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Donnerstag, 8. Januar 2015

Odon Vallet: "Papst Franziskus hat 90% der Kurie gegen sich."


Der französische Professor Odon Vallet , ein in Frankreich sehr einflussreicher, liberaler Religionshistoriker, hat der Französischen Wochenzeitung "Le Journal du Dimanche" ein Interview gegeben.
Gefunden haben wir es bei rorate caeli:   klicken   und hier geht´s zum französischen Original:  klicken

Er interpretiert die sehr harschen Worte des Papstes an die Kurie am 22. Dezember, als er 15 Krankheiten aufzählte, die den Hl. Stuhl in seinem Inneren befallen hätten (so spirituelles Alzheimer, existentielle Schizophrenie etc.)
           
                    "PAPST FRANZISKUS HAT 90% DER KURIE GEGEN SICH"

Journal du Dimanche:  "Wie sind die harschen Wort von Papst Franziskus gegenüber den Mitgliedern der Kurie zu erklären?"

Odon Vallet:
"Seine Wort sind wirklich sehr harsch. Papst Franziskus spricht von mentaler Versteinerung innerhalb der Kurie. Nach der letzten Synode, sah der Papst, daß seine Gegner im Herzen der Regierung der Kirche zu finden sind. Im Einzelnen, ohne sie zu nennen, die amerikanischen, afrikanischen und italienischen Bischöfe." 

"Drücken diese Worte Schwierigkeiten, die von ihm geplanten Reformen zu verwirklichen, aus?"

"Nichts erlaubt uns zu schließen, daß er in der Lage sein wird, seine Reformen zu vollenden. Ich sehe, daß seine Chance, sie zu vollenden unter 50% liegt. Die Reform des Konzils von Trient (16. JH) hat 18 Jahre gedauert und 6 Päpste gebraucht. Papst Franziskus ist 78 Jahre alt, sein Unterfangen die Kirche zu erneuern, wird sehr schwer werden. Sogar noch schwerer, weil 90% derKurie gegen ihn sind."

"Auf der anderen Seite wird er von den Gläubigen sehr geschätzt..."

"Er ist in Europa ebenso populär, wie er Schwierigkeiten mit denen in seiner Nähe hat. Popularität kann Eifersucht auslösen. Erinnern Sie sich an die Menge, die Jesus am Palmsonntag applaudierte und ihn am Karfreitag anspuckte?" 
"Sehen Sie in dieser Rede einen Papst, der in die Enge getrieben ist, oder einen Chef, der versucht, seine Autorität zu stärken?"

"Papst Franziskus kommt aus der Jesuitischen Schule. Sie lehrt Scharfblick und Ausgleich.
Heute ähnelt der Pontifex maximus einem Intensivmediziner. Ich erinnere daran, daß er die Kirche bereits mit einem Lazarett verglichen hat. Vielleicht sollte er sich darum bemühen, daß seine Reden vorher von diplomatischeren Personen gelesen werden, weil die, die mit ihrem Inhalt einverstanden sind, ihre Form kritisieren."

"Aber gegen wen kämpft er? Warum ist er im Vatican isoliert?"

"Als er gewählt wurde, hat er die Probleme der Kurie nicht wirklich verstanden.  Was er herausfand, übertraf seine Befürchtungen. Selbst wenn er ihm nahestehende Personen ernannte, würde er 10 bis 12 Jahre brauchen, um die Bischöfe auf seine Seite zu bringen.  Das Problem der Kurie ist das selbe, wie das des großen Kreuzschiffes, das vor der italienischen Küste strandete. Wir können uns vorstellen, daß die Kardinäle und Bischöfe eine so große Trägheit in die Vatican-Maschinerie einbauten, daß Franziskus nichts dagegen tun kann.  Seine schlimmsten Feinde sind die, die ihn in der Menge loben."

"Hat er seine Schlacht gegen die inneren Feind schon verloren?"
"Im Augenblick ist er dabei, sie zu verlieren. Schweigen ist Gold..., und er bringt täglich eine Menge neue Leute gegen sich auf mit seinen Erklärungen. Wenn ich Papst Franziskus wäre, würde ich einen Kardinal damit beauftragen, Gutes über die Leute zu sagen und Öl ins Getriebe zu bringen, anstatt  es ins Feuer zu gießen."

"Sehen Sie die Möglichkeit, daß Papst Franziskus zurücktritt?"

"Ja, Auch wenn er den Trend immer noch umkehren kann. Seine Rede ist vielleicht eine Art zu sagen:
"ich werde stehend sterben."

Quelle rorate caeli, Le Journal du Dimanche


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