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Mittwoch, 25. Februar 2015

Schießen Sie nicht auf den Verleger (den orthodoxen)...oder nach der Synode ist vor der Synode


           "SCHIESSEN SIE NICHT AUF DEN VERLEGER (den orthodoxen)"
überschreibt Lorenzo Bertocchi in la Nuova Bussola Quotidiana seinen Artikel über Verschwörungstheorien und -phantasien der Kasperianer und Melloni & co.
Hier geht´s zum Original:     klicken
Die Geschichte beginnt vor 5 Monaten- mit der Veröffentlichung des Buches "In der Wahrheit Christi bleiben. Christliche Ehe und Kommunion in der Katholischen Kirche". Der Sieneser Verleger Cantagalli druckt die Texte der Kardinäle W.Brandmüller, Caffarra, Velasio, De Paolis, R. Burke und Gerhard Müllers, sowie von 4 anderen Spezialisten.
Das Buch erscheint fast zeitgleich auch in den USA.
Der Text- das ist für niemanden ein Geheimnis- widerspricht ausdrücklich den Thesen, die ein anderer Kardinal- Kasper- anläßlich des berühmten Konsistoriums im Februar 2014 im Hinblick auf die außerordentliche Synode vorgetragen hatte.
Besonders- wie Pater Robert Dorada, OSA, Herausgeber des Textes betont:_die "barmherzige Lösung für die wiederverheirateten Geschiedenen von Kardinal Kasper ist in der antiken Kirche nicht unbekannt, wird aber von keinem der uns überkommenen Autoren je verteidigt, die wir als Autoritäten anerkennen." Im Gegenteil- wenn sie erwähnt wird- dann eher um sie -als gegen die Schrift gerichtet-zu verdammen.Von diesem Standpunkt aus ist der Zugang der wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion nicht möglich, falls das Paar nicht abstinent lebt. Das ist die Hauptthese des Buches.
Von Anfang an gab es vehementen Widerspruch gegen das Buch. Nichts Verkehrtes bis dahin, das gehört sogar zu der Konfrontation, die der Papst gefördert hat, damit die Synode nicht gelähmt bleibt.

Kürzlich ist der Thriller um ein neues Kapitel bereichert worden. Der Historiker Alberto Melloni (der berühmte progressistische theologische Führer der "Schule von Bologna" für die Konzilsinterpretation im Sinne des Bruches) hat sich, als er im Corriere Fiorentino einen anderen bei Cantagalli erschienenen Text rezensierte, zu der sehr interessanten These verstiegen, daß der Verleger sich als Operationsbasis einer wahrhaftigen Frondebildung der Kardinäle hergegeben habe. Um genau zu sein, schreibt Melloni sogar, daß das Verlagshaus unter der Führung von Kardinal Müller, Präfekt der Glaubenskongregation, in gutem oder schlechtem Glauben -Gott allein weiß das- versucht habe, ein Komplott gegen den Papst zu schmieden und gegen die Synode- durch die Veröffentlichung des Buches wenige Stunden vor ihrer Eröffnung -indem man sagte, daß man über die Themen, die Franziskus diskutieren lassen wollte, nicht sprechen dürfe."




Die Intrige wird interessant, auch wenn sie nicht ganz neu ist:  nach Melloni haben wir also 5 Kardinäle, die sich unter dem Schirm des Kardinalpräfekten für die Doktrin verschwören und als Operationsbasis das Verlagshaus benutzen. das ist schwerwiegend, aber angesichts der seit der Synode verflossenen Zeit, läßt diese verspätete Enthüllung nebulöser Dramen eher lächeln.

Etwas aber verdient vertieft zu werden. Das Buch, das sich als Erfolg erwies, bietet einen Beitrag zur Ermutigung der Debatte. Kardinal Kasper- im Gegenzug im Interview mit Vatican Insider- hatte sich von allem Anfang an von der unvorhergesehenen Situation überrascht gezeigt, die durch die Veröffentlichung des Buches geschaffen wurde. Und er behauptete-wenig elegant (war er noch nie) daß er alles mit dem Papst abgesprochen habe und daß der einverstanden gewesen sei. " Sie (die 5 Kardinäle) wußten, daß ich diese Sachen nicht von mir aus gemacht habe. Ich habe das alles zweimal mit dem Papst abgesprochen. Er hat sich zufrieden gezeigt."
Das ist merkwürdig. Weil es nicht so aussieht, als griffen die 5 Kardinäle und die anderen Spezialisten den Papst an, sondern daß sie ganz einfach ihre Thesen zum Thema der Diskussion präsentiert haben, außerdem ist die noch gar nicht abgeschlossen.

Kardinal De Paolis hat das in einem In terview mit der Tageszeitung "Repubblicca" bekräftigt, in dem der Interviewer ihn just zu "dieser Operation mit Hilfe des Buches" befragte. 
"Keinerlei Operation" -sagt er-"wir haben einfach zur Debatte beitragen und unsere Meinung ausdrücken wollen"
Außerdem- präzisierte der Kardinal- handelt es sich um Äußerungen, die nicht neu sind sondern schon lange vorher geschrieben und ausgedrückt wurden, bevor sie veröffentlicht wurden ( siehe die Präsentation des Buches durch Kardinal Burke in Wien am 4.11. 2014 am Sitz von Una Voce Österreich)
Der späte Vorwurf eines Komplotts -aber auch direkt als das Buch aus der Druckerpresse kam, erinnnert an bestimmte Vorwürfe "antisowjetischer Gefühle"  die vom Regime gegen opponierende Politiker verwendet wurden.
"Ich will die Freiheit haben, zu sagen, was ich denke" sagte Kardinal De Paolis "Ohne als Verschwörer beschuldigt zu werden."
Aber offensichtlich,  gilt das nicht für alle.

Die gleichen Überlegungen gelten augenscheinlich auch für den Verleger Cantagalli, der seinen Beruf ohne Botschaften eher mafiöser Art ausüben will. Ein Verleger dessen Professionalität und Ernsthaftigkeit für alle, die seine Publikationen  kennen, unzweifelhaft sind. 
Dann aber ist es lächerlich, von einem Komplott zu sprechen, aber es hat den Druck, das Buch nicht zu veröffentlichen sehr wohl gegeben- und wie!

Und die Reaktionen-noch 5 Monate später- zeigen, daß es für einige dieses Buch nie gegeben haben durfte. Noch vor der Veröffentlichung gab es hochgradig eifernde Aktionen, die den Verleger daran erinnern sollten, sich nicht als "Plattform für die Fronde herzugeben".

Es lebe die klare Konfrontation! Immerhin von einer einzelnen Stimme.
Quelle: la Nuova Bussola Quotidiana, Lorenzo Bertoccho, benoît-et-moi

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Edward Pentin-  (wir erinnern uns : der Kasper-Interviewer) schreibt , daß auf Anordnung von Kardinal Baldisseri die vom Verlag an die Synoden-Teilnehmer geschickten Exemplare des Buches vor ihrer Auslieferung durch die Vatican-Post von Vaticanbediensteten abgefangen wurden und so größtenteils ihre Empfänger nicht erreichten.
Auch Father J. Zuhlsdorf berichtet    klicken
Wie es aussieht, sollen nicht nur das 6. und 8. Gebot sondern auch das 7. per "aggiornamento" abgeschafft werden. Nach der Synode dann nur noch die 7 Gebote?

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