihm dieses Jahr, vor und nach der Bestätigung des Urteils schrieb.

Der argentinische Rabbi Abraham Skorka, ein langjähriger Freund Bergoglios, sagte, er habe ihn sagen hören "wir müssen den Konflikt besänftigen"

Mit dem Islam-selbst in seiner blutigsten Form-, ist es das, was der Papst tut. Er nennt die Verantwortlichen niemals beim Namen. "Sie müssen gestoppt werden" hat er gesagt, aber ohne zu spezifizieren wie.

Er betet und läßt andere beten, wie er es mit den Israelischen und Palästinensischen Präsidenten tat. Er ruft nach Schritten zum Dialog, aber über das, was eint und nicht über das, was trennt.

2006 sagte Papst Benedikt XVI zuerst in Regensburg und dann in Istanbul, was kein Papst jemals zu sagen gewagt hatte: " Dass die mit dem Glauben assoziierte Gewalt, das unausweichliche Produkt des zerbrechlichen Bundes zwischen Glaube und Vernunft in der Muslimischen Lehre und ihrem Gottesverständnis ist."

Und er sagte der islamischen Welt ganz klar, dass sie die selbe epochale Herausforderung vor sich habe, der auch das Christentum gegenüber stand und die es bereits überwunden hat: "die wahren Errungenschaften der Aufklärung, der Menschenrechte , besonders der Religionsfreiheit und der freien Glaubensausübung anzunehmen."

Hieraus erwuchs der Islamisch-Christliche Dialog, der seinen Ausdruck in dem Brief fand, den 138 Gelehrte verschiedener Muslimischer Glaubensrichtungen an Papst Joseph Ratzinger schrieben,
In den letzten Tagen hat Papst Franziskus einige ihrer Repräsentanten empfangen, die zu einer neuen Runde des Dialogs nach Rom gekommen waren. Über diese kapitalen Fragen gab es keine Gespräche.
Die Saat ist verdorrt.

Es sind jetzt 1000 Jahre vergangen, seit die Tür zur Interpretation des Islam geschlossen wurde und der Koran nicht mehr diskutiert werden darf, außer unter großen Risiken für Leib und Leben.
Quelle:www.chiesa, L´Espresso, Sandro Magister

                                                       Christus nobiscum state


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