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Sonntag, 1. März 2015

Ein neuer Kampf um Rom? Rom gewann in vielen solchen Kämpfen den Beinamen "Ewige Stadt", die Angreifer, ob Rebellen, Machthungrige oder Eroberungswillige fielen zum großen Teil dem Vergessen anheim.

Bevor es wirklich ernst wird, sollte die Münchner Eminenz noch einmal die Geschichtsbücher konsultieren, auch die der Kirchengeschichte und noch einmal überlegen, ob er wirklich dem Doktor Martinus L. nacheifern will.
Auch wenn der Kreuzknappe nur böse Tradis am Werk sieht, wenn die Kampfansage des Kardinals hohe Wellen schlägt und kritisiert wird- es sind nicht nur die Tradis (so wie sie in D und von Wi-si-Ki verstanden werden), die widersprechen. In Rom jedenfalls ist die Botschaft -so wie sie ja  wohl auch gedacht war-angekommen, auch bei den Vaticanisti.
z.B. bei Matteo Matzuzzi -den man nur mit rotgrüner Augenbinde oder als Vasall der Kasper-Truppen als "Tradi" etikettieren kann.
Hier geht´s zum Originaltext in La Nuova Bussola Quotidiana :    klicken

    "MARX KÜNDIGT EINE REVOLTE AN: WIR SIND KEINE FILIALE ROMS"
"Wir sind keine Filiale Roms. Jede Bischofskonferenz ist in ihrem kulturellen Umfeld kompetent und hat in der Pastoral den Auftrag, das Evangelium zu verkünden." Das sagt Kardinal Marx, der Vorsitzende der DBK während der Pressekonferenz, die nach Abschluss der Arbeiten des Plenums der deutschen Bischofssynode stattfand. Der Erzbischof von München und Freising zeigte sich kämpferisch, bereit, nicht einen Millimeter von den eigenen im letzten Jahr eingenommenen Positionen zurückzuweichen, die die Forderung eines aggiornamentos in Fragen der katholischen Moral bekräftigen sollten.

"Die Synode kann nicht im Einzelnen vorschreiben, was wir in Deutschland tun sollen" und um zu handeln können wir nicht" darauf warten, was die Familiensynode uns sagen wird, wie wir uns bzgl. der Ehe- und der Familienpastoral verhalten sollen" erklärte der Prälat.
Marx hat auch angekündigt, daß die von ihm geleitete Bischofskonferenz in den nächsten Wochen ein klärendes Dokument zu diese Materie veröffentlichen werde, das auf jede Weise die Notwendigkeit " neue Wege des Herangehens, der Hilfe und der Garantie, daß die Türen offen sind unterstreicht."
Das Dossier, das sich auf die Richtlinie bezieht, deren Umrisse er bereits wenige Tage vor Weihnachten gezeichnet hatte, fertig gestellt, um die pastorale Praxis zu revidieren, hat mehr als nur Erstaunen bei den Bischöfen von Regensburg, Rudolph Voderholzer und Passau, Stefan Oster, ausgelöst.




Ende des vergangenen Sommers, kurz vor der außerordentlichen Synode hatte der Purpurtäger wissen lassen, daß er ein langes Dokument zur Unterstützung der Kasper-Thesen mitgebracht habe, die beim vorhergehenden Konsistorium verkündet worden waren  (Thesen, die Marx in einer öffentlichen Debatte schon in den folgenden Monaten von Theologen vor den in Rom versammelten Kardinälen diskutieren lassen wollte). Das Dokument wurde von der "Mehrheit der deutschen Bischöfe unterzeichnet" wie der Kardinal   am "runden Tisch" während eines Dialogs innerhalb der Kirche, der in Magdeburg stattfand, ankündigte. 
Eine Stellungnahme, die sofort und direkt dem Präfekten der Glaubenskongregation, Gerhard L. Müller, bei einem Treffen im Hochsommer in Rom dargelegt wurde.
Den Leiter der Delegation machte damals der Bischof von Osnabrück,Msgr. F.-J. Bode.
Und er war es auch, der die Gedanken Marx´ während der vorgestrigen Pressekonferenz noch besser erklären konnte: 
"Die Synodenteilnehmer diskutieren nicht nur Fragen, die die Ehe und die Familie betreffen, sondern auch die Möglichkeit eines Paradigmenwechsels."
Er berief sich auf eine Passage aus "Gaudium et Spes" und betonte, daß " nichts Menschliches sich nicht im Herzen der Jünger Christi finde"
Deshalb- so das Urteil des Bischofs von Osnabrück- muß nicht nur die Botschaft in den Menschen wiederklingen sondern die Menschen müssen auch in uns Resonanz finden".
Inspirierende Quelle der Rede des Prälaten ist der Theologe Eberhard Schockendorf, der als einer der bekanntesten aktiven Progressisten innerhalb der deutschen Kirche betrachtet wird.
Er war es, der Benedikt XVI eines " hermeneutischen Drahtseilaktes" bezichtigte, als der heute emeritierte Papst versuchte, die Gemeinschaft mit den Lefebvrianern wieder herzustellen.

Die Position von Kardinal Marx war jedenfalls schon ausführlich in einem langen Interview erklärt worden, das er im vergangenen Monat dem "America-Magazine", der Zeitschrift der us-amerikanischen Jesuiten gegeben hatte:  "Es ist auf dem Gebiet der Theologie sehr viel zu tun. Die Eucharistie und die Versöhnung sind für die Menschen nötig. Wir sagen zu einigen: dir wird bis zum Tod nicht vergeben werden, das ist unmöglich zu glauben, wenn man sich mit den konkreten Situationen beschäftigt. Im Geist von Evangelii Gaudium müssen wir sehen, daß die Eucharistie Medizin für die Menschen ist. Wir mussen einen Weg finden, daß die Menschen die Kommunion bekommen. Es handelt sich nicht darum, Methoden zu finden, sie draußen zu lassen. Wir müssen Wege finden, sie zu empfangen. Wir müssen unsere Phantasie nutzen, und uns fragen , ob wir etwas tun können."
Quelle: La Nuova Bussola Quotidiana, Matteo Matzuzzi

Und wem das noch nicht reicht, der kann dann erstens der Aufforderung Marxens Luther zu lesen, Folge leisten und anschließend diesen Artikel von Cristina Siccardi in "Corrispondenza Romana"  bei "Messa in Latino".   Hier geht´s zum Original_  klicken

        "Kardinäle, die dazu einladen, Luther zu lesen."

"Nach 50 Jahren ökumenischen Dialoges ist es auch für einen Katholischen  Christen möglich, die Texte Luthers mit Respekt zu lesen und aus seinen Ideen Nutzen zu ziehen." 

Das sagt weder ein Protestant noch ein Prälat, der Held eines Romans über die Phantasiekirche ist, sondern der Kardinal und Erzbischof von München und Freising Reinhard Marx, Präsident der Deutschen Bischofskonferenz und Koordinator des von Papst Franziskus geschaffenen Rates für die Wirtschaft, der seine beunruhigenden Überlegungen in einem in der Zeitschrift "Politik und Kultur" erschienenen Artikel vom 2. Januar dieses Jahres geäußert hat,
  
Wenn man also den Marx´schen Gedanken folgt, sollten Päpste, Kardinäle, Bischöfe, Theologen, Heilige, Märtyrer für den Glauben  einschließlich des gesamten Konzils von Trient mit einem Schlag abgeschafft werden, weil nach dieser subjektiven Meinung: nur Luther der Inspirator für alle großen Reformen sein kann, die in den nächsten Jahren auf die Kirche warten. So eine Art Kompass zur Orientierung für die Kirche. 
Nach allem hatte der Augustiner-Mönch "nicht die Absicht, die Kirche zu spalten." und deshalb konnte Luther sich 1517- obwohl dieses Datum als antikatholisch wahrgenommen wird"-wie Kardinal Koch es in den letzten Monaten sagte- "sich zu dieser Zeit noch als Katholik betrachten (siehe Matteo Matzuzzi, Il Foglio")

Der Einfluss Luthers auf Kardinal Kasper ist nur zu gut bekannt. In einem neuen, Papst Franziskus gewidmeten Buch, aus dem der Osservatore Romano weite Teil veröffentlicht hat, stellt der deutsche Purpurträger den aktuellen Pontifex in eine Reihe mit den Heiligen Kirchenlehrern, zu denen er auch Martin Luther zählt.

Die eigentliche Absicht des verfolgten Luthers sei eigentlich gewesen, die Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was die Botschaft des Evangeliums verdunkelte. Barmherzigkeit und Sanftmut gegenüber Luther, Unbarmherzigkeit gegen die, die die deutsche Häresie weiterhin verdammen. In zwei Jahren erwarten die Lutheraner die großen Feierlichkeiten zum 500. Jahrestag der Gründung der neuen Religion, aber das Ereignis wird auch von denen, die die fortschreitende Protestantisierung der Römischen Kirche betreiben, aufmerksam verfolgt: so von den Kardinälen R.Marx, Koch, Kasper und von Hans Küng, emeritierter Professor für Ökumenische Theologie an der Universität Tübingen.

Am 31 Oktober 1517  befestigte Martin Luther am Tor der Kirche zu Wittenberg die berühmten 95 Thesen gegen den päpstlichen Ablass,
Papst Leo X  schrieb ihm und forderte ihn auf, seine Ideen zurückzuziehen, Luther verbrannte in einer Geste der Auflehnung die päpstliche Bulle öffentlich. In der Folge forderte Kaiser Karl V ihn ultimativ auf, seine Erklärungen zu widerrufen, aber ohne Erfolg. Luther ging seinen Weg der Rebellion gegen den Stellvertreter Christi  und das Oberhaupt der Kirche Gottes weiter. 
Laden wir also dazu ein, die Biographie dieses gequälten Mannes  zu lesen, der Rom den Krieg erklärte und sich am mystischen Leib unseres Herrn verging, um zu verstehen, daß wir hier nicht einem nachahmenswerten Modell  gegenüber stehen sondern einer furchtbaren Versuchung.
Fassen wir in Kürze die Lehre Luthers zusammen_:

1. Erlösung erreicht man nicht durch gute Werke, nur durch den Glauben an Gott, der retten kann, wen immer er will.
2.der Mensch soll gute Werke verrichten damit er durch die Gnade Gitte gerechtfertigt ist, nicht um auf Grund seiner guten Werke gerechtfertigt zu sein
3- Freies Studium der Heiligen Schrift für jeden. Von Gott erleuchtet kann jeder ein komplettes und exaktes Verständnis der Schrift erlangen.
4. Die Schrift allein reicht aus (sola scriptura) , um sie zu verstehen braucht es die Vermittlung der Kirche, von Konzilen oder Päpsten nicht. Allein die Gnade Gottes ist nötig und ausreichend .
5. Leugnung der Unfehlbarketit des Papstes
6. Nur Taufe und Eucharistie sind Sakramente, die aber nur wirken, wenn das das subjektive Ziel des Gläubigen ist- In der Eucharistie gibt es eine Konsubstantiation keine Transsubstantiation
7. Allgemeines Priestertum: um die Gnade Gittes zu empfangen, bedarf es keiner Vermittlung durch einen institutionalisierten Klerus, weil zwischen Gott und dem Menschen in direkter Kontakt besteht.

Der Schweizer Kardinal Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, der im vergangenen Oktober an der Konferenz des Lutherischen Weltbundes teilnahm, hat die Stellungnahme Marxens vorweggenommen.
Ein halbes Jahrtausend ist seit der lutherischen Revolution vergangen und anstatt die tridentinische Kirche und die Gegenreformation und ihre Helden zu glorifizieren, wie Carlo Borromeo, Sant´Ignazio von Loyola. San Filippo Neri-dessen 500. Geburtstag wir in diesem Jahr feiern, schlägt er einen "Meister" wie den Apostaten Martin Luther vor, durch den die Kirche noch schmuck-und wehrloser hervorginge, als sie es jetzt schon ist.
Welcher junge Mann würde noch den Mut finden, Priester zu werden?
In seinem Artikel, der am . Januar im OR mit dem Titel "Luther mit Respekt lesen" erschien wird dieser Gedanke von Kardinal Marx aufgenommen- und behauptet,daß Luther nicht eine Teilung der Kirche anstrebte, sondern mit seinen Reformkräften die Aufmerksamkeit auf die Dinge lenken wollte, die schlecht liefen und die Botschaft des Evangeliums verdunkelten.
Nach Meinung des Kardinals hat die Analyse der Kirche in der Reformationszeit " entscheidend dazu beigetragen, die Ereignisse des 16. JH in einem dunklen Licht erscheinen zu lassen, besonders wenn man bedenkt, daß Luther in der Gnade seiner Zeit eingebettet war und einen Prozess der Änderung des katholischen Denkens angestoßen hat.
In den Spalten der Zeitschrift des Kulturrates  "Politik und Kultur"  hat er die protestantische  Refomation hoch gelobt.  Vielleicht hätte die Kirche des 16. JH ganz protestantisch werden sollen?
Auf das, was damals nicht geschah, hoffen sie heute 500 Jahre später . Dennoch ist die Verdammung  der Lutherthesen durch das Konzil von Trient immer noch gültig, weil Luther eine irreparablen Bruch zwischen Natur und Gnade bewirkt hat, und dabei auch gnostisch-manichäische Thesen übernommen hat- deretwegen die Natur als unerlösbar gilt.
In der Praxis stellen sie sich einen "Reformator" vor, der einen reineren Glauben wiederzufinden plante, am Ende praktisch alle Sakramente und die Lehre vom Glauben der Hoffnung und der Liebe leugnete. 
Die Eine Heilige Katholische und Apostolische Kirche ist durch die irrigen und gewaltsamen Ideen Luthers denunziert worden und sie hat kraftvoll geantwortet, um die von Christus offenbarte Wahrheit, die er seinen Aposteln anvertraut hatte, zu verteidigen,
Was hätte die Kirche heute vom Reformator aus Eisleben zu übernehmen?
Nichts aus seinem öffentlichen Leben, nichts aus seinem Privatleben , nicht einmal etwas von seiner suggestiven Theologie.
Im April 1525 veröffentlichte Luther die  "Ermahnung zum Frieden" die sich gegen die aufständischen Bauern wandte.
In diesem politischen Text, in dem er zeigte daß er endgültig den Bund mit den Feudalherren gewählt hatte, distanzierte er sich von den bäuerlichen Bewegungen, indem er die deutschen Fürsten zur Unterdrückung der Räuberbanden und Mörder der Bauernbünde aufrief.
Seine Urteile erinnern an die der Jakobiner gegenüber den Katholiken der Vendée.

"Welchen Grund gibt es, den Bauern Gnade zu erweisen? Wenn unter ihnen Unschuldige sind, wird Gott sie schon erkennen, sie schützen und retten. Wenn Gott sie nicht rettet, bedeutet das, daß sie Kriminelle sind. Ich daß es besser ist, Bauern zu töten als Fürsten und Magistrate, weil die Bauern das Schwert ohne göttliche Autorität ergreifen. Kein Mitleid, keine Geduld gegenüber den Bauern, nur Zorn und Empörung von Gott und von den Menschen. Der Augenblick ist so außerordentlich, daß ein Fürst, der Blut vergießt, sich des Himmels würdig erweist.
Deshalb, liebe Herren, rottet aus, erdrosselt, erwürgt-und der die Macht hat, gebrauche sie."
(Wörtlich: „wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern […] man soll sie zerschmeißen, würgen, stechen, heimlich und öffentlich, wer da kann, wie man einen tollen Hund erschlagen muss.“)
Diese blutige Anstiftung provozierte -nach zeitgenössischen Quellen- 100.000 Tote.   Und Luther erreichte so das Überleben seiner Reform-Revolution.
Quelle: Corrispondenza Romana, ...Siccardi, Messa in Latino

Frage an die Kardinäle Kasper & Marx:  ein Kirchenlehrer, der zu Mord und Totschlag und kräftigem Blutvergießen aufruft?





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