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Freitag, 17. April 2015

3 Tabus um den Genozid.....und Verleugnung durch hacking


Die Jungtürken unserer Tage sind not amused und weil ihnen ihr Sultan Erdogan kein grünes Licht, zu einer realen Belagerung Roms aufzubrechen, gegeben hat,  begnügen sie sich mit einer virtuellen "Mit Feuer und Schwert"-Reminiszenz, um ihrem rassisch-religiös motivierten Frust über die Benennung des Genozids als Genozid etwas Erleichterung zu verschaffen: sie "belagern" = hacken den Internetauftritt des Vaticans.
Sind wir beeindruckt? Eingeschüchtert? Geloben wir, ab sofort den Genozid an den Armeniern als "Neuansiedlung, die einige Opfer kostetet,"( wie es die offizielle Lesart am Bosporus ist) zu bezeichnen?
Unserer ÖRM sicher, die waren aber schon vorher im Status kollektiver vorauseilender Dhimmitude, die brauchen derlei Attacken nicht, um zur Raison gebracht zu werden, sie haben ihre eigene Schere im Kopf.

Dazu schrieb Robi Ronza auf La Nuova Bussola Quotidiana :   klicken

         "ZUR GESCHICHTE DES GENOZIDS, DER PAPST BRICHT DREI TABUS"
"Man kann alles über die Worte, die Papst Franziskus zum Genozid an den Armeniern vor 100 Jahren sagte, sagen, nur nicht, daß sie improvisiert und unbedacht waren.
Es sindWorte, die der Papst bei der Begrüßung zu Beginn der feierlichen Messe in Sankt Peter für die Gäste armenisch-katholischen Glaubens sprach- in Anwesenheit der höchsten Autoritäten der Armenisch-Apostolichen Kirche und des Präsidenten der Republik Armenien.
Die Messe wurde am 12. April gefeiert- kurz vor dem 24. April, dem 100. Jahrestag des Beginns des Völkermordes, den der Papst sofort apertis verbis so benannte.

"Liebe armenische Gläubige"- sagte er- "heute erinnern wir mit schmerzdurchbohrtem Herzen aber voller Hoffnung auf den Auferstandenen Herrn, an den 100. Jahrestag jener tragischen Ereignisse, jenes klaren u- den eure Vorfahren so grausam erlitten haben"
Und es ist klar, daß der Papst diese Initiative ergriffen hat und sich dabei aller möglichen Konsequenzen bewußt war- nachdem er jeden Aspekt dieser Frage bewertet hatte.
Es lohnt sich mehr denn je die Gründe und Bedeutung gut zu verstehen. Dazu hilft am besten, sich seine wörtliche Aussage anzusehen.
Nachdem er angemerkt hatte, daß wir in einer Kriegszeit leben, in einem Dritten Weltkrieg "am Stück" fuhr er so fort: "auch heute erleben wir eine Art Völkermord- ausgelöst durch eine allgemeine und kollektive Indifferenz- in schweigender Komplizenschaft mit Kain, der ausruft "Was geht das mich an? Bin ich vielleicht der Hüter meines Bruders?" ( Gen. 4,9)



Unsere Menschheit hat im vergangenen Jahrhundert 3 große unerhörte Tragödien erlebt: die erste- die allgemein als " der erste Genozid des 20. Jahrhunderts ( JPII & Karekin II, 27.9. 2001) betrachtet wird, hat euer armenische Volk getroffen, die erste christliche Nation- zusammen mit den syrischen Katholiken und Orthodoxen, den Assyrern, Chaldäern und den Griechen. Es wurden Bischöfe ermordet, Priester, Religiöse, Männer und Frauen, Alte und sogar Kinder und hilflose Kranke. Die anderen Beiden waren jene vom Nationalsozialismus und vom Stalinismus begangenen. und jetzt vor kürzerer Zeit andere, die Massenmorde in Kambodscha, in Ruanda, in Burundi, in Bosnien.
Dennoch sieht es so aus, als gelinge es der Menschheit nicht, aufzuhören, unschuldiges Blut zu vergießen. Es scheint, als ob das der Enthuisamsu am Ende des II. Weltkrieges verschwindet und sich auflöst. Es sieht so aus, als weigere sich die Menschheitsfamilie aus ihren eigenen Fehlern durch das Gesetz des Terrors zu lernen. Und so gibt es heute welche, die versuchen, ihre Nächsten auszulöschen- mit Hilfe der einen und dem komplizenhaften Schweigen der anderen, die Zuschauer bleiben. Wir haben noch nicht begriffen, daß "der Krieg Wahnsinn ist, ein unnützes Blutbad"

Einesteils hat der Papst also die Entscheidung getroffen, in offener und feierlicher Form die Wahrheit über den Genozid an den Armeniern auszusprechen, auf jede diplomatische Vorsicht zu verzichten, wohlwissend, dass er damit starke Reaktionen in der Türkei auslösen würde, wo dessen Negierung intergrierender Teil der offiziellen Kultur des Landes ist.
Auf der anderen Seite hat er den Genozid an den Armeniern-als ersten in einer Folge von drei großen unerhörten Tragödien des 20. Jahrhunderts bezeichnet- gleich den Völkermorden die von den Nazis und vom Stalinismus begangen wurden.

Auch wenn man sie- betrachtet man die Fakten ohne idologische Vorurteile -schwer vergleichen kann- triftt sich eine solche Gleichsetzung in zwei verschiedenen aber anerkannten Voraussetzungen:
Bei den Juden wird die Shoah als das absolut Böse und die absolute Tragödie angesehen, mit keinem anderen Ereignis der Geschichte vergleichbar, das postmarxistische Ambiente verweigert jedes Ziehen irgendeiner Parallele zwischen Hitler und Stalin und sieht in Hitler die absolute Inkarnation des Bösen und in Stalin den Revolutionär mit guten Vorsätzen, der sich nur in der Wahl der Mittel geirrt hat aber nicht in seinen Zielen.

Mit einem einzigen Schlag hat der Papst drei Tabus gebrochen, weil er überzeugt ist, daß dort, wo das Böse nicht erinnert wird, die Wunde offen bleibt. Das Böse zu verstecken oder zu negieren, ist wie es zuzulassen, dass eine Wunde weiterblutet, ohne sie zu verbinden"
Hierin tut er nichts anderes, als auf der offenen Straße seiner unmittlelbaren Vorgänger weiterzugehen, und er kann das tun, weil sie getan haben, was sie getan haben.

Man kann das z.B. in seiner Erinnerung an die gemeinsame Erklärung von Johannes Paul II und dem Katholikos Karekin II, am 27.9.2001 gemeinsam in Etchmiadzin unterschrieben, sehen.
Das ist eine Festigkeit, die Bewunderung verdient und jeder von uns sollte sich in seiner kleinen Welt ein Beispiel daran nehmen."*
Quelle: La Nuova Bussola Quotidiana, Robi Ronza

*besonders unsere Politiker und MSM, aber darauf zu hoffen, heißt den Optimismus wohl zu weit zu treiben.


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